Welchen Gitarren-Amp Lautsprecher recorded ihr am liebsten?

[Gel Mitglieder 16064]

Ich denke das ist mal ein gutes Thema, denn der Lautsprecher kann durchaus mehr ausmachen als ein Preamp, Mikrofon oder Raum(-Plugin). Doch eher selten wird hier im Forum darüber diskutiert.

Welchen Gitarren-Amp Lautsprecher recorded ihr am liebsten?
Wie sind Eure Erfahrungen rund um verschieden Gitarrenamp-Lautsprecher?
Was klang für eure Ohren richtig gut?
Macht auch ein gutes Cabinet den Sound aus?
Klingen alte Speaker besser als neue, weil diese in den Höhen weniger harsch sind?

 

[Entone]

Welchen Gitarren-Amp Lautsprecher recorded ihr am liebsten?

Kann ich so nicht sagen, hängt vom Einsatzzweck ab. Aber dauerhaft mikrofoniert sind bei mir V30 für das Harte und V-Types, wenn es eher alt klingen soll.

Wie sind Eure Erfahrungen rund um verschieden Gitarrenamp-Lautsprecher?

Hängt wie immer vom Einsatzzweck ab. Es gibt natürlich auch Billiggurken, aber sonst kann man schon viel mit der Mikroposition machen.

Was klang für eure Ohren richtig gut?

Die beiden o.g. sind meine Referenz, damit decke ich so ziemlich alles ab, was ich im Rock mag, vielleicht bis auf die klassischen Fendersounds. Aber da wären dann eh eher Combos gefragt.

Macht auch ein gutes Cabinet den Sound aus?

Je näher Du mit dem Mikro rangehst, umso geringer der Einfluss des Cabinets, umso geringer auch der Einfluss der Lautsprecherbestückung. Eine 4x12 V30 klingt in 2 cm Entfernung am Speaker nicht viel anders als eine 1x12 V30 mit derselben Mikrofonierung am Speaker. Ansonsten: ja, unterschiedliche Cabinets klingen anders. Konstruktion, Holz, Volumen, sogar die Frontbespannung hat Einfluss auf den Sound.

Klingen alte Speaker besser als neue, weil diese in den Höhen weniger harsch sind?

Weiß ich nicht. Dazu müsste man ja wissen, wie die alten Speaker klangen, als sie neu waren. Ich hatte jedenfalls nie Probleme mit neuen Speakern bzw. ich empfand es bisher nie so, dass sich der Klang der Speaker nach x Stunden Laufzeit deutlich verbessert hätte.

 

[tylerhb]

Vintage30, aber nur die speziell für Mesa gefertigten. Die normalen V30 mag ich gar nicht, UK und China macht dabei keinen Unterschied. Ansonsten am liebsten G12K100 und G12T75 für verzerrte Sachen, In Kombination mit den Mesa Cabs. G12M25 für Crunch. Für Solo Sachen gefallen mir die Creambacks auch sehr gut. Clean auf jeden Fall die Jensen 10 Zoll aus den alten Vibrolux Teilen.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Was ist mit den G12h30 Heritage 75 u. 55?
Oder Greenbacks G12m?

Oder den G12h30 Anniversary?

Der Anni gefiel mir persönlich sehr gut. Schöner Grunge Ton.

 

[mjmueller]

Meine Erfahrungen dazu:
Alte Celestion V30 sind richtig satt und bringen die Mitten nicht so hart nach vorne, wie neuere. Ob das jetzt an veränderten Material liegt, oder am Alter weiß ich nicht zu sagen. Andererseits sind neuere V30 definierter in meinen Ohren.

G12H75 Heritage sind für mich die Speaker für leicht angecrunchte Sachen zB Richtung Country, Folk. Die haben nicht ganz den Wirkungsgrad von V30, bleiben aber vor allem in den Mitten sanfter und lassen schönes "Jingle" raus.

Mit den beiden Speakern an verschiedenen Amps kommt schon richtig viel Flexibilität ins Haus. Eigentlich braucht es nicht mehr für mich. Weil ich aber noch ein wenig unzufrieden bin im Bereich mittleres Gain (also so typisch Rocksachen), stelle ich mir gerade ein drittes Cabinet zusammen. Da soll versuchsweise ein WGS ET65 (ähnlich G12-65) rein.

Was Cabinets anbelangt, bin ich auch eher wenig anspruchsvoll. Das es Unterschiede gibt, ist klar, die werden aber mMn nur wirklich "im Raum" von Bedeutung. Bei für mich typischer Abnahme ganz nah oder in 15cm Entfernung, macht das für mich keinen signifikanten Unterschied. Ich glaube, der Eindruck, dass das Cabinet so entscheident ist, kommt von den Höreindrücken von Leuten, die ihre Speaker noch nie direkt gehört haben - und auch klar: das Auge hört mit.

 

[tomric]

Für auf die Mütze mag ich am liebsten T75 oder 65er, V30 eher weniger, alte Fane hatte ich mal unter, die kommen klasse für clean bis crunch.

 

[Kassette]

G12h30 Anniversary

Den finde ich auch gut, nur hier und da ein wenig peaky - je nach Gitarre.
Weber Vintage Alnico, klingt an den meisten Stilen für mein Ohr ausgeglichen.
Ansonsten Jensen P12Q, ich mag mittlerweile, wenn die Lautsprecher etwas dunkler abgestimmt sind.

 

[JimiPb]

Jensen C8R. Finde ich für Clean und angezerrt sehr schön. Durch die 8" muss ich auch den Bassbereich kaum absenken.
Härtere Gangarten hab ich damit noch nicht probiert. Da mag ich aber die Vintage 30s schon auch gerne.

 

[TonyPizza]

 

[tylerhb]

Leider wie so oft hier. Man vergleicht die Mesa V30 mit anderen V30 und schiebt die gewaltigen Klangunterschiede zu 90% auf die Konstruktion der Box. Das ist zwar außerordentlich geschickt gemacht von Mesa, entspricht aber nicht der Wahrheit. Die V30 in den Mesa Boxen werden exklusiv von Celestion gefertigt, unterscheiden sich in der gesamten Konstruktion und klingen auch ganz anders. Besonders die ätzenden Hochmitten sind hier sehr reduziert.

 

[jet2]

ich werfe mal mesa boogie mit einem 12" Jensen Blackbird 100W speaker in den raum.
ist leider nicht ganz billig...

https://store.mesaboogie.com/products/speaker-12-jensen-blackbird-100w-made-in-italy.html

 

[TonyPizza]

Die V30 in den Mesa Boxen werden exklusiv von Celestion gefertigt, unterscheiden sich in der gesamten Konstruktion und klingen auch ganz anders. Besonders die ätzenden Hochmitten sind hier sehr reduziert

Sagt wer? Quellen, Belege?

 

[tylerhb]

Die V30 in den Mesa Boxen werden exklusiv von Celestion gefertigt, unterscheiden sich in der gesamten Konstruktion und klingen auch ganz anders. Besonders die ätzenden Hochmitten sind hier sehr reduziert

Sagt wer? Quellen, Belege?

Gibt etliche Threads dazu. Habe auf die Schnelle diesen hier gefunden:
http://forum.grailtone.com/viewtopic.php?f=4&t=60388

 

[hermestc]

Ich liebe meinen Fender Vibrolux Reverb von 1965. Der klingt einfach immer. Viele Amps haben einen Sweetspot, der ist ein einziger Sweetspot. Kurz einstellen, Mikros davor geschmissen, die Sonne geht auf.

 

[whitealbum]

Greeback ist mein Universialist, Blue und Gold Bulldog für alle Rickenbackersounds, gerne auch mal Strat.
Jensen bei Fenderamps.

 

[tylerhb]

Ich liebe meinen Fender Vibrolux Reverb von 1965. Der klingt einfach immer. Viele Amps haben einen Sweetspot, der ist ein einziger Sweetspot. Kurz einstellen, Mikros davor geschmissen, die Sonne geht auf.

Bester Clean Sound ever.

 

[vanielik]

Das Gehäuse spielt auch ne große Rolle.
Will man nen Fender Sound, sollte man auch ein entsprechendes halboffenes Gehäuse verwenden.
Viele Speaker sind dafür konzipiert und haben in geschlossenen Gehäusen recht heftige Resonanzen um 70-100Hz.

Ich habe mal fast alles ausprobiert, was es an 12" Celestion gibt (und auch gemessen...).
Meine Favoriten (8Ohm Versionen):
G12M Heritage Greenback - sehr ausgeglichen, keine nervigen peaks, vielseitig, gut zu recorden.
Vintage 30 - Rocksound wie man ihn von unzähligen Aufnahmen kennt...2-3kHz ist aber recht heftig vertreten.
Neo Creamback - recht ausgeglichen, ähnlich G12M Heritage aber etwas mehr 2kHz.
V-Type ähnlich dem Neo Creamback, aber etwas mehr "Loudness" mehr Basspeak und etwas mehr "fizz" um 5kHz
klingt dadurch etwas "moderner".
G12M-65 Creamback: peak um 2kHz und dip bei 3kHz. Dadurch wirkt er griffig aber nie plärrig/hell. eher weich/ vintage.
Cream - schön für clean sounds, bei zerr sounds hat er IMHO oben (6-7kHz) zu viel "fizz"

 

[andy_g]

Ich habe mal fast alles ausprobiert, was es an 12" Celestion gibt (und auch gemessen...).
Meine Favoriten (8Ohm Versionen):
G12M Heritage Greenback - sehr ausgeglichen, keine nervigen peaks, vielseitig, gut zu recorden.

Empfinde ich genau so. Kein nerviges gekratze, der ganze Lautsprecher ist eigentlich ein Sweetspot bei dem man durch entsprechende Mic Position wirklich verschiedene Farben gestalten kann und nicht millimetergenau den Sweetspot suchen muß.

 

[Sascha Franck]

Leider wie so oft hier. Man vergleicht die Mesa V30 mit anderen V30 und schiebt die gewaltigen Klangunterschiede zu 90% auf die Konstruktion der Box. Das ist zwar außerordentlich geschickt gemacht von Mesa, entspricht aber nicht der Wahrheit. Die V30 in den Mesa Boxen werden exklusiv von Celestion gefertigt, unterscheiden sich in der gesamten Konstruktion und klingen auch ganz anders. Besonders die ätzenden Hochmitten sind hier sehr reduziert.

War exakt mein Gedanke beim Angucken des Videos (hatte das schon vor einiger Zeit geschaut): Nee, sooo unterschiedlich kann das nur wegen der Boxen nicht klingen. Und wenn, dann eigentlich eher im unteren Frequenzbereich, in den oberen Bereichen mischt, zumindest laut meiner Erfahrung, die Box nicht so dolle mit (es sei denn, es geht um closed vs. open back - da hört man's schon deutlicher).

Zur Eingangsfrage: Als ich noch mit Mics aufgenommen habe, bin ich sehr oft auf einen G12H100 zurückgekommen. Wird so in der Art und Weise wohl nicht mehr gebaut, kann man aber gebraucht bekommen (unter €100). Ich fand den immer sehr schön ausgewogen, denke in dem Fall aber auch tatsächlich, dass es zumindest ein wenig mit dem Alter (ca. 30 Jahre) zu tun hat, zumal der einige Jahre in einem recht feuchten Keller verbracht hat (was der Funktionalität aber nicht geschadet hat). Wenn ich nur einen nehmen dürfte, wäre es vermutlich der. Ich habe auch noch 'ne uralte Orange 4x12er mit alten Greenbacks, wollen ja alle irgendwie immer haben, ich fand die live super, zum Aufnehmen eher mau (ich nehme gerne Angebote entgegen, bei mir verstaubt die).

 

[NiCKEL]

G12H100

Yepp, da hab ich auch ein paar von. Sind auch toll für Cleans. Die waren in der 1982-Serie der Marshall 1960 4x12er verbaut.

G12M-70 mag ich auch manchmal. Die klingen ein bisschen crunchy, haben aber reduzierte Höhen. Nix für Cleans oder gescoopte Hartwurst, aber schön für Crunch bis overdriven. Die gemischt mit V30s können recht viel abdecken.

Was auch meist recht unproblematisch ist sind ENGL Cabs. Was ist da drin? Glaube V60s...