Analoge Plugins

SilentWarrior

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Hi,

ich habe mir mal Gedanken gemacht warum ich eigentlich selten bis nie analoge Plugins einsetze.

Also im Mix ist mein erster Gedanke:

heftige S-Laute, also DeEsser,
die Stimme benötigt Kontrolle der Dynamik...ok, jetzt höre ich wenn sie lauter singt erzeugt sie bisschen Peak um die 2,5kHz, also doch eher Kompressor mit SC Filter.
Ah, da ist zu viel um die 250Hz, also ein EQ, ok die 250Hz kommen und gehen eher, ok ein dynamischer EQ.
Oben herum fehlt irgendwie etwas, also Spectre.

Und so in etwa zieht sich das über alle Spuren hindurch.
Aber rein theoretisch müsste ich ja so denken wenn ich mit analogen Plugins arbeiten würde:

heftige S-Laute, also SSL Channelstrip mit SC Filter, Ok, die Dynamik kontrollieren, La-3A...ok, da kommen Peaks um die 2,5Khz wenn sie lauter singt....................ähm................vielleicht noch ein SSL Channelstrip Kompressor mit SC Filter?
Ok, da ist etwas zu viel 250hz, ah ok, 250Hz kommt und geht eher.............ähm.....................ähm...........

Versteht ihr was ich meine? Ich kann gar nicht in analoge Plugins denken weil mir das einfach zu viel Zeit rauben würde.
Als ob ich jetzt wüsste welches analoge Tool wie ein dynamischer EQ arbeitet und genau diese 250Hz kontrolliert.
Bleibt ja fast nur wieder ein SSL Channelstrip mit SC Filter für Kompressor, also dann habe ich schon zwei Channelstrips auf der Spur.
Der Omnichannel wäre richtig, ist aber nicht wirklich eine echte Emulation sondern mehrere in einem mit modernen Tool on Top.

Im Prinzip müsste ich ja eine ganz andere Arbeitsweise haben um mit analogen Plugins zu mischen bzw. die Probleme anders lösen.

S-Laute heftig, ok, vielleicht ein Tape mit 7,5 Inch? Oh das Tape entschärft zusätzlich den 2,5kHz Peak, was für ein Glück,
Dynamik kontrollieren, La-3A, ok, da kommen die 250Hz etwas zu stark durch, evtl. doch eher SSL Channelstrip Kompressor mit SC Filter statt La-3A?
Oben herum fehlt etwas, also Pultec?

Also genau so denke ich nicht. Mag funktionieren, aber ich kann nicht vorhersehen ob dieses oder jenes analoge Plugin funktioniert, es wäre viel Probieren über Studieren vorhanden.

Ich glaube das ist eher etwas für Leute die damit groß geworden sind.
Die genau wissen wie ein analoges Teil arbeitet und welche Nebeneffekte es mit sich bringt (darum geht es ja im Prinzip, die Nebeneffekte).
In der Plugin Welt müssen diese Leute dann zusätzlich noch wissen wie jedes Plugin eines Herstellers arbeitet, was ich schon für unmöglich halte.
Fab Dupont hatte mal 1176er miteinander verglichen, jedes war anders.
Und genau so werden auch alle andere Emulationen immer etwas anders sein.

Also eine Stimme hören und dann entscheiden welches Pultec und 1176 und La2A eines welchen Hersteller genau passt?
Oder erst alle durchgehen?

Keine Ahnung, mir ist das zu viel.
 
Analoge Emulation klingt häufig seltsam, erst recht, wenn man zu viel davon einsetzt.

Zu wissen was man tut und wie man das was man erreichen will auch umsetzen kann, wäre hier angebracht. Ein Plugin mit ansloger Emulation wäre da immer ne Krücke. Vieles lässt sich ka dank Behringer heute leicht analog umsetzen, von daher kann man Plugins mit analoger Emulation getrost zur Vorproduktion nehmen, um sie am Ende analog zu ersetzen
 
Habe letztens erst einen kennen gelernt, der 2 fixe analoge Ketten hat. Er kennt beide natürlich exzellent. Entweder passt die, oder die andere. Punkt. Seine Arbeitsweise, welche bestimmt stressfrei ist.
 
wie du? Halt in „analog“. Das Gesabbel von wegen „Farbpalette“ ist komplett überbewertet. Hier wird oft dermassen am mikro-detail rumgemacht, was weder jemand draussen in der echtem welt interessiert noch hört.

Jedes tool ist nur ein tool… ob man jetzt den UAD 1176er für vocals nimmt oder n stock compressor ist im gesamten höchst irrelevant. Ist die gesangsperformance z.b. nicht gut ändert dies weder ne emulation noch n stock plugin
 
Ich hab quasi nur noch auf dem Master ne analoge Emulation im Einsatz, das ist der Kazrog 252. Der funktioniert einfach sehr gut. Hat ein paar feste Bänder, die dreht man eins nach dem anderen hoch/runter, regelt das so wie es am Ende am besten klingt, schaltet am Ende mal alles zur Kontrolle an/aus, guckt ob es wirklich besser klingt mit und dann ist der Master EQ eingestellt.

Ansonsten find eich die ganzen analogen Emus zu unflexibel. Witziger Weise finde ich das die richtig gut gemachten digitalen Emulationen analoger klingen, als die meisten analogen Emus. Ich denke da z.B. an Kraftur.

Oh, silver Bullet hab ich auch noch im Einsatz. Und den True iron auch noch manchmal.... ok, aber das sind ja auch wieder Spezialisten.
 
höchst irrelevant

Immer diese Superlativen, um den eigenen unsicheren? Standpunkt zu untermauern.

Es kommt eben aufs Signal an und was man erreichen möchte. Gemessen am modernen, populären Sound scheint das alles egal. Vielleicht liegt es einfach an der präferierten Musik?!
 
Lieber @pwrusr

Bitte kein Hardware vs. Software.

Hier geht es nur um Software.
Also warum man eine Emulation nimmt und welcher Gedanke während des Prozesses das überhaupt in Erwägung zieht.

Ich habe ja meine Gedanken anhand eines Beispiels geschildert.
Und da käme mir selten bis gar nicht der Gedanke eine Emulation zu wählen.

Im Channel-Strip Thread schrieb einer " wenn es retro klingen soll dann SSL oder Never" also so ungefähr der Wortlaut.
Selbst da wäre ich digital unterwegs und würde ganz zum Schluss den RC20 bitten etwas retro klingen zu lassen.
 
Wie man früher an den Mixingcontest sehen und hören konnte, ist es im Grunde vollkommen irrelevant, womit man mischt, solange kein "Taste" vorhanden ist.
 
Tue ich ja :victory:

Mich hätte es dennoch interessiert wie andere während so einem Prozess in analoge Hardware denken
Ich nehme eine Mischung aus den analogen simplugins und anderen ohne analoge Vorbilder. Manche sind eher speziell und erfordern zu wissen, wie sie klingen und was sie machen. Aber das ist bei den eher technischen Plugins auch nicht anders.
 
Beispiel SSL-Channelstrip - den nehm ich, wenn ich meine, dass der typische 'grip' des Expanders oder Kompressors sinnvoll sein kann. Und dann kommt der aber erstmal auf jede Spur als Ausgangsbasis. Der native channelstrip 2 hat auch klanglich nichts analoges. Der CLA Mixhub wäre die alternative wenn ich etwas saturation ganz gut mögen könnte - ohne die konkret steuern zu wollen.
Und sonst werden es auch bei mir nicht viele analog-emulationen. Der DBX 160 bzw. 165 noch und auch der Drawmer 1973 - ebenfalls nicht wegen irgendwelcher nonlinearitäten sondern wegen der Zeitautomatiken.

Bei aufnahmen hab ich oft einen brainworx focusrite channelstrip im Aufnahmeweg. Hintergrund ist hier aber nicht dass ich eine hardware-emu wollte, sondern dass das ein channelstrip ist der ziemlich clean, also wenig hardware-mäßig ist - aber der als echtes AAX-DSP Plugin auf der HDX Karte berechnet wird. Expander, Compressor, einfacher EQ und De-Esser ist dabei. Das passt gut zum Aufnehmen. Etwas besser als der Stock Channelstrip von Pro Tools.
 
Wie man früher an den Mixingcontest sehen und hören konnte, ist es im Grunde vollkommen irrelevant, womit man mischt, solange kein "Taste" vorhanden ist.

Ist auch abhängig von Material. Ne gut aufgenommene Rockbummer braucht analog nicht. Nen dünner Synthsound ausm Serum würde gut aufgewertet werden. Es kommt individuell drauf an und vlt will man ja auch nicht diese Verzerrungen, sondern möglichst clean ...
 
Ist auch abhängig von Material. Ne gut aufgenommene Rockbummer braucht analog nicht. Nen dünner Synthsound ausm Serum würde gut aufgewertet werden. Es kommt individuell drauf an und vlt will man ja auch nicht diese Verzerrungen, sondern möglichst clean ...

na ja… n dünner sound kann mit jeder art tool entsprechend bearbeitet werden… egal ob emulation oder nicht… seltsame aussage
 

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