ja gut das stimmt, man kann ja fragen "was hälst du von dieser idee?" "lohnt es sich das weiterzumachen?"
Diesen Punkt hab ich irgendwie komplett übersehen
weil ich dieses problem eigentlich selten habe.
Roger Sanchez sagte mal dazu:
Fummelst du länger als 5 min. an etwas herum und es will nicht fruchten, dann verwerfe die Idee und fange etwas neues an.
Ich glaube hier liegt das größte Problem, sich an jeder Idee festhalten zu wollen.
Dann iss der Roger ein schlauer Künstler... Ich verlängere es zwar von 5 Minuten zu "Sitzung", das heißt, ich schalt an und irgendwann schalt ich wieder aus. Das kann ne Stunde oder 4 Stunden sein.
A-rtur: Eine wirklich gute Entscheidung aus meiner Sicht. Ich habe sehr sehr lange Zeit in verschiedenen Bereichen des Lebens Leuten halbfertige Sachen gezeigt oder darüber informiert. Ergebnis: Alle halten dich für einen Spinner und jeder peilt, dass Du nix fertig bekommst.
Deswegen habe ich ja hier mein Blockadeexperiment gestartet um überhaupt Sachen von Anfang bis Ende fertig bekommen zu können. Daraus folgte natürlich der Reflex, nur noch fertige Sachen zu präsentieren.
Ich präsentiere auch nur völlig fertige Sachen im feedback und wenn jemand sagt, das Mastering iss kakke oder der Synth X zu laut, dann iss das halt einfach so, weil's meine persönliche Qualitätskontrolle passiert hat.
Es ist nun aber auch so, dass ich wirklich zu 100% zu meinen Songs stehen muss. Auch wenn es komisch klingt: ich darf beim hören nicht merken, dass es von mir ist. Das klingt vielleicht paradox, aber es ist für mich der einzig gangbare Weg mit meiner eigenen Musik zufrieden zu sein.
Mit meinem ersten Album hab' ich die Latte für mich extrem hoch gesetzt, bis zum 8. Song bin ich mit 2 blauen Augen davon gekommen, aber jetzt beim 9. Song, der Namensgeber des Albums ist und von dem ich genauste Vorstellungen habe, bin ich total am verzweifeln. Ich mache seit einem halben Jahr so gut wie jeden Tag eine "Sitzung" udn am Ende merke ich, dass es halt nicht zu 10% das ist, was ich will und deswegen lösche ich es. Das tut mir inzwischen auch nicht mehr im geringsten weh, weil ich in der Zeit sehr viel unterbewußt lerne - auch für andere Musikrichtungen. Da wurden z. B. coole Ansätze für Pop, Deephouse und 80ger Jahre gGedöns gelöscht, aber das Wissen bleibt und in Zukunft werde ich es abrufen können.
Zu Reason: Ich bleibe dabei, dass man mit Reason nicht arbeiten kann, wenn man eine bestimmte Persönlichkeit ist. reason klingt für mich weiterhin und das schwöre ich Stein und Bein, ein Programm, dass nur sterile, leblose Produktionen zuläßz, solange man das Reason Grundkonzept nicht total auseinandernimmt.
Nochmal zu Dir A-rtur: Du sagst am Ende, Du schwankst zwischen dem, was Dir gefällt und der Meinung der Anderen. Dazu möchte ich Dir sagen, dass diese Gradwanderung nicht funktionieren wird.
Es geht nur so, dass Du das machst was Du willst udn Du wirklich total geil findest, weil sonst folgendes passiert:
1) Der Musik ist nicht damit gedient, weil man auf Nummer sicher geht und keine Neuerungen in die Musik einfliessen läßt
2) Man hemmt sich selber und setzt sich damit einer Mischung aus Druck und Angst (ja Angst) aus
3) Mit 0815 Musik hast Du vielleicht kurzfristig Erfolg, hast aber langfristig nicht gelernt, zu überleben (ich meine nicht Geld)
4) Du lernst nicht, Dich musikalisch durchzusetzen
Stell Dir lieber mal die Frage, aus welchem Grund genau Du Stationen Deiner Arbeit präsentieren willst:
1) Unsicherheit?
2) Ungeduld, weil's noch nicht fertig ist, Du aber schon einen gutes Gefühl für Dich beansprochen willst?
Eins sage ich Dir aber gleich: Der Weg, den Du jetzt einschlagen willst ist weitaus einsamer, als der, den Du gewöhnt bist. Wenn ich manchmal so dasitze und grad' was gutes passiert oder auch nicht, dann muss ich es halt für mich behalten. Ich bin mit mir allein. Das musst Du aushalten.
Du hast am Ende aber viele Vorteile:
1) Du bleibst Dir selbst treu
2) Du lernst Dich besser kennen
3) Die Aussenwelt wird gespannt sein, was als Nächstes passiert und sich fragen "was iss mit dem, man hört gar nix mehr?"
4) Du kommst im Endeffekt zu Musik, hinter der Du 100% stehst
Ob's Anderen gefällt? Who cares? Das sind keine Leute, die Dich heiraten, zur Familie gehören, Dir ne Niere gespendet haben. Denen willst Du hinterher hächeln?
Ich weiss nicht mehr welcher Film... Ein Junge ist Fan von einer Sportmannschaft und der Vater fragte ihn, warum er so ein großer Fan ist, was diese Mannschaft für ihn gemacht hat, dass er so ein riesiger Fan ist.
Es ist kein Scheiss: Wenn ich mit
einem meiner Songs
einen Menschen auf der Erde so richtig glücklich mache, ersie es wirklich voll geil findet und die Person es auch ein Leben lang in sein Leben integeriert (also nicht toll gefunden und nach nem Jahr vergessen), dann bin ich befriedigt.
Auch wenn es auch einem anderen Augenwinkel betrachtet ist, ich hab' ja vor ner Woche zufällig Gentleman of the year von den Beatsteaks kennengelernt. Es geht um einen mann, der einen Song absolut geil findet und keinen findet, der mit ihm gleichzieht. Ganz ehrlich, ich hab' beim ersten mal fast geweint, aber es ist ein wundervolles Video und der Tänzer (der Sänger der Band mit Perücke) blüht so total auf und da ist soviel Glück auf den Bildschirm projeziert... Einfach herrlich. Für so einen Mann mache ich Musik!
Ist mir gerade aufgefallen: Sieht man es aus der Sicht der Beatsteaks, sind sie sicher enttäuscht, denn: Es wird nie, nie, nie meine Band werden. Es ist dieser eine Song mit eben diesem Video. Vielleicht würde der Song an sich bei mir auch nicht funktionieren. Als alter Prodigy und Phil Collinsfan fühle ich mich halt an die alten Prodigyvideos erinnert auch vom unbeschwerten, albernen, völlig befreiten Tanzen her (Everybody in the place) und auch ich habe DJ's früher meine Musikwünsche offenbart und wurde nur dämlich angeschaut und das Ende des Videos mit dem blaurot erinnert mich halt 100%ig an das Against all odds Video von Collins...