Live kleine Band mischen Stil Funk Soul

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Hitman

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Hallo,

ich kenn ein paar Leute, die Live in kleineren Kulturbetrieben so in Richtung Funk Soul spielen. Ich wurde gefragt, ob ich fuer einen Auftritt den Sound machen koennte. Soweit sogut hab ich mir das zugetraut, hatte aber nicht viel Erfahrung vorher und habe nur unsere eigenen Auftritte teilweise abgemischt. Ich hatte eigentlich von de rband her keinerlei Beschwerden, sodass sich alle gut hoeren konnten. Allerdings gab es dann Probleme mit dem Gesang, Das Level konnte irgendwie nur zu einem Viertel hochgefahren werden vom Gain her, da es sonst immer Gefahr lief zu klippen. Das Resultat war, dass der Gesang dann lautstaerketechnisch leider komplett untergegangen ist. Das Puplikum hat sich bei mir geausert, dahingehend ich den Gesang lauter machen sollte, was aber nicht ging.

In der Pause haben wir dann das Mikrofon getauscht von einem Sennheiser Live auf ein Shure Sm 58. Somit konnte das klippen wenigstens etwas besser werden. Dennoch konnte ich Gesang nur ein bis einhalb am Mixer aufdrehen, sodass es auch nicht schoen immer an der klippinggrenze war. Die Boxen waren nicht auf das Mikro gerichtet, sondern waren ins Puplikum gedreht, Frontmonitor war auch nicht das Problem von der Strahlrichtung her.
Dann kam noc hinzu, dass ich den Bass in den unteren Frequenzen ganz schoen entmulmen musste, also Lows und untere Mitten ziemlich raus, da der Amp schon sehr subbig war, und knakkige Mitten auf den Front Rears rein. Dennoch war der Gesang insgesamt auch auf den Aufnahmen hinterher leise.

Koennte man da mit Hilfe eines Kompressors arbeiten? Ich verstehe auch nicht, warum das alles so undynamisch war.
 
Ich verstehe auch nicht, warum das alles so undynamisch war.
und genau das ist dein denkfehler!
Ohne Kompressor ist der gesang bzw. alle signalquellen sehr dynamisch. Die Unterschiede zw. schreien und flüstern sind entsprechend groß. Um die Dynamik einzuschränken, benutzt man dem Kompressor, um die lauten peaks leiser zu machen. mit dem Makeup-gain holst du das wieder raus.
Bass in den unteren Frequenzen ganz schoen entmulmen musste, also Lows und untere Mitten ziemlich raus
hast du vorher den Raum nicht mit dem grafischen EQ auf der PA entzerrt?
 
Raum entzerren ist glaub ich nur mit einem Digitalpult moeglich?
Geht auch mit einem (Grafik-)EQ.
Rückkopplung ist oft ein Problem des Bühnensounds. Hängt natürlich davon ab, wie das vor Ort aussieht.
in kleineren Kulturbetrieben
Das klingt schon nach kompliziert. Da muss man - was Lautstärken der Instrumente angeht, ggf. hart durchgreifen. Und damit macht man sich bei keiner Band beliebt. :(
 
Und damit macht man sich bei keiner Band beliebt.
sehe ich nicht so. wie bei allem ist es der ton, wie man es dem musiker und/oder der band sagt. da hat bisher keiner ein problem damit gehabt, seinen amp mal leiser zu drehen oder auf die frage, ob er die becken leiser spielen kann. klar, letzteres funktioniert nur ein paar min, dann ist der drummer wieder *drin*, aber bis bisher stieß ich dabei nur auf verständnis. und es funktioniert.
glaub ich nur mit einem Digitalpult moeglich
nein. früher gab es analoge grafische EQs, die zwischen PA, monitore und pult eingeschliffen wurden. ohne, auch analog, mische ich nicht.
 
oops... irgendwie muss man ja mal anfangen. Wenn das ein (semi-) professionelles Umfeld (Band und Veranstaltung) ist, würde ich das mit Deiner aktuellen Erfahrung nicht machen....
Erstmal den Unterscheid verstehen zwischen Clippen und Feedback verstehen. Dann verstehen, wo etwas clippt. (Dynamische) Mics clippen normalerweise nicht so schnell (wenn Du jetzt nicht gerade ein altes ehrwürdiges U87 life auf der Bühne hast.) War es der Preamp des Mixers, der Channel, der Bus oder die Outs?
Entzerren geht typischwerweise zweistufig: Erst die PA, da liefern die meisten modernen, professionellen Systeme gleich entsprechende Controller Setups mit (entweder implementiert als aktives System, oder sonst mit einem Controller, der entsprechend die Wege trennt und und den Frequenzgang korrigiert. Dann kommt der Raum dran. Das hat man früher mit gutem Gehör und/oder rosa Rauschen mit einem grafischen EQ gemacht. Kann man heute noch genauso machen. Das geht analog wie digital. Auch da gibt es digitale Helferlein (Prozessoren, die Feedbackelimination, graphic und parametric EQ und Kompression machen).Beispielsweise von DBX, BSS, Ramsa, Behringer, etc.
Feedbackelimination geht am besten mit einem Kompressor und einem parametrischer EQ im/nach den Outputs. Kompressor stellt man auf max Ratio ein, bei einem noch vertretbaren Threshold. Dann zieht man mit allen offenen Kanälen den Mainfader hoch bis es pfeift. Der Kompressor sorgt dann dafür, dass das Pfeifen "stehen bleibt". Die "Pfeiffrequenzen" dann rausfiltern. Tendenziell schmalbandig (mit hohem Q) filtern, aber bitte mit Gehör... Manchmal hilft wenig aber breiter filtern besser und klingt besser. All das machen eigentlich auch gute Feedbackeliminators.
Lifestimme braucht übrigens fast immer einen Kompressor... (die Frage ist wie hart :)
Ach ja: Gute Mikros helfen auch hier. schlechte Mikros habe muffige Höhen mit einzelnen Spikes. Dann dreht dann der Mischer die Höhen rein wie wahnsinnig und wundert sich dann, warum dann es dann Rückkoppelt... Also sich auch Gedanken machen, welches Mic mit welchen Polarpattern in welche Richtung (gerade auch im Verhältnis der Monitore) steht...
Ich wünsche gutes Gelingen...
 
Bei Feedback Problemen sollte man zuerst den Compressor ausschalten, ich habe es zu oft erlebt daß Feedback seine Ursache nur darin hatte daß der Compressor exzessiv eingesetzt wurde.

Konkret noch mal zu deinem Problem "Live in kleineren Kulturbetrieben":

Da reicht es meist wenn der Gesang über die Anlage läuft, evtl. noch etwas Snare und BD. Keine OH, Bass entweder nur von der Backline oder mit leichter Unterstützung durch die Anlage. Gleiches für Git. Gebläse nur von der Bühne.

Kurz: möglichst viel akustisch von der Bühne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein beschriebenes Vorgehen zur Rückkopplungsvermeidung mit dem Kompressor bezog sich auf dIe Vorbereitung... nicht auf den Gig ;-)
Ansonsten bin ich in Teilen bei Dir. Bei Anfängern passiert genau das: zu viel make up gain und.... Piiiep ;)
 
Du schreibst:

...
Lifestimme braucht übrigens fast immer einen Kompressor... (die Frage ist wie hart :)
...

Gerade für den beschriebenen Anwendungsfall (klein und live) kann man meist auf Compressor verzichten wenn der Sänger (Sängerin) was taugt.

Man sollte sich immer darüber im klaren sein was ein Kompressor macht. Bei lauten Passagen macht er leiser. Weil man aber nur leiser nicht möchte wird dafür am Fader wieder lauter gemacht. Jedes dB lauter am Fader erhöht die Rückkopplungsgefahr ohne daß es im Endeffekt lauter wird.

Bei einer Lautstärke Reduktion von 10 dB verliere ich damit schon 10 dB Rückkopplungssicherheit. Das ist schon mehr als der Unterschied zwischen einem Nieren - und einem Kugelmikrofon.
 
Ich hoffe nicht, dass Du in Deinem Anwedungsfall tatsächlich 10 db make up gain nutzt. Der Compressor soll unkontrollierte Spitzen und Geschrei abfangen.... Aber hey: was streiten wir uns um ob mit oder ohne Kompressor: Ich habe das früher jahrelang ohne gemacht und natürlich war es auch OK.
Anyways wie schon oben geschrieben: Bei kleinen Gigs einfach probieren und auf das Ohr hören. Bei größeren professionellen Veranstaltungen und Band mit entsprechendem Anspruch würde ich bei dem Wissenstand noch die Finger davon lassen...
 
Ich selber werde wohl kaum 10dB gain nutzen. Mir sind aber schon Anwendungen vorgekommen wo mit 20 oder gar 30 dB gearbeitet wurde und dann über große Feedbackprobleme geklagt wurde die dann angeblich von den Mikrofonen kamen.
 

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