Alte Stereo-Drum Spur zerlegen (Superior Drummer 3, Reaper)

[Andaraginga]

Kurze Fragen zwischendurch:
Die Drum Replacer, die ihr benutzt oder benutzen wollt, sind die Velocity-sensitive oder ist da nachher jeder Miditon gleich laut?

Und wie und wann geht ihr Becken an?
Bei Becken hatte ich Stellen, wo es überhaupt nicht geklappt hat, einzelne Transienten zu packen, weil einzelne Schläge nachklangen und ineinander flossen.

 

[Sascha Franck]

Kurze Fragen zwischendurch:
Die Drum Replacer, die ihr benutzt oder benutzen wollt, sind die Velocity-sensitive oder ist da nachher jeder Miditon gleich laut?

Der in Logic verbaute übersetzt die Lautstärke auch in Velocity. Würde ich an sich auch für selbstverständlich halten, denn gerade bei Snares kann man sonst ja vollkommen unmöglich irgendwelchen Ghost Notes gerecht werden.

Und wie und wann geht ihr Becken an?
Bei Becken hatte ich Stellen, wo es überhaupt nicht geklappt hat, einzelne Transienten zu packen, weil einzelne Schläge nachklangen und ineinander flossen.

Becken sind mMn so richtig kaum zu machen, es sei denn man hat wirklich extrem saubere Spuren - und selbst da sollte extrem viel Nacharbeit erforderlich sein. Bei echt gespielten Drums ist ja gerade auf den Becken noch so gut wie alles andere auch mit drauf.

Ich habe sowas nie wirklich gebraucht, aber für mich war die angenehmste Lösung fast immer, die Sachen zu schneiden dann zu slicen und den Kram dann in REX Manier in den Sampler zu beamen und von 'nem entsprechenden MIDI-File triggern zu lassen. Da kann man dann relativ komfortabel überprüfen, was auf jedem Schlag passiert, die Noten "nach-mappen" und der jeweiligen Note dann entsprechende Samples zuweisen.
Geht aber wirklich nur für kürzere Passagen gut, denn die Slice > Map > MIDI Export Nummer ist ja auf 127 Slices/Noten begrenzt - und bei so'nem busy Kram wie dem Drumtrack vom Grummelrocker stößt man da ganz fix an die Grenzen (und wenn's nur die der eigenen Nerven sind), denn da müsste man ja zig kleinere Passagen slicen.

 

[Grummelrocker]

und bei so'nem busy Kram wie dem Drumtrack vom Grummelrocker stößt man da ganz fix an die Grenzen (und wenn's nur die der eigenen Nerven sind

Und das ist ja nur ein Ausschnitt Jetzt habe ich aber halt immer 4-6 Minuten pro Song. Und derer sinds 12...

 

[Sascha Franck]

Und das ist ja nur ein Ausschnitt Jetzt habe ich aber halt immer 4-6 Minuten pro Song. Und derer sinds 12...

Das habe ich schon befürchtet.
Ich nehme an, dass das ein richtiger Haufen Arbeit wird - es sei denn, jemand kommt noch mit einer ultimativen Lösung um die Ecke.

Mal 'ne Frage: Liegt dir sehr viel daran, die Original-Performance wirklich so beizubehalten und die nur aufzuhübschen?
Alternativ gäbe es ja die Möglichkeit, die Drums per MIDI komplett neu zu gestalten, mit welcher Sampler plus MIDI-Pattern-Schleuder Kombination auch immer. Damit das klappt und du dich nicht irre editierst, müsstest du die Songs für solch ein Vorhaben natürlich re-clocken, also die Tempo-Spur deines Sequenzers der Performance anpassen - aber das geht eigentlich mit fast allen Kandidaten ziemlich flockig von der Hand,
Ich mache sowas manchmal für Remixes von Zeug, das nicht mit Klick aufgenommen wurde, und wenn es nicht krasseste (absichtliche wie versehentliche) Tempo-Tricksereien gibt, ist man pro Song etwa nach 10 Minuten durch mit dem Reclocking. Manche Sequenzer bieten da ja auch noch halb-automatisierte Hilfsmittel an.
Wie dem auch sei, damit hättest du in bedeutend schnellerer Zeit sehr brauchbare MIDI-Drums zur Verfügung und könntest dann ja per manuellem Nachkorrigieren versuchen, die peu à peu näher an das Original ranzubringen. Ist auch vermutlich noch relativ viel Arbeit, aber man fängt eben nicht mit totalem Kraut und Rüben an sondern mit ein paar sauberen Spuren, was dem Engagement vielleicht zuträglicher ist.

 

[clemenserwe]

Jetzt habe ich aber halt immer 4-6 Minuten pro Song.

Da könntest Du aber einiges kopieren. Schon beim "Experiment" hatte ich das Gefühl, dass wiederholende Passagen kommen.

Reclocking

Wenn Du das sehr genau machst, also auch Temposchwankungen erfasst, kannst Du auch quantisieren.
Das habe ich gestern nicht gemacht und deswegen klingt es auch sehr holprig.
Vermutlich könntest Du Dir sogar Midi-Loops/Patterns machen und die in mehreren Songs verwenden.

 

[Grummelrocker]

Liegt dir sehr viel daran, die Original-Performance wirklich so beizubehalten und die nur aufzuhübschen?

Jein. Es soll schön ein Aufhübschen sein, aber durchaus in größerem Umfang. Ich hätte halt gerne das, was mein Drummer damals wirklich gespielt hat (zumindest 80 - 90 %). Darauf aufbauend will ich dann quantisieren, evtl. auch den einen oder anderen Lauf ändern. Jetzt einfach irgendwelche andere, fertige Patterns aus Sampler XY zu nehmen kommt nicht in Frage.

Jetzt habe ich aber halt immer 4-6 Minuten pro Song.

Da könntest Du aber einiges kopieren. Schon beim "Experiment" hatte ich das Gefühl, dass wiederholende Passagen kommen.

Das ist sicher richtig. Aber ich befürchte ich werde nicht drumrum kommen, das Zeug einfach doch händisch nachzubauen. Mein Quellmaterial ist einfach zu schlecht.
Denn selbst wenn ich nun stundenlang mein Quellmaterial bearbeite, daraus MIDI rausschieße und nachher bearbeite, komme ich zeitlich auch nicht schneller weg als wenn ich es gleich neu mache.

Trotzdem danke an alle Ich spiele mal noch etwas rum, vielleicht kommt mir noch die große Erleuchtung wie ich das angehen könnte.
Ansonsten werde ich die Songs halt doch nachbauen.

 

[Glutamatjunkie]

In der DAW bitte erstmal das Tracktempo anpassen, also alle viertel Schläge an die richtige Stelle setzen, dass das Metronom genau so wie der Drummer humpelt.
Erst dann die Files im Superior laden und bearbeiten.

 

[Grummelrocker]

In der DAW bitte erstmal das Tracktempo anpassen, also alle viertel Schläge an die richtige Stelle setzen, dass das Metronom genau so wie der Drummer humpelt.
Erst dann die Files im Superior laden und bearbeiten.

Macht das im SD einen Unterschied? Das hatte ich noch nicht getestet...

 

[Sascha Franck]

Jein. Es soll schön ein Aufhübschen sein, aber durchaus in größerem Umfang. Ich hätte halt gerne das, was mein Drummer damals wirklich gespielt hat (zumindest 80 - 90 %). Darauf aufbauend will ich dann quantisieren, evtl. auch den einen oder anderen Lauf ändern. Jetzt einfach irgendwelche andere, fertige Patterns aus Sampler XY zu nehmen kommt nicht in Frage.

Naja, ich meinte das auch nur als Startpunkt. Ist ja nun auch nicht so, dass der Drummer da das Schlagzeugspielen neu erfindet (zum Glück), sonder sich weitestgehend typischer Patterns bedient - die man eben auch in einer heavy-orientierten MIDI/Pattern-Library finden sollte. Und an denen müsstest du vermutlich auch nicht mehr rumbasteln als an irgendwelchen replaceten Geschichten - es sei denn, irgendein Replacer stellt sich noch als großer Wurf heraus, aber an sich kochen die auch nur mit Wasser.

Was mich wirklich interessieren würde ist, wie Melodyne mit so'nem File umgeht. Hat das niemand, um den Drumtrack da mal eben durchzujagen?