Wie wird ein instruement richtig Gesamplet?

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Hallo zusammen
Was muss ich beachten, wenn ich ein instrument Samplen möcht.
Müssen alle Samples gleichlang sein. Mit welchem Programm nehmt ihr die Samples auf und wie macht ihr dass?
Wieviele töne samplet ihr pro Oktav? Wieviel Samples hat ihr pro Ton?
Ich höre immer von diesen [g=21]Velocity[/g] Werten. Wie werdet diese Aufgeteilt.

Wäre cool, wenn ihr mir mal ein paar Fragen beantworten würdet?
Gruss Michael
 
Hi,

das kann man nun wirklich nicht pauschalisieren und ich hab grad keine Lust, ein ganzes Buch zu schreiben. ;-)

Sag, welches Instrument du samplen willst, und ich antworte dir, wie du es mikrofonieren solltest, wieviel Töne du samplen solltest, wie du Loops setzen musst und wieviele Samples du in der [g=21]Velocity[/g] anlegen solltest. -

Ohne Infos gehts leider nicht.

Generell:
Am besten nicht transponieren (also jeden [g=40]Halbton[/g] einzeln samplen), viele Samples in der [g=21]Velocity[/g] und möglichst gar keine Loops (oder sehr lange, gibt auch Alternate Loop, Reverse Loop etc.). Kommt aber auch drauf an, was dein Rechner hergibt (Stichwort RAM).

Grüße,
ROSSINI ;-)
 
Müssen alle Samples gleichlang sein.
Naja, das wäre schon von Vorteil.
Mit welchem Programm nehmt ihr die Samples auf und wie macht ihr dass?
Das Programm ist eigentlich völlig egal. Viele Wave Editoren haben allerdings eine Funktion die automatisch nach Pegelspitzen sucht und die diese markiert. Die Pegelspitze ist meistens der Anfang des Samples und es ist ein Vorteil wenn dieser Anfang schon gekennzeichnet ist, auch wenn man auf jeden Fall noch in die Wellenform reinzoomen sollte und das Sample genau am Anfang schneiden sollte.
Ich mache das so, daß ich zuerst alle Töne (die dann ein Sample des Multisamples werden sollen) ganz normal aufnehme (wie eine ganz normale Audiospur) und dann in Wavelab aus dieser Wave Datei die einzelnen Samples schneide (obwohl man das z.B. in Cubase SX genauso gut machen kann).
Wieviele töne samplet ihr pro Oktav?
Kommt natülich ganz auf den Sound an. In den meisten Fällen sollten aber 3 Töne pro Oktave reichen (aber natürlich verteilt über die ganze Oktave, nicht z.B. c, cis, d.... :-D )
Ich höre immer von diesen [g=21]Velocity[/g] Werten. Wie werdet diese Aufgeteilt.
Naja, sowas muß nicht unbedingt nötig sein (ich habe sowas z.B. noch nie gemacht). Am öftesten wird das wohl bei akustischen Instrumenten gemacht. Die Idee dahinter ist einfach die:
Ein Klavier klingt - wenn man nur schwach eine Taste drückt (Anschlagsstärke=[g=21]Velocity[/g])- nicht einfach nur leiser, sondern auch dumpfer. Und um dieses realistische Verhalten eines Klavieres möglichst naturgetreu nachzubilden, werden einfach zwei Samples von einem Ton gemacht. Also einmal wird z.B. ein hart angeschlagenes C aufgenommen, und dann wird das C nochmal aufgenommen, allerdings mit sehr niedriger Anschlagstärke.
Und jetzt kann man - vorausgesetzt der Sampler bietet diese Funktion überhaupt - im Sampler einstellen, daß er bei schwachem Anschlag das dumpfere, leisere Sample abspielen soll, und bei stärkerem Anschlag das härter klingende Sample. Und in den Zwischenstufen wird dann einfach übergeblendet.

Aber wie gesagt, das hängt halt vom Sound ab, und ist halt die 2fache (oder eben x-fache) Arbeit die man sich da machen muss, da man dann logischerweise jeden Ton jeweils in 2 versch. Anschlagstärken aufnehmen muß.
 
hi....

und wie sample ich eine violine?...

staccato...legato... pizzicato...starziatella... mondamin... und wie sie alle heissen ... :-D
 
Naja, selber am besten gar nicht.
Aber Mondamin brauchst du nicht samplen, da kannst du auch ein [g=52]Chorus[/g] [g=8]Plugin[/g] verwenden, macht den Sound auch sämig.
 
Huihuuuiiii,

da hast du dir ja gleich das einfachste Instrument ausgesucht :-D - nichtsdestotrotz, ich hatte es ja versprochen, schreibe ich dir hier nun eine kurze Anleitung:

1. Mikrofone:
Du sollstest die Geige auf jeden Fall mit hochwertigen Mikros abnehmen. Im Zweifelsfall ein Großmembranondensatormikro, zum Beispiel das Neumann U87 oder auch gut: das TLM-103. Kleinmembrane wie das Neumann KM-184 sind auch gut geeignet. Du kannst dir das Mikros ja auch für einen Tag ausleihen, musst halt nett fragen im Musikladen.

2. Mikrofonierung:
Die Geige muss von oben mikrofoniert werden, da sie in diese Richtung abstrahlt. Nimm einen relativ großen Abstand zum Instrument (mindestens 50 cm), da sonst zuviele Kratzgeräusche vom Bogen mitaufgenommen werden, und die klingen beim Transponieren wirklich scheiße. Aus dem Abstand folgt, dass auch der Raum eine gute Akustik aufweisen sollte und du einer Kugelcharakteristik den Vorzug geben solltest.

3. Aufnahme:
Wie Despistado schon gesagt hat, es ist egal, wo du die Samples aufnimmst. Ich mach das mit WaveLab, aber auch jeder andere Audioeditor ist geeignet. Über die Sample-Rate kann man sagen: Je mehr, desto besser, - also versuch's mal mit 24 Bit, 96 kHz. (Aber 16 Bit, 44,1 kHz werdens auch tun...).
Achte außerdem darauf, dass alle töne möglichst gleich lang werden, - und vor allem gleich laut. Aber dies kannst du ja nachher auch im Editor bearbeiten.

4. Samples:
Sample möglichst lange Töne, aber ohne, dass der Spieler dabei die Bogenanstrichrichtung ändert. Sample am besten jeden Ton einzeln, (vor allem in den Lagen, in denen du die Geige oft einsetzen willst), um nicht transponieren zu müssen. Wenn das vom Aufwand und Speicherplatz nicht geht, wähle möglichst kleine Abstände, also zum Beispiel Terzen. Positioniere im Sampler dann das Sample mit dem Root-Key in der Mitte und transponiere dann nach oben und unten.
Beispiel: Du hast die Note e2 gesamplet. Lege Sie im Sampler (logischerweise) auf e2, und pitche Sie herunter auf c2 und hoch auf g#2.

5. [g=21]Velocity[/g]-Switching:
Sample mehrere Samples innerhalb der [g=21]Velocity[/g], um der Violine mehr Authentizität zu verleihen. Leise Töne haben weniger Obertöne als laute. Dies kannst du zwar auch im Sampler realisieren, indem du einen Tiefpassfilter einsetzt, aber Originale hören sich immer besser an. Außerdem kannst du in der [g=21]Velocity[/g] die Spielweisen bestimmen:
Beispiel: [g=21]Velocity[/g] 1-40: Sehr piano gespielter Ton, [g=21]Velocity[/g] 41-60: piano, [g=21]Velocity[/g] 61-80: kräftig gespielter Ton, [g=21]Velocity[/g] 81-100: sehr kräftig gespielter Ton. [g=21]Velocity[/g]: 101-120: Geige mit Vibrato versehen. [g=21]Velocity[/g] 121-127: Spiccato-Töne.

6. Spielweisen:
Dies eben war nur ein Beispiel, du kannst das machen wie du willst. [g=49]Vibrato[/g]-Töne in den oberen Bereich zu legen, macht auf jeden Fall Sinn. Nur klingen die bei größeren Transponierungen scheiße, da auch die Geschwindigkeit des Vibratos verändert wird. Alternativ kannst du natürlich auch das [g=49]Vibrato[/g] weglassen und später über das Modulationsrad am Keyboard regeln.
Spiccato-Töne kannst du zwar in der [g=21]Velocity[/g] integrieren, wenn du allerdings Zeit und Lust hast, würde ich lieber ein eigenes Instrument samplen, ausschließlich mit Spiccato-Tönen (dann hast du nämlich wieder mehr Variationsmöglichkeiten innerhalb der [g=21]Velocity[/g])
Daasselbe gilt auch für Pizzicato: Lieber ein eigenes Instrument, sonst wird es dich beim Einspielen nur nerven, wenn immer ausversehen Pizzicatotöne erklingen, wobei du doch ein [g=49]Vibrato[/g] hören wolltest.

7. Loops:
Loops solltest du möglichst lang wählen. Dies musst du nicht im Sampler tun, auch Audioeditoren bieten die Möglichkeit, Loop-Punkte zu setzen, und diese haben meist eine bessere grafische Darstellung. Bei der Violine geht das aufgrund der Wellenform (Rechteck) ziemlich gut. Achte auch auf eine angenehm klingende Loop-Until-Release, denn der Ton muss ja nach Loslassen der Taste noch kurz ausklingen. Dies kannst du auch mit Einstellen der Release-Zeit an der Envelope des Samplers realisieren. Spiccato und Pizzicato sind sogenannte One-Shot-Samples: Das heißt, dass sie keine Loop benötigen, sie werden immer ganz abgespielt, da sie eh ganz kurz sind: Du musst deinen Sampler bei diesen Tönen auf "Drum-Mode" stellen, damit sie immer komplett abgespielt werden.

8. Fertig:
Ich glaub das war's soweit. Zumindest fällt mir jetzt nichts mehr wichtiges ein. Wenn ich doch nochwas vergessen haben sollte, tut's mir leid, ich bin noch ziemlich müde. Kannst dich ja nochmal melden, wenn was unklar war oder ich vergessen haben sollte, wie du Mondamin samplen musst.

Liebe Grüße und viel Spaß beim Samplen
ROSSINI ;-)
 
... ich nehm mal an, du warst zufrieden, ... oder hast du's noch nicht gelesen? ;-)
 

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