Alle sind, klingen und arbeiten anders. Dies merkt man auch bei Nullstellungen.
99% aller digitaler EQs haben bei der Nulleinstellung überhaupt keinen Sound.
Davon abgesehen, arbeiten nicht alle anders .. prinzipiell funktionieren die alle nach dem selben Prinzip. Und klingen tun die meisten eben auch genau gleich.
Aber das Thema wurde hier und überall schon tausend mal durchgekaut ...
Was man sich einfach merken sollte:
1. MP EQs - Minimum Phase EQs (99% aller EQ-Plugins):
Die Unterschiede bei EQ-Plugins kommen vom Handling (aka Kurve und GUI), und was einem da besser gefällt ist rein
subjektiv. Zusätzliche Sättigung haben die wenigsten, und ob man diese haben will, ist ebenfalls rein
subjektiv.
Die meisten modernen digitalen EQs weisen auch beim Arbeiten mit 44,1kHz Abtastrate keine unnatürliche Kurvenverformung mehr auf ... einige lassen dem Anwender sogar die freie Wahl darüber, ob er diese Stauchung gegen die 22,05kHz möchte oder nicht.
Dies lohnt es sich zu vergleichen ... manche arbeiten lieber mit gestauchter Kurve, die meisten lieber ohne (was auch dem analogen Vorbild entspricht).
Die eigentliche Klangqualität (digitale Artefakte betreffend) ist bei allen digitalen EQs mehr als hoch genug.
--> Digitale Artefakte sind so klein, daß sie bereits in einem 24bit File wegfallen (ganz zu schweigen von 16bit).
Wenn man also nach einem EQ-[g=8]Plugin[/g] sucht, sollte man weder auf den Preis, noch auf blödes Marketing-Geblubber, noch auf Reviews (die erzählen, wie analog, wie toll, wie transparent, oder wie geil färbend dieser EQ doch klingt), noch auf Bullshit-Gesabbel wie "feinere Transienten", "3dimensionaler Klang", "spitze/weiche Höhen", "tighterer [g=118]Bass[/g]" achten (denn all diese Dinge sind bei allen MP EQs gleich bzw. hängen allenfalls von der Kurve ab, die ja nunmal rein
subjektiv ist), sondern ganz einfach selbst ein paar Plugins ausprobieren und dann das nehmen, was einem vom Handling her am besten gefällt.
Damit kann man nicht falsch liegen. Lasst euch nicht verunsichern, es gibt keine EQ-Plugins mit höherer Qualität.
2. LP EQs - Linear Phase EQs:
Und wer sich unbedingt den Umstand mit linear phasigen EQs machen will, kann auch solche ausprobieren. Dabei sollte er auf Klangunterschiede beim [g=118]Bass[/g]-EQing achten (insbesondere bei schmalbandigem bzw. steilem Eingreifen).
Dort kann ein LP EQ je nach Material und Task besser oder schlechter als ein MP EQ klingen.
"Weichere Höhen" bei schmalbandigen Boosts im Höhenbereich hingegen sind ein Placebo-Effekt .. denn dort klingt ein linear phasiger EQ genauso wie ein normaler.
Zur [g=5]Latenz[/g]:
Je höher die [g=5]Latenz[/g] eines LP EQs, desto schmalbandigere Aktionen sind im [g=118]Bass[/g]-Bereich möglich.
