Wie binde ich ein analoges Mischpult ein?

[Toastbrot99]

Hi,
ich habe ein 32-Spur Mischpult, D&R Series 8000. Wie kann ich meinen PC mit diesem Sinnvoll verbinden?
Auf dem PC läuft [g=539]Cubase[/g] als Sequenzer. Brauche ich dafür ein teures (Firewire-) Interface mit sovielen Ein-und Ausgängen?
Wie verbinde ich denn das dann richtig?
Muss ich jeden Ausgang des interfaces mit einem Eingang im Mischpult belegen, und jeden Ausgang am Mischpult wieder mit den Eingängen im Interface und in [g=539]Cubase[/g] jede einzelne Spur einem Ausgang zuweisen?

Oder brauche ich dann einen 2. Pc der als Bandmaschine fungiert? So dass also die "Rohmasse" aus dem PC nr.1 in das Mischpult kommt, aus dem Mischpult raus als fertige Soße dann auf den recording PC?

Mir sind ja dann Grenzen in der Effekttechnik gesetzt, denn auf dem Mischpult kann ich ja eigentlich nur das Panorama regeln, und vielleicht höhen und tiefen anheben. Das kann ich doch aber auch in [g=539]Cubase[/g] direkt im Mixer machen, wozu brauche ich dann ein Mischpult, oder wie oder warum benutzen große Studios die Mischpulte?


Ich hoffe ihr habt meine Fragen verstanden


mfg

 

[Katja71]

Also ich arbewite mittlerweile wieder komplett mit einem analogen (Inline-) Pult und ich mache es tatsächlich so, dass ich einzelne Kanäle, oder auch Subgruppen auf das Pult zurück gebe. Allerdings nutze ich das Pult auch oft schon bei der Aufnahme, also Pult inklusive Dynamic-Section (aber eher dezent als Limiter) --> Audio-Interface --> ggf. digitale Effekte in Form von PlugIns (ist aber eher die Seltenheit) --> Pult mit voller Dynamic-Section und diversen Inserts wie [g=108]Hall[/g] o. ä. aus dem vorhandenen Outboard-Equipment.
Der grundsätzliche Mix erfolgt im Pult.

In wie weit meine Arbeitsweise auf deine übertragbar ist, kann ich nicht sagen, da ich die Rahmenbedingungen nicht kenne. Zudem weiß ich nicht ob die Viabilität der Ausgabe aller Einzelspuren auf das Pult gegeben ist. Ggf. sind hier monetäre Aspekte ja der limitierende Faktor (wie bereits von dir angesprochen). Einen zweiten Rechner einzusetzen ist völliger Unsinn!

Die grundsätzliche Frage ist aber, ob das Pult es überhaupt wert ist in dieser Form eingesetzt zu werden...

 

[Ran]

Du brauchst auf jeden fall ein Audio Interface was so viele Ausgangskanäle hat, wie du im Mischpult bearbeiten willst. Inklusive kabel kann das schon mal gut ins Geld gehen. brauchst allerdings keinen extra Rechner solange deiner einigermaßen flott ist.

Routing:

Ausgang [g=539]Cubase[/g] --> hardware Ausgänge --> Eingang Mischpult



Bei den Eingängen kommt es ganz drauf an was du machen willst.
Wenn du nur mixen willst reicht es dann 2 Kanäle (bei Stereo) als Hardware eingänge zu haben. Also:

Main Mix Out Mischpult ---> Hardware Eingänge Soundkarte -- > [g=539]Cubase[/g] Eingang

Ansonsten halt:

Kanal 1 Direct Out (hat das Pult das??) oder Sub Gruppen Ausgang --> Soundkarten Eingang --> [g=539]Cubase[/g] Eingang 1
usw.

Grüße,
Randy

 

[sbv0001]

@Toastbrot99

Da Du a) solche Frage stellst und b) fuer Dich siehst, dass Du das im Rechner machen kannst und daraus folgend c) Du eigentlch nicht weisst, wozu man - oder Du - einen Mischer braucht, kann ich Dir nur raten:

Verkauf das Ding.

 

[Mahone]

oder warum benutzen große Studios die Mischpulte?

Ohne generalisieren zu wollen: Weil es Eindruck macht.

 

[Toastbrot99]

ok gut danke für die Antworten.
Aber wo finde ich ein solches Interface?
Am liebsten wäre mir Firewire, bei Thomann online allerdings gibt es da nur max. 8 analoge Ausgänge...

Und wie ist das, wenn ich jetzt alle Ausgänge mit den Eingängen im Mischpult verbunden habe, dann sage ich jeder Spur oder subgruppe in [g=539]Cubase[/g] dass die auf dem und dem Kanal raus soll. Dann mixe ich auf meinem Mischpult rum bis es mir gefällt und wie nehme ich das dann wieder auf?

Es geht ja dann ein stereo Kabel vom Mischpult wieder in den PC.
Aber ist das nicht eine Schleife, die gar nciht gehen kann?
Ich kann doch schlecht das aufnehmen, was ich grade abspiele?

 

[frankye]

Ohne generalisieren zu wollen: Weil es Eindruck macht.

Nope, dafür sind die zu teuer gewesen. Die meisten Studios haben die Schüsseln über Jahre benutzt bzw, finanziert. Nun sind sie abgeschrieben, bezahlt und man hat sie. benutzt werden sie oft nur für Recordings, denn man hat viele Preamps, gutes Routing etc. Bei entsprechenden Budgets (oder hoffnungslos falsch kalkulierenden Idealisten) werden analoge Konsolen auch für den Mix eingesetzt. Im HR Bereich oder bei kleinen Budgets ist Mixen im Rechner endlos effizienter.

 

[Pleytoon]

Da stimme ich Frankye absolut zu. Mixen im Rechner ist doch ne praktische Sache. Man braucht deshalb nicht wirklich ein Mischpult. Ich habe im Studio nur deshalb mein 02R, weil es gleichzeitig auch noch ein Interface ist (ist per [g=131]Adat[/g] mit dem Mio verbunden), außerdem route ich darüber die externen Synths und die verschiedenen Monitorsysteme. Hier an meinem zweiten Arbeitsplatz habe ich lediglich das Interface mit der Software Konsole als Mixer. Reicht völlig.

 

[katerkarlo]

@Toastbrot99

Ich kenne zwar dein Mischpult nicht, aber sofern das kein absolutes Highend-Teil ist und du über super Outboard-Effekte verfügst, würde ich dir auch davon abraten, auf einem externen Mischpult zu mischen.
Ein Kumpel von mir arbeitet in einem Highend-Studio mit einer riesen SSL-Konsole. Aber sogar der meint, dass er mittlerweile das Pult nur noch für das Recording benutzt und die Mischung komplett im Rechner macht.

Musst dir mal überlegen, was es kostet, 32 gute A/D D/A [g=60]Wandler[/g] zu kaufen. Mit einer RME RayDat-Lösung mit 4 [g=131]ADAT[/g]-Interfaces oder Ähnlichem bist du schnell mal auf 8000 Euro. Dann noch die Kabel. Mit Billigkabel machst du wieder alles zunichte. Also: nochmal 1500 Euro. Ist doch ein Witz!

Die Frage sollte nicht lauten "Wie binde ich mein Mischpult in mein Setup ein?" sondern "Was will ich eigentlich genau machen? Welche Lösung ist dafür am besten geeignet?"

 

[Toastbrot99]

katerkarlo du hast eigentlich Recht. Es war damals vor 20 Jahren ein Highend Teil, aber heute benutze ich da nur 2 Spuren, nämlich die beiden Soundkarten ausgänge aus meinem PC. Das Mischpult steht halt eigentlich nut zwischen PC und Monitoring Boxen. Die ganzen Effektgeräte habe ich auch bereits verkauft, war ein volles 2 Meter 19" [g=211]Rack[/g], aber man braucht das halt einfach nicht. Das Mischpult macht aber immerhin einen professionellen Eindruck
So wie in den großen Studios. Da kommt ein bisschen Timbaland flair
Gibt es sonst noch möglichkeiten, die Arbeit mit [g=539]Cubase[/g] komfortabler zu machen mithilfe externer Geräte?

 

[Pleytoon]

Du könntest das Pult ersetzen durch Controller mit Motorfadern wenn du gerne deine Fader in der Hand hast. 32 Einganskanäle brauchst du sicher sehr selten. Lieber ein kaskadierbares Firewire Interface und einen Controller dazu. Das sieht nicht weniger professionell aus als dein bisheriges Pult und bietet dir darüber hinaus noch eine ganze Latte weiterer Möglichkeiten.

 

[katerkarlo]

Toastbrot99 schrieb:
Gibt es sonst noch möglichkeiten, die Arbeit mit [g=539]Cubase[/g] komfortabler zu machen mithilfe externer Geräte?

Na ich glaube, die Arbeit mit [g=539]Cubase[/g] ist am komfortabelsten ohne externe Geräte! Aber wenn du meinst "professioneller" dann würde ich sagen, dass nichts gegen einen guten Röhren-Preamp oder Röhren-Kompressor einzuwenden ist. Da kommen Plugins einfach nicht ran. Wenn du dir das ganze Geld für die vielen Interfaces und Kabel sparst dann kannst dus hier ausgeben. Macht mehr Sinn!

 

[popsta]

Moin,

Toastbrot99 schrieb:
katerkarlo du hast eigentlich Recht.

... nicht nur "eigentlich... er hat Recht, so wie die Vorredner auch schon, die hier gegen den Einsatz deines Trübbers plädieren.

Es war damals vor 20 Jahren ein Highend Teil, aber heute benutze ich da nur 2 Spuren, nämlich die beiden Soundkarten ausgänge aus meinem PC.

... du sagst es, damals!

Das Mischpult steht halt eigentlich nut zwischen PC und Monitoring Boxen. Die ganzen Effektgeräte habe ich auch bereits verkauft, war ein volles 2 Meter 19" [g=211]Rack[/g], aber man braucht das halt einfach nicht. Das Mischpult macht aber immerhin einen professionellen Eindruck

... für wem? Für dich? Für deine Kumpels? Für ne Schülerband?
Heute weiß doch jeder, das so ne Konsole total überflüssig ist. Zumal D&R optisch zwar schon im HiEnd Bereich angesiedelt ist, technisch aber lange noch nicht da ist, wo es hingehören sollte. Standard Pulte locken niemanden mehr in ein Studio!

So wie in den großen Studios. Da kommt ein bisschen Timbaland flair

... Quatsch! Da hab ich keine Worte mehr. Zumal du dich viel zu spät mit dem ganzen [g=17]DAW[/g] Zeuch beschäftigt hast.

Gibt es sonst noch möglichkeiten, die Arbeit mit [g=539]Cubase[/g] komfortabler zu machen mithilfe externer Geräte?

... "eigentlich" brauchst du gar nix, außer eine Einarbeitungszeit mit [g=539]Cubase[/g]. Okay, ein paar gute Preamps, eine Mehrspur Soundkarte, ein paar gute Plugins bzw. ne [g=3]DSP[/g] Karte und eventuell einen [g=17]DAW[/g] Controller. Gute Abhören und eine gute Akustik, das ist das, was ein gutes und effektives Studio braucht. Und darauf kommt es an, und nicht auf Optik, die in deinen Fall (mangels Budget und vermutlich auch Kundschaft) absolut überflüssig ist!

Mein Tip: Überlege, wer deine Kundschaft ist. Strukturiere aufgrund Dessen dein Studio. Hast du keine Kunden, arbeite mit effektiven Mittel, die hauptsächlich auf Software basieren wird.

 

[Merelin]

...dass nichts gegen einen guten Röhren-Preamp oder Röhren-Kompressor einzuwenden ist.

Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, aber es spricht auch nichts gegen einen guten Preamp oder Kompressor ohne Röhre.
Will hier jetz keine Diskussion lostreten, aber es ist nicht alles Röhre was klingt.

Wenn du es dir einfacher machen willst, kauf dir nen großen Bildschirm, nen Controller, oder was auch immer, aber lass das Pult lieber stehen. Falls du es nicht mehr brauchst, verkauf es und kauf dir davon wat schönes!


MfG Melvin

 

[popsta]

Merelin schrieb:
Falls du es nicht mehr brauchst, verkauf es und kauf dir davon wat schönes!

... das Traurige daran ist, das man für so´n Pult auf dem Gebrauchtmarkt kaum noch was für bekommt.
Habe mal selber so ne Konsole bei Ebay beobachtet, die für weniger als 1200Euro verkauft wurde. Und das tut echt weh in Anbetracht des Anschaffunggspreises.

 

[Mahone]

Habe ich mich auch gerade gefragt.
Wie ist das, Live werden solche Teile doch schon noch gebraucht.

Oder bestehen da fundamentale Unterschiede zwischen Live, und Studio-Pulten ?

 

[sbv0001]

>> Oder bestehen da fundamentale Unterschiede zwischen Live, und Studio-Pulten

Klar doch.
Live braucht man sie - und wenn es nur die wesentlich hoehere Ausfallsicherheit ist......

 

[sbv0001]

PS: Abgesehen natuerlich davon, dass Live-Pulte oftmals logisch einfacher aufgebaut sind, dafuer aber robuster sein muessen als solche Mischer-Divas im Studio.....

 

[popsta]

Naja, die D&R 8000 ist halt kein live Pult. Es hat halt Studio Features, außerdem ist das echt zu schwer und zu groß um es mit auf´n Gig zu nehmen.

Generell ist es im Live Bereich etwas anders, da kommt es eher auf schnelle Bedienung an... direkter Zugriff auf die AUX Regler, EQ usw. Da ist die digitale Bedienung (Menü Steppen) einfach zu langsam zu bedienen.

 

[frankye]

Klar doch.
Live braucht man sie - und wenn es nur die wesentlich hoehere Ausfallsicherheit ist......

Die Tage der analogen Live Pulte sind im Hi End Live Bereich bereits gezählt. Wie ich das von Kollegen mitbekomme ist da der Wandel ganz schnell gekommen. Generell ist ein digitales Live Pult günstiger und mittlerweile ähnlich gut zu bedienen wie sein analoger Gegenpart.

Abgesehen natuerlich davon, dass Live-Pulte oftmals logisch einfacher aufgebaut sind, dafuer aber robuster sein muessen als solche Mischer-Divas im Studio.....

Der Aufbau ist fast immer gleich, nur Live Pulte sind nicht auf maximale Klangoptimmierung sondern eher auch auf Robustheit ausgelegt. Sprich, die dürfen schon mehr rauschen, müssen aber nicht..