Wie verbessere ich die Raumakustik in meinem Zimmer (Sketchup + Fotos

JulzCC

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Hi,
ich wohne seit Oktober zwecks Studium in dem unten abgebildeten Zimmer und bin mir nun auch sicher, dort zu bleiben. Deswegen wird die Bude am Wochenende gestrichen (die Wandfarbe ist ja ziemlich zum Kotzen). In nächster Nähe wollte ich auch direkt mal ein bisschen was an der Raumakustik machen. Bisher sind wie ihr seht bis auf das CD-Regal die Wände total frei. Da werden wohl noch ein paar Poster in Bilderrahmen aufgehängt werden, was wohl aber keine Verbesserung der Akustik zur Folge haben wird .

So nun zum Problem:
Wenn ich mit nem Sinusgenerator in Cubase einfach mal ein paar Frequenzen durchchekke, dann sind manche viel viel lauter als andere.
Im Internet habe ich einen Raummodenrechner gefunden, der mit den gerundeten Maßen (4.2m x 5.8m x 2.4m) bestückt die Raummoden ausrechnet. Die Rechnungen der Hallzeit meines Raumes aus dem Rechner derselben Seite habe ich die unten angegebenen Nachhallzeiten erhalten.

Wo sollte ich welche Absorber etc hinhängen (nach Möglichkeit selbstgebaute), um das Ergebnis zu verbessern? Mir ist klar, dass die Monitore und so sehr suboptimal stehen. Allerdings lässt sich das kaum anders bewerkstelligen, da das Zimmer so am platzsparensten eingeräumt ist. Falls jemand aber noch andere Möglichkeiten sieht, immer her damit!

Und nun zu den Fotos (in der Sketchup-Datei sind die Möbel nicht 100% genau bemessen, da kann es +/- ein paar wenige cm von der Realität abweichen, was aber für die Positionswahl der Absorber keine Rolle spielen dürfte). Ich merke gerade, dass die Kameralinse mal wieder gesäubert werden müsste, also nicht über die hässlichen Punkte auf den Bildern wundern.

Danke für eure Hilfe!

[Geändert von <a href="https://recording.de/myRecording/Profil/JulzCC">JulzCC</a> am 23.02.2010 12:40 Uhr]
 

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Zur Grundausstattung in Raumakustik hier die standard Empfehlungen:

1° die Abhörposition mit Sicht zur Wand die 4,2m hat - hast Du bereits richtig ausgewählt.
2° Dein Kopf sollte bei ca. 38% der Länge des Raums stehen, dass heisst Dein Hinterkopf sollte bei ca. 2,2m von der Vorderwand stehen und mittig links/rechts.
3° je 2 Absorber links und rechts, nebeneinander und Position mit der Spiegelmethode bestimmen. In Deinem Fall müssen beide auf Stative angebracht werden, da Fenster und Tür damit verdeckt werden müssten.
4° 2 Absorber an der Decke, zwischen Kopf und Lautsprechen, Position mit der Spiegelmethode bestimmen.
5° Eckabsorber in allen Ecken, vom Boden zur Decke - wenn's geht.
6° Die Lautsprecher und Dein Kopf sollten ein gleichseitiges Dreieck bilden.
7° mit Room EQ Wizzard Messungen machen um die optimale Position der Lautsprecher und des Hörplatzes - die oben erwähnten 38% sind nur ein Anfangspunkt.

Hier zwei Beispiele zur Aufstellung:
GIK Acoustics
Real Traps

LG

PS. mit Absorber werden "Einheiten" von 120x60cm, 5 bis 15cm dick gemeint. Eckabsorber werden meist dicker gebaut.
 
Um vielleicht etwas Kreativität anzuregen, kann ich ja mal beschreiben wie ich meinen Raum Schalltechnisch optimiert habe:

Ja auch ich leide an der chronischen Musikerkrankheit....Geldmangel. Also hab ich mir Alternativen gesucht. Nichts ging mir mehr auf den Sack als die schäbige Raumakustik meines Kellers. Verbesserung konnte ich erzielen indem ich den Boden komplett mit dickem Teppich ausgelegt habe. Hinter mir in den Ecken jeweils 2 dicke Bettdecken aufgehängt (Design lässt sich durch Bettwäsche jederzeit variieren ^^).
Weiter ging es mit den Außenwänden. Dort hatte ich das Glück, dass meine Freundin nach ihrem Umzug noch 2 Matratzen über hatte. Diese habe ich sinnvoll positioniert und einfach Posterflaggen drüber gehängt. Ferner kleben an den anderen kahlen Stellen noch dicke Polsterschaumreste (5cm) á 1m².
Dann kamen noch alte und vor allem hohe CD-Regale aus meiner alten Wohnung zum Einsatz.
Gesang geht bei mir direkt auf die Wand. Dort steht nochmal eine 2m hohe und 1m breite Polsterschaummatratze mit großer Motörheadflagge dran. ^^

Auch wenn nun manche die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Es funktioniert!!! Endlich ist mein Kellerraum trocken (sowohl physisch wie akustisch).
100% optimal ist er natürlich nicht, aber dafür hat mich die Schalloptimierung keinen Cent gekostet.
 
Danke für eure Beiträge. Da das natürlich eine Mietswohnung ist und ich ungerne hunderte Löcher in die Wand bohren würde, wollte ich noch mal nachfragen, ob man das Problem vielleicht auch so (mit 2- oder 3facher Menge Wolle natürlich) in den Griff kriegen könnte:
-dyi0wWRQ

Mir ist klar, dass diese Methoden natürlich in erster Linie zur schnellen Verbesserung für Gesangsaufnahmen (wenig Bassanteil) gedacht sind, aber mit entsprechende mehr Wolle müsste das doch auch zum Abhören dienen? Außerdem wäre eben die befestigung im Zimmer leichter, man kann die Dinger im Falle eines Umzugs einfach transportieren und abmontieren usw...

Ich weiß auch nicht, ob für große Umstellungen des Mobiliars genügend Platz ist, das ist schon ziemlich gut mit der Raumaufteilung, wie es ist. Würde es eine Verbesserung bringen, Klavier und Schreibtisch zu vertauschen? Dann stünden die Lautsprecher nicht mehr so eng an der Wand, allerdings hätte ich den kürzeren Raumteil im Rücken (Der aber ja dann mit Absorbern ausgestattet werden könnte.)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So, in meinem Zimmer hat sich jetzt ein bisschen was getan. Ich war zum Streichen dort. Bei der Gelegenheit ist der Schreibtisch auch gleich ein klein bisschen weiter in die Mitte gerutscht, und steht jetzt fast mittig (ist 100% mittig wirklich soo wichtig? Dann würde ich nämlich bald Probleme mit dem Türe öffnen bekommen). Außerdem sind die Gitarrenkoffer von hinter der Tür an die Wand montiert worden, sodass die Ecke hinter der Tür nun frei ist und das CD-Regal hat eine neue Gestalt angenommen, was aber hier wohl nichts zur Sache tut.

Jetzt bin ich auf die glorreiche Idee gekommen, mir in dem Eck hinter der Tür so eine kleine "Gesangs-/Akustikgitarren Recording Ecke" einzurichten, ähnlich wie in dem Video aus dem letzten Beitrag. Muss ich dafür irgend etwas beachten, oder wäre es sinnvoller, alle 3 Ecken (die eine Ecke neben dem Sideboard werde ich kaum freibekommen) für Bassfallen zu nutzen?

Das ePiano könnte man ja mal vor das Fenster rutschen, sodass es im 90° Winkel zum Schreibtisch steht, und den Schreibtisch dafür etwas von der Wand weg. Da wäre ja dann Luft nach hinten. Schaut dann vielleicht nicht mehr so schick aus, aber wenns der Akustik dient!

Also, ich erhoffe mir noch ein paar Tipps. Ich weiß zwar nicht, wann ich die Teile dann bauen kann (hab dort gar kein Werkzeug, aber vielleicht kauf ich mir mal ne Grundausstattung), aber ich möchte einfach bereit sein, wenn sich die Gelegenheit ergibt, anzufangen!
 

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Du könntest dir ein paar Absorber basteln http://www.konfus.ch/nanolab/tipps.htm und in die Spiegelpunkte links und rechts deiner Abhöre stellen. Da du dort leider Türe und Fenster hast, am besten die Dinger mobil lassen und beim mischen jeweils aufstellen.

Nützt schon recht viel wenn die Erstreflexionen gezähmt sind!
 

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