Alle Tracks eines Albums in einem Projekt ?

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Fressor

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Hallo zusammen!

Ich möchte in ein paar Monaten, nach Abschluß des Albums, an dem ich gerade arbeite, ein neues Album starten.
Um von vorneherein die ganzen Problemchen, die sich mit dem ersten Album ergeben hatten, zu umschiffen (unterschiedliche Gitarrenklänge, unterschiedliche Lautstärken und Instrumentendichten der Songs etc etc), habe ich mit dem Gedanken gespielt, alle Songs in einem Projekt zusammenzufassen und dort zu produzieren, um zumindest die Übersicht zu verbessern.
Ich arbeite mit Cubase SX 2.0. Eigentlich sollte das doch kein Problem sein, oder ? Hat da jemand Erfahrungen ? Wegen der Prozessorauslastung mache ich mir keine Sorgen. Die Plugins, die ich für einen Song verwende, werde ich ja auch in den anderen verwenden (Hierbei hätte ich z.B. auch Übersichtsvorteile). Und falls ich doch mal mehr brauchen sollte, kann ich ja [g=46]Bypass[/g] automatisieren...
Also meine Frage: Spricht etwas dagegen, alle Tracks in einem Projekt zu produzieren?

Danke und bis bald, ciao,
Fressor
 
Fressor schrieb:
Also meine Frage: Spricht etwas dagegen, alle Tracks in einem Projekt zu produzieren?

Ja, im Prinzip einfach alles. jedes Stück, auch wenn das Instrumentarium ähnlich ode rgleich ist, klingt doch anders und muss/sollte auch anders bearbeitet werden. Mein Vorschlag. Fang mit einem Titel an und speicher beim Mixen verwendete Effekte, EQ-settings etc. als Presets ab. Die lassen sich dann im neuen projekt beim zweiten tTitel schnell wieder laden, wobei ich mir jetzt schon sicher bin, dass man das nicht 1:1 übertragen kann, sondern Änderungen machen muß. aber immerhin hast Du auf diese Weise eine gewisse Stringenz innerhalb Deiner Songs.
 
Hab eigentlich nichts besonderes zu bemerken!
Allerdings scheint mir, das wir es hier mit tsching einem Music #### zu tun haben! Ich betreibe meine Musikalische Form auch nur als Hobby - wenn auch sehr akribisch und anspruchsvoll- natürlich mit dem Hintergedanken, auch mal was zur musikalischen Kultur beizutragen. (Verdiene aber nicht meinen Lebensunterhalt damit)
Ich bin ausgebildeter Pianist. Allerdings hat mich das Notenspiel in den letzten Jahren nicht mehr interessiert! Immer nach vorgefertigten Stücken Spielen wo es trotzdem immer heißt- das original ist besser- zwangsläufig. Es geht nichts über Originale (ist halt so). Deshalb versuche ich mich mit Eigenkompositionen im Stile von Tangerine Dream; Klaus Schulze (mein Favorite) etc. zu verwirklichen. Kopieren möchte ich von denen aber auch nichts. Bin dabei meinen eigenen Stil zu entwickeln- z.T. sehr experimentel. Habe wie die meisten Musiker Probleme für den ultimativen- sprich ultra kompakten differenzierten Pre Mix bzw. Endmix oder wie auch immer man das nennt.
Daher wollte ich mal ein Statement zur für mich guten Kompetenz des Herrn "tsching" abgeben in der Hoffnung auf recht viele Antworten wenn ich mal Fragen zum Mix habe zu bekommen!

LG
Time Actor
:)
 
Hi,

tsching hat vollkommen Recht. Jeder Song erfordert seine eigene Mischung. Der Stil unserer Musik zieht sich auch durch jeden Song, aber alle in einem Projekt? Ich hätte kein Bock auf die ganzen Automationen (Effekt an/aus wäre ja noch überschaubar).
Und: Je mehr Songs Du von Grund auf mischt, desto mehr Übung bekommst Du und jeder Song wird besser klingen. So ist es jedenfalls bei mir. Haben letztes Jahr im März ein neues Album angefangen und sind jetzt kurz davor es abzuschließen. Wenn ich mir die ersten Mixes anhöre und dann die aktuellen - hat sich doch einiges getan.
Mit Presets arbeiten wäre ne Möglichkeit, um Zeit zu sparen. Aber im Grunde hat man die Presets irgendwann im Kopf und wandelt sie dann entsprechend ab, damit sie zum Song passen (z.B. Kick bei ~60 Hz und ~5 KHz anheben usw....). Und dann nähert man sich dem optimalen Wert an.
 
Hi,
Mal davon abgesehen, dass, wie die anderen schon schrieben, jeder Song seinen individuellen Mix haben sollte:
Stell Dir vor, aus irgendeinem Grund schmiert Dir das Projekt ab - nachdem Du sicherlich einiges an Zeit und Arbeit reingesteckt hast.
- Dann ist ALLES erstmal hinueber! Bei einzelnen Songprojekten kann es maximal EINEN Song erwischen...
Eine gute Backup Strategie, die ein grosses Projekt vor dem Gau des Platten Crash bewahren kann, die braucht Platz! Sehr viel Platz.

Schon mal allein aus dem Grund wuerd ich nur einzelne Songs als getrennte Projekte machen.

Gruss, Pete.
 
Fressor schrieb:
Die Plugins, die ich für einen Song verwende, werde ich ja auch in den anderen verwenden (Hierbei hätte ich z.B. auch Übersichtsvorteile).

Bist Du Dir da sicher? Na gut, man benutzt manche Plugins in vielen Songs, aber doch nicht in der gleichen Einstellung. Ein [g=108]Hall[/g], der für ein langsames Stück passt, klingt bei einem schnelleren Stück matschig. Und was bringt es, wenn man für die Pianoballade die ganzen EQs und Kompressor für das Gitarrenrockstück mit Drums geladen hat, obwohl man die Rechenleistung für einen schönen [g=108]Hall[/g] gebrauchen könnte?
 
du kannst dir master vorlagen anlegen, zB habe ich bestimmte vorlagen in denen ich schon in/outs, stereo/mono tracks, [g=32]midi[/g] tracks , groups, routings, vstis + patches und samples, fx channels und alle standart plug ins in standart einstellungen (lowcuts, boosts, comps) und sonstiges was man so braucht schon vordefiniert habe. alle tracks sind natuerlich leer und man muss sehr diszipliniert sein, dass man nicht git 4 auf [g=118]bass[/g] 1 recordet etc. ausserdem ist natuerlich die kreativitaet stark limitiert, dafuer ist es aber sehr sehr effizient und schnell wenn man super schnell arbeiten moechte/ muss. natuerlich muss man dann einstellungen der eqs,comps,levels+ fx return levels,aux+aux pans,pans,automationen etc finetunen, da kommt man nicht drum rum.
man kann natuerlich im laufe des trackings/mixing noch das routing modifizieren, aber dann wirds meist umstaendlich weil man alles neu aufbroeseln muss. (vorallem mit gruppen und fx channels etc)

so kann man klangliche koherenz ueber verschiedene tracks hinweg wahren. wobei ich es eigentlich lieber mag alles von neu zu machen, damit sich keine routine einschleicht etc.
aber wer unbedingt koherent arbeiten moechte/muss, und weiss das er immer die selben mics/preampchannels/instrumente/sounds/fx verwendet, fuer den koennte sowas dann nuetzlich sein.

wie gesagt, ist eine zweischneidige sache.
 
TimeActor schrieb:
Daher wollte ich mal ein Statement zur für mich guten Kompetenz des Herrn "tsching" abgeben in der Hoffnung auf recht viele Antworten wenn ich mal Fragen zum Mix habe zu bekommen!
Danke für die Winterblumen oder liegt es daran, dass Du ganz in der Nähe von mir residierst :D
 
Hi tsching,
daran wird´s wohl nicht liegen. Nur Deine Antworten kommen recht kompetent rüber!

LG
Time Actor
 
Hallo

Danke für die vielen schnellen Antworten...

@tsching: das mit den Presets für die Plugins klingt schonmal ganz gut. So kann ich vermutlich wirklich viel Zeit sparen. Mir ist klar, daß ich z.B. die Rhythmusgitarren, obwohl sie jeweils aus dem gleichen Sound bestehen, in unterschiedlichen Liedern unterschiedlich abmischen muß, weil ja jeweils anderer Restklang vorhanden ist. Woran ich nur dachte beim Zusammenfassen aller Lieder in ein Projekt ist, daß die professionellen Alben wie aus einem Guß klingen. Auch wenn dort auf unterschiedlichste Weise arrangiert wurde, klingt das Album doch durchgehend nach eben diesem Album. Die Songs klingen wie aus einer Familie. Wenn ich jetzt jedoch auf die Tracks meines ersten Albums zurückblicke, sehe ich zwar für meinen Geschmack gut gemischte Produktionen, dennoch klingen sie unterschiedlich. Ist ja auch klar. Beim einen Song verwendete ich 6 Gitarren für den Rhythmus, beim anderen Song nur 2...
Aber mal sehen, wie das nächste Album wird, wenn ich zumindest schonmal die gleichen Gitarrenklänge verwende...

@TimeActor: Danke für die ausführliche Antwort ;)

@Jeff: Du hast Recht, die Automationen würden mich auch abschrecken. Daran hatte ich garnicht gedacht. Alle EQs und Comps müßte ich noch wesentlich extensiver als sonst automatisieren... Gutes Argument dagegen...
Den Effekt, daß jeder Song etwas besser als der vorherige Klingt, kenne ich bereits. Aber es ist eigentlich genau dieser Effekt, den ich vermeiden möchte. Natürlich ist es schön, anhand eines Albums die persönliche Entwicklung in Sachen Produktion nachvollziehen zu können. Andererseits macht das auch einen ganz schön "unprofessionellen" Eindruck. Ich schwanke auch ein wenig, ob es nicht vielleicht sogar sympathisch ist, die Tracks so etwas unbeholfen zueinander abgemischt auf einem Album stehen zu lassen... Aber andererseits wäre es eben auch schön, ein einheitliches Album zu haben.
Was du schreibst "Wenn ich mir die ersten Mixes anhöre und dann die aktuellen - hat sich doch einiges getan.", könnte ich genauso über mein erstes Album sagen. Das dumme ist, man ist nie fertig mit lernen. Immer wieder entdeckt man neue Wege und Möglichkeiten und wendet sie auf den nächsten Song an. Auf diese Weise wird man zwar immer besser - aber die früheren Songs relativ gesehen immer schlechter. Bei einem gleichzeitigen Mischvorgang wäre das nicht der Fall und man würde sich nur von Album zu Album verbessern... Ein Phänomen, das man bei vielen (z.B. Metal-)Bands beobachten kann. Gut, bei denen liegt das zwar daran, daß sie einfach immer bessere (oder andere) Studios nutzen können, aber das ist auch auf unsere schrittweise Verbesserung übertragbar.

@DJAxeman: Sicherheit ist für mich kein Kriterium. Ich führe regelmäßig ein Backup meiner Projekte auf DVD durch und dort wäre auch ein größeres Projekt mit 1-3 Std Länge kein Problem. Zur Not könnte ich ja auch mehrere DVDs verwenden. Platz ist doch heutzutage kein Faktor mehr...

@thaukelt: Natürlich wären die Einstellungen der Plugins nicht die gleichen. Die Plugins jedoch schon. Die Einstellungen müßten eben automatisiert werden, was zugegebenermaßen ein gewisser Aufwand wäre, wie Jeff schon bemerkt hat. Mit Write ginge das aber schon, meine ich so beim zweiten Nachdenken drüber...
Bei Der Pianoballade wären die Drum-EQs und -Comps [g=46]Bypass[/g]-automatisiert und gäben somit ihre Rechenleistung wieder frei, was einen wunderschönen [g=108]Hall[/g] ermöglichte.

@WEAPON_X: Das mit den Vorlagen ist eine sehr gute Idee. Ich merke schon, ich habe mir da noch garnicht so recht Gedanken drüber gemacht. Die Kreativität wäre in dem Falle überhaupt nicht limitiert, denn ich würde zunächst meine ganzen Lieder fertigschreiben und dann erst an Cubase herangehen. Dort würde ich dann eine Vorlage schaffen, die für alle Tracks ausreicht und die ich dann für sämtliche Stücke heranziehen und massig Zeit sparen kann. Ich glaube, so wird's.
Natürlich muß ich dann noch Tunen, aber darauf bin ich ja weiter oben schon eingegangen...
Zweischneidig finde ich das eigentlich garnicht. Wie gesagt, bisher habe ich auch so produziert, daß jedes Lied sein komplett eigenes Erscheinungsbild hatte. Das macht dann aber eben auf dem Album deutlich den Gesamteindruck einer Heimproduktion, was ich aus Eitelkeit vermeiden möchte :p

Nochmals danke für die Anregungen, vielleicht hat noch jemand Erfahrungen mitzuteilen ?

bis bald, ciao,
Fressor
 
Hier noch ein link zu einer Diskussion in einem anderen Forum, die gute Informationen zu diesem Thema liefert:

Horizonterweiterung

Kommt zwar etwas spät, aber ich denke, daß das vielleicht für den einen oder anderen interessant ist.

ciao,
Fressor
 
Was noch gegen Dein Vorhaben spricht ist der Takt oder ? Es wird doch wohl nicht jeder Song des Albums im gleichen Takt und Beat sein ? Dann müsstest Du mit Tempospuren und Taktänderungen in Deinem Projekt rumbasteln.
 
Nunja, dafür ist die Tempospur ja da. Dachte ich zumindest ?
Bisher kam ich damit gut zurecht...
 

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