Workflowproblem - Wie geht ihr vor?

[GreatFun]

Ich denke, dass dieses Workflow-Problem gerade bei Sound-orientierter Musik im Prinzip programiert ist.
Beim klassischen Songwriting lassen sich die Ebenen Komposition-Arrangement-Instrumentierung-Tontechnische Umsetzung sehr gut voneinander Trennen.
Bei Sound-orientierter Musik komponiert der Musikschaffende allerdings direkt an der Klanglichen Oberfläche der Musik. Da hier aber die unterschiedlichen Ebenen viel stärker miteinander verflochten sind macht es, wie ich denke, keinen Sinn die Ebenen zu trennen. Also ich denke, dass das das Workslow Problem nicht löst

Das eigentliche Problem besteht darin, dass je mehr man auf das Klingende hört, umso weiter weg kommt man von seiner inneren Klangvorstellung. Konkret: Je länger man jetzt beim Komponieren an einer Basedrum schraubt umso mehr verliert man seine musikalische Idee. Man wird dann im Workflow gebremst, wenn man zu sehr von dem Abhängig was man hört.

Daher kann es hilfreich sein, wenn man sich vorher schon auf ein bestimmtes Klangmaterial festlegt. Genauso wie man beim klassischen Komponieren erstmal die Vorzeichen schreibt sollte man sich beim elektronischen Komponieren erstmal die Klänge zurechtlegen.

Interessant wäre klassischche Gehörbildungsübung auf das Produzieren zu übertragen. Denn durch Gehörbildung wird die innere Klangvorstellung geschult. z.B. nimmt man sich 4 Takte aus einem Track, hört in sich 5 mal an und versucht das dann aus dem Gedächtnis nachzubauen.

Das waren meine Gedanken der letzen Tage, ist ja immer wieder ein aktuelles Thema ....

 

[Gast92251]

Mehr Hardware direkt als Audio aufnehmen! Das total recall hat dafür gesorgt, das ich nichts mehr fertig bekommen habe!

Agreed!!!!

auch!!!!!!
und frühzeitig rendern! Hilf auch. Einfach mal Spuren Spuren sein lassen. Nicht zu lang dran aufhalten...

 

[Kollege]

das mit dem nicht fertig werden, kennt wohl jeder. rückblickend hat das aber einfach damit zu tun, dass man nicht genau weiss, was man eigentlich macht. war zumindest bei mir so. mittlerweile sieht mein wörkflo so aus: 1. lied muss gut sein, 2. alles was mumpft, trötet oder kratzt raus, 3. comp, hall, master. fertig.

wenn ich für ein lied länger als 1-2 tage mit allem drum und dran brauche, dann stimmt was mit dem lied ansich nicht. zack, in die tonne und weiter.

 

[PaRaDoX]

Super ist auch Bassdrum statt Basedrum zu nehmen. Die hat meistens mehr Wumms

Zum Rest fällt mir ein das ich aus Musiktheorie für Dummies echt nur ein paar Sachen gelernt habe um z.b die wichtigsten Akkorde zu bilden und die Tonleitern zu können ( zumindest wenn ich zähle ) Wenn man in einer solchen Unwissenheit vor etwas sitzt was man kurz als Groove bezeichnen möchte ist es schwer wirklich ne klare Vorstellung zu haben und nicht alles durcheinanderzuschmeißen und etwas sinnvolles klingen zu lassen. Passiert mir jedes mal wenn ich keine Pause einlege und kurz drüber nachdenke.Daher würd ich hier auch nicht sagen das es etwas mit komponieren zu tun hat sondern vielmehr sich rantasten an seine etwaige Vorstellung. Zum technischen ist es mit Sicherheit besser den wichtigsten kram erst mit Audio zu unternehmen da es Ressourcen schont aber gelingen tut es nicht immer. Sonst kann es zum Brei kommen das der Kompressor der auch schon auf der Spur ist evtl durch die Volumeautomation weniger gespeist wird und man sich im Kreis dreht und unzählige andere Varianten

 

[der_wahre_Noplan]

Auch wenn ich neben Bandrecordings u.a. hin und wieder extreme Elektrofrickeleisynthsmukke betreibe - sehe ich das bis heute im Kern dennoch so.
Da ist schon was dran, an dieser Feststellung... denn sowas ist heute denkbar einfach zusammenzuklicken (auch im 1-Home-Mann Komplettbetrieb), als mit echten Instrumentalisten und ihren echten Instrumenten zu arbeiten...
Das Sprichwort stimmt also.

Dem kann ich als Instrumentalist und Electrofrickler nicht zustimmen. Ich bevorzuge synthetische Klänge, die sich an den vielseitigen Klangeigenschaften eines realen Instrumentes orientieren. Und dieses Detailangebot mal kurz zusammenzuklicken ist nicht. Da müssen zum einen alle zu bedienenden Parameter und mindestens ein echtes Instrument beherrscht werden. Da häng ich jedesmal mit Kopfzerbrechen davor und scheitere an meinen Fähigkeiten.

Klar kann man schnell einen Track in einer DAW lieblos zusammenklicken, aber dann wird es scheiße.

Genauso eine Kacke, kann man sich auf seinem Instrument zusammenspielen.

Und zum anderen ergänzen sich im heutigen Zeitalter beide Musikwelten, dass man hier keine Grenze mehr ziehen kann.

 

[der_wahre_Noplan]

wenn ich für ein lied länger als 1-2 tage mit allem drum und dran brauche, dann stimmt was mit dem lied ansich nicht. zack, in die tonne und weiter.

Tonne erst nach großem Abstand.

 

[GreatFun]

Super ist auch Bassdrum statt Basedrum zu nehmen. Die hat meistens mehr Wumms https://recording.de/uploads/smil451c7211b9e19.gif

Oh scheise, Danke, ich hab den Deeser noch auf der Keyboard-Spur So, jetzt ist der Deesser raus.....klasse es passt wieder

Passiert mir jedes mal wenn ich keine Pause einlege und kurz drüber nachdenke.Daher würd ich hier auch nicht sagen das es etwas mit komponieren zu tun hat sondern vielmehr sich rantasten an seine etwaige Vorstellung

Ich denke rantasten ist im Prinzip auch Komponieren. Du formst ja dabei auch deine Vorstellung im Kopf.

 

[PaRaDoX]

Instrumente zu schaffen mit Synth ist aber auch ne Liga für sich weil man ohne ein echtes Instrument und seine Eigenschaften zu kennen kaum etwas machen kann. Gibt aber auch dafür spezielle Synths. 1 oder 2 ganze Tage = 48 Stunden ... Rantasten hat für mich zumeist den Nachteil das zwar eine Vorstellung vom Ziel da ist aber diese sehr unklar ist. Ist schwierig damit schritt zu halten mit dem der der genau weiss und jetzt kommt dieser Akkord der Vorteil ist das jeder Track ein absolutes Alleinstellungsmerkmal inform der praktizierten Unwissenheit hat.