Wieso klingen Röhrengeräte besser als Transitor?

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Hallo zusammen
Ich und meinen Kollegen haben diskutiert und uns gefragt:
Wieso Röhrengeräte besser klingen als Transitor?
Kann mir das jemand erklären!
Gruss Michael
 
Heya

Also ob sie besser klingen ist ja sehr subjektiv. Fakt ist, dass Röhrengeräte (z.B. Röhrenpreamps) Verzerrungen erzeugen, die für das Ohr angenehm sind.

Genauer weiss ich es auch nicht. Vielleicht sonst jemand...

Gruss

Mad
 
ich finds auch angenehmer (zumindest im gitarrenbereich), im studio hab ich noch keinen ordentlichen röhrenpreamp gehört und als mikro auch nur das solidtube und das hat sich von normalen kondensatoren auch nicht wirklich unterschieden.

anyways, wie mad schon gesagt hat erzeugt eine röhre harmonische obertöne und verzerrt "weicher" als ein transistor, dieser schneidet das signal einfach ab und so entstehen ansatzweise rechteckwellen, bei der röhre ist das ganze ziemlich komplex (ich verstehs selber nicht), jedenfalls werden die spitzen nicht einfach abgeschnitten sondern es wird ein wenig abgerundet. was besser klingt muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

lg
flox
 
Mein Kolleg ist elektroniker und er hat mir gesagt, dass ein Transistorverstärker wenniger Widerstand hat als ein Röhrenamp. Das heisst, dass es die Box den Strom schneller wieder an den Verstärker schicken kann als eine Röhrenschaltung, welche einen grösseren Widerstand hat.
 
Das heisst, dass es die Box den Strom schneller wieder an den Verstärker schicken kann als eine Röhrenschaltung, welche einen grösseren Widerstand hat.

1. und was wollte dein werter kollege damit ausdrücken?
2. inwiefern geringerer widerstand? Die Box schickt schneller STROM an den [g=182]Amp[/g]???

lg
flox
 
Also entweder bringst du das von deinem Koolegen gesdagte falsch rüber oder er hat dir ziemlichen Müll erzählt. Wie hoch der Wiederstand eines Transistors ist hängt einzig und allein von dessen Typ und dem Eingestellten Arbeitspunkt zusammen....

Aber zurück zum Thema:

Bevor ich mir die Finger fusselig schreibe warum wieso weshalb Röhren, Transistoren vorzuziehen sind oder nicht....lies dir mal diese Seite, vor allem aber "8. Röhren produzieren einen weicheren, angenehmeren Klang als Halbleiter" durch. Etwas e-Technisches Grundwissen vorausgesetzt sollte das deine Frage mehr als ausreichend beantworten. :-D
Falls du doch irgendwo nicht weiter kommst, sag bescheid, vielleicht kann ich dir die eine oder andere Sache "übersetzen".

http://www.elektronikinfo.de/strom/roehrenirrtum.htm
 
Irgend wie erzeugt die Mebran auch Strom, welche an den Verstärker zurückgeschickt wird. Und da der Transitor den Strom schneller aufnimmt (schwächerer Widerstand) steht die Membran schneller still.
Jedoch kann es sein, dass ich irgendwelchen Käse (scheiss) erzähle.

Darum würde es mich auch von den Profis interessieren, wieso Röhregeräte oft angenehmer und wärmer klingen!
gruss Michael
 
Da gibt es mehrere Gründe für:

Zum einen ist der Frequenzgang bei einer Röhre nicht nach unten oder oben abgeschnitten, weshalb eine Menge obertöne entstehen können. Die entwickeln sich auch oft erst nachdem sie Verstärkt wurden. Bei der Gitarre macht sich das z.B. in einem längeren Sustain und in besser kontrolierbareren Rückkopplungen bemerkbar.

Natürliche Nebengeräusche die eine Röhre produzieren (mal kommt hier ein Elektronen fluss durch übermäßige Hitzeproduktion nicht zustande,dann gibt es plötzliche Stromimpulse durch was auch immer) empfindet das Ohr als angenehm. Das ist aber auch geschmacksfrage, wenn man auf 80er Jahre Sound steht, würd ich alles Digital machen ;)

Dann kommt noch die Stabilität der Teile dazu (zumindestens im puren Verstärker Bereich). Meistens werden da wirklich nur die nötigsten Komponenten eingebaut, um den Wirkungsgrad zu optimieren, denn der Wikungsgrad einer Röhre ist generell nicht sehr gut.....das ist ein großer nachteil.
Die Teile werden heiß und können Ratzfatz mal so ein Bier in dampf auflösen. Bei der Temperatur sind Röhrengeräte empfindlich. Wenn irgendwas kaputt ist sind es die Röhren, der Rest ist so fundamental gebaut, daß man die von einem Hochhaus werfen kann.
Wenn hingegen ein Transitor [g=182]Amp[/g] schrott ist, kann man sich meinstens lieber einen neuen kaufen, da die Reperatur vermutlich zu teuer wird.

Ach ja die Wattzahl: 30 Watt Röhre ist ungefähr so fett wie 80 Watt Transistor, aber auf Watt angaben kann man sich sowieso nicht verlassen...

edit: oh, ich les gerade den Röhrenlink da und müsste jetzt viel korrigieren, ist aber schon spät..
 
Schau mir den Artikel morgen mal an!
Ps. Sorry, wenn ich da was verdreht habe.
Gruss Michael
 
Das mit dem Widerstand ist folgendes:
Die Endstufe von Röhrenverstärkern hat einen höheren Innenwiderstand als ein Transistorvertärker, hauptsächlich weil sie nicht oder wenig gegengekoppelt (Ausgang wird an Eingang zurückgegeben, dadurch besserer Frequenzgang und niedrigere Verzerrungen) sind.

Dies äussert sich durch einen höheren Dämpfungsfaktor, was letztendlich bedeutet dass die Eigenfrequenzen des Lautsprechers stärker durchdringen.

Zum anderen haben Transistorverstärker durch die höhere Gegenkopplung so gut wie keine Verzerrung, bis sie klippen, was sie dann sehr hart tun.
Bei Röhren steigen die Verzerrungen langsam mit der Aussteuerung, und beim Clippen ist dies nicht so hart.

Dadurch reichen die durch verzerrung erzeugten Obertöne von Röhrenzeug nicht so weit im Frequenzbereich rauf, und reichern das Signal an. Bei Transistoren gehen sie sehr weit rauf und man hat eben dieses Kratzen.

Der Erste Effekt zeigt sich nur bei Endstufen, während der Zweite auch bei Vorstufen eintritt.

Bei Röhrengleichrichtern gibt es noch den Effekt, dass das Signal komprimiert wenn die Endstufe stark ausgesteuert wird, weil die Endstufe mehr Strom zieht, und durch den hohen Widerstand des Röhrengleichrichters die Spannung auch für Vorstufenröhren sinkt. Dadurch sinkt die Verstärkung dann in der Vorstufe und daher die Kompression.
Dies ist allerdings nicht bei Class A Endstufen.


gruß, Chris
 
ein weiterer punkt ist, daß die kennlinie der röhre viel linearer ist als die des transistors (egal ob BIP, FET oder MOSFET)
 
Mirko_sch schrieb:
Bevor ich mir die Finger fusselig schreibe warum wieso weshalb Röhren, Transistoren vorzuziehen sind oder nicht....lies dir mal diese Seite, vor allem aber "8. Röhren produzieren einen weicheren, angenehmeren Klang als Halbleiter" durch. Etwas e-Technisches Grundwissen vorausgesetzt sollte das deine Frage mehr als ausreichend beantworten. :-D
Falls du doch irgendwo nicht weiter kommst, sag bescheid, vielleicht kann ich dir die eine oder andere Sache "übersetzen".

http://www.elektronikinfo.de/strom/roehrenirrtum.htm

Der Artikel scheint sich eher an die Hifi-Fraktion zu wenden. Das ist zwar alles richtig was da steht (habe es nur überflogen), aber im (Homerecording-) Studio kann ein Röhrengerät als Klangformer (nicht nur bei Gitarren) durchaus Sinn machen. Der Einsatz von Röhren in Hifi-Geräten ist wirklich nur was für Leute, die das Gras wachsen hören (ich bin da jedenfalls skeptisch). Bei einem Hifi-Verstärker dreht man ja eine Röhre nie in die Sättigung, um den Klang zu verfärben - das wäre ja nicht mehr Hifi! Bei der Aufnahme gelten ganz andere Gesetze.
 
Nunja was heißt für die Hififraktion, halt nicht explizit fürs Studio. aber ich denk mal der Text lässt siche einfach umdenken so daß er auch für "uns" passend und zutreffend ist.

@bodo

lies dir den Text vielleicht am besten auch mal durch......Genau zu deiner Aussage ist da ein ganzer Abschnitt (Abs.2) drin, welcher, technisch richtig, belegt daß Röhren eben keine lineareren Kennlinien haben.
 
Die Linearitär bei Röhren ist nicht in der Kennlinie, sondern im Frequenzgang. Röhren haben einen stark linearen Frequenzgang bis in den MHz-Bereich.
Bei Operationstverstärkern, besonderes älteren ist dies nicht so. FETs oder MOSFETs dürften (wenn ich mich recht erinnere) auch einen recht guten Frequenzgang haben, letztendlich wird dies bei Transistorverstärkern aber auch durch die Gegenkopplung kompensiert.

Dadurch sind Aussagen wie Röhre klingt mittiger auch nicht sehr sinnvoll, dies wird durch andere Faktoren, wie z.B. höheren Innenwiederstand und durch Zusammenwirkungen in der Schaltung (wenn überhaupt) veruracht. Hängt also nicht nur von der Röhre, sondern auch von der Schaltung ab.

Mir fällt gerade ein, dass das nicht ganz stimmt, weil eine Röhre mittiger klingen kann, weil die durch Verzerrungen erzeugten Obertonanteile unterschiedlich sind. Sind da viel k2 Anteile (1. [g=65]Oberton[/g], doppelte Frequenz) dann klingt eine beispielsweise Gitarre mit Frequenzen bis 1 (oder 2 ?) kHz etwas stärker im eben Doppelten Frequenzbereich (100 Hz oder so - 2 (oder 4) kHz.
Dadurch sind solche Beschreibungen dann doch irgendwie sinnvoll, dies aber nur am Rande, sofern jemand dieser (leicht) chaotischen Beschreibung folgen kann


Bei Hifigeräten dürften die Vorstufen auch soweit ausgesteuert werden, dass die Verzerrung zunehmen. Ist dann im Grunde wirklich nicht mehr Hifi, aber wer damit glücklich ist. Soll aber nicht abwertend gemein sein, ich habe selbst eine Röhrenendstufe für meine Anlage (aber mehr weil ich gern bastel und das schön glüht)

gruß, Chris
 
Ich gebe hier mal zu bedenken, dass der 1176 von Pill Putnam ein reiner Transistorkompressor ist. Für Vocals gibt es nichts besseres! Rupert Neve baut auch ohne Röhren.
 
HI,
Wahrscheinlich deshalb, weil sie bei annaehernd gleicher Leistungsfaehigkeit - TEURER als entsprechende Geraetschaften in Halbleitertechnik sind.
Und weil Roehren so schoen warm gluehen...

Es liegt auch immer an der auesseren Beschaltung, also am "Drumherum" , wie ein Geraet klingt.
Bleibt zu bemerken, dass sowohl Roehren wie auch Halbleiter fertigungsbedingte Toleranzen haben. Bei Roehren sind diese Exemplarstreuungen jedoch meist viiiel hoeher als bei Halbleitern.

Ausserdem gibt es da noch eine Industrielle Werbung/Verkaufsstrategie...
Vor allem Im Gitarren Bereich. Und bei Kompressoren und bei...

Gruss, Pete.
 
Ich gebe hier mal zu bedenken, dass der 1176 von Pill Putnam ein reiner Transistorkompressor ist. Für Vocals gibt es nichts besseres! Rupert Neve baut auch ohne Röhren.

ich hab ausser dem art preamp nix röhriges in meinem setup (und den art darf man ja auch nicht dazuzählen) ... auch wenn herr neve und konsorten im studio-equipment bereich ohne röhren bauen, würd ich am gitarren-[g=182]amp[/g] sektor trotzdem beinahe jedem transistor [g=182]amp[/g] einen röhrenamp vorziehen (gut, es gibt ein paar transen, die ich gern hab ... der roland jazz [g=52]chorus[/g] usw.)

lg
flox
 
nunja, is alles ne subjektive sache ne :-D

da kann man mit so viel daten und technischen details um sich werfen wie man will, wer röhrenfetischist ist, der hört nen unterschied und zieht n röhrengerät jeder transe vor..

dass die teile überholt sind und technisch viel mehr machbar is, das is klar!

was jedoch stimmt, ist die tatsache, dass jedes (!) bauteil durch dass der strom (=sound) geht, den klang auf ne eigene art verändert, da kann keiner was anderes sagen, und manche stehen eben auf röhren.
(die fragestellung allein is dabei schon fürn a*, weil 'besser' ein sehr subjektiver ausdruck is in diesem fall)

bei gitarrenamps isses bissi eindeutiger, vor allem bei zerrsound, da die röhre ja eindeutig ne andere verzerrung aufweist als ne transe oder diode, das is klar.
(außerdem sind meiner meinung nach röhrenschaltungen einfacher aufgebaut, was den nachbau erleichtert :-D)

ob die röhrenteile jetz im studio was zu suchen haben, is wieder subjektiv, wer damit seinen sound färben will, warum nicht!

ich zb hab den bluetube, (der zwar geil klingt in meinen ohren, allerdings wenn ichs nicht wüsste würd ich nicht unbedingt röhre sagen, soviel dazu..) und wenn man die röhre in die sättigung treibt (zb mit booster) kann man ne gitarre direkt aufnehmen, was nicht schlecht klingt!

lange rede kurzer sinn: wers mag, der mags.
 
Ich würde eher fragen: "warum klingen Röhrengeräte anders" ;) Wenn zudem Röhrengeräte anders klingen, bedeutet das auf der anderen Seite das sie den Orginalsound ja verfälschen und das will ja auch keiner (zumindest nicht bei einem Verstärker).

Ich kenne das auch nur noch das Transistoren halt steiler schalten als Röhren. Der Klirrfaktor der Röhrenverstärker ist zudem um einiges grösser als der von Transistoren. Da kann man sich schon 1+1 zusammenrechnen warum Röhren anders klingen;)
Gibts sicherlich noch einige andere Erklärungen aber letztlich führt es wohl immer darauf hinaus, das Röhren einfach nicht solche präzisen Schalter sind wie Transistoren.
 
hab gelesen das röhren die schnellsten bauteile wären und dadurch auch viel besser zb. schnelle tatsächliche rechteck signale oder schnelle becken , hi hats usw. präzise abbilden können ohne die ecken abzurunden. kommt aber alles auf die schaltung an wo fast alles selekiert ist und pro fertigungs reihe vom selben typ(!) eine neue schaltung geplant wird weshalb hi end schmieden auch eine ganze reihe aufkaufen und die dann noch selektieren und das kostet...

man muß ja eine röhre nicht unbedingt färben lassen ;-) nur färben die eindeutig besser...
 

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