Abendkühle

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Abendkühle

Sie friert, als wär es Abendkühle,
die durch das offne Fenster zieht;
im Sommer hat sie Herbstgefühle,
als sie sich selbst so dastehn sieht,
im Sommer hat sie Herbstgefühle,,
als sie sich selbst so dastehn sieht.

Im Astwerk sieht sie Sterne blinken,
die nichts als gelbe Blätter sind;
die flattern so, als ob sie winken
und manche fliegen mit dem Wind,
die flattern so, als ob sie winken
und manche fliegen mit dem Wind.

Auf einmal ist der Tag verdunkelt
und Regen macht die Scheibe nass.
„Bleib immer bei mir!“ sagt sie leise.
Er schaut sie an: „Ist irgendwas?“
„Bleib immer bei mir!“ sagt sie leise.
Er schaut sie an: „Ist irgendwas?“

Schon schickt die Sonne wieder Strahlen.
Sein rührend ungeschickter Kuss
will irgendeine Schuld bezahlen,
obwohl er sich nicht tadeln muss,
will irgendeine Schuld bezahlen,
obwohl er sich nicht tadeln muss.



(alternativ erste Strophe)

Sie friert, als wär es Abendkühle,
die durch das offne Fenster weht;
im Sommer hat sie Herbstgefühle,
egal, was im Kalender steht,
im Sommer hat sie Herbstgefühle,
egal, was im Kalender steht.
 
Sehr schön.
 
Da bin ich bei dem holgi. Sehr schön! Poetisch und lyrisch. Und auch musikalisch...
Klitzekleiner Änderungsvorschlag:
Statt " lauter Sterne" würde ich " sieht sie" schreiben. Es ist m.M nach etwas persönlicher, rollt besser und du gewinnst einen schönen Binnenreim...
 
Finde ich auch sehr gelungen. Eine Pointe wäre noch so ein I-Tüpfelchen. Vielleicht nur bei den ersten drei Strophen bleiben? Die Dritte Strophe hat ja eine eigene Pointe...
 
@MamaMuuht
Danke. Wird gleich geändert.

@Locis
Und ich war so stolz auf die Wendung. Dass er sie eben NICHT ihrer Traurigkeit überlässt, sondern etwas dagegen unternehmen will. Ist das wirklich zuviel des Guten?

LG Teestunde

Nachtrag: Ach, jetzt fällt es mir wieder ein: Sie sieht sich in der ersten Strophe dastehn und in der zweiten sieht sie schon wieder... Das war der Grund! Mal probieren, wie ich da rauskomme.
 
Ist das wirklich zuviel des Guten?
Ja, dann ist es so trist. Wie wäre es mit

Sie sagt ihm, dass er das nicht muss

anstatt

obwohl er sich nicht tadeln muss

PS Die beiden "sieht" sind für mich verschieden genug, daß ich beide akzeptieren könnte.
 
@ Teestunde

Ich finde die Wiederholung an der Stelle nicht wirklich schlimm. Da der Text ja gesungen wird, wäre es mir wichtiger, das der Hörer der Figur gut folgen kann. In einem Gedicht würde ich es vermutlich auch anders lösen wollen....
Ach so, ich finde die letzte Strophe auch sehr schön.Würde ich auf jeden Fall lassen. Vielleicht umstellen, " schon schickt die Sonne wieder Strahlen" . Ist vielleicht ein Tüpfelchen schöner,wahrscheinlich aber lediglich Geschmacksache ?
 
@MamaMuuht

Danke fürs Feilen. Ich finde deinen Vorschlag auch schöner: Schon schickt die Sonne wieder Strahlen... Hey! Was so eine kleine Umstellung bewirkt! :)
Was die Wiederholung betrifft, hadere ich noch ein bisschen mit mir. Aber bestimmt nicht mehr lange. ;)
LG T.
 
@Locis
Sie sagt ihm, dass er das nicht muss

Nun, ich dachte eher, ihm fällt selbst ein, dass er sich nicht tadeln muss, aber er kommt gegen die Schuldgefühle (noch) nicht an. Vorschlag: Ich bleibe (erst mal) bei meiner Zeile. Dein Vorschlag inspiriert mich da schon zu einem nächsten Text. :)
LG T.
 
Wie wäre es damit?

Sie friert, als wär es Abendkühle,
die durch das offne Fenster weht;
im Sommer hat sie Herbstgefühle,
egal, was im Kalender steht,
im Sommer hat sie Herbstgefühle,
egal, was im Kalender steht.
 
@Teestunde

Sehr schön gelöst, finde ich! :)
 
Sehr schöner Text ! Inspirierend :)
 
Liebe Teestunde,
sehr schön. Ich freu mich für deinen Lauf.
Immer weiter so.

Alles Liebe
Nina
 
@alle
Danke! Ich freu mich wirklich. LG Teestunde
 
@teestunde

Wie oben schon geschrieben schöner Text und inspirierend...Stelle mir da musikalisch eine chilliges Klavier, sanft und ruhig vor...also habe ich meine Rockguitar heute Morgen zur Seite gestellt und versucht die Stimmung die bei mir ankommt am Keyboard umzusetzen. Gebe zu, nicht ganz mein Terrain das Genre. Ist nur mal ne Skizze ungemischt mit gesanglicher Unterstützung von meiner Frau, wollte dir die Musikalischen Gedanken aber nicht vorenthalten :) ...hat uns Spass gemacht :)






@NinaEins Info: An deinem "Worte in Stein" bin ich noch dran, wird gut kommen, aber etwas heftiger :D
 
@hopoh
So kann man es auch sehen. Obwohl ich die Hinzunahme der 4. Strophe favorisiere. Aber so, wie ihr es gemacht habt, passen Text und Musik gut zusammen. Die Frauenstimme - Hammer!
Danke!
LG T.
 
@hopoh
So kann man es auch sehen. Obwohl ich die Hinzunahme der 4. Strophe favorisiere. Aber so, wie ihr es gemacht habt, passen Text und Musik gut zusammen. Die Frauenstimme - Hammer!
Danke!
LG T.

Freut mich das es dir gefällt. Dieser erste Take hat aber nichts mit der Hinzumnahme oder Weglassen der 4. Strophe zu tun, soweit ist diese Skizze noch nicht. Es ging mir mehr um eine erste Simulation der Verbindung der Worte und der Musik. Ja und Nina hat das für einmal einsingen heute morgen ohne testen und probieren schon sehr gut gemacht
smil451c71f7edf7c.gif
.
 
Bin gespannt, was noch daraus wird. :) :) :)
 
Wieso sehe ich diesen Thread erst jetzt? Habe ich wieder vergessen die Option "Zeig mir alle interessanten Threads mit roter Blinkschrift" zu aktivieren?

@Teestunde: Ein wunderbarer Text der mir wiedermal sehr gut gefällt. Soweit ich verstehe ist das erneut aus deiner Spezialkategorie: leise, feine und behutsame Beobachtungen.

Erst haben mich die letzten beiden Zeilen jedes Verses etwas irritiert, so als Wiederholung. Dieses Verfahren assoziiere ich eher mit Volksliedern, wo man sich beim Mitsingen tatsächlich leichter tut, wenn da ein paar Zeilen immer wiederholt werden. In einem Pop-Song eher ungewöhnlich. Mein Gefühl sagt mir, dass man beim Vertonen zumindest die Möglichkeit ohne Wiederholungen in Betracht ziehen sollte.

Aber ich höre mir am Wochenende erstmal die hopoh-Version an. Bin schon gespannt!
 

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