Fluch der ICH Form

Es geht also nie um Authentizität, sondern um Glaubwürdigkeit. Mit anderen Worten: wahr ist, was geglaubt wird.
Sind doch nur zwo verschiedene Begriffe für dasselbe Ding.
Wer möchte als Künstler, als Sänger, nicht als authentisch und glaubwürdig... wahrgenommen werden?
Andererseits ist es doch gerade bei Kritikern sehr beliebt dem Musiker, Schauspieler... genau diese abzusprechen.

Erinnere mich gut an die ganzen Hater, die ewig Eric Clapton ein authentisches Bluesfeeling absprachen.
Das ging oft soweit nur "schwarze" Musiker können "schwarze" Musik authentisch, glaubwürdig, bla bla bla kreieren. Rassismus!
Wie wurde Paul Simon angegriffen für "Graceland".
Solche Dinge.
 
Es geht also nie um Authentizität, sondern um Glaubwürdigkeit. Mit anderen Worten: wahr ist, was geglaubt wird.
Sind doch nur zwo verschiedene Begriffe für dasselbe Ding.

Es mag falsch sein, aber ich habe das immer für zwei verschiedene Dinge gehalten.

Ein Mensch kann glaubwürdig eine Rolle spielen, eine Kunstfigur verkörpern. Eben so, dass man glauben könnte, er/sie/es wäre wirklich so.

Authentizität habe ich immer in dem Sinne verstanden, dass ein Mensch wirklich so ist. Also keine Kunstfigur, kein Image, sondern eben die Realität, wie sie auch Verwandte oder enge Freunde kennen.

Ich habe aber auch den Eindruck, dass diese beiden Begriffe häufig synonym verwendet werden, bzw. von vielen überhaupt nicht richtig verstanden werden.
 
Die beiden Begriffe sind sehr unterschiedlich.
 
Hm, sind Clapton und Paul Simon also nicht authentisch aber glaubwürdig?
:schulterzuck:
Aber ein farbiger Musiker ist authentisch? Auch wenn er in Köln oder Buxtehude geboren und aufgewachsen ist, was man ja nicht weiß?
 
Hm, sind Clapton und Paul Simon also nicht authentisch aber glaubwürdig?
:schulterzuck:
Aber ein farbiger Musiker ist authentisch? Auch wenn er in Köln oder Buxtehude geboren und aufgewachsen ist, was man ja nicht weiß?
Sie sind für diejenigen glaubwürdig, die ihnen die Glaubwürdigkeit beimessen. Die Genannten bzw. ihre Texte sind es nicht aus sich selbst heraus.
 
Hm, sind Clapton und Paul Simon also nicht authentisch aber glaubwürdig?
:schulterzuck:
Aber ein farbiger Musiker ist authentisch? Auch wenn er in Köln oder Buxtehude geboren und aufgewachsen ist, was man ja nicht weiß?

Ich kenne diese Diskussion und meine, dass da eben auch mit Begriffen gearbeit wird, die nicht verstanden wurden.

Wenn man sich auf die Entstehung von Blues bezieht, bei der schwarze, US amerikanische Sklaven eine große Rolle spielten, dann kann heute oder in den 1960ern keiner mehr "authentisch" Blues spielen. Schließlich gbt es in den US keine Sklaven mehr. Es gibt natürlich deren Nachfahren, aber soll "Blues" und "Sklavenschaft" etwa genetisch sein?

Da ist die Frage nach meiner Meinung nicht, ob das (pseudo-) intellektuell "authentisch" ist, was ein Musiker bietet, sondern ob er das musikalisch kann.
 
Wenn man sich auf die Entstehung von Blues bezieht, bei der schwarze, US amerikanische Sklaven eine große Rolle spielten, dann kann heute oder in den 1960ern keiner mehr "authentisch" Blues spielen. Schließlich gbt es in den US keine Sklaven mehr. Es gibt natürlich deren Nachfahren, aber soll "Blues" und "Sklavenschaft" etwa genetisch sein?
interessanter Aspekt.

Und ja, Blues kann nicht mehr glaubwürdig gespielt werden, da es jene Schwarzen nicht mehr tun, die Sklaverei entweder selber noch erlebt haben, oder den Rassismus unmittelbar nach dem Ende der Sklaverei. Aus dieser Generation speisen sich die Helden des Blues der 40er/50er Jahre denke ich.

Die Schwarzen selber haben als erste erkannt das für sie Blues nicht mehr funktioniert, und haben sich für Funk (hochpolitisch per def) und natürlich Rap entschieden, letzterer KANN auch sehr authentisch erlebten Rassismus im Hier und Jetzt transportieren. Und weisse MittelstandsKids die dies versuchen blamieren sich regelmässig damit, da sie es eben nicht erlebt haben.

Blues als handwerkliche Übung ist natürlich lebendig, aber Blues damals war nie Handwerk, er war immer und zuerst Ausdruck einer gelebten Tragödie.

All das trifft auch auf den Punk zu, der Ende der 70er in den englischen Arbeitervierteln seine Hochzeit feierte, und in den USA natürlich ebenso dort, wo die Autoindustrie den bach runter ging.
Heutige Punks können ganz sicher besser spielen/singen was auch immer, aber es sind halt nicht DIE Punks die den laden einst auskehrten :)

Der Künstler wird immer auch abgeklopft auf seine Glaubwürdigkeit, so isses, im Schlager musste aussehen wie Muttis Liebling, oder züchtig sauber und "vernünftig", im Ballermann-Genre wie ein besoffener Dödel, im Metal mit langen Haaren und schwarz eingekleidet usw usf, traurig aber wahr.

Obwohl, traurig isses ja nich, nur "merkwürdig" :-D
 
Blues kann nicht mehr glaubwürdig gespielt werden
Das würde bedeuten, Musikstile / -richtungen sind orts- und zeitgebunden. Dann könnte man abe auch Klassik ncht mehr glaubwürdig spielen, weil heute keiner mehr im 18. Jahrhundert lebt und von einem Hauslehrer ausgebildet wird.

Kann es nciht sein, dass Musikstile etwas transortieren, was tiefer geht, als "Sklavenhaltung" oder "Rassismus" und z.B. allgemein menschlich ist? Leid ist doch Leid, Schmerz ist doch Schmerz, oder nicht?

haben sich für Funk (hochpolitisch per def) und natürlich Rap entschieden, letzterer KANN auch sehr authentisch erlebten Rassismus im Hier und Jetzt transportieren. Und weisse MittelstandsKids die dies versuchen blamieren sich regelmässig damit, da sie es eben nicht erlebt haben
Hmm... ob ein schwarzer Rapper, der über seine Musik schon längst Multimillionär geworden ist und sich mit Gold- und Diamantenklunkern ziehrt, wirklich "authentisch" Benachteiligung (Rassismus ist ja eine Form von Benachteiligung) rüber bringt?
 
Das würde bedeuten, Musikstile / -richtungen sind orts- und zeitgebunden. Dann könnte man abe auch Klassik ncht mehr glaubwürdig spielen, weil heute keiner mehr im 18. Jahrhundert lebt und von einem Hauslehrer ausgebildet wird.

Ich bin da etwas unschlüssig, der Gedanke kam mir aber auch spontan. Da kommen wir dann auch ganz schnell auf ´gefährliches´ Terrain. Denn das würde ja auch bedeuten, z.B. Asiaten ´können´ / dürfen dann keine europäische Klassik spielen. Und Mozart darf - wenn überhaupt - nur ein Österreicher spielen?
 
Ich unterscheide sehr wohl zwischen glaubwürdig und authentisch. Genau genommen hängen beide Einschätzungen davon ab, wer sie trifft: Ich als Betroffener oder Aussenstehende.

Jeder hat vermutlich extreme Schwierigkeiten, sich als NICHT authentisch zu sehen.

Seltsamer Weise scheint es einfacher, die "Echtheit" der Anderen einzuschätzen. Nimm die Politiker im Bundestag. Jeder Redner vertritt die selbe Position seiner Partei. Und dennoch spricht der Eine, als rede er spontan und und der Andere, als lese er jedes Wort nur ab. Spontanität wirkt glaubwürdiger.

Aber was, wenn der spontaner Redner nachts an der Bar bei großspurigen Reden gefilmt wird? Plötzlich hält ihn die Nation für einen geborenen Lügner! Uiii, uiii, uiii! Das könnte unserer Kanzlerin nie passieren. ;-)

Dabei wissen wir gleichzeitig, dass auch wir betrunken Dinge sagen, die wir uns nüchtern verkneifen. Wir empfinden uns aber nüchtern wie betrunken authentisch und glaubwürdig. Und fürchten lediglich, dass das einige Dummköpfe ganz anders sehen könnten...;-)

Authentisch würde ich also eher als ungehemmt bezeichnen. Dabei fallen mir einige Interpreten ein, für die ich textete. Überzeugendere Redner als ich! Sie sagen leichtfertiger, was ihnen einfällt. Sie sind schlagfertiger. Beispielsweise, weil sie sich auf die Wirkung ihrer auffälligen Attraktivität verlassen können. Wozu brauchen sie dann Texter? Hm... ich würde vermuten, dass manche ungehemmte Reden auf dem Papier oberflächlich wirken könnten. Das sich Attraktivität mit Narzissmus verbinden kann. - Und im Publikum sitzen viele Menschen, die eher schüchtern veranlagt sind und gerade in dieser Veranlagung verstanden werden wollen. Wenn das klappt - wen kümmert dann schon, ob unser Star seine Texte selber schreibt. Er sagt, was sie glauben und empfinden - und sieht dabei soooo gut aus! ;-)

Ich habe manche meiner einstigen "Stars" aus der Nähe erlebt. Sie waren natürlich anders, als ich sie aus der Ferne wahrnahm. Mit den Jahren sehe ich sie persönlich authentischer als auf der Bühne. Aber diesen Unterschied empfinde ich nicht etwa als abstossend - Nein! Ich finde ihn extrem faszinierend! Weil mir nun klar ist, wie eng verflochten Interpreten, Autoren, Kritiker und Publikum an dieser Maskenkomödie beteiligt sind!!! :D

---------

Mein Fazit: authentisch ist jemand, der nicht anders scheinen will (kann), als er ist. Das hängt vorrangig von seinem Charakter und Temperament ab. Seine Glaubwürdigkeit hingegen hängt davon ab, wie das, was er verkaufen will, vom potentiellen Käufer eingeschätzt wird!.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Fazit: authentisch ist jemand, der nicht anders scheinen will (kann), als er ist. Das hängt vorrangig von seinem Charakter und Temperament ab. Seine Glaubwürdigkeit hingegen hängt davon ab, wie das, was er verkaufen will, vom potentiellen Käufer eingeschätzt wird!.
Im Laufe der Diskussion ist das Stichwort "doppelte Kontingenz" gefallen, Parsons und Luhmann lassen grüßen.
Das Dumme an diesem Begriffsverständnis ist, dass jemand an einer anderen Person immer nur deren Glaubwürdigkeit feststellen, aber sich ihrer nie wirklich sicher sein kann. Genau das bedeutet "Kontingenz". Und da diese Unsicherheit immer gegenseitig ist, handelt es sich um "doppelte Kontingenz". Wer als "authentisch" gelten will, kann seine Authentizität lediglich behaupten. Und wer das glauben WILL, kann es tun oder lassen.
Mein persönliches Bekenntnis: ich glaube nicht an Authentizität, sondern nur an Glaubwürdigkeit. Wenn ich jemandem Authentizität zuerkenne, ist es mein Akt des Vertrauens, also mein bewusster Entschluss, etwaige Zweifel nicht gelten zu lassen.

Sorry folks, wieder so'n philosophischer Anfall. Ich halte mich jetzt zurück :D
 
Jeder hat vermutlich extreme Schwierigkeiten, sich als NICHT authentisch zu sehen.

Och, das glaube ich gar nicht. Frage da einmal z.B. Florian Silbereisen oder die Leute der Schlagerbranche. Oder David Bowie mit Ziggy. War das authentisch?
 
Authentizität vs Glaubwürdigkeit

meine Erklärung wäre, authentisch ist jemand, der über einen längeren Zeitraum mit sich selbst übereinstimmt

glaubwürdig ist jemand im Moment auf einen von ihm selbst getrennten Sachverhalt bezogen
 
Florian Silbereisen oder die Leute der Schlagerbranche.
Genau der und seine Ex sind für mich hard working people. Showmaster und so empfinde ich absolut integer und authentisch.
Denke nicht dass sich die Asse der Schlagerszene verbiegen! Sicher gibt's wie überall dort auch faules Obst, aber die meisten Musiker sind auch dort authentisch.
Selbst im (imo abscheulichen) Volksmusik Zirkus machen es wohl die erfolgreichen Acts aus Überzeugung und Liebe zur Musik. Und natürlich um möglichst viel Geld zu verdienen. Wie alle. :p

Heuchler werden höchst selten erfolgreich und wenn, dann enden sie als Alkoholiker oder verüben beizeiten Selbstmord.

Damit will ich jetzt nicht sagen dass Kurt Cobain eigentlich Schlagersänger sein wollte und... :D aber
 
Genau der und seine Ex sind für mich hard working people. Showmaster und so empfinde ich absolut integer und authentisch.
Denke nicht dass sich die Asse der Schlagerszene verbiegen! Sicher gibt's wie überall dort auch faules Obst, aber die meisten Musiker sind auch dort authentisch.
Selbst im (imo abscheulichen) Volksmusik Zirkus machen es wohl die erfolgreichen Acts aus Überzeugung und Liebe zur Musik. Und natürlich um möglichst viel Geld zu verdienen. Wie alle. :p

Ich glaube, jetzt haben wir wieder ein Problem mit den Begriffen. Klar sind das "hard working people" und die wissen auch genau was sie tun. Eventuell finden sie die Musik auf irgendeiner Ebene auch ganz gut. Aber dass die Mucke nicht wirklich prall ist, wissen die auch. Gerade zu diesem Punkt gibt es immer wieder Andeutungen, wenn man genau hinhört... .
 
Hmmmm.... Authentizität, Glaubwürdigkeit, Musiker vs. Zuhörer? Ein paar Gedanken....

Mit meiner Lebensweise und in meiner Lebenssituation möchte ich als Mensch möglichst authentisch sein. Als Künstler (in meinem Fall als Hobby-Musiker) möchte ich möglichst glaubwürdig und überzeugend rüberkommen. Das wären die zwei Ziele, wie ich sie beschreiben würde.

Als Musiker/Künstler erzielt man Glaubwürdigkeit, wenn dem geneigten Zuhörer ein gewisses Gefühl transportiert wird oder - noch besser - der Zuhörer in eine eigene Gefühlswelt versetzt wird. Die kann verstörend sein, traurig, romantisch, wütend, lustig, kitschig, zum Tanzen anregend, was auch immer.... wenn ein Song die Zuhörer in irgendeiner Weise emotional trifft, haben Schreiberling, Interpret und Produzent ganze Arbeit geleistet. Das würde ich dann als großen Erfolg ansehen - zunächst mal völlig unabhängig von monetären Aspekten und der faktischen Reichweite der Musik (Marketing etc.).

Wenn das aber auch im kleineren Kreis - mal abgesehen von der Oma und der Ehefrau - nicht gelingt, dann hat man auf dem Weg wohl etwas falsch gemacht. Dann sind aber nicht die Zuhörer und/oder Kritiker "schuld" oder sind gar irgendwelche "Idioten", sondern dann haben die Musikschaffenden ein Musikstück an- und dargeboten, was leider niemanden wirklich interessiert oder sogar abstösst.
Es liegt nicht an den Konsumenten, nein, es liegt an den Erschaffern der Musik. Immer. Leider. So hart das auch für uns Musiker manchmal zu akzeptieren ist.....

Ein wirklich rundes, glaubwürdiges, stimmiges und überzeugendes Stück Musik abzuliefern, welches dann auch ein kleines, geneigtes Publikum findet, ist nun wirklich keine einfache Aufgabe...... ich persönlich knobele seit Monaten an einem Satz ordentlicher Demos herum und es braucht einfach schmerzhaft viel Zeit und gehörige Portionen an Mut, Idiotie, Phantasie, Empathie, Ohren, Stimme, Bauch und Arsch. Werde ich jemals fertig? Ich hoffe und ich arbeite daran.

Ich habe großen Respekt vor denen, die überzeugende Musik abliefern egal in welchem Genre. Umso mehr, seit ich mich selber nach langen Jahren wieder intensiv damit beschäftige.

So sieht's für mich aus.

just my 2ct.
 
Als Musiker/Künstler erzielt man Glaubwürdigkeit, wenn dem geneigten Zuhörer ein gewisses Gefühl transportiert wird oder - noch besser - der Zuhörer in eine eigene Gefühlswelt versetzt wird.
+1
wenn ein Song die Zuhörer in irgendeiner Weise emotional trifft, haben Schreiberling, Interpret und Produzent ganze Arbeit geleistet. Das würde ich dann als großen Erfolg ansehen
+1
Wenn das aber auch im kleineren Kreis - mal abgesehen von der Oma und der Ehefrau - nicht gelingt, dann hat man auf dem Weg wohl etwas falsch gemacht. Dann sind aber nicht die Zuhörer und/oder Kritiker "schuld" oder sind gar irgendwelche "Idioten", sondern dann haben die Musikschaffenden ein Musikstück an- und dargeboten, was leider niemanden wirklich interessiert oder sogar abstösst.
+1
Ein wirklich rundes, glaubwürdiges, stimmiges und überzeugendes Stück Musik abzuliefern, welches dann auch ein kleines, geneigtes Publikum findet, ist nun wirklich keine einfache Aufgabe..
Tja, das weiß nur, wer es versucht (hat) ;)
Ich hab damit zum Glück noch nie Probleme gehabt. Meine Songs kommen beim Publikum gut an, auch hier und anderswo, wo sich Gleichgesinnte online tummeln.

Ich wünsche Dir viel Erfolg, gute Ideen und frohes Schaffen!
:)
 
Mir fehlt es an Tiefe. Von 99 Prozent von dem was veröffentlicht wird. Da ist es egal, ob es um "ich", "ihr", "wir" oder niemandem geht.

Musik wird in unserer Welt kaum noch als Sprachrohr verstanden.
Eher als Lifestyle. (Was mich persönlich schwer erschüttert.)

Die Ich - Form in der Kunst bietet den Idioten dieser Welt leider eine Spielwiese für ihre depperte Fantasie.
Natürlich hat die "L'Art pour L'Art"-Fraktion ebenso ihre Daseinsberechtigung wie die Kapitalisten. Ich würde diesen Leuten aber keine kulturelle Bedeutung zusprechen. Sie haben eher eine reine Produktfunktion. We love to entertain you. Mehr nicht.

Ich persönlich empfinde die aktuelle "Kulturbewegung" als Stillstand, als totale Leere.
Das Technik-Thema ist durch, die Styles sind durch. Es wurde alles gesagt.

Was mir fehlt ist Bedeutung. Mit Kontext.

Themen gibt es genug, aber Konsum und ADHS-mäßige mediale Gehirnvergewaltigung lenken ab.

Ab und zu sieht man etwas durchblitzen, das kein Business-Plan hat und nur für seiner selbst Willen gemacht wurde. Für kein Ego und keine Bankkonto. Ich empfehle z.B. Paul Celan.
 
Ich hab damit zum Glück noch nie Probleme gehabt. Meine Songs kommen beim Publikum gut an, auch hier und anderswo, wo sich Gleichgesinnte online tummeln.

Ah, das klingt ja schon ganz anders als bei Deinem Ausgangspost wo noch von "Idioten, Kleingeistern, und depperten Fantasien" die Rede war. Dann ist ja alles gut. :cool:
 

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben