Wie werde ich besser? EQ ohne optisches Feedback

[Dschaust]

Hallo,
ich habe mehrfach jetzt schon den Tipp gelesen auf optisches Feedback beim Mischen zu verzichten. Ich versuche das immer wieder, es fällt aber schwer wenn auf dem Bildschirm immer alles in Bewegung ist nicht drauf zu reagieren.

Ich nutze derzeit Cubase Pro 10.5, eine Auswahl an EQ`s hat man dort ja. Allerdings nicht ohne optisches Feedback.

Meine Frage ist jetzt an die Profis:
Wäre es sinnvoll sich ein externes Plugin zu kaufen um mehr nach Gehör zu arbeiten und die Cubase Bordmittel (bei der Bearbeitung, nicht beim Aufräumen zu Beginn) links liegen zu lassen? Oder ist das eher überbewertet?
Ich dachte jetzt erst mal an den SSL G-Equalizer oder den SSL E-Channel von Waves.

Oder gibt es noch andere Tipps um mehr nach Gehör zu arbeiten, auch für Kompression. Und das dann ggf auch mit den Bordmitteln von Cubase. Eigentlich ist da ja alles drin was das Herz begehrt.

Danke vorab und beste Grüße,
Matthias

 

[SteinHal]

Ist bei C10.5 schon dieser EQ dabei? Hier kann man die Darstellung des Spektrums deaktivieren

 

[boogie2266]

Blindfold EQ, genau dafür gemacht.

https://www.audiothing.net/effects/blindfold-eq/

 

[Dschaust]

Der Frequency und Studio-EQ sind schon dabei.
Ja das habe ich schon gesehen. Auch den TDR Nova habe ich installiert, da geht das auch.

Aber die Anhebung und die breite sieht man ja dennoch.

 

[Dschaust]

Blindfold EQ, genau dafür gemacht.

https://www.audiothing.net/effects/blindfold-eq/

Danke!
Das werde ich mal testen.

 

[RudeRudi]

ich würde das nicht so eng sehen, denn manchmal geht’s einfach schneller und optisches Feedback und Höreindruck ergänzen sich.
Die Übung ist natürlich trotzdem sinnvoll.

Wichtig ist denke ich, die Optik nicht als Ursache zu nehmen um irgendwas zu schrauben.
Ich versuche immer zu hören und frage mich stets „was stört mich“ d.h. Ich versuche nicht per se etwas schön klingen zu lassen, sondern Dinge zu ändern die nicht schön klingen …

 

[pieffa]

True Balance von Sonible kann ich dir empfehlen. dann die Console ist eigentlich für sowas geeignet nur mit den Ohren zu arbeiten und macht echt Spass. Ansonsten falls du schlechte Abhöre räum oder Kopfhörer hast bringt das alles leider nicht zu viel oder man ist immer nur vom Auto um Wohnzimmer am rennen und versucht gegenzuhören. Und zu guter letzt ein EQ der Matchen kann, damit man sich gute Sachen mal ansehen kann, also eine gute Mischung raus hören und sehen. Aber am meisten drehe ich nur Sachen raus die mich stören. Und ein bissel Glitzer rein. Ich habe aber gelernt, in meinen Jährchen, dass es auch viel Hype ist mit dem mixen, klar braucht man Erfahrung, aber das allerwichtigste ist das Arrangement, wenn das stimmig ist und gut verteilt und vor allem weniger ist mehr, dann funzt das schon. Die Kick einfach mal austauschen und nicht an dem EQ rumdrehen bis zum abwinken. Neu aufnehmen neue Saiten haha, das bringt mehr als das ganze Gefummel Pultes Pro auf dem Master und schön fummeln fertig. HAHAH
Mir macht der Scheiss ja auch Spass aber eigentlich, achja aber so ist das. Mehr Zeit ins Arrangement und dann läuft das, ich glaube die meisten denke auch das mache ich dann im Mix noch so und so und dann klingt das.

 

[clemenserwe]

ich habe mehrfach jetzt schon den Tipp gelesen auf optisches Feedback beim Mischen zu verzichten.

Wenn das Ganze dadurch mehr oder weniger im Blindflug passiert, halte ich weniger davon.
Früher hatte ich auch oft die Idee, es ohne visuelle Hilfe zu probieren, das war aber wirklich nur probieren und eher unbefriedigend.

Man muss erstmal lernen, also das Gehör trainieren.

Am meisten hat mich (was Frequenzen angeht) folgende Methode vorwärts gebracht:
1. Voxengo Span auf die Summe.
2. Summe komplett anhören, keine Einzelspuren.
3. Im Voxengo Span mit gedrückter cmd-Taste (am PC vermutlich strg-Taste) ins Fenster klicken - der Frequenzbereich wird isoliert abgespielt.
4. Darauf hören, welche Instrumente wie hörbar sind.(bei mir waren z.B. oft die undefinierten Anteile Ursache für mumpfige Mixe.)
5. Dann in die Kanäle gehen, Frequenzen rausdrehen und dabei immer nur die Summe anhören.
(in den Kanälen habe ich trotzdem gerne EQ's ohne grafische Darstellung genommen - Tip von mir ist der TDR SlickEQ.

Nach einiger Zeit habe ich jetzt für viele Frequenzen ein Gefühl, also ich weiß oft schon vorm Klicken in Span, was wo gemacht werden muss.

 

[b_riesel]

Ichwürde vor allem daran arbeiten, die Einstellungen, sei es EQ oder Kompression im Zusammenhang mit dem Gesamtmix zu machen...also die Solo-Taste so weit wie möglich aussen vor zu lassen.

 

[sts]

in den Kanälen habe ich trotzdem gerne EQ's ohne grafische Darstellung genommen - Tip von mir ist der TDR SlickEQ.

Das ist der einfachste Weg, wenn man das ausprobieren will. Der EQ ist gut, die Frequenzen parametrisch einstellbar, und man verzettelt sich nicht, weil es eben nur drei Bänder sind, an denen man rumschraubt. Und wenn man nicht die GE-Version nimmt, ist es sogar kostenlos:

TDR VOS SlickEQ | Tokyo Dawn Records

A mixing/mastering equalizer designed for intuitive use, musical flexibility and impeccable sound.

www.tokyodawn.net

 

[IMachine]

Ichwürde vor allem daran arbeiten, die Einstellungen, sei es EQ oder Kompression im Zusammenhang mit dem Gesamtmix zu machen...also die Solo-Taste so weit wie möglich aussen vor zu lassen.

Das finde ich zu Beginn schwierig, wenn man Störfrequenzen ermitteln möchte. Da würde ich schon Solo abhören.

 

[Eiermann]

Das finde ich zu Beginn schwierig, wenn man Störfrequenzen ermitteln möchte. Da würde ich schon Solo abhören.

Es gibt selbstverständlich Ausnahmen.
Dennoch hat er recht, möglichst im Kontext entscheiden.
Dann ist es auch egal ob der Eq ein Frequenzspektrum anzeigt, oder wie der Kompressor mit der Nadel tänzelt.
Man fast einen Gedanken setzt den um, wenn der Sweetspot gefunden wurde Punkt.

 

[pieffa]

Wenn du Musiker bist dann kauf dir den Smart EQ 4 und fertig, wenn du nur mixen willst kauf dir irgendwann den Pro Q 3, der verdeutlicht alles auch sehr gut, habe auch lange mit dem Frequency gemischt, guter EQ ,aber viel zu klein die GUI oder wie man das nennt. Und die Console 1 von Softube macht Laune und analoges feeling und klingt echt gut finde ich.

 

[SteinHal]

Einfach und gut

Analog Obsession BritChannel

PLUGINS4FREE

PLUGINS 4 FREE - Free Audio Plug-ins and Archives

plugins4free.com

 

[Darth Fader]

Ich mach immer die Augen zu das hilft tatsächlich irgendwie am meisten.

 

[Entone]

Hallo,
ich habe mehrfach jetzt schon den Tipp gelesen auf optisches Feedback beim Mischen zu verzichten. Ich versuche das immer wieder, es fällt aber schwer wenn auf dem Bildschirm immer alles in Bewegung ist nicht drauf zu reagieren.

Ich nutze derzeit Cubase Pro 10.5, eine Auswahl an EQ`s hat man dort ja. Allerdings nicht ohne optisches Feedback.

Meine Frage ist jetzt an die Profis:
Wäre es sinnvoll sich ein externes Plugin zu kaufen um mehr nach Gehör zu arbeiten und die Cubase Bordmittel (bei der Bearbeitung, nicht beim Aufräumen zu Beginn) links liegen zu lassen? Oder ist das eher überbewertet?
Ich dachte jetzt erst mal an den SSL G-Equalizer oder den SSL E-Channel von Waves.

Oder gibt es noch andere Tipps um mehr nach Gehör zu arbeiten, auch für Kompression. Und das dann ggf auch mit den Bordmitteln von Cubase. Eigentlich ist da ja alles drin was das Herz begehrt.

Danke vorab und beste Grüße,
Matthias

Ich mag Plugins, die so einfach wie möglich sind, aber trotzdem alles bieten, was ich brauche und mich möglichst nicht durch externe Reize beeinflussen. Mein Standard-EQ ist der Kuassa AT-1. Ist quasi einem Neve 1081 nachempfunden, nur ohne Sättigung/Preamp. Die Frequenzen sind vorselektiert, da ist man schon nicht geneigt, Zeit zu verschwenden, um die Kurve auf das Hz genau einzustellen. Für die beiden Mittenbänder gibt es gerade mal zwei Einstellungen für die Breite der Kurve. Auch da verschwendet man keine Zeit beim Herumeiern mit dem Q-Wert. Man weiß auch nicht wie viel db man jeweils reindreht. Auch hier gibt es kein Biasing (Oh Gott! 5 db sind aber viel), sondern Du drehst einfach so viel rein, wie nötig. Easy zu bedienen, guter Klang, kein Aliasing, Kein Cramping, kein Bullshit.

 

[Joost]

Wenn es darum geht, einen einigermaßen "ausgewogenen" Mix hinzubekommen, dann nehme einen EQ, welcher gegen eine Referenz matchen kann und nehme als Referenz z.B. ein Pinknoise Sample, also ein gleichmäßiges Grundrauschen über alle Frequenzen. Ich hab das gerade mal mit Sonible Smart EQ 4 ausprobiert. Nach dem Matchen ist der Mix dann natürlich für das Gehör etwas zu flach, so daß man sich um den Bassbereich (evtl. Anhebung) und den Höhenbereich (evtl. Absenkung, gerade im 10 KHz Bereich, also da, wo Deesser ansetzen) kümmern muss. Danach hörst Du dann aber deutlich, ob im Mittenbereich eventuell noch Anhebungen gemacht werden müssen. Den Sonible true:Balancer kann ich aber auch empfehlen, denn dort bekommst Du Genre typische Ausbalancierungskurven dargestellt, an denen Du Dich neben Deinem Gehör auch orientieren kannst. Ich werde das Thema Pinknoise Mixing auf jeden Fall weiter verfolgen, da es auch Zeit spart.

Bei Sweetspots, ich meine damit Resonanzfrequenzen kann man aber wiederum mit EQs mit Abhörfunktion diese recht eiinfach finden. Ich nutze dafür den Kirchhoff EQ, wo ich einen Bell Filter mit engem Q Wert und gerne 4-6 Db einen Frequenzbereich abtaste, wobei ich wirklich nur den selektierten Bereich abhören kann. Wenn man dann in die Nähe der Resonanzfrequenz kommt, dann hört man sie halt wesentlich lauter. Danach dann einfach diesen Punkt um einige Db absenken und gut ist. In meiner EQ Sammlung fällt mir dann noch der Lisa EQ (der mit den vielen Knöpfen) ein, welcher auch solch eine Funktion beinhaltet, auch wenn es kein grafischer EQ ist.

 

[SilentWarrior]

Oder gibt es noch andere Tipps um mehr nach Gehör zu arbeiten, auch für Kompression. Und das dann ggf auch mit den Bordmitteln von Cubase.

Versuche mit dem EQ ein Ziel zu erreichen anstatt einen bestimmten Klang.

Nehmen wir an du möchtest die Stimme weit vorne und die Akustikgitarre hinter die Stimme, dann wird deine Entscheidung sein der Stimme evtl. einen Hishelf Boost bei 7khz zu geben.
Und bei der Akustikgitarre evtl. das Gegenteil machen.

Wenn man im Kopf eine Idee hat, dann juckt die Anzeige nicht

 

[Ennui]

Hallo,
ich habe mehrfach jetzt schon den Tipp gelesen auf optisches Feedback beim Mischen zu verzichten.

Hol dir akustisches Feedback durch Referenzen, die du gegenhörst.

 

[holgi]

Ich mach immer die Augen zu das hilft tatsächlich irgendwie am meisten.

das