Beratung Mischpult

[Illusion]

Hallo liebe user!


Ich möchte mir in nächster Zeit ein Mischpult für mein "Schreibtischstudio" zulegen.

Es soll in erster Linie dazu dienen, beim Mischen verschiedene Abhörvarianten zu realisieren und das Monitoring zu vereinfachen damit ich nicht so viel mit der Maus klicken und in der Software/ an meinem Interface hantieren muss. Da der Platz und mein Budget begrenzt sind sollte es kein Riesengerät sein.

Da ich bisher noch kein eigenes Mischpult besessen habe, möchte ich euch gerne schildern wie ich mir das Ganze gedacht habe, mit der Bitte mir zu sagen ob das so überhaupt Sinn macht und ob ich irgendwo Fehler in meinem Gedankengang habe.


Folgendermaßen stelle ich mir das vor:
Ich fasse in meiner DAW (Cubase 6.5) diverse Signale zu Gruppen zusammen (drums, Gitarren, vocals ect.)
und spiele sie über mein Interface (Steinberg UR824) auf das Pult.
Dazu stehen mir am Interface 8 analoge outputs zur Verfügung.
Ich plane in Zukunft noch ADAT-Wandler zu beschaffen. Dann wären es 16 oder 24 und ich könnte bei entsprechend vorhandener Anzahl an Kanälen auf dem Pult auch mal ein paar Signale einzeln ausgeben.
Die Mastersumme der DAW möchte ich ebenfalls auf dem Pult haben.
Somit wären aktuell ohne ADAT-Geräte mit Stereosumme und 3 Stereogruppen schonmal alle 8 outputs des Interfaces belegt.

Vom Mischpult aus möchte ich dann meine Monitorboxen mit der DAW-Summe speisen und aus den Gruppensignalen den/die Monitormix/e (möglischt stereo) erstellen. (2 sollten mindestens möglich sein. 3-4 wären gern gesehener Luxus)

Zwar kann ich im Moment nur 8 Kanäle mit meinem Interface beschicken, aber es wäre schön wenn das Pult selbst auch noch Platz für weitere Signale hat die ich dann aufnehmen könnte.

In dieser Tabelle habe ich versucht das ganze mal im Vorfeld zu planen, ohne zu wissen ob das alles so einfach geht und was für ein Pult am Ende auf meinem Tisch steht.




Uploaded with ImageShack.us



Stimmt das alles so?
Könnt ihr mir Auskunft über die Felder mit den Fragezeichen geben?





Bei meiner bisherigen Suche hat sich in meinem Kopf z.B. das Yamaha MG166c festgesetzt.
(https://www.thomann.de/de/yamaha_mg_166c.htm)

Wäre das in der Praxis ein geeignetes Gerät für meine Wünsche?
Wenn ich alles richtig verstanden habe verfügt das MG166c ja über
8+2 Mono +2 Stereo = 14 Inputs

Dann könnte ich ja zusätzlich noch 6 channels mit Aufnahmesignalen belegen und diese an die Inputs meines Interfaces weiterschicken, oder?
Macht man das über den Direct Out des jeweiligen channels?

Wie Funktioniert das genau in Verbindung mit meinem Interface (Steinberg UR824)?
Muss ich dann die Signale am Pult einpegeln und die Preamps des Interfaces auf Nullstellung lassen? Oder andersherum?
Könnt ihr mir sagen ob es einen Qualitätsunterschied zwischen den Preamps des Interfaces und des Pultes gibt?




Des Weiteren steht in der Beschreibung bei Thomann, dass 3 AUX-Wege vorhanden sind.
Da würden doch dann z.B. die Kopfhörermixe rausgeschickt, oder?
Sind diese AUX-Sends denn Stereo-Ausgänge? Oder muss ich um eine Kopfhörermischung in stereo zu bekommen 2 AUX-Sends nach links und rechts gepannt nutzen?
Im letzteren Falle wären die 3 ja schon wieder zu wenig.


Abschließend: Macht es überhaupt Sinn sich für solche Zwecke ein Pult wie das MG166c zu kaufen?
(Es muss nicht unbedingt dieses sein. Ich freue mich über Hinweise auf andere Geräte!)
Oder suche ich gar in einer falschen Produktkategorie und brauche eigentlich was ganz anderes?






Wie ihr seht bin ich ziemlich unsicher was die Sache angeht.
Es wäre toll wenn ihr euch das mal anschauen und mir Hilfestellung geben könntet.

Preislich würde ich sagen: Ab 500 Euro tuts weh.
Wenn ihr also in diesem Bereich noch andere Geräte vorschlagen würdet wäre ich sehr froh.


Danke für eure Mühen und beste Grüße
Illusion

 

[Steffi_Weigelt]

Ein Mischpult für 500 Euro?? Na ich weiß ja nicht.

Wenn ich mir so durchlese, was du vorhast, währst du vermutlich mit einer Abhörmatrix und ggf. einem zusätzlichen Kopfhörerverstärker für die Monitormixes besser bedient.

 

[clemenserwe]

Beim MG166C sind die Auxwege Mono - also funktioniert Deine Tabelle nicht.

Selbst bei teureren Mischpulten (Mackie 1604) sind zwar 6 Aux-Wege angegeben, aber pro Kanal nur 4 gleichzeitig nutzbar.

Ich frage mich ausserdem, wie Du eine präzise Rechts-Links-Gleichheit mit solchen Fummel-Aux-Reglern hinkriegen willst. Das gleiche gilt auch für die Kanalfader - in dem Preisbereich gibt's da noch keine Präzision.
Meine Überzeugung: Du wirst Dir Deine Mixe damit versauen.

Du hast mit Deinem Interface ein Gerät mit ziemlich guter Qualität.
Alle Pulte unter 1000€ versauen Dir diese Qualität wieder.

Mein Vorschlag wäre, mit Kopfhörerverstärkern zu arbeiten, die Gruppen direkt in die Kopfhörerverstärker und bitte sowohl die Hauptmonitore als auch die Aufnahmekanäle direkt ans Interface anschliessen.

Geräteempfehlung Behringer HA 4700 oder HA8000 - mach Dich mal mit den Manuals vertraut.

Clemens

 

[tomric]

Monitorcontroller mit Kopfhörerverstärker und gut....

 

[Saurus]

Ich würde an Deiner Stelle auch für diese Zwecke kein Mischpult anschaffen. Dein Interface i.V.m. mit Cubase kann bereits alles, was Du vorhast. Und Mausklicks fürs Routing etc. kosten kein extra Geld und nach kurzer Eingewöhnung auch kaum noch Zeit.

Wie die Vorschruber hier schon schreibteten, benötigst Du allenfalls einen Mehrfachkopfhörerverstärker. Allerdings ist mir auch nicht klar, warum man in einem "Schreibtischstudio" mehrere Kopfhörermixe gleichzeitig braucht.

Das UR824 hat, wie meine MR816, doch bereits 2 getrennt regelbare KH-Ausgänge onboard und darüber hinaus einen separaten Mainout-Levelpoti, d.h., Du könntest so zumindest 3 verschiedene Level des Mainmixes fahren.

Für mehrere unterschiedliche Mixe (Cue-Mixe) käme dann der KH-Verstärker ins Spiel, den Du via UR824-Outputs 3+4, 5+6 und 7+8 speist. Routingmäßig richtest Du Dir in den VST-Verbindungen (F4) 3 Studiosends ein (z.B. KH1, KH2, KH3). Im Controlroom erscheinen dann diese Send-Kanäle.
Im Mischer (F3) markierst Du dann alle Kanäle, die für die KH-Mixe relevant sein sollen, dann im Controlroom mit der Maus über einen Studio-Kanal hovern, Rechtsklick und beim entsprechenden Studiokanal "Studiosends einschalten" und "aktuelle Mixpegel verwenden" aktivieren. Dann hast Du erstmal den Mainmix auch auf dem/den Studio(Kopfhörer)Kanal/kanälen. Im Mainmixer (F3) klappst die erweiterte Ansicht auf und blendest Dir die ggf. mit dem Stern-Symbol die Studiosends ein. Nun kannst Du die momentan anliegenden Mainmixe zu Cue-Mixen machen und vóila!

Beim KH-Verstärker müßtest Du drauf achten, dass er auch mehrere Eingangskanäle hat. Bei den vorgeschlagenen Behringers bin ich mir nicht sicher, ob die das können (vielleicht aber über die dortigen AUX-Ins). Ich selbst habe einen SM Pro Audio HP6E (209 EUR), der 5 verschiedene Stereosignale aufnehmen kann. Alternativ könnte der Alesis Multimix 6 Cue (139 EUR) auch noch funktionieren.

P.S.: Ach noch was: Die ganzen o.g. Einstellungen kannst Du Dir ja in einer Projektvorlage speichern und bist dann beim nächsten Projekt nach dem Laden dieser Vorlage entsprechend schnell am eigentlichen Arbeiten.

 

[Illusion]

Besten Dank an euch, ich werde das nochmal überdenken!

Die von Syrius beschriebene Variante nutze ich aktuell auch. Läuft eigentlich auch alles wunderbar.

So ein Pult wäre rational sicherlich auch nicht zu rechtfertigen, aber ich habe (leider ) einfach Freude an sowas, weswegen ich denke, dass irgendwann auf jeden Fall so ein Ding auf meinen Tisch kommt. (Dafür tune ich mein Auto nicht und kaufe meine Klamotten im Takko um die Ecke )

Das Argument der leidenden Qualität ist aber natürlich erheblich.
Da werde ich wohl mit meinen 500 Euro erstmal zur Bank gehen und warten bis das Budget etwas hergibt das meinen Signalfluss qualitativ nicht negativ beeinflusst (am besten natürlich aufwertet.)

Ich denke da jetzt gerade an die 16 Kanäle die mir mit entsprechenden Wandlern per ADAT zur verfügung stehen. Die betteln mich gerade an mit Signalen aus einem Analogpult gefüttert zu werden.

Die Anzahl der gewünschten Kopfhörermixe ergibt sich dadurch dass ich hier oft mit anderen sitze und Musik mache. (Sei es ein bisschen jammen oder ernsthafte Bandproben Im Akustik-Trio/Quartett mit playback aus der DAW). Da ist es schön wenn jeder seinen eigenen HP-Mix hat.


Nennt mich doof. Aber wenn es ein Pult sein soll...funktioniert das so?

Und was käme euch da in den Sinn?
Wie gesagt. Der Preis ist mir erstmal egal. 500 geht jetzt sofort und wenn es 5000 sind dauerts halt bis ins Jahr 2112


beste Grüße
Illusion

 

[Cos]

Sind diese AUX-Sends denn Stereo-Ausgänge? Oder muss ich um eine Kopfhörermischung in stereo zu bekommen 2 AUX-Sends nach links und rechts gepannt nutzen?

Aux-Sends sind i.d.R. Mono-Outs. Deshalb funktioniert die Sache auch nicht wie in deiner Grafik, hat clemensvill ja schon geschrieben. Pulte mit Stereo Aux-Sends sind mir nicht bekannt, kann ich mir auch nur im HighEnd-Bereich vorstellen.
Kopfhörer direkt an Aux-Kanäle wird auch nix, da Aux-Signale keine geeignete Vorverstärkung haben, um daran Kopfhörer zu betreiben. Du bräuchtest also noch zusätzliche Kopfhörerverstärker.

Der Preis ist mir erstmal egal. 500 geht jetzt sofort und wenn es 5000 sind dauerts halt bis ins Jahr 2112

Und das ganze nur, um ein paar Monitor-Mixe zu erstellen, was ja mit deinem Interface ohne Pult ja jetzt schon möglich ist?
Auch wenn du das aus, wie du schreibst nicht-rationalen Gründen, irgenwie toll findest, halte ich die Idee mit dem Pult für ziemliche Grütze

Grüße
Cos

 

[Illusion]

Und das ganze nur, um ein paar Monitor-Mixe zu erstellen, was ja mit deinem Interface ohne Pult ja jetzt schon möglich ist?
Auch wenn du das aus, wie du schreibst nicht-rationalen Gründen, irgenwie toll findest, halte ich die Idee mit dem Pult für ziemliche Grütze

Ok, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.

Natürlich möchte ich mit dem Pult nicht "NUR" Monitor Mixe erstellen.
Das war nur der Punkt der mich am meisten verwirrt hat. Deswegen die explizite Frage danach.

Über kurz oder Lang möchte ich mir einen guten Fundus an Möglichkeiten der Outboard-Bearbeitung schaffen und das ganze Setting auf 24 Kanäle erweitern.

Da könnte ich dann z.B. zwei 8-Fach ADAT Preamps+Wandler kaufen (was in ansprechender Qualität ja auch nicht ganz billig wäre). Ein 19''-Rack+Inhalt soll hier auch noch wachsen.
Schön wäre es doch schon ein Pult zu haben dass mir die 16 Preamps bietet und z.B. über Kompressoren und vll. Reverb/Delay usw verfügt.

Dann würde ich mir noch gute Wandler erknausern und hätte die Pferdchen im Stall.

Außerdem bin ich nicht abgeneigt das Gerät auch für lokale Gigs zu verwenden.

Mir wird gerade z.B. ein 1 Jahr altes Allen & Heath WZ³16:2 für 600 Euro angeboten.


Wäre das was?



beste Grüße
Illusion

 

[tomric]

Wenn Du über separate Wandler, 24 Kanäle, usw. nachdenkst, würde ich mich an Deiner Stelle gedanklich mal mit dem Allen & Heath GSR 24M auseinandersetzen. Entsprechend ausgestattet ist das Ding neben Mischpult auch gleich Interface und DAW-Controller mit Motorfadern in einem und die EQs verfügen wenigstens über zwei vollparametrische Mittenbänder. Hat aber auch seinen Preis...

Alternative ne Nummer günstiger wäre für mich ein gut erhaltenes Soundcraft Ghost oder etwas in dem Bereich, dann halt zzgl. separater Interface/Wandler-Kombi.

Das 16:2 ist ein nettes, handliches Livepult und der Kurs bei entsprechend gutem Zustand auch okay, aber für's Studio halte ich das Teil für zu limitiert. Und für Live würde ich mir heute eher eines der günstigen Digitalpulte mit integriertem Interface für Mitschnitte anschaffen, die sparen einem je nach Modell ggf. das gesamte Outboardrack und Recall ist auch nett, wenn man mal mit mehreren Bands zu tun hat.

 

[clemenserwe]

Außerdem bin ich nicht abgeneigt das Gerät auch für lokale Gigs zu verwenden.

Im Moment die eierlegende Wollmilchsau: Behringer X32.

Mit dem Zubehör (zB dem POWERPLAY 16 P16-M) macht sich jeder Musiker seinen Monitormix selbst - also durchaus studiotauglich.

Analogpulte sind eine tolle Sache, aber man sollte sich vor Augen führen, dass es da bei einem 1000€-Pult nicht viel zu gewinnen (aber sehr wohl was zu verlieren) gibt.

Clemens

 

[filow]

SSL 9000 k ist net schlecht