Welche instrumennte werden alles in Panorama gemacht?

[AndiPaulo]

Doppeln heisst: 2 x einspielen. Spur duplizieren bringt nix.

Ok, ich korrigiere mich:

Spur duplizieren und verschieden bearbeiten kann bissl was bringen, fett wird´s durch mehrfach einspielen.

 

[Pheeel]

Ich persönlich halte mehrfach einspielen auch nicht unbedingt für die beste lösung.
Da muss man schon ein herausragender Gitarrengott und Studiogitarrist sein, um ein schönes stereobild zu erzeugen.
Mehrfach einspielen macht aber sehr wohl sinn, wenn es weniger um die Stereobreite geht, als darum, mehrere Gitarren klingen zu lassen.

 

[sts]

Ich persönlich halte mehrfach einspielen auch nicht unbedingt für die beste lösung.
Da muss man schon ein herausragender Gitarrengott und Studiogitarrist sein, um ein schönes stereobild zu erzeugen.

Das halte ich für stark übertrieben.

 

[AndiPaulo]

Das halte ich für stark übertrieben.

Ich auch. Ich bin nämlich kein Mandolinengott.

 

[Pheeel]

Es war ein wenig übertrieben, aber wenn es ums stereopanorama geht, dann möchtest du dass es wie eine Gitarre klingt, die aber eine sehr schönes stereobild hat. Also musst du sehr sauber und exakt einspielen. Es ist dann natürlich auch ein bissl abhängig vom genutzten instrument. Eine Billigklampfe mag recht wenig dynamikbandbreite haben und es einem eher ermöglichen zwei aufnahmen identisch klingen zu lassen. Desto teuerer die Gitarren werden, desto größer ist in der Regel auch die dynamik-bandbreite. Und mit einem großen Dynamik Umfang wird es sau schwer, den gleichen Lick zwei mal identisch einzuspielen.
Wenn dir unterschiede in der Spielweise egal sind, dann kannst du natürlich zwei mal aufnehmen.
Alles eine Frage, wie genau man das Ergebnis haben möchte. Doppeln wenn du sehr sauber arbeiten möchtest, und doppelt aufnehmen wenn du es menschlicher haben möchtest.

 

[raziel28]

Da muss man schon ein herausragender Gitarrengott und Studiogitarrist sein, um ein schönes stereobild zu erzeugen.

...und/oder gut mit seinem VariAudio/Timestrech umgehen können, ich denke die Lösung liegt irgendwo dazwischen. Das allerdings auch nur, wenn man z.B. unbedingt ein breites Gitarrenbrett braucht was für meinen Geschmack öfter eingesetzt wird als nötig.

 

[TonyPizza]

Auch in einem pop Arrangement mochte niemand z.b. eine AKGitarre mono hören... Imho

 

[musicdevil]

Es war ein wenig übertrieben, aber wenn es ums stereopanorama geht, dann möchtest du dass es wie eine Gitarre klingt, die aber eine sehr schönes stereobild hat. Also musst du sehr sauber und exakt einspielen. Es ist dann natürlich auch ein bissl abhängig vom genutzten instrument. Eine Billigklampfe mag recht wenig dynamikbandbreite haben und es einem eher ermöglichen zwei aufnahmen identisch klingen zu lassen. Desto teuerer die Gitarren werden, desto größer ist in der Regel auch die dynamik-bandbreite. Und mit einem großen Dynamik Umfang wird es sau schwer, den gleichen Lick zwei mal identisch einzuspielen.
Wenn dir unterschiede in der Spielweise egal sind, dann kannst du natürlich zwei mal aufnehmen.
Alles eine Frage, wie genau man das Ergebnis haben möchte. Doppeln wenn du sehr sauber arbeiten möchtest, und doppelt aufnehmen wenn du es menschlicher haben möchtest.

Es ist dabei überhaupt nicht das Ziel "zwei mal identisch" einzuspielen, im Gegenteil, man weiß um den "Faktor Mensch" und gerade DURCH diese kleinen Unsauberheiten/Abweichungen beim mehrmaligem einspielen, entsteht ja dieser fette Stereosound.
Würde man tatsächlich in der Lage sein, zweimal die Gitarre exakt gleich einzuspielen, so gäbe es nur Phasenauslöschungen und nix mit "fettem Sound"
Natürlich sollten die Abweichungen auch wieder nicht zu groß sein, das ist klar, aber es soll schon wie "Gitarre L/R" klingen und nicht wie "eine Gitarre in Mitte".
Die Definition von "Stereo" besagt doch gerade vereinfacht, dass L/R unterschiedliche Audiosignale sind.

 

[smehlsson]

Auch in einem pop Arrangement mochte niemand z.b. eine AKGitarre mono hören... Imho

würde ich (wenn die gitarre denn 'ne hauptrolle spielt) auf jeden fall unterschreiben.

gitarre hart rechts/links ist bei meinen (und vieeeeeelen bekannten, anderen) pop-songs mittlerweile absoluter standard. (und auch nix, was übertrieben schwer umsetzbar ist).

ich find's wichtig.
[verallgemeinerung ist natürlich trotzdem doof - alles kann, nix muss....]

edit:
im bezug auf die präzision: einfach so genau, wie irgendwie möglich einspielen, ggf nachbearbeiten - fertig. wenn man mal so genau spielen kann, dass es zu überdeutlichen phasenauslöschungen kommt, kann man anfangen, nochmal darüber nachzudenken.


edit 2:

Ich persönlich halte mehrfach einspielen auch nicht unbedingt für die beste lösung.
Da muss man schon ein herausragender Gitarrengott und Studiogitarrist sein, um ein schönes stereobild zu erzeugen.

mitnichten.
mit ein wenig übung ist das ohne weiteres machbar.

Eine Billigklampfe mag recht wenig dynamikbandbreite haben und es einem eher ermöglichen zwei aufnahmen identisch klingen zu lassen. Desto teuerer die Gitarren werden, desto größer ist in der Regel auch die dynamik-bandbreite. Und mit einem großen Dynamik Umfang wird es sau schwer, den gleichen Lick zwei mal identisch einzuspielen.

das würde ich auch auf keinen fall so sagen. die probleme, die beim doppeln entstehen können, liegen mMn in praktisch jedem fall bei der performance und nicht an der gitarre. die aussage im bezug auf die mögliche ''dynamikbandbreite'' halte ich ebenfalls nicht für richtig und vieeeeeel zu vereinfacht.

ich will dir übrigens nicht an's bein pinkeln - stehen lassen wollte ich das so aber auch nicht.


edit 3:

der vollständigkeit halber:
akustikklampfe einmal mit 'nem stereo-päärchen aufnehmen oder akustikklampfe zweimal einspielen und hart l/r einordnen sind zwei völlig verschiedene ansätze, die zu zwei völlig verschiedenen ergebnissen führen. beide vorgehensweisen haben natürlich eine daseinsberechtigung.

 

[musicdevil]

Bei A-Gitarren sag ich mal Stichwort "Stereomikrofonie", wo es dann um Laufzeitverzögerung und Haas-Effekt usw. geht, also da kommts echt drauf an, was man erreichen will. Man bekommt so auch "die eine A-Gitarrenaufnahme" in Stereo, ohne sie zweimal einzuspielen.

 

[AndiPaulo]

Öhm...

Bevor wir jetzt weiter über Gitarrenaufnahmen babbeln:
Im Startpost steht was von Virtual Guitarist oder so ähnlich

 

[m_tree]

Also Rhythmusgitarren sollte jeder vernünftige Gitarrist doppeln können. Im Heavy Bereich werden sogar teilweise 4, 6 oder mehr Takes final gedoppelt. Stichwort Timing und Tightness.

Bei sehr filigranen und komplexen Lines, oder gar Soli, sieht das natürlich anders aus.

Aufpassen sollte man nur bei gezupften E-Gitarren, weil diese fast nur aus den tieffrequenten Grundtönen bestehen, die dann schnell zu Auslöschungen führen und die Gitarre in Mono um die Hälfte leiser und dünn erscheinen lassen.

 

[profhoell]

Im Startpost steht was von Virtual Guitarist oder so ähnlich

Da fängt es schon an

 

[sts]

Eine Billigklampfe mag recht wenig dynamikbandbreite haben und es einem eher ermöglichen zwei aufnahmen identisch klingen zu lassen. Desto teuerer die Gitarren werden, desto größer ist in der Regel auch die dynamik-bandbreite. Und mit einem großen Dynamik Umfang wird es sau schwer, den gleichen Lick zwei mal identisch einzuspielen.

Tut mir leid, aber das ist eine völlig konstruierte These. Dynamik entsteht bei der Gitarre (wie bei den meisten anderen Instrumenten auch) zum allergrößten Teil durch die Spielweise. Der Anteil des Dynamikumfangs, der möglicherweise durch das Instrument selbst vorgegeben ist, hat nichts mit dessen Eignung zu Doppelungen zu tun. Und es gibt auch keinen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Dynamikumfang und Preis der Gitarre.

Abgesehen davon ist niemand in der Lage, etwas wirklich zweimal absolut identisch einzuspielen. Aber das ist ja auch gar nicht Sinn der Sache, denn wenn ich das wollte, könnte ich auch einfach den ersten Take kopieren/duplizieren. Dann ist es zwar absolut identisch, aber den erwünschten klanglichen Effekt der Doppelung erziele ich damit gerade nicht.

 

[m_tree]

Jo, denn zwei identische Spuren, gleich laut und gleich gepannt, werden einfach nur mittig / mono bleiben. Der Side-Anteil, der sich in Mono auslöscht, bringt erst den erwünschten Effekt.

Bzgl. Dynamik muss man sagen, dass sich diese bei übersteuerten Gitarren automatisch verringert. Die Übersteuerung, die die gewünschte Verzerrung entstehen lässt, wirkt wie ein Kompressor / Limiter. Zusammen mit den zusätzlichen Obertönen entsteht dadurch je nach Grad der Verzerrung teilweise erheblich mehr Durchsetzungskraft, Sustain und "Fatness".

 

[Soundkraft]

Doppeln heisst: 2 x einspielen. Spur duplizieren bringt nix.

Ok, ich korrigiere mich:

Spur duplizieren und verschieden bearbeiten kann bissl was bringen, fett wird´s durch mehrfach einspielen.

Wenn ich meine virtuellen Gitarren (also MIDI) doppeln will duplizier ich die Spur und humanisier sie In Velocity und Timing.

Dann noch wat am Amp schrauben oder die GItarre selbst auswechseln, fertig ist die Dopplung.


Gibts nicht auch Audioquantisierung in einigen DAW? Wenn die gut funktioniert könnte man ja so eine quantisierte Spur zusätzlich zum Original spielen lassen....vorausgesetzt das ist gut im Timing. Anders Eqen und komprimieren...und fertig...so meine Denkmodell...habs aber noch nie gemacht.

Humanisierung für Audiospuren gibts wohl eher nicht, oder? Sowas muss unbedingt in DAWs zum Gitarrendoppeln !!!


Gitarrenspur (DI) in Melodyne in MIDI wandeln, im Timing verändern (humanizing) und dann über virtuelle Gitarren wieder ausgeben wäre schön..wird aber wohl in der Praxis sicher nicht so richtig funktionieren.

 

[Pheeel]

Ich brauche ein paar takes, um rhythmus phrasen exakt auf den punkt und sauber einzuspielen. Und selbst wenn ich das timing exakt erwische, dann sind die takes dennoch unterschiedlich.
Ich kann dir den gleichen Emoll akkord auf meiner E-Gitarre in sicher 100 wenn nicht sogar 1000 verschiedenen Variationen vorspielen, bei denen ich immer den gleichen Griff verwende.
Es ist einfach ein sehr dynamisches Instrument, und wenn du in der oberen Preisliga unterwegs bist, dann gestattet dir die gitarre diese vielfalt an soundmöglichkeiten. Genau das macht den unterschied aus, zu einer eher günstigen gitarre. Die Axt reagiert viel stärker auf dich.

Klar, mit kompression, ob natürlich oder durch overdrives, distortions und gaineinstellungen des preamps wird die dynamikspanne verringert, aber wenn du die egitarre clean nimmst, dann hast du halt diese breite vielfalt an Soundmöglichkeiten. Da spielen so unfassbar viele faktoren eine rolle, dass es nahezu unmöglich ist, den gleichen lick identisch einzuspielen.
Ich spiele 24 Jahre lang E-gitarre und trotzem traue ich es mir nicht zu, einen lick identisch ein zweites mal einzuspielen. Es mag in 100ten von Takes vielleicht ein zweites mal passieren, aber das ist in etwa wie ein 6er im Lotto.
Wer es mir nicht glaubt, kann gerne mal seine klampfe in die hand nehmen. spiel den selben lick 2x ein. oder 20x und drehe sie in der phase zum original sound. hörst du absolut nichts, dann ist es dir gelungen.
ich würde meine egitarre darauf verwetten, dass es niemand schafft.

Natürlich kommt der Sound aus den Fingern. Soviel Dynamikbreite dir die Gitarre auch bietet, das heißt nicht dass du deswegen viel besser und dynamischer spielst. Aber das Reaktionsverhalten ist in der Regel viel größer. Es gibt sicher ausnahmen, deswegen sagte ich auch "in der Regel". Nicht alles, was teuer ist, ist in der Regel auch besser. Trotzdem findet man bei den teureren Modellen meistens auch sehr extravagante bessere Tonhölzer, und diese machen einen großen Teil des Sounds aus. Sie haben außerdem viel ausgeprägtere Klangeigentschaften als Gitarren mit nicht so schönen Hölzern.
Es ist eine Wissenschaft für sich.
Eine Westerngitarre oder Nylongitarre mit Zederndecke unterscheidet sich sehr stark von einer mit Fichtendecke. Die Fichte hat ein ganz anderes Klangbild und eine weitaus größere Dynamikbreite, als die Zeder. Dafür ist die Zeder ein kraftpaket. Zeder ist allerdings billiger als Fichte, weswegen Instrumente mit Zederndecke auch meistens günstiger sind, als fichtendecken.
Ähnlich ists bei den Egitarren. Linde wird oft als günstiger Ersatz für Erle genommen. Siehe Ibanez JEM7VH. Die 7VH ist deutlich teurer als die günstigeren Jems, deren Body aus Linde besteht. Dafür ist sie aber viel facettenreicher im Sound.

Eine 59er Les Paul kostet nicht 200.000€ aufwärts weil sie so alt und selten ist, sie kostet deswegen soviel, weil das Klangholz eines der besten war, welches je in Gitarren verbaut wurde. Der Preis geht hoch bis in die Millionen, für modelle mit besonders schöner Ahornmaserung. Klar, sie ist uralt und sau selten, aber was ist mit den 57ern, 58ern oder 60ern. Kein Schwein interessiert sich für die, weil der heilige Gral an Sound und Dynamik die 59er ist.

Wir können auch noch eine Schippe drauf legen. Amps, ich hab im Proberaum einen uralten Fender Twin stehen. Meiner Meinung nach einer der besten Amps für Cleane Gitarrensounds, die je gebaut wurden. Mir bleibt jedes mal die Spucke weg und ich möchte in Freudentränen ausbrechen, wenn ich die Saiten zum ersten mal anschlage. Der Amp klingt so wunderschön, dass mir die Worte fehlen es zu beschreiben. Der Amp ist aber ne fiese Drecksau. Du musst so dermaßen tight und gleichstark spielen, da er dir absolut keine Fehler verzeiht. Er hat, sofern deutlich aufgerissen(was ohren, magen und Köln Südstadt stark belastet), ein unersetzliches Dynamik verhalten. Aber das ganze kommt mit einem bitteren beigeschmack. Spielst du scheiße, dann verzeiht er dir das nicht. Er zeigt jedem Hörer, wie scheiße du spielst, was dir ein Marshall nicht antut.

 

[m_tree]

Ich brauche ein paar takes, um rhythmus phrasen exakt auf den punkt und sauber einzuspielen

Damit ist die Sache dann geklärt, würde ich sagen, oder?

Für eine Rhythmusgitarre braucht ein vernünftiger Gitarrist nur einen Take. Vorausgesetzt er weiß was er spielt, kennt den Song und hat die Line ein paar mal geübt.

Verspieler passieren natürlich jedem mal. Dann ist aber auch sofort klar, was Sache ist und man schmeißt den Take weg.
Aber wenns schon dabei losgeht, dass das Timing und die Dynamik wackelt, Töne nicht getroffen werden und alles anfängt zu eiern, dann gute Nacht.

 

[musicdevil]

Trotzdem findet man bei den teureren Modellen meistens auch sehr extravagante bessere Tonhölzer, und diese machen einen großen Teil des Sounds aus.

Das stimmt zumindest bei E-Gitarren nicht.
Am meisten Einfluß auf den Sound einer E-Gitarre haben die Tonabnehmer, die Saitenstärke, die Finger!, der Amp mit Cabinet und ´ganz zum Schluss das verwendete Holz.
Darüber haben wir schon sooo oft in diversen Gitarrenforen diskutiert...
Ausgangspunkt war dann meist dieser Artikel eines Gitarrenbauers:
http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/tonholz.html
Auch interessant hier der Abschnitt "Holz":
http://www.elektronikinfo.de/audio/elektrogitarre.htm

 

[Pheeel]

Joa, du hast schon recht.
Ich nehm meine Gitarrenspuren unvorbereitet auf. Das heißt, ich weiß vorher nicht genau was ich spiele. Ich improvisiere so lange, bis ich ein geeignetes thema gefunden habe, dann nehm ichs auf und brauche in der Regel ein paar Takes, bis es sauber drin ist.
Es ist auch ein bissl abhängigkeit von der Schwierigkeit des Materials. Gehts um Passagen, die stark mit der Dynamik spielen, dann wird die Sache etwas schwieriger, möchte man dazu noch eine schöne Phrasierung haben, dann wird es immer schwerer die Takes mehrfach gleich aufzunehmen.