Richtige Soundkarte auswählen?

[akl]

Hier vielleicht noch ein paar Ideen.

Ich habe mal irgendwo gehört/gelesen, dass man bei der Aufnahme eines Flügels / Pianos (vermutlich in Abhängigkeit von der Größe) am besten 2-3 Micros verwendet.

Man kann es auch mit 2 Micros aufnehmen, dann ist es jedoch von Vorteil, wenn man Micros mit Kugelcharakteristic nimmt, um möglichst mehr vom Piano aufgenommen zu bekommen.

Ich finde den Vorschlag, größere Micro Stative zu verwenden auch gut, denn dann kannst Du uU viel genauer die Platzierung (Richtung der Aufnahme, Abstand zueinander) abstimmen. Ich denke nicht, dass es klappen wird, wenn Du 2 Mikrofone auf so einer kleinen Schiene aufeinanderflanschst. Ich denke bei Dir schwirrt vielleicht der Begriff "Stereo Mikrofonie" im Kopf rum. Aber die beiden Micros sind möglicherweise mehr im / am Piano an gewissen "Sweet Spots" zu positionieren, als dass man da mit einer kleinen statischen Schiene rumwerkelt.
https://www.thomann.de/de/millenium_ms_2007_black.htm

Schon ganz gute Kleinkondensator Micros sind diese hier, für die es separat aufschraubbare Aufsätze für Kugelcharacteristik gibt, die habe ich auch. Ich würde mich noch ein bisschen umschauen, um vielleicht was Vergleichbares ggf auch in kleinerer Preislage zu bekommen
https://www.thomann.de/de/rode_nt_5.htm
https://www.thomann.de/de/rode_nt450.htm

Ich würde keinen Schnellschuss unternehmen und mich erst mal noch weiter informieren. Über Google gibt es bestimmt noch weitere Quellen. Ich würde auch mal mit anderen Pianisten in Kontakt treten, wie die sich zuhause aufnehmen.

Ich denke was auch mit entscheidend für die finale Lösung ist, dass ist die Größe des Pianos. Flügel oder kleinere Bauart, etc.

Beim Recording Interface wäre noch zu überlegen, ob Du in Richtung Focusrite gehst (ideal wäre wegen Treiberstabilität und Wandlern RME, aber die sind erst mal viel zu teuer). Focusrite finde ich hat im kleinen/mittleren Preissegment ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis und bilden ein wertiges Gesamtpaket.

Aber auch hier solle man nochmal genauer überlegen, welches Interface vielleicht die größere "Nachhaltigkeit" beim Kauf hat.

Ich kann es Dir im Moment technisch nicht genau erklären, aber aus vielen Forendiskussionen kann man herauslesen, dass Recording Interfaces, die ein eigenes Netzteil besitzen, den USB "Bus Powered" gegenüber vorzuziehen sind.

Ferner würde ich auch erst einmal nicht ausschliessen, dass Du vielleicht auch mal Piano über ein VST (virtuelles instrument) einspielen möchtest, dann wäre auch ein Midi Ein-/Ausgang gut, an das man ein Midi Masterkeyboard anschliessen kann. Es gibt eine Vielzahl von Piano, E-Piano, Synthy Emulatione, die Du vielleicht auch mal verwenden möchtest.

Dann wäre auch noch zu überlegen, was letzten Endes einen besseren Klang gibt. Ein gutes Piano VST (virtuelles Piano) mit Klasse Samples ... oder die Eigenaufnahme mit
- akustisch unbehandeltem Raum
- billig Micros (rauschen ...)
- billig Recording Interface ....

Versteh mich nicht falsch, aber das muss man sich mal alles durch den Kopf gehen lassen, denn aufnehmen, abmischen und mastern muss auch erstmal gelernt sein und es ist wirklich die Frage, wie weit man klanglich kommt, wenn man mit Billigteilen und "near Zero" Erfahrung versucht ein Piano aufzunehmen ....

Mach Dich da wie gesagt lieber noch mal schlau.

Für die Vocal Aufnahmen könntest Du uU auch die Kleinkondensator mitverwenden, wobei ein Großmembran Micro die "grössere" Stimme macht.

Ich würde Dir auch empfehlen, bei Thomann den Mikrofon Ratgeber durchzulesen, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, welche Micro Typen es gibt und was man für was einsetzt. Ich finde es immens wichtig, zumindest ein paar Background Infos (Basiswissen) zu haben, bevor man viel Geld ausgibt, vor allem wenn man da vom Budget her limitiert ist.

Du kannst ja auch mal bei T. oder einem anderen Geschäft anrufen oder vorbeigehen und Dir mal im Dialog eine Empfehlung geben lassen. Nur vorsicht, die haben Verkaufsinteresse, ich würde die Infos gegeneinander korellieren.

Wenn Du einen Piano Lehrer hast, dann frag den auch mal, ob und wie der das macht und lass Dir das mal vorführen, was man da als Laie erst mal für einen Klang erwarten kann ...

Der gute Klang der Aufnahme setzt sich dann aus vielen vielen Einzelkomponenten zusammen, die zusammen stimmig sein müssen.

Hoffe die "kritischen" Gedanken zum Kauf geben Dir noch ein paar Inspirationen.

 

[AndiPaulo]

@ akl:
Natürlich hast du bei vielen Punkten Recht, aber:

Noch mal zum Preislichen: Ich bin arme Studentin und wollte das ganze nicht so "ausufern" lassen

Für die Vocal Aufnahmen könntest Du uU auch die Kleinkondensator mitverwenden, wobei ein Großmembran Micro die "grössere" Stimme macht.

Stimmt, deshalb:

Ich werde dann wohl zwei kleine nehmen und bei Bedarf noch ein Großmembranmikro nachkaufen.

Man kann es auch mit 2 Micros aufnehmen, dann ist es jedoch von Vorteil, wenn man Micros mit Kugelcharakteristic nimmt, um möglichst mehr vom Piano aufgenommen zu bekommen.

Besser nicht, wegen

akustisch unbehandeltem Raum

Dann wäre auch noch zu überlegen, was letzten Endes einen besseren Klang gibt. Ein gutes Piano VST (virtuelles Piano) mit Klasse Samples

Da ist was dran, aber wenn ich ein echtes Kla4 hätt könntest du mich davon nicht überzeugen. Ein echtes Instrument hat für mich sowas wie eine Seele, da kommt keine Sample-Library ran, auch wenn sie besser klingt.

Ich krieg hier oft mit wie Anfänger mit professionellen Ansprüchen erschlagen werden. Klar wär´s besser wenn sie 1000 oder noch besser 2000 € ausgeben würde, aber ob man mit solchen Tipps ner armen Studentin weiterhilft wage ich mal zu bezweifeln.

 

[akl]

Ja, ich verstehe was Du meinst. Aber trotzdem ist es valide auch mal ein bisschen "querzudenken" und andere Wege zu diskutieren.

Die Frage ist, was am Ende des Tages besser klingt, mit "bescheidenen" Mitteln das Original, was sicherlich noch entsprechende oder mehr Fähigkeiten im Bereich Mikrofonierung und Mixing/Mastering voraussetzt oder halt ein fertigeres Produkt.

Die Frage kann sie sich nur selber beantworten, indem sie ein paar Sachen vorher ausprobiert.

Sei es durch persönliche Kontakte oder vorherigem Ausprobieren in einem Shop.

Die Recording Industrie wirbt mit Produkten, als wäre alles so einfach, die Realität sieht anders aus.

Nun weiß ich auch nicht, wie genau Ihre Ansprüche an Qualität sind und was sie mit den Aufnahmen genau machen möchte bzw wieviel Zeit sie hat, sich in alles einzuarbeiten.

Da ich es nicht weiß, stelle ich es zur Diskussion und sie muss dann halt eine Entscheidung treffen.

 

[pianorecording]

Ich lasse mir das auf jeden Fall alles noch mal durch den Kopf gehen und will auch nichts überstürzen. Was ich aber direkt sagen kann ist, dass ich gerne bei meinem Klavier bleiben möchte, auch wenn es vielleicht am Ende nicht perfekt klingt.

Das sind jetzt ganz viele neue Informationen und ich beschäftige mich auch nach und nach damit, ich hätte jetzt trotzdem noch mal eine Zwischenfrage, die die Kopfhörer betrifft.
Ich habe mir eben hier auf recording.de das Vocal Recording tutorial angeschaut und da wird gesagt, dass man bei halboffenen Kopfhörern das Problem hat, dass Übersprechen vorhanden ist, also dass der Schall über die kleinen Löcher aufs Mikrofon überspringt.
Mir wurden Kopfhörer empfohlen, die allerdings halboffen sind und zwar diese hier:
https://www.thomann.de/de/superlux_hd668_b.htm

Tritt dieses Problem nur auf, wenn man das Playback sehr laut gestellt hat oder generell?
Gibt es andere Empfehlungen?

 

[Tobbes]

akl, guter ansatz, aber über genau das, was du sagst, hatten wir es auf Seite 1 schon - wenn auch nicht so ausführlich. Letztlich würde es preislich doch annähernd gleich oder gar noch teurer kommen, wenn sie sich erst einmal ein anständiges Masterkeyboard mit Hammeranschlagdynamik kauft, dazu noch den Softwaresampler und nen Sequenzer (weil der ja nicht dabei ist). Letztlich bräuchte sie dennoch ein Audiointerface - wegen MIDI nicht zwingend, aber wegen dem Mikro. Gefühlt wäre das auf jeden Fall teurer.

Ich mikrofoniere auch nen Flügel mit 3 Mikros. 2x Kondensatoren von unten(!) und ein SM58 ohne Korb ganz ans ende bzw. ne Grenzfläche.

Persönlich ist mir der Klang von oben beim Flügel abgenommen zu hart. Ich mags lieber weich.
Ein Upright Piano hab ich bisher noch nie mit mehr als 2 Mikros abgenommen, wo ich dort das 3. platzieren sollte, ist mir derzeit noch schleierhaft.

Ich denke mit dem, was wir ihr zusammengestellt haben hat sie nun mal nen gutes Einsteigerset. Ich selbst hab mit den C02 auch meine ersten Aufnahmen gemacht. von Westerngitarre über Gesang zu Schlagzeug und auch Klavier. und... es funktionierte! Die Ergebnisse waren klanglich etwas matt mit den Mikrofonen, aber wozu kann man das mit dem EQ korrigieren? Die Mikros nutze ich immer noch, wenn mir meine 3 ATM450 ausgehen.

 

[Tobbes]

Kenne die Kopfhörer nicht, preislich finde ich sie für mich nicht attaktiv.

Bei halboffenen Kopfhörern hast du zwar den Vorteil, dass du dein Klavier noch sehr gut trotz des Kopfhörers hören kannst, allerdings so, wie der Schall von aussen unter die Kopfhörer kommt, dringt auch das Kopfhörersignal nach aussen und kann, gerade wenn du den Klick bspw. recht laut hast, über die Mikrofone mit aufgenommen werden.

Ich selbst hab einmal die Audio Technica ATH M40FS, die kosteten damals 80€, meine Standardkopfhörer sind aber die Beyerdynamic DT770 pro. Beide Modelle sind geschlossen, wobei du bei ersterem eine Ohrmuschel wegdrehen kannst und somit nur auf einem Ohr das Kopfhörersignal hast. die Beyer gibt es auch als halboffen und offen. müssten die Modelle DT880 und DT990 sein.

Generell würde ich dir, was die Kopfhörer angeht, raten in den Laden deines Vertrauens zu gehen und die Dinger einfach mal dort anhören und gegenhören. der Rockshop in Karlsruhe bietet das beispielsweise an, wie auch jedes andere großes Musikhaus.

 

[AndiPaulo]

Generell würde ich dir, was die Kopfhörer angeht, raten in den Laden deines Vertrauens zu gehen und die Dinger einfach mal dort anhören und gegenhören. der Rockshop in Karlsruhe bietet das beispielsweise an, wie auch jedes andere großes Musikhaus.

Hab ich auch so gemacht. Das ist halt der Vorteil von nem echten Musikgeschäft.

Tritt dieses Problem nur auf, wenn man das Playback sehr laut gestellt hat oder generell?

Das ist bei Gesang besonders kritisch weil der Kopfhöhrer ca 30 cm vom Mikro weg ist. Besonders Click kann da tödlich sein.

 

[pianorecording]

Hey, hab noch mal über das Interface nachgedacht und hab ja eh vor die Sachen nacheinander aufzunehmen, also brauche ich ja eigentlich sowieso nur 2 Eingänge (selbst, wenn ich mir noch ein Großmembranmikro für den Gesang dazu kaufe).

Ist es also eher sinnvoll ein Focusrite mit nur 2 Miceingängen zu nehmen ( https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i2.htm#bewertung oder https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i4.htm ) oder das wahrscheinlich etwas schlechtere Alesis ( https://www.thomann.de/de/alesis_io4.htm ) mit dafür 4 Eingängen, wo ich dann wenn ich es doch mal möchte Klavier und Gesang gleichzeitig aufnehmen könnte?

Bezüglich der Kopfhörer: höre ich mich bei ganz geschlossenen Kopfhörer überhaupt noch selber?

 

[AndiPaulo]

hab ja eh vor die Sachen nacheinander aufzunehmen

wenn ich es doch mal möchte Klavier und Gesang gleichzeitig aufnehmen könnte

Das ist deine Entscheidung.

Bezüglich der Kopfhörer: höre ich mich bei ganz geschlossenen Kopfhörer überhaupt noch selber?

Schau bei den Interfaces ob da was von "Direkt Monitoring" steht. Da kannst du einstellen wie laut du dich latenzfrei auf dem Kopfhörer hörst.
Ein beliebter Sängertrick: ein Ohr mit Kopfhörer, eins ohne.

 

[akl]

Hey, hab noch mal über das Interface nachgedacht und hab ja eh vor die Sachen nacheinander aufzunehmen, also brauche ich ja eigentlich sowieso nur 2 Eingänge (selbst, wenn ich mir noch ein Großmembranmikro für den Gesang dazu kaufe).

Ist es also eher sinnvoll ein Focusrite mit nur 2 Miceingängen zu nehmen ( https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i2.htm#bewertung oder https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i4.htm ) oder das wahrscheinlich etwas schlechtere Alesis ( https://www.thomann.de/de/alesis_io4.htm ) mit dafür 4 Eingängen, wo ich dann wenn ich es doch mal möchte Klavier und Gesang gleichzeitig aufnehmen könnte?

Bezüglich der Kopfhörer: höre ich mich bei ganz geschlossenen Kopfhörer überhaupt noch selber?

http://focusrite.de/audio-interface-comparison-chart#Scarlett

Ich würde mindestens zum 2i4 greifen, damit Du die Option auf Midi hast.

Besser wäre aber das 6i6, dann hast Du noch zusätzliche Möglichkeiten neben Midi:
- Routing Software (wegen Headphone Mix)
- Netzteil, besser als USB powered (*)

(*) Die Stromversorgung eines PCs kann "noisy" sein und dann hast Du Störgeräusche in der Aufnahme. Darum ist die beste Strategie, dem Recording Interface ein eigenes Netzteil zu spendieren. Jedenfalls ist dies besser, als noch am PC Teile austauschen zu müssen. Darum kann ich Dir nur empfehlen, nicht zu billig zu kaufen bei der Investition in ein Recording Interface.

Dann kommen noch weitere Features dazu, die Du momentan vielleicht noch nicht benötigst, jedoch die Möglichkeiten des Interfaces abrundet:
- Eingangs PAD
- S/PDIF
- 2. Kopfhörer Ausgang
- 2 analoge Ein- und Ausgänge mehr

https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_2i2.htm € 133
https://www.thomann.de/de/focusrite_scarlett_6i6.htm € 244

Gruß
Andreas