also erstmal vorweg: produzent ist ein job. produzieren ist nicht unbedingt musik machen, schon gar nicht unbedingt das, was einem selbst gefällt. bohlen gefällt bestimmt auch nicht alles, was er macht (und da isser nicht allein...), aber er weiß, dass er das eine oder andere auf diese oder jene art machen MUSS, damit das ziel der produktion erreicht wird...
produzent zu werden geht auf vielerlei weise. die beiden grundwege sind learning by doing, (relativ) erfolgreiche dinge veröffentlichen, sich dadurch einen namen machen und in kontakt mit anderen professionellen produzenten/firmen kommen. der andere weg ist ne ausbildung zu machen und in einem studio wirklich zu arbeiten im sinne von auftragsarbeit, also nicht einfach musik machen, die einem gefällt, sondern das machen, was man machen soll. wenn man gute arbeit leistet werden die aufträge immer besser und evtl. "darfst" du dann auch was machen, was DIR genau gefällt...
aber egal ob du wirklich ne ausbildung durchlaufen hast oder nicht: deine "kunden" werden dich buchen, wenn du dir durch gute produktionen einen namen gemacht hast. zB in der dance/elektro-szene erlebt man es immer wieder, dass jemand "zufällig" ne scheibe aus seinem homerecording-"studio" abliefert, die in den clubs gut ankommt. keine 2-3 monate später darf der newcomer dann remixe für evtl. schon bekanntere projekte machen, wird dadurch selbst wieder bekannter usw. - aber nur, wenn er sein niveau hält oder bessert, bleibt er am ball.
zum label: auch da gibt's viele wege. du kannst als musiker ein label gründen, weil du keinen bock auf abhängigkeit hast, du kannst aber auch als BWLer ein label aufmachen und leute einstellen, die dies und jenes erreichen sollen. der labelchef kann reiner wirtschafter, aber auch künstler sein. theoretisch kannst du schon ein label gründen, in dem du einfach deine CDs zu hause brennst und sie über's internet vertreibst und dich dann "label" nennst... je nach umsatz musst du aber dann ein gewerbe anmelden.