Dave1978 schrieb:
Kunst lebt von Extremen. Wer als Künstler nicht bereit ist, einen Teil seiner Gesundheit für die Sache zu opfern, hat nicht die Dringlichkeit sich auszudrücken und ist künstlerisch somit nicht relevant.
ich find es zwar schön, dass du mit soviel herzblut und idealismus an die ganze sache rangehst, aber hin und wieder solltest du wirklich mal ein paar schritte weiter denken.
man ist künstlerisch nicht relevant, wenn man seine gesundheit im auge behält? mal ehrlich, 5 sekunden drüber nachgedacht, dann siehst du doch selbst, dass das schwachsinn ist. zwischen der künstlerischen leistung und der gesundheitlichen verfassung besteht absolut null kausalzusammenhang, das eine beeinflusst das andere nicht.
der einzige zusammenhang, der zwischen gesundheit und "dringlichkeit, sich auszudrücken" besteht, zielt eher darauf ab, dass genau das gegenteil von deiner aussage zutrifft: man MUSS auf seine gesundheit achten, wenn man sich künstlerisch mitteilen möchte. nur ein gesunder mensch kann die energie aufbringen, seine message so weit wie möglich zu verbreiten, ein kranker mensch ist immer gehandicapt. das gilt ganz besonders für sänger: wenn die stimme das mittel ist, mit dem man sich ausdrückt, dann sollte man alles dafür tun, sich dieses instrument zu erhalten. wenn man seine stimme "der sache opfert", dann opfert man die sache selbst, dann bringt man sich um das, wofür man eigentlich alles andere aufgeben wollte.
nicht auf seine gesundheit zu achten ist also der sauberste selbstmord, den ein künstler begehen kann.
