Bandübernahmevertrag, Arten?

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Hallo Community

ich versuche mich gerade zu informieren, in welchen Formen ein Bandübernahmevertrag zustande kommen kann, um nicht ganz unwissend da zu stehen wenn es klingelt :D

Gleich vorweg: Rechtsbeistand werden wir natürlich zuziehen, sobald es konkret wird.. aber selber ein wenig Bescheid wissen dürfte nicht verkehrt sein.

Unsere Ausgangslage wird folgende sein; eine fertige [g=420]CD[/g], je nach dem auch bereits in passender Auflage gepresst.. Wir können und wollen alles selber machen und organisieren was mit der Produktion zu tun hat (Songs, Recording, Mix, Master, Artwork). Videoclips werden wir auch machen.

Was wir an die Plattenfirma abtreten wollen, ist der Vertrieb, die Werbung usw.. eben alles folgende.

Konkret würden mich Angaben interessieren, wie etwa die Gewinnbeteiligung für uns ausfällt pro [g=420]CD[/g], bzw. in welchen Formen es wie aussehen kann. Als Plattenfirma gehe ich von Universal und EMI aus.

Gibt es gängige "Schlüssel"?

Ich habe bereits ein wenig gegoogelt und gelesen, dass auch die Produktionskosten nachträglich von der Plattenfirma bezahlt werden können, u.a. aufgrund des ihrerseits wegfallenden Risikos. Ich nehme an, dabei sind auch irgendwo Grenzen gesetzt. Natürlich wollen wir - falls so ein Deal überhaupt zustande kommt - alle unsere Ausgaben und Arbeitsstunden decken können, sowie eine faire Gewinnbeteiligung der verkauften [g=420]CD[/g]'s, Downloads usw.


Bin dankbar um jede fundierte Hilfe :)
 
Ei ei ei...besonders den vorletzten Satz solltest DU noch mal gründlich überdenken.

Erstmal...ein Übernahmevertrag bedeutet nix anderes, als das DU dem Label die fertige [g=420]CD[/g] inkl. aller Druckvorlagen gibst.

Das Label verfielfältigen zwar, aber stellen DIR die Kosten wieder in Rechnung.

Da heute kaum noch im Handel von "kleinen" Bands Cs verkauft werden, sondern eher auf Gigs, ist klar. Erwarte davon also nicht zuviel.

Vertraglich ist VIELES verhandelbar.

EMI und Universal...soso...im Vertrieb von denen eventuell, ansonsten siehts aber mau aus.

Ich kann dir nur von Sony berichten, bei denen sind 1000 über den Handel verkaufte [g=420]CD[/g]´s (ohne Rückläufer) Peanuts und sie sondern rigoros aus.

Ich kann dir nur von einigen Labels hier in Germany berichten, deren Namen ich aber ncih tnennen möchte, die von Summern, die bei 4000 Euro aufwärts für ne Band anfangen (und 90 Prozent der gesignten Bands bei zumindest einem Namhaften Label haben gelöhnt!!!) und kaum Gegeleistung bringen bis 0 Selbsteinsatz der Bands liegen.

Nochmal: alles, aber auch restlos ALLES, was die Band einnimmt, wird mit den Kosten für Promo usw plus ein nicht zu verachtender Batzen für´s Label wird verrechnet.

Die faire Gewinnbeteiligung sieht meistens so aus, dass ihr als Band um die 1,50 - max 2 € pro im Handel verkaufter [g=420]Cd[/g] bekommt, alles aber erst NACHDEM alle Kosten soweit gedeckt sind.

Als Tip für solchen Infos zu Verträgen kann ich dir das Buch von Ole Seelenmeyer ans Herz legen:

http://www.musiker-online.de/buchbestellung.html

sind alle möglichen Verträge drin, damit man sowas mal gesehen hat.

Ausgaben und Arbeitsstunden wirst du kaum bis gar nicht decken können, was aber völlig normal ist!
 
Hallo,

ich würde auf sowas rausarbeiten: Bandübernahmevertrag über eine vorher festgesetzte Laufzeit, und danach fallen alle Rechte (Verpackung, Booklets, Aufnahmen, Videos, einfach alles) wieder an mich zurück.
Sodass ich nach etwa drei bis fünf Jahren dann als Star meinen Backkatalog mit all den Klassikern und den Hits, die zum Durchbruch führten, zu besseren Konditionen bei anderen Plattenfirmen vermarkten könnte.

Sollte es nach etwa 3 bis 5 Jahren nicht zum Durchbruch gelangt haben, sodass man seinen Backkatalog wie sauer Bier anbieten müsste, sind dann wohl auch die Verkäufe des Backkatalogs bei der ersten Plattenfirma im Keller, sodass die Alben ohnehin gestrichen werden, oder nur noch sehr wenig Tantiemen einbringen würden.

Ich würde eine Plattenfirma als Dienstleister für mich sehen: Produzieren und Aufnehmen kann ich im Homerecordingverfahren gut genug, den Vertrieb kann ich über's Internet oder Konzerte machen.

Eine Plattenfirma hätte für mich einzig nur die Kompetenz, effektiver Werbung in den Medien zu machen, die Singles in die Radios reinzudrücken, und die Tonträger in alle Geschäfte zu drücken. Wenn sie das nicht kostenfrei gegen Beteiligung am Gewinn tun will, lohnt sich die Plattenfirma für mich nicht.

Kostenfrei heißt für mich, dass diese Werbe- und Vermarktungsausgaben der Plattenfirma nicht gegen Tantiemen gegengerechnet werden, sondern allein über die Beteiligung, die die Plattenfirma an meinen Produkten hätte, sich für die Plattenfirma re-finanzieren müssen, mit der Chance, bei einem Hit Gewinn zu machen, und mit dem Risko, bei einem Flop Verlust zu machen. Die Plattenfirma als Risiko-Kapitalgeber also.

Und wenn ich während der Laufzeit des Vertrages für die Plattenfirma werbewirksam werde, müsste sie mich dafür bezahlen, also zumindest meine Kosten decken: Reisekosten, minimaler Lebensunterhalt.

Ansonsten macht es finanziell keinen Sinn, sich zu verschulden (Konzertreisen, Aufnahmen, und kein sonstiger Tagesjob), um eine Platte einer Plattenfirma, bei der man nur eine minimale Beteiligung gegen Vermarktungskosten-Gegenrechnung hat, zu bewerben. Also, womit man am Ende des Vertrages mit allen Plattenfirma-Vermarktungskosten-Gegenrechnungen immer noch in den Miesen steht und keine oder kaum Tantiemen bekommt.

Dann trägt man nämlich das Risiko komplett alleine, und dann kann man es auch komplett selber machen, ohne seine Verwertungsrechte an eine Plattenfirma abzutreten.

Die eigene Beteiligung bei so einem wie meinem Wunsch-Vertrag dürfte ziemlich gering ausfallen, wenn man unbekannt ist.

Wenn man aber an sich glaubt, dass man seine heutigen Songs und Aufnahmen auch über viele Jahre später noch zu Geld machen kann, ist die Idee, seine Verwertungsrechte nur zeitlich begrenzt abzutreten, sicher keine schlechte Idee.

Entsprechendes gilt dann auch für Musikverlage.

Blöd ist es eigentlich, wenn man wegen Unbekanntheit nur eine sehr geringe Beteiligung an seinen ersten Platten, also im Erfolgsfall an den großen Durchbruch-Hits, rausverhandelt hat, und wenn dabei die Plattenfirma für alle Zeiten die Rechte zu diesen miesen Konditionen an diesen Aufnahmen hat, man also für alle Zeiten nur recht wenig Beteiligung an seinen großen Hits hat.
Und wenn etwa die späteren Veröffentlichungen nur etwa mäßige Verkaufszahlen bei den Fans einbringen.

So sehe ich das. Aber ich habe keinen Plattenvertrag, habe mich nie darum bemüht, und muß nicht von der Musik leben.

Your millage may vary.

MfG
 
Wunschdenken in vielen Bereichen, nicht wahr?
 
Na klar!

Aber wofür denn sonst eine Plattenfirma? Wenn sie mir nicht meine Wünsche erfüllt?

Dann kann ich ja auch alles alleine machen... wenn ich selbst mit 'ner Plattenfirma noch draufzahlen und alle Risiken selber tragen soll.

Heutzutage sollte es doch alternative Vermarktungsmöglichkeiten wie etwa CDBaby, Web 2.0, Guerilla, etc. geben.

MfG
 
Es geht nicht darum darufzuzahlen, sondern darum, dass das Label mit minimiertem Risiko arbeitet.

Eine Band, die sich nicht sleber beteiligt, tut auch oft nix mehr, muss man auch mal sagen.

Desweiteren, weisst du, wo ´ne ordentliche anlgegte und platzierte Promo usw preislich liegt? Ihc glaube0 nicht, oder?

Und ab nem gewissen Punkt ist ne Band an einem Punkt angekommen, wo sie vieles nicht mehr alleine erledigen kann.
Zumindest gilt das dann, wenn nicht JEDER in der Band bestimmte interne Aufgaben übernimmt und genau an DEN Punkt muss manch ne Band bei dem allgemeinen Einheitsbrei ankommen.

CdBaby...usw...das ist doch rausgeworfenes Geld, wenn man so oder so nciht weiss, WER die Zeilgruppe ist. Musik machen und Musik gezielt verkaufen sind absolut zweierlei Paar Schuhe, wo sehr sehr viele Idioten meinen mitrühren zu können.

Dennoch nimmt man Kleinzeug wie [g=420]CD[/g]-Baby und diese Sachen natürlich mit, das ist doch klar.

Dennoch kommst du bei der Promo um einschlägige Magazine nicht rum, an die du aber als Privatmucker oft erst gar nicht ran kommst.
 
Hi,

als Geschäftsmensch denke ich, dass das Label soundsoviel Vertrauen in meine Karriereentwicklung setzt, und deshalb bereit ist, soundsoviel Risiko selbst zu tragen bereit ist, einfach, weil sie denken, dass sie eben realistisch eingeschätzt noch eine gute Chance haben, mit all den Risiken, die sie selber tragen, trotzdem noch guten Gewinn machen werden.

Läuft der Deal auf so eher reine Selbstfinanzierung durch die Band raus, würde ich mir als Band Gedanken darum machen, dass ich als Band vieleicht doch nicht der heißeste Shoot der Saison bin. Oder aber, womöglich das Label nicht meine Zielgruppe effizient abdeckt.

Mit einem Plattendeal möchte ich hauptsächlich Geld machen wollen, und als Kontrollfreak meine Verwertungsrechte nicht für alle Ewigkeiten einer Firma vermachen wollen.

Ich muß nicht von der Musik leben, deshalb könnte ich mir im Bedarfsfall die Plattenfirmen aussuchen... wenn sie mich denn wollen. ;-)

Und deshalb wäre es mir lieber, etwa über CDBaby, falls es mal soweit ist, einigen hundert Fans mein Album ohne Plattenvertrag mit ein paar Euros Gewinn verkauft zu haben, als mit Stress und Plattenvertrag keinen Gewinn gemacht zu haben.

MfG
 
LACXH...dann solltest du auch wirklich darüber nachdenken, deine Musik nur als Hobby zu betreiben....

Ne, mal im Ernst...die Realität sieht GANZ anders aus, als du deine Wünsche und Aussagen getätigt hast.

...und wenn DU ohne weitere Werbung usw EINIGE hundert [g=420]CD[/g]´s verkaufst, bist du echt DER Reisser und dir werden die Labels die Bude einrennen...;-)

Wie auch immer, wir driften gewaltig vom Thema ab!
 
Hallo,

ich betreibe meine Musik bloß als Hobby....

Und wenn ich mal über CDBaby hundert CDs verkaufe und mir die Labels die Bude einrennen, naja, dann reden wir weiter... aber vorher brauche ich auch gar nicht über eine Musikerkarriere nachdenken... ; denn dann bin ich noch nicht gut genug dafür... Ich habe meinen Tagesjob, der mich ernährt, und alles andere ist Hobby und Selbstverwirklichung... und Spaß.

Und der originale Fragesteller sollte sich besser einen im Musikgeschäft erfahrenen Anwalt nehmen.

MfG
 
Danke erst mal für die Antworten. Muss das morgen alles noch ein zweites mal durchlesen, denn so einiges scheint mir sehr schwarz gemalt.

Um noch was klar zu stellen: wir sind keine unbeschriebenen Blätter mehr (wir sind quasi eine neue Combo mit alten Sünden..lol) und alle haben schon eine oder mehrere Veröffentlichungen, die neueren Sachen mit relativ gutem Erfolg. Die genannten Labels habe ich erwähnt, weil Interesse ihrerseits angemeldet wurde.. sonnst käme mir/uns wohl gar nicht in den Sinn, dort zu bohren.

Übrigens hatten wir auch mal eine [g=420]CD[/g] ohne jegliche aktive Werbung ausschliesslich über die Strasse etwa 700 mal verkauft. (Aufgrund dessen rennt dir übrigens noch kein Label die Bude ein..)

Weiter lief ein Clip von einer anderen Produktion auf VIVA und MTV (Schweiz, von da sind wir) heavyrotation etwa 2 Monate. Nur um klar zu stellen, das wir nicht im dunkeln Kämmerchen sitzen und Luftschlösser erschaffen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich über eine Plattenfirma kein Geld verdienen lässt, schliesslich sind die Musiker ihr Produkt was sie brauchen. Ich bin mir bewusst, dass es Musik sein muss, welche auch ankommt. Davon gehen wir mal aus.

Die aktuellste [g=420]CD[/g] läuft über einen Vertrieb und da haben wir ca. 10.- chf pro [g=420]CD[/g] plus die Tantiemen für uns. Weiter ist da ein Booking, die kassieren ca. 20% der Gagen.

Das lässt mich vermuten, dass es sooo bitter nicht ausfallen kann bei einem Major. Ausser man unterschreibt einfach blind einen Knebelvertrag.. oder sehe ich das so falsch?

Vielleicht hast du recht Rotten und die legen so einen Kack vor, dass wir ablehnen. Oder halt das nichts in Kauf nehmen für eine gute Promo. Der letzte Masteringmensch hat was tolles gesagt: "ihr müsst euch fragen, wollt ihr ein grosses Stück von einem kleinen Kuchen, oder ein kleines Stück von einem grossen Kuchen?"

Das wir sofort das grosse Geld machen, glauben wir selber nicht, aber längerfristig gesehen werden wir bestimmt nicht ewig unten stecken bleiben. Genau desshalb interessiert es mich, wie solche Verträge aussehen und sich wandeln mit steigendem Bekanntheitsgrad usw usw.

Ein mit dem Musikgeschäft vertrauter Jurist werden wir, wie ich im Startpost bereits geschrieben habe, natürlich zuziehen sobald es konkret wird. Wie gesagt, ich möchte bei allen Schritten die passieren wenigstens einen Schimmer haben vom Geschehen, nicht zuletzt weil es mich auch persönlich interessiert.

Cheers
 
denn so einiges scheint mir sehr schwarz gemalt.
Täusch dich da nicht.
Im Club der berufserfahrenen Realisten wird Kollege Rotten "unser kleiner Sonnenschein" genannt.

Von all den tausenden Menschen, die in den letzten 10 Jahren mit Musik Geld verdient haben, waren gerade mal 4 Musiker.

Als Gitarrist hast du ein paar Millionen mal höhere Chancen, beim kanoodeln mit der schwedischen Königin 3 mal vom Blitz getroffen zu werden als an genauso vielen aufeinanderfolgenden Monaten als Berufsmusiker deine Miete bezahlen zu können.

als Geschäftsmensch denke ich, dass das Label soundsoviel Vertrauen in meine Karriereentwicklung setzt, und deshalb bereit ist, soundsoviel Risiko selbst zu tragen bereit ist,
####ing for Virginity?


Frank
 
Und ich Trottel dachte mal, warum hab ich nie [g=422]Gitarre[/g] spielen gelernt haha..
 

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