Für 200 € ist das ganz nett, aber es sind "nur" Patches aus 4 Synthesizern, also 125 each. Das ist zwar auch noch eine Menge, aber trotzdem ein Mordsunterschied zu einer Maschine, die Du in jeder Weise kontinuierlich einstellen kannst. Gerade, wenn man auf "Vintage"-Maschinen steht. Da passt es eigentlich nicht, Software mit Sounds zu kaufen, die keinerlei Haptik haben. So ein Teil in Echt ist immer noch was anderes und fordert heraus, zu tüfteln. Mit der Maus herumzuklicken ist doch etwas anderes. Übrigens weiss ich, wovon ich rede, denn ich habe selbst einen Stall voll Vintage-Geräte, unter anderem ein TG77 (=Expander des SY77, also das Gleiche ohne Keyboard), zu dem ich Dir definitiv anstelle eines D50 raten würde. Letzteren habe ich zwar nicht, kenne ihn aber. Bei mir steht ein D70, den ich als "Steuerzentrale" für alle Keyboards/Expander verwende. Ausgenommen die nicht-midifizierten Synthesizer (SH-2/Jupiter4). Schau Dir mal mein Profil an (Tab "Studioequipment"), da sind einige Teile abgebildet.
Da viele User eher die "alten" oder auch neuen Synthesizer nur als Softwareemulationen kennen, glauben sie, etwas Authentisches zu haben. Das ist aber nur ein Irrglaube. Ein Beispiel: Ich hatte den Cruman MultimanS und wünschte mir sehnlich die Sounds dieser Maschine zurück. Das war es mir wert, die "Retro Machines" von Native Instruments zu kaufen, worin er enthalten sein sollte. Aber was muss ich entdecken? Die paar Samples/Patches, die es dort gibt, werden dem Original in seiner Bandbreite längst nicht gerecht. Ich kann das so nicht gebrauchen. Sicher ist es mit den UVI-String Machines (hat sogar nur 3 Patches vom Crumar Performer, lachhaft!) und mit jedem Sampler, den man als Software"bibliothek" kauft, genauso. Da man die Originale nicht kennt, glaubt man, man hätte das Äquivalent des Originals in Händen (im Computer). Das ist schlicht Blödsinn. Mit anderen Worten: Ich rate Dir definitiv zu einem Hardwaresynthesizer und zwar zum Modell SY-77.
