Wie zeige ich im Cubase Editor VST Automation an?

[ksoa]

Wie auf dem Bild zu sehen, lassen sich im Cubase Editor ja per "Show used controllers" alle benutzten Controller-Daten anzeigen. Doch das gilt nur für eine Selektion bestimmter Daten, sehe ich das richtig?

Was ist mit ganz gewöhnlicher Synth-Automation, wie diese hier?

Wie zeige ich diese Automations-Daten, die ja nunmal zu meinem Midi-Clip dazugehören, im Cubase Noten-Editor an?

Vielen Dank für Infos!
--

 

[oove]

Geht nur im Arrange Fenster oder im speziellen Automationsfenster.
Im Editor nicht.
So weit ich weiß.

 

[ksoa]

Geht nur im Arrange Fenster oder im speziellen Automationsfenster.
Im Editor nicht.
So weit ich weiß.

Oh spannend! Hätte ich nicht gedacht, dass Cubase da so beschränkt ist

 

[ksoa]

oder im speziellen Automationsfenster.

das würde mich noch interessieren: was genau ist das? Das Automationsfeld (F6 Taste) meinst du vermutlich nicht

 

[oove]

Kannst Du mir sagen, warum Du es im Editor brauchst?

 

[solokeyboarder]

Bei anderen DAWs (Logic, Studio One) geht das und ich finde das tatsächlich praktisch, weil man halt alle klangverändernden Parameter (Controller wie Modulation oder Pitchbend und die Automation) entweder zusammen(Studio One) oder auch Einzel (Logic) sehen und bearbeiten kann. Da Steinberg in Cubase 13 aber auch grade erst den Keyeditor extrem überarbeitet hat, halte ich es auch nicht für ausgeschlossen, dass da für die Zukunft noch mehr geht.

Hier ein Beispiel in Studio One 6:

 

[ksoa]

Kannst Du mir sagen, warum Du es im Editor brauchst?

Wie solokeyboarder sagte: Der Übersichtlichkeit halber. Ich bin a) gerne und viel im Editor unterwegs, und b) es gewohnt, dort auch neben Velocity Werten Expression und Modulation und Pitch anzupacken und im Fenster zusammen mit den Noten im Detail zu sehen. Daher wäre es c) einfach großartig, sich auch andere Parameter der entsprechenden Spur herholen und bearbeiten zu können. Ein meiner Meinung nach extrem naheliegender Schritt/Wunsch

 

[ksoa]

Bei anderen DAWs (Logic, Studio One) geht das und ich finde das tatsächlich praktisch, weil man halt alle klangverändernden Parameter (Controller wie Modulation oder Pitchbend und die Automation) entweder zusammen(Studio One) oder auch Einzel (Logic) sehen und bearbeiten kann. Da Steinberg in Cubase 13 aber auch grade erst den Keyeditor extrem überarbeitet hat, halte ich es auch nicht für ausgeschlossen, dass da für die Zukunft noch mehr geht.

Hier ein Beispiel in Studio One 6:

Anhang anzeigen 143219

cool zu sehen, dass es in Studio One geht! Hätte ich nicht erwartet

 

[Dondelinger]

Ich finde es auch voll naheliegend beides zusammen (im MIDI editor) sehen zu können, sind ja beides klangrelevante Parameter (MIDI CC und Automation).
Meine (hier nicht genannte) DAW kann's aber leider auch (noch) nicht.

 

[oove]

Ja, verständlich.
Wenn ich jedoch 2 Oktaven Noten sehen will, Pitch, Velo, Mod und Expression, ist bei mir eh schon alles zu eng. Für mehr Spuren wäre eh kein Platz.
Ich finde es nicht so schlecht, das in 2 Fenstern zu haben, es müsste jedoch nicht unbedingt das Projektfenster sein.

 

[solokeyboarder]

Als kleinen Workaround könnte man "im Kontext bearbeiten" für die Spur im Projektfenster aktivieren und zusätzlich die Automation einblenden. Nachteil ist aber, dass man hier nur eine Controllerspur sieht. Außerdem ist dieser Editor gegenüber dem "echten" Keyeditor schon ziemlich eingeschränkt.



Da würde ich lieber den Editor in der unteren Zone verwenden und im Projektfenster die Automationsspuren einblenden. Wichtig ist dann nur, dass man den Positionszeiger von der unteren Zone und dem Projektfenster verknüpft:


Es ist also nicht so, dass Cubase das nicht kann - es ist halt nur anders

PS: Das lässt sich auch mit einem Makro steuern:


Hierbei muss man aber beachten, dass der vorletzte Befehl ("Positionszeiger...") den aktuellen Zustand ändert. Wenn hier also nach Ausführen des Makros Projekt und Editor nicht verknüpft sind, muss man das Makro einfach nochmal triggern.

 

[ksoa]

Als kleinen Workaround könnte man "im Kontext bearbeiten" für die Spur im Projektfenster aktivieren und zusätzlich die Automation einblenden. Nachteil ist aber, dass man hier nur eine Controllerspur sieht. Außerdem ist dieser Editor gegenüber dem "echten" Keyeditor schon ziemlich eingeschränkt.

Anhang anzeigen 143221

Da würde ich lieber den Editor in der unteren Zone verwenden und im Projektfenster die Automationsspuren einblenden. Wichtig ist dann nur, dass man den Positionszeiger von der unteren Zone und dem Projektfenster verknüpft:
Anhang anzeigen 143222

Es ist also nicht so, dass Cubase das nicht kann - es ist halt nur anders

PS: Das lässt sich auch mit einem Makro steuern:

Anhang anzeigen 143223
Hierbei muss man aber beachten, dass der vorletzte Befehl ("Positionszeiger...") den aktuellen Zustand ändert. Wenn hier also nach Ausführen des Makros Projekt und Editor nicht verknüpft sind, muss man das Makro einfach nochmal triggern.

Danke ja - die Project/Editor Synchronisation ist für mich ein echt großartiges Feature von Cubase

 

[Humanizer]

Ich vermute doch mal, daß die getrennt sind, weil das eine Audiocontroller sind und das andere MIDI. Das S1 beides in einem Editor darstellen kann ist echt cool.

 

[Blue Murphy]

Das S1 beides in einem Editor darstellen kan kann ist echt cool.

Kann es nicht, denn sobald man in der unteren Sektion im Editor eine "Automationszeile" mit einem bestimmten Parameter einrichtet, wird die Automationsspur mit demselben Parameter im Track deaktiviert. Man kommt von diesen Automationszeilen aus auch nicht an die im Track insertierten Plugins oder an die als übergeordnet instanziierte Konsole heran, das geht nur über die Automationsspur. Anders als in Cubase werden veränderte Kurvenverläufe aus den Automationszeilen auch nicht in die (deaktivierte) Automationsspur im Track übernommen. Dort wäre selbst bei wildesten Kurvenverläufen immer noch nur ein gerader Strich zu sehen. Dadurch fehlt die Ver- bzw. Abgleichsmöglichkeit mit anderen Spuren und Automationen im Arrangement.

Sehr wahrscheinlich sind diese "Automationszeilen" in S1 nur für Artikulationen innerhalb von einzelnen Notenabschnitte gedacht und nicht als Automationsspur. Man kommt zudem immer nur an das Instrument selbst bzw. an die über CC implementierten Artikulationen und Soundvariationen (Keyswitches) heran - nicht aber an den Track selbst oder die übergeordnete Konsole!

In S1 gibt es zwar gute Ansätze, aber vieles ist einfach nicht zu Ende gedacht (und gebracht) worden.

 

[solokeyboarder]

In S1 gibt es zwar gute Ansätze, aber vieles ist einfach nicht zu Ende gedacht (und gebracht) worden.

Das sehe ich in diesem Fall anders. In Cubase gibt es meines Wissens ausschließlich die spurbasierte Automation, in S1 gibt es alternativ auch die Part-Automation, allerdings ausschließlich für Instrumentenspuren und dort auch nur für die Parameter des Instruments. Ergänzend gibt es in S1 auch noch spurübergreifende Automationsspuren, aber das ist ja hier nicht das Thema.
Wobei es @ksoa ja darum ging, die Parameterautomation eines Instruments und gleichzeitig die CC-Daten im Editor zu sehen - nicht weniger, aber leider auch nicht mehr, macht S1.
Verwirrend wird es, wenn man den gleichen Parameter auf der Spur und im Part automatisiert: da ist beides sichtbar, aber nur die Partautomation wird verarbeitet. Das wiederum ist bei Logic (auch hier gibt es sowohl Spur- also auch Partautomation) besser gelöst.

Aber so hat eben jede DAW ihre eigene Philosophie, das wird schon bei grundlegenden Themen wie der Unterscheidung von Spuren und Kanälen oder eben auch der Automation sehr deutlich. Irgendwas ist ja immer

 

[Blue Murphy]

Verwirrend wird es, wenn man den gleichen Parameter auf der Spur und im Part automatisiert: da ist beides sichtbar, aber nur die Partautomation wird verarbeitet. Das wiederum ist bei Logic (auch hier gibt es sowohl Spur- also auch Partautomation) besser gelöst.

In S1 wird die Automationskurve aus der Automationszeile ja gerade nicht in die Automationsspur übertragen und angezeigt, weil es sich funktionell (auf übergeordnete Ebene der DAW) eben nicht um "echte" Automation handelt. Man kann aber auf dem Event im Track die kaum sichtbaren Kurven hinter den Midi-Noten sehen, wie sie normalerweise für Artikulationen verwendet werden. Ich denke dementsprechend wie gesagt, dass diese unteren Automationszeilen vorrangig für Artikulationen und Keyswitches gedacht sind und dass die Automationsmöglichkeiten für den Controller nur ein (zufälliger oder nicht durchdachter) Nebeneffekt dieser Funktion ist. Denn wie ebenfalls bereits gesagt: Ich komme von dieser Automationszeile aus nicht an den Track oder die Funktionen der Konsole heran, und da muss ich dann für die entsprechenden Parameter im Track zusätzlich noch Automationsspuren für die Effekte anlegen. Und dann habe ich die Automation auf zwei verschiedene Sektionen in der DAW aufgeteilt.

Aber so hat eben jede DAW ihre eigene Philosophie, das wird schon bei grundlegenden Themen wie der Unterscheidung von Spuren und Kanälen oder eben auch der Automation sehr deutlich. Irgendwas ist ja immer

Da stimme ich Dir voll und ganz zu.

Allerdings stelle ich mir auch die Frage, warum jemand die Controller-Automation nicht einfach in die Automationsspuren schreibt (in beiden DAWs) , sondern dafür extra in den Editor geht. Meiner Logik nach gehören - auch in Cubase - dort nur die Artikulationen und Expressions für einzelne MIdi-Noten oder Notenabschnitte hin. Und wenn man sich die Auswahl der Funktionen in Cubase anschaut, dann sehen die bei Steinberg das wohl genauso (und haben im Gegensatz zu S1 die Auswahl darauf beschränkt).

 

[oove]

Es ist ja auch so, dass Midi die klassischen Steuerdaten mit ihrem standardisierten Format sind.
Automation ist deutlich spezieller und vom PlugIn abhängig.

Zudem kann man oft die Sachen, die man gewröhnlich mit Midi anspricht, ebenfalls auch mit Automation schreiben.

 

[ksoa]

Meiner Logik nach gehören - auch in Cubase - dort nur die Artikulationen und Expressions für einzelne MIdi-Noten oder Notenabschnitte hin.

Da darfst du ruhig deine Logik und Meinung haben - ich vertrete die Meinung, dass ich es persönlich mag, wenn ich sowohl einen großen NotenEditor als auch viele Automations-Linien aller möglichen Parameter vor mir habe (bzw. eine individuelle Selektion aus ihnen), und das im selben Fenster Ich halte die Einschränkung, dass nur bestimmte Parameter angezeigt werden können, für willkürlich und nicht nachvollziehbar.

Die DAWs sind sich da wirklich absolut nicht einig.

In Bitwig ist es möglich, sich prinzipiell sowohl Midi CC parameter, als auch VST Plugin Parameter her zu holen in den Editor = Sehr gut! Nie aber mehrere Parameter gleichzeitig, immer nur einen auf einmal = Nicht so gut.

Auch Ableton 11 lässt alle möglichen Midi CC und VST Plugin Parameter innerhalb des Editors editieren, immer nur einen Envelope gleichzeitig. Und, korrigiert mich, falls ich falsch liege, aber: Ableton 11 lässt z.b. Sustain Pedal und andere Midi CCs NICHT im Arranger editieren - ein ziemlicher Witz.

 

[Blue Murphy]

dass ich es persönlich mag, wenn ich sowohl einen großen NotenEditor als auch viele Automations-Linien aller möglichen Parameter vor mir habe (bzw. eine individuelle Selektion aus ihnen), und das im selben Fenster

Ja, aber in der Trackansicht werden doch alle Automationsspuren untereinander angezeigt?! Und da kommst Du auch an ALLE Midi-Parameter heran, einschließlich der vom Controller. Das ist in Cubase so und auch in Studio One (dort muss man allerdings erst die Automationsspuren "ausklappen", sonst wird immer nur eine einzelne angezeigt). Eine selektive Auswahl von Spuren gibt es in keiner der beiden DAWs.

Der Midi-Editor hingegen dient für mich nun mal für die Bearbeitung der Midinoten - und da gehören der Übersicht halber auch die Artikulationen und Expressions dazu - und ein Teil der Controllerfunktionen wie etwa Pitch (also alles, was sich auf einzelne Midinoten bezieht).

Ich halte die Einschränkung, dass nur bestimmte Parameter angezeigt werden können, für willkürlich und nicht nachvollziehbar.

Wie gesagt, das eine findet auf Ebene der einzelnen Midinoten statt (also abschnittsweise im Detail), und dass andere im Kontext des ganzen Tracks einschließlich aller Audio-Funktionen. Ich finde das insofern logisch, weil ich einzelne Midi-Details nicht im Track bearbeiten möchte, sondern separat im Editor, während ich gleichzeitig den Überblick über die derzeitige Position dieses Abschnitts im Track behalten kann. Wenn der Editor die Automation bestimmter Parameter zulässt, dann muss man das also als eine Art "Lupe" verstehen., durch die man einen Blick auf einzelne Abschnitte hat. Und dass man sich in Cubase auf bestimmte Parameter der Midi-Controller beschränkt, finde ich jetzt nicht so tragisch. In Studio One kann man vom Editor aus zwar auf alle Parameter zugreifen, aber dann wird die dazugehörige Automationsspur im Track deaktiviert (und man verliert den Zugriff auf Effekte und Konsole).

Die DAWs sind sich da wirklich absolut nicht einig.

Und die Benutzer untereinander offensichtlich auch nicht

 

[oove]

Also ich weiß immer nicht, was ihr meint, mit

Und dass man sich in Cubase auf bestimmte Parameter der Midi-Controller beschränkt, finde ich jetzt nicht so tragisch.

Es lässt sich doch jeder Quatsch darstellen und es wird mühelos so eng, dass Automationen unerwünschte Eindringlinge wären.