Zeit für Musik...

Bin zwar auch berufstätig, finde aber abends immer ein bissl Zeit zum rumklimpern. Wenn es nach mir ginge, könnte ich fast meine ganze Freizeit mit Musik verbringen, aber meine Freundin ist da etwas anderer Meinung;-). Ich spiele zwar nur in einer 3-Mann-Band, aber auch da wird es zeitlich immer schwieriger. Wir haben für die Aufnahmen unsers Albums 4 Monate gebraucht, weil wir immer nur sporadisch nach der Arbeit ins Studio gegangen sind. Ich denke, das Mischen wird wohl jetzt nochmal so lange dauern. Das zehrt ganz schön an den Nerven, weil es mir eigentlich ständig in den Fingern kribbelt.
 
Mich macht es krank, in der freien Zeit zu "verblöden" statt Musik zu machen. Ich brauch das Musikmachen wie oBeatz als Ventil, als Ausdruck, als Daseinsgefühl, als innerer Ausgleich. Mir gehts ####, wenn ich 4 oder gar 5 Tage lang keine Musik gemacht hab'. Völlig egal, was es ist. Ich werd' immer schon fuchsig beim Mischen, weil es mich nervt, mehrere Stunden darauf zu verwenden, wenn ich viel lieber was Neues einspielen wollen würde.
Die "Befriedigung", die Ausgeglichenheit beginnt auch meist erst ab Musikmachen ab 2 Stunden aufwärts.
Das Problem ist, dass man es eintakten muss, weil es so viel Zeit beansprucht. Wenn ich die Musikzeit mal für etwas anderes "opfern" muss, sag ich mir immer "dann muss ich am Wochenende länger machen" und mach das dann auch. Um sich selbst nicht "hängenzulassen", um dran zu bleiben. Und von wegen Muse: darauf sollte man nicht immer warten. Es gibt, selbst wenn einem gerade nicht die Hammeridee kommt, immer genug Fleißsachen, die man dann statt dessen machen kann. Mischen (gnnnnnAARRGGGHHH!!!) zum Beispiel.
Mir gehts auch so, dass ich noch so viele Ideen rumliegen habe, dass die meisten Songs, die eigentlich fertig eingespielt sind, erst zu 80% fertig sind. Weil man dann gern denkt "haja, jetzt ist ja erst mal gut so, spiel ich mal das andere jetzt ein". Und das ist auch nicht so dolle. Ich zwinge mich gerade so ein bißchen, die 80%-Songs erstmal ganz abzuschließen.
Das Ganze kann man auch schwer in Stunden fassen. Wenn ich keinen Urlaub habe, sind es wohl nicht mehr als 12-24 Stunden pro Woche. Im Urlaub, sollte ich nicht weg oder krank sein, sinds dann halt 6-9 Stunden am Tag.

Ich kling bißchen altklug, oder? Die Summe of all Gelaber ist: ich mach's, weil ich's muss, weil es gar nicht anders geht.

hirse
 
Interessantes Thema - was mich auch bei mir immer ärgert. Leider muss man ja seine Brötchen verdienen, das bringt zwar gute Kohle aber keine Zeit. Wenn ich könnte würde ich von morgens bis abends Musik machen. Klar, ich klimpere jeden Tag. Aber so "richtig" Musik machen (also aufnehmen und mixen), dazu komme ich nur im Urlaub. Natürlich hat man "keine Lust"-Phasen, aber die sind meist recht kurzweilig. Ich habe lange Jahre in mehreren Gruppen gespielt, selbst wenn ich wollte, ginge dies aus Zeitgründen gar nicht mehr. Und die Frau will ja auch nicht immer alles alleine machen. Aber irgendwie hat man doch immer noch Ehrgeiz und den Traum berühmt zu werden (haha) und deshalb lasse ich es trotzdem nicht sein.
Ich freue mich schon aufs Wochenende...
 
oBEATz schrieb:
Hi,

haltet mich für einen Spinner - aber ich mache ständig Musik...
Wenn ich mit der Bahn zur Arbeit fahre, kann ich mich noch so gerade beherrschen, nicht einfach draufloszusingen oder mit irgendeinem Körperteil ne Rhythmik auszuprobieren. Zum Glück penn ich im Zug regelmässig ein und sabbere mir mit gesenktem Kopf auf den Latz, was bestimmt weniger peinlich ist.

Die wenige Zeit, die ich dann allein für mich habe, nutze ich in der Regel, um neue Ideen festzuhalten. Dabei kommen dann immer die halbgaren Skizzen raus, die ich hier poste. Im Kopf wachsen die dann manchmal weiter, aber aufgenommen wird bei nächster Gelegenheit dann wieder die jeweils letzte Idee.
Um die dann im Kopf wieder weiterzuspinnen...

Ich glaube, ich knirsche und klappere selbst im Schlaf rhythmisch mit den Zähnen. Fragt mal meine Frau, die kann ein Lied davon singen (nein, das würde sie nie tun. Singen ist peinlich, und wenn ich es tue, rollen sich ihr die Fussnägel auf, sie ist schweissgebadet... darum warte ich halt immer, bis die Luft rein ist).

Genug gesülzt. Ich geh jetzt gleich ins Bett - mit den Zähnen klappern.

Nacht, ne
Stefan

jau so ähnlich läuft bei mir auch.
kein tag ohne bumbumdumbaribum... ;) wenn es auch nur eine stunde ist, und nicht so wie früher, den ganzen abend lang...
so wie der lampenkonner geschrieben hat - ich habe mittlerweile auch so neues zeug frisch gekauft, die signalkette wird immer länger, und ich habe immer weniger kraft und intuition die richtige knöpfe zu finden... ;)
ist aber nicht so schlimm... muss mich halt gewöhnen...
in allgemeinem bin ich der meinung dass eine band mehr vorteile hat als homerecording, man kann mit mehreren leuten konstruktiver arbeiten, und nicht ständig abwechselnd zwei minuten musiker, zwei minuten songwriter und zwei minuten toni sein... :)
vg
dragan
 
hallo,

bei mir ist es so, dass ich nach 3 jahren gezwungener pause (arbeit, arbeit, arbeit) seit ca. einem jahr wieder dazukomme, mich tagtäglich zumindest ein wenig damit zu beschäftigen.

2-3x die woche proben mit verschiedensten bands, die restlichen abende ein wenig herumklimpern oder komponieren; paar alte projekte wieder auseinandernehmen und neu zusammensetzen, alte mixe überarbeiten.

die 3 jahren waren für mich horror. während meiner schulzeit war ich am kons und hab jeden tag 4-6 stunden gespielt, das hat mir sehr gefehlt. ich merk richtig, wie es mir jetzt besser geht durch die möglichkeit, selbst wieder mehr musik zu machen.
 
...wie schafft Ihr das, im Sommer zu Hause zu recorden?!

Wenn draußen (endlich) schönes Wetter ist, halt ich's in der Bude gar nicht mehr aus - das würd mich ganz verrückt machen :)
Aber die restlichen 3/4 des Jahres mach ich fast täglich in irgendeiner Form mind. 1 Stunde "Musik" - so viel Zeit muss einfach sein

Gruß!
 
Während der Woche bin ich nur Abends nach der Arbeit Musik am machen, das dann zwischen halbe Stunde bis 2 Stunden. Manchmal sogar länger und ab und zu garnichts oder nix produktives. Weil meine Arbeitstage besonders lang sind ( Wochentag täglich 9 - 19 Uhr ) und manchmal sehr viel los ist und schon die ganze Kreativität für die Arbeit verballert ist, bleibt dann für das musizieren und produzieren nicht soviel Zeit und soviele Ideen. Die letzten Wochen hatte ich noch verdammt viel Stress mit Abschlußprüfung von der Ausbildung ( hab ich bestanden, cool ne ), lernen und Berichtsheft schreiben. Da hab ich fast nichts gemacht und auch garnichts aufgenommen. Hat sich aber gelohnt ein bischen Abstand von der Musik zu nehmen.

Wochenends und bei freien Tagen wird dann natürlich nachgepowert wenn nichts wichtiges anliegt. Dann von 2 - 5 Stunden an der Mpc Synthyklänge triggern.

Wenn Kreativesloch vorhanden ist Samples suchen auf Platten Mp3 usw. und viel testen, schrauben und manchmal auch üben.

Schlimm ist es wenn ich im Urlaub verreise, dann gehts garnicht mit der Musik, weil kein Werkzeug da ist um was zu machen. Dann wird eher nach Samples gesucht und Platten durchwühlt wenn ich mal so ein laden finde.

Naja so ist es halt, geiles Thema im Thread,...!
 
Was sagt ihr, es gibt ein Leben ausserhalb des Studios???
Ihr wollt mich wohl veräppeln. Gleich mal nachsehen gehn. Mist, komme nicht durch die Tür, die [g=422]Gitarre[/g] ist angewachsen.

Gruß
Juggernaut
 
bei mir ist es ähnlich. immer musik im kopf. ich schreibe songs und höre, zbsp beim autofahren, mir diese songs ALS BAND! IM KOPF!an. dann sach ich mir immer: geil alter, du hast was drauf. wenns dann ans umsetzen geht, scheiterts an den leuten in meiner band und daran, denen es vorzuspielen. deshalb meine idee: equipment ran und ideen noch besser skizzieren. drum einspielen, [g=118]bass[/g] ect. bisher beläuft es sich aufs "mit akustischer [g=422]gitarre[/g] einspielen" oder "ablauf auf'n zettel schreiben".

leider habe ich wieder nicht die zeit a) das equipment auszusuchen b)sich in die programme einzuarbeiten und c) alles einzuspielen und d) zu mischen.

so habe ich 'n haufen skizzen/ licks/ ideen auf festplatte, zetteln, diktiergerät, kasettenrecorder (geht einfach am schnellsten aufzunehmen, wenn man eine gute idee hat). und setze sie nicht richtig um.

wie hiess es da aber so schön in nem beitrag auf arte: lieber ne schlechte idee umgesetzt (auf [g=420]CD[/g] und im umlauf) als ne geile idee in der schublade!!


ps: bin berufstätig, habe ein frau und einen 1/2jährigen sohn- wo nehme ich die zeit her?


noch eine anmerkung: lieber hat man wenig zeit. denn dann wird ein richtiger druck aufgebaut, welcher durch kreativität wieder abgebaut wird. gute sachen (ideen!) sind bei mir enstanden, als ich eitgentlich für ne prüfung lernen musste oder wie jetzt, wenn ich halbtot freitag abend nach hause komme und nach dem "kindzubettbringen" noch ne runde jamme.
denn wenn man viel zeit hat, dann hat man mitunter grade deshalb keine musse. (vielleicht funktioniert es ja mit der richtigen disziplin. bei mir sah es bis zu dem zeitpunkt, wo ich keine zeit mehr hatte, jedenfalls nicht so gut aus mit disziplin aus...)
 
im Grunde genommen hat die Musik bei mir sehr viel kaputt gemacht. Durch zuviel Arbeit mit der Musik ging meine Ehe kaputt. War lange Zeit als FoH-Mann ständig unterwegs, wenn dann mal zuhause - im Studio gesessen - und dann gabs den großen Knall. 24 Stunden mit Musik war zuviel!! Die Kinder sagten Onkel zu mir!!!
Und heute, heute gehe ich brav zur Arbeit, mache einen 8 Stunden Job, komm nach Hause und geh nach getätigter Hausarbeit wieder in mein Studio. Studio war in der Trennungszeit mein geistiger Ausgleich und heute meine geistige Auslastung, weil ich einen Job habe, bei dem ich unterfordert bin.
Fazit: irgendwie hat die Musik ein voll im Griff, ab und an kann man mal loslassen, aber irgendwann hat sie ein wieder im Griff! Wir sind abhängig!!! Ist wie eine Droge

Hartmut
 
Mhh...also ich versuche eigentlich auch, so oft wie möglich Musik zu machen (neben Uni zwischen 1 und 5 Stunden am Tag), vorzugsweise neue Songs aufzunehmen ;-) Aber irgendwie hab ich auch oft Probleme damit, die Musik und meine Freundin unter einen Hut zu bringen...naja, scheint ja manch anderem auch so zu gehen...*erleichtert sei* :)

Alex
 

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