Wo hört Mixing auf? Wo fängt Mastering an?

Hey,
da melde ich mich als Threadstarter auch mal wieder zu Wort (bin von der Resonanz - nein, hier nicht tontechnisch zu verstehen - überwältigt)...

Da ich nun mehrere Dutzend Male etwas von "Definitionen" und vom "fertigen Mix" gelesen habe, möchte ich an dieser Stelle vielleicht noch mal den *Grund* meines Postings genauer erklären.

Es ging mir halt darum, dass ich beim Mixen oft das Gefühl habe: "Hey, im Vergelich zu kommerziellen Songs fehlt da noch irgendwas"... oder: "Irgendwie könnte der Sound einen Hauch präsenter oder so sein."
Und an solchen Punkten frage ich mich: Ist es nun meine Aufgabe, unter Cubase [g=77]VST[/g]-Plugins (meinetwegen auch aus dem WaveLab-Verzeichnis) über das Stereo-Signal zu jagen, oder soll ich mich besser mit dem, was ich mit Effekten, die für's "Mixen" vorgesehen sind zufriedengeben, und - da ich hab WaveLab habe - *jede* Änderung des Gesamt-Signals mit WaveLab vornehmen?

Oder noch mal anders: Ich habe gewissermaßen Angst, mir eine Produktion "kaputtzumixen" d.h. "während des Mixens kaputtzumastern", weil ich - um einen optimalen Sound bemüht - möglicherweise (krampfhaft) Mittel verwende, die in der Mixing-Phase nichts verloren haben...

Oder sind am Ende all diese Sorgen unbegründet, und ich sollte mit allen Plugins, die ich irgendwie/irgendwo habe schon beim Mixing versuchen, den Sound *möglichst* nah an meine Wunschvorstellung zu bringen?

Lucky, der hofft, sich jetzt etwas klarer ausgedrückt zu haben...
 
irgendwie/irgendwo habe schon beim Mixing versuchen, den Sound *möglichst* nah an meine Wunschvorstellung zu bringen?

exakt... zu sagen "den rest machen wir beim mastering" ist ungefähr genauso ein cooler spruch wie

"das wird noch besser wenn die leute kommen" (live)
oder
"das klingt dann schon nachm mischen" (zu musikern wenn der rough-mix nach nix klingt)

lg
flox
 
Lucky schrieb:

Oder noch mal anders: Ich habe gewissermaßen Angst, mir eine Produktion "kaputtzumixen" d.h. "während des Mixens kaputtzumastern", weil ich - um einen optimalen Sound bemüht - möglicherweise (krampfhaft) Mittel verwende, die in der Mixing-Phase nichts verloren haben...

Ein gutes Stichwort.
IMHO sollte man dem Fehler, beim Mischen schon das Summensignal zu verkleistern, nicht verfallen.
Wenn einem der Mix noch nicht gefällt, sollte man vermeiden, irgendwelche Pseudo-Geilmacher auf die Summe zu husten, damit man beim (momentan völlig unsinnigen) Vergleich zu einer komerziellen CD weniger Unterschied hört.

Oder sind am Ende all diese Sorgen unbegründet, und ich sollte mit allen Plugins, die ich irgendwie/irgendwo habe schon beim Mixing versuchen, den Sound *möglichst* nah an meine Wunschvorstellung zu bringen?

Damit hat man zwar für eine Zeit das Gefühl, dass alles irgendwie besser klingt, aber es ändert eben doch nichts daran, dass die Bassdrum vielleicht immernoch nicht richtig klatscht, oder der [g=118]Bass[/g] immernoch etwas mulmt.

Beispiel:
Der Mix ist ok, aber die angeführten Probleme bestehen.
Also bastelt der unbescholtene User ein Magneto, Multibandkompressor oder irgendein anderes Pauschal-Geil-Mach-[g=8]PlugIn[/g] auf den Mixbus.
Damit nun noch zu mischen ist doch völliger Unsinn.
Wie soll man am Einzelsignal vernünftig arbeiten, wenn es auf dem Weg zur Abhöre durch mehrere völlig verfremdende PlugIns läuft???

Deswegen trenne ich ganz strikt die Mischung vom Mastering.

Erst, sobald man mit dem Ergebnis der Mischung zufrieden ist, sollte man sich Gedanken um die weitere Bearbeitung der Stereosumme machen.

Ein weiteres Geheimnis: Abstand gewinnen!
Wenn die Mischung am Nachmittag fertig ist, bouncen und das fertige File erst am nächsten Tag bearbeiten und versuchen so zu hören, als wäre es nicht von einem selber gemischt.
Erst dann wird das Mastering interessant. :)

Nicht umsonst werden viele Produktionen von einem Studio gemischt und vom nächsten (natürlich mit anderem Engineer) gemastert.

So, genug gelabert.

Grüße

Markus
 
hi,

Einzelsummenbearbeitung,
Teilsummenbearbeitung,
Zwischensummenbearbeitung,
Hilfssummenbearbeitung,
Endsummenbearbeitung,
und die anderen Summen die mir nicht einfallen *g
und davor kommt die Aufnahme, mittels mikrofonen, das ist aber analog, und da gibts einen haufen tricks.

am besten hört es sich an, alles in einem take zu recorden.. wenn man das kann!

gruß:pint:

ich trenne die einzelnen bearbeitungen nicht weil die gleichen werkzeuge benutzt werden.
Bei der endsummenbearbeitung kommen noch einige werkzeuge dazu!
wer es gerne getrennt haben möchte.. bitteschön!

zumindestens erfinde ich keine neuen modeworte, das ist auch schon etwas wert! *g
 
Syntrillium schrieb:

ich trenne die einzelnen bearbeitungen nicht weil die gleichen werkzeuge benutzt werden.
Bei der endsummenbearbeitung kommen noch einige werkzeuge dazu!
wer es gerne getrennt haben möchte.. bitteschön!

zumindestens erfinde ich keine neuen modeworte, das ist auch schon etwas wert! *g

Was heißt: "Wer es gerne haben möchte..."???

Es geht doch nicht darum, irgendwelche Normen und Begriffe willkürlich zu erfinden oder einzuführen.
Es ging mir lediglich darum, dass ich es für äußerst sinnvoll erachte verschiedene Produktionsphasen präzise benennen zu können, damit es beim alltäglichen Umgang mit der Materie für jeden klar ersichtlich ist, worum es gerade geht.

Grüße

Markus
 
Hi zusammen,

heiße Diskussion ! Aber jetzt komm ich und heize das Thema noch ein wenig an:

Ich hab jetzt schon ein paar mal (auch hier) was von Premastering gehört.

Für mich ich die Frage wann "Mastern" anfängt geklärt, nämlich nach dem Bouncing, Mixdown oder wie man es auch nennen mag.

Wenn man aber jetzt den Begriff "Pre-Mastering" ins Spiel bringt bin ich überfordert........

Was bitte schon ist jetzt der "genaue" unterschied zwischen Premastern und Mastern, oder anders, wenn Mastern dass ist was ich bis jetzt immer gemacht habe, was ist dann Premastern ????

Meine Definition von "Mastern":

Mastern ist (für mich) jegliche Bearbeitung eines Songs nach dem zusammenführen aller Spuren auf eine Stereospur !

Aber Premastern ?
Vor dem Mastern kommt bei mir "nur" das Mischen ?!?! oder .... ähhh etwa nicht ?????

Bitte klärt mich mal auf.

Danke
 
ich würd so sagen:

premastern = das was du unter mastern verstehst
mastern = ein glasmaster zur reproduktion der cd herstellen

lg
flox
 
floxe schrieb:
ich würd so sagen:

premastern = das was du unter mastern verstehst
mastern = ein glasmaster zur reproduktion der cd herstellen

Seh ich auch so. Das Premastern ist das bearbeiten des fertigen Mixes, bis zum erstellen der Vorlage (premaster), von der dann die eigentliche Kopievorlage (master, glasmaster) für die Massenproduktion erstellt wird.

Gruß
 
valderas schrieb:
Ich hab jetzt schon ein paar mal (auch hier) was von Premastering gehört.

Wenn man aber jetzt den Begriff "Pre-Mastering" ins Spiel bringt bin ich überfordert........

Was bitte schon ist jetzt der "genaue" unterschied zwischen Premastern und Mastern, oder anders, wenn Mastern dass ist was ich bis jetzt immer gemacht habe, was ist dann Premastern ????

Wie Floxe schon schrieb ist das, was im Volksmund als Mastering bekannt ist eigentlich das Premastering.
Quasi als letzter künstlerischer Schritt VOR dem Mastering, sprich, der Erstellung des "Mastermediums", von dem alle Exemplare der Produktion geclont werden.

Was Du nach dem Bouncen tust ist eigentlich das Premastering, aber da dieser Begriff - wie bei Dir gerade - öfter zu Verwirrung führt, spricht man allgemein auch vom Mastering... auch wenn das eben nicht so ganz stimmt.

valderas schrieb:
Meine Definition von "Mastern":
Mastern ist (für mich) jegliche Bearbeitung eines Songs nach dem zusammenführen aller Spuren auf eine Stereospur !

Schöne Formulierung! :)
Das ist dann genaugenommen eben dann das "Pre"-mastering.

Grüße

Markus
 
hi,

es gibt den fachbegriff CD-premastering und das heisst nix anders als das die PQ daten auf den CD-R master aufgebracht werden.

das sind die track und indexmarken.

gruß:pint:
 
premastern = das was du unter mastern verstehst
mastern = ein glasmaster zur reproduktion der cd herstellen

.... oder so, jetzt kommt Licht ins Dunkel !

Danke für die Klarstellung
 
Hi,

Ich kann macoustic nur zustimmen!

Ich trenne sehr strikt zwischen EQ/Compressor/Denoising/... und [g=108]Hall[/g]/[g=52]Chorus[/g]/Breitmacher Effekten, denn letztere verschönern den Sound zu sehr, als das man noch auf den Basissound achtet.

Ich regel nach Einbindung des Summenkompressors noch ein wenig FX und EQs nach, da diese die Effektanteile beeinflussen, machmal etwas ungewollt.

gruss
Mk
 
Syntrillium schrieb:
es gibt den fachbegriff CD-premastering und das heisst nix anders als das die PQ daten auf den CD-R master aufgebracht werden.

das sind die track und indexmarken.

Ja, aber das ist nur der technische Teil des Premasterings.
Der künstlerische Teil ist der, um den es hier bei den meisten Dikussionen zum Thema Mastering geht.

Gruß

Markus
 
hi,

alle haben recht :),
nur z.b. die [g=149]snare[/g] will nicht, ich gebe nen kurzes delay (20 - 40 ms) oder nen early reflection sound auf die solospur und schon rappellts im karton .. ist das mischen oder mastern... no.. it's klanggestaltung bzw. klangbearbeitung.

wers trennt soll es trennen aber die bezüge zur verwandschaft sollten nicht verkannt werden!!

das ist meine meinung!!!

andere meinungen sind natürlich auch gültig!

gruß:pint:
 
Syntrillium schrieb:

nur z.b. die [g=149]snare[/g] will nicht, ich gebe nen kurzes delay (20 - 40 ms) oder nen early reflection sound auf die solospur und schon rappellts im karton .. ist das mischen oder mastern...

Mischen!
Zumindest nach der Definition, über die sich hier die meisten einig sind.
Du bastelst an einer Einzelspur, dann bist Du noch in der Mixphase... ganz einfach :)

Grüße

Markus
 
it's klanggestaltung bzw. klangbearbeitung.

gehört für mich genauso zum mischen wie lautstärkenanpassung, panoramisierung usw.
aber schön langsam artet das mit den definitionen aus hier :) ich hör jez auf damit.

lg
flox
 
mh

mischen = wenn man noch einzelne spuren hat die man bearbeitet.

mastern = wenn man nur noch eine Stereospur hat die man bearbeitet...

?

ausser bei stems...aber das kann man ja ma aussen vor lassen...


hm und ich garantier nich für evtl. wiederholungen der mir vorangegangenen schreiber..;-)
 
SizeOneR schrieb:
mischen = wenn man noch einzelne spuren hat die man bearbeitet.
mastern = wenn man nur noch eine Stereospur hat die man bearbeitet...

So isses! :-D

Gruß

Markus
 

Ähnliche Themen

moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
0
Aufrufe
8K
moonbooter
moonbooter
tim_heinrich
    • Danke
  • Artikel
Antworten
4
Aufrufe
12K
guitarheroe
guitarheroe

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben