Wie Mischt Ihr eure Rap Vocals ab? Was habt Ihr noch für Tipps auf Lager?

[Aciselsenothing]

Ich arbeite leider ohne Fachwissen und mache das was viel in YouTube präsentiert wird aber wenn ich alle Videos nachempfinden würde, bräuchte Ich Jahre um zu einem perfekten Ergebniss zu kommen! Also ich nehme eine Lead Spur auf und Double die Endungen 2 mal diese Pan ich dann einmal nach Links und nach rechts, die Main Spur bearbeite ich dann über eine Gruppe und packe ein EQ, Kompressor wenn nötig noch einen Kompressor und einen Deesser, die Doubles sende ich auch zu dieser Gruppe. Dann setze ich wenn nötig noch einen Bus und bringe in die Main Spur einen Slap Delay oder Stereo Delay. Passt dann soweit alles bearbeite ich die Master Spur mit einem Limiter so das der Grund Ton bei -12 bis -8 liegt und stelle den Threshold so ein das die Peaks nicht über -1 gehen. Das wär's dann eigentlich, vielleicht habt ihr ja noch ein paar Tipps Möglichkeiten um noch ein besseres Ergebnis zu erzielen.

DAW: Cubase
Preamp: Focusrite 2ng Scarlett
Mikrofon: Neumann Tlm 102

 

[PastorZaster]

Bin selbst kein Profi, aber hier meine Arbeitsweise:

Aufnahmen: Rap, zwei Doubles, 1-2 Adlibs (manchmal auch keine), Chorus meistens 2-3 für Stereoeffekte, aber auch nicht immer.

Mix der Hauptspur: EQ für unangenehme Frequenzen, manchmal Deesser, dann Kompressor (Waves RenComp oder RenVox), oft nehme ich auch JJP Vocals (Multieffekt) weil es damit aus meiner Sicht kompakter und dichter klingt.

Mix Doubles: Ähnlich wie Hauptspur, oft stärker komprimiert und weniger Bass und S-Laute, Panorama ca. 35 links und rechts

Mix Adlibs: Meistens sehr mittenbetont, manchmal Telefon artig, und Delay.

Mix Chorus: Hauptspur mittig, dann ca. 50 links und rechts für die anderen Chorusspuren.

Ich mache das fast immer in Gruppen, also eine Gruppe Rap, eine Doubles, eine Adlibs, eine Chorus. Am Ende route ich die nochmal auf eine Spur und nutze eine dezenten Kompressor, manchmal ein wenig EQ um die Höhen zu pushen.

Ab und zu nehm ich auch ein kurzes Reverb, aber auch sehr dezent. Delay mache ich manchmal auch von Hand mit Audiospuren kopieren und leiser machen, manchmal auch einfach mit meiner Stimme und leiser werdend.

Equipment: Cubase AI8, SM58 und Steinberg UR12

 

[archibald]

Hey @Aciselsenothing,

ich mache es auch ähnlich: 1x Main, 2x Doubles/Adlips.

Auf die Main gebe ich:
0. manchmal ein Gate: hängt davon ab, wie roh, abgehackt und gepresst der Sound hinterher klingen soll (Threshold ist da halt abhängig vom gewünschten Effekt -> Gehör entscheidet)
1. Kompressor (Threshold normalerweise ca. -15 dB und Ratio von ca. 1:4), ist aber abhängig mit welchem Eingangspegel aufgenommen wurde und wie die Lautstärkeschwankungen sich auf der Spur bemerkbar machen.
1.1 manchmal einen zweiten Kompressor (je nachdem wie stark die Stimme sich generell durchsetzen soll und wie stark die Lautstärkeschwankungen bei der Aufnahme waren)
2. EQ: Ich senke mit einem Low Cut unter 300-200 Hz ab (Gehör + Geschmack!) + Absenken um 15 KHz. Je nachdem zusätzlich bei ca. 600 Hz leicht absenken und ca. bei 5 KHz minimal anheben (ACHTUNG: Das ist alles Abhängig vom Gesamtmix und der Frequenzverteilung, in den ich die Vocals einbetten will!)
3. Reverb - aber selten und wenn, dann nur sehr wohl dosiert. Wichtig finde ich hier, ein Reverb zu verwenden, dass auch im restlichen Mix auf anderen Instrumenten liegt (es sei denn man will gerade den Kontrast verschiedener Revers raushören).
4. Delay - ich steh aktuell auf dieses Ping-Pong-Delay in Ableton Live. Auch hier ist aber weniger mehr und ich verwende es nur, wenn ich eine gewisse "Tiefe" suggerieren will.
5. Je nach Klangformung kann auch mal ein Chorus auf der Main leicht eingestreut werden zum "Andicken", allerdings kann das schnell sehr künstlich klingen.

Die Adlips panne ich auch eine links, die andere rechts. Lautstärke natürlich leiser als Main. Und ich versuche sie immer "weiter im Hintergrund" zu positionieren als die Main. Die Effekte kann ich auch hier wie oben einsetzen, allerdings würde ich dann den Low Cut im EQ bei einer höheren Freuquenz ansetzen, als bei der Main. Meistens kompriemiere ich die Adlips sogar stärker, weil sie nur im Gesamtbild unterstützen sollen und ich den Charakter der einzelnen Spur nicht brauche. Effekte wie Reverb und Delay würde ich entsprechend etwas stärker aussteuern als bei der Main.

Bei all dem spielt aber vor allem der persönliche Geschmack eine große Rolle. Daneben auch Faktoren wie Aufnahmeraum und Mikro sowie die Musikrichtung (wenn man sich an Genre-typische Hörgewohnheiten anlehnt). De-esser nutze ich beispielsweise gar nicht. Ich habe aber auch noch keinen gefunden, der mir gefallen hat bzw. habe ich nicht den Eindruck bei meinen Aufnahmen gehabt, ich müsse einen De-esser anwenden.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Gruß
archi

 

[Aciselsenothing]

Hey Schön das Ihr beiden euch dazu bereit erklärt habt eure arbeisweise mir hier aufzulegen. So konnte ich mich von dem überzeugen das Ich ja doch nicht alles verkehrt mache und auf dem richtigen Weg bin ich werde den ein oder anderen Arbeitswelt in meinen Workflow übernehmen denke ich und schauen ob Ich bei mir damit etwas anfangen kann. Ich bedanke mich aufjedenfall bei euch ganz dolle und au h bei dem Rest der vielleicht noch was hilfreiches mit dalassen möchte danke

 

[kakashi]

Bei Rap reicht eine Hauptspur das ist richtig.

Schau dir das an, der produziert für Sido. Kannst ja dir überlegen ob du dir auch die Plugins holst:



Ab: 12:26 zeigt er den Kompressor, sehr guter Kompressor, verleiht deine Stimme das gewisse etwas "druck"