Wie bekomme ich diesen Effekt hin?

[Savageee]

Hi.

In diesem Lied hört man ab ca 2:20 immer wieder einen Synthpad im Hindergrund.



Wie bekomme ich diesen Effekt hin, dass der Pad wie eine Welle "auftaucht" und dann wieder "abtaucht" ...so unendlich weit weg zusein scheint, aber trotzdem so präsent?

Es wirkt als wäre da sehr viel Reverb und ein langer Release im Spiel, aber wenn ich es mit einem "extremen" Reverb versuche verliert mein Pad komplett seine Präsenz und geht irgendwo im "Hindergrund" unter. Auch taucht meiner nicht einfach "Auf, sondern ist erst leiser dann lauter dann wieder leiser. Ich hoffe ich konnte es einigermassen verständlich ausdrücken

Ich danke euch schonmal

 

[Loftone]

Das ist kein Pad das ist ein mit Komps aufgeblasener Reverb basierend auf irgendwas gefiltertes (vermutlich ein Choir-Vocal mit Highcut zum FX + Noise degradiert, alternativ ein ChoirVocal mit Distortion und dann degradiert). Das visuelle ist ein Video-FX.

Wenn du diesen FX mit einem Pad simulieren magst, dann pack zunächst mal einen üblen Distortion drauf, dann einen brutalen HighCut, dann einen fetten Reverb (lange Ausklingzeiten und Spiel mit kurzen Lautstärke-Automationen auf dem Pad und pack den Komp nur auf den Reverbanteil ohne Dry-Anteil. Wie kann man das am einfachsten erledigen. Pad trocken aufnehmen. Distrortion und EQ drauf, dann sehr kurze Lautstärke Fade outs generieren während der Reverb FX drauf ist. Dann den zu 100% wet Reverb exportieren auf eine separate Spur legen und volle Möhre mit dem Komp auf die Hallfahne eindreschen. Ggf noch EQ´s auf die Hallfahne anwenden, um diese zu bereinigen und/oder noch weiter aufzublasen. Genau mein Ding liebe sowas. Geht auch mit Routings.

 

[Savageee]

Danke dir für die ausführliche Antwort.. Bin nicht so vertraut mit Effekten.

Ich habs jetzt mal mit einem Choir versucht. Leider beginnt dieser Furchtbar ^^ Wie bekomme ich es hin, dass er so "einläuft" wie er hinten ausklingt?

Hab den aktuellen Stand mal hochgeladen

 

[Loftone]

Ich hab mir grad dein mp3 angehört. So funkt das nicht, weil das Ausgangsmaterial zu lang ist und nicht gefiltert oder verzerrt wurde samt brutalem HighCut als auch das Signal nicht mit einer Lautstärkekurve beeinflußt wurde
Dieser von dir im Video gezeigte FX basiert auf wenige Sekunden (1-3 Sek) mündent in einem Hall wo der Hall brutal komprimiert wurde (evtl zusätzlich mit Eqs verstärkt)
Gibt mir mal eine Tonart und BPM vor, dann mache ich morgen früh mal ein Beispiel und poste diesen Weg Schritt für Schritt auch ohne mache ich das mal.

Edit bin noch munter genug, ich mach das jetzt. Gib mir mal 20 Min.

 

[Savageee]

Super dank dir. Nimmst einfach einen Ton der für Anschauungszwecke am besten geeignet ist. Bei den Bpm liege ich meistens um die 70.

 

[Loftone]

Hab was länger gebraucht weil die Elfe trächtig ist und ich warten muß bis sie schläft

Ich hab hier nen Pad aus dem VSTi Roland Bundle Namens SRX Keyboards C012 -Cuttin Solo distorted (1), danach mit High und Low Cut beömmelt (2) und danach mit einer Volume-Curve versehen (3) und nen Reverb aus dem VST Eventide Blackhole beömmelt (4). Was ich nicht gemacht habe ist diese Hallfahne zu komprimieren. Aber ich bin sicher der Weg sollte nachvollziehbar sein. In deinem Fall gilt es 3 und 4 untereinander zu legen, erst zu pegeln und wenn das stimmt, kannste mal nen Kompressor und oder EQ auf die Hallfahne drücken. Sollte was rauschen, dann liegt das an dem Vulture den ich zum verzerren genutzt habe. Angesichts des Highcut sollte das untergehen. Das kann man mit Waves XNoise weg machen.

In meinem Kosmos werden alle Effekte (alles wo ein Regler ein 100% wet Anteil erlaubt) separat aufgenommen, damit ich es mit Eq´s, Komps und/oder weiteren FX bearbeiten kann, ohne das Ursprungsignal (meist DRY) zu behelligen. Mit dieser Arbeitsweise begrenzt einem nur die Vorstellungskraft was geht.
Ich steht total auf sowas.

Mein Beispiel bezieht sich auf 2 Take bei 120 BpM (Reverb taktmässig immer das doppelte aufnehmen, damit man die Ein-Ausklingphasen besser loopen kann sofern nötig) . Was an dem Beispiel blöd ist, ich hab den Takt zu kurz gemacht und nicht grad den geeignetesten Reverb genommen.

 

[Savageee]

Wow super... komme leider erst morgen wieder nachhause, aber werds sofort testen und Feedback geben

 

[Savageee]

Es hat zwar länger gedauert als es sollte, aber habs glaube ich endlich raus. Danke dir vielmals für deinen Aufwand.

 

[Loftone]

Gerne, mittlerweile kam auch der Gedanke, die Files mit Highcut zu beömmeln und dann verzerren anstatt das Verzerrte zu Highcutten. Die Wahl meines Reverb war scheiße, weil dieser insich moduliert, nimm einen glasklaren.

 

[Savageee]

Ich dachte gerade der Blackhole Reverb, wäre für so etwas super?

 

[muffy]

weil die Elfe trächtig ist und ich warten muß bis sie schläft

 

[Loftone]

Ich dachte gerade der Blackhole Reverb, wäre für so etwas super?

Der ist wahrlich ein geiler Effekt, aber bei dem was im Track aufgeführt ist dieser klar und sauber, wie bei einem Reverb basierend auf einer Impulsresponse. Würde da was aus dem Lexicon Bundle empfehlen.

Den Blackhole finde ich super für Oneshots/Signalen mit großem Abstand zu einander.
Hab den aus dem DSP 4500 am Ende vom Track Enomo (siehe youtube-Link Avatar) auf die Guit gepackt. Lovely !
Der Blackhole (TiPP: Auf nen einzelnen Schlag einer Kirchenglocke klopfen) aus der Eventide Hardware klingt noch ein kleinen takken lebendiger, das fällt aber keinem auf. Bin schwerst begeistert von den Eventide FX im VST Bundle. Besonders der Reverb Sp2016, den es in den Multieffekt-Kisten nicht gibt. Der könnte auch noch für diesen Effekt was taugen. Auch die Pitchshifter a la H3000 sind deutlich sauberer als in der H3000 Hardware (dort leiern die was)

weil die Elfe trächtig ist und ich warten muß bis sie schläft

Dann und wann ist sie arg grummelig, weil ich zu oft mit euch hier abhänge. Nenne das strategische zwischenmenschliche Diplomatie der Konfliktvermeidung.