Welche Akkorde braucht man, welche eher ni(e)cht?

[Sascha Franck]

Vielleicht hat er einfach ähnliche Denkansätze wie Bohlen

Dann sollte er für den Anfang alles außer I, IV, V und VIm rauswerfen. Ok, vielleicht noch IIm. Aber das war's dann auch schon.
Um Septimen, Nonen und Co. kümmern sich dann die Studiomusiker.

 

[synthpark]

Ja, deswegen sortiert der DB auch seine Millionen irgendwo in seiner Villa, und Du
schreibst hier super kluge Kommentare bei Recording.

Der DB muss, um an seine Millionen ranzukommen, extra sei Kopfkissen aufschneiden.

 

[synthpark]

Der Glaube jedenfalls, man könne sich ein Lied aus "gut klingenden" Bausteinen zusammensetzen, könnte abwegiger nicht sein.

Selbstverständlich geht das und wird tausendemal am Tag so gemacht. Was gut klingt, wird genommen, auch, wenn das schon in Millionen anderer Songs so gemacht wurde.
Der Titel des Threads ist wirklich bemerkenswert...

Bei so einer Musik hör ich halt gleich weg. Döner und Hamburger werden auch zu Millionen täglich verspeist.

 

[Freddy&Frozen.Cubes]

Vielleicht hat er einfach ähnliche Denkansätze wie Bohlen

Dann sollte er für den Anfang alles außer I, IV, V und VIm rauswerfen. . .

Okay, und dann vielleicht auch noch vi rausschmeissen. Mit I, IV, und V liegt man ja immer irgendwie nicht wirklich falsch.

 

[Sascha Franck]

Okay, und dann vielleicht auch noch vi rausschmeissen. Mit I, IV, und V liegt man ja immer irgendwie nicht wirklich falsch.

VIm braucht man für viele Sachen und vor allem für Bridges. Danach isses umso schöner, wenn der Stampfrefrain in Dur losmarschiert.

 

[TheButcher]

Ich flüchte mich im Songwriting manchmal in komplizierte chord prgressions, weil mir die Inspiration fehlt.
Ein guter 4 chord Song braucht eine SUPER Hook, eine tolle, inspirierende Melodie und Groove, sonst wirds eher peinlich.
Mir mangelt es oft an diesen Sachen, dann gehe ich die Sachen technisch an, mit Jazz chords etc.
Soll keine Wertung sein und viele Wege führen nach Rom. Alles ist erlaubt was zu einem tollen Song führt. Generelle Aussagen wie "4 chord Songs sind doof" kann ich nicht nachvollziehen.

Das auch n 4 chord Song, denk ich

 

[SoulFrontier]

Das ist zwar alles für den TE (der wohl auch schon das Weite gesucht hat) off topic, aber

Ein guter 4 chord Song braucht eine SUPER Hook, eine tolle, inspirierende Melodie und Groove, sonst wirds eher peinlich.

Richtig! Ich schaffe das sogar mit weniger als 4 Akkorden, wenn es sein muss mit einem einzigen. Also einen eingängigen Song, der grooved und alles hat, was ein guter Song braucht. Das ist dann halt Pop-Rock, kein Jazz, kein Prog.

Alles ist erlaubt was zu einem tollen Song führt. Generelle Aussagen wie "4 chord Songs sind doof" kann ich nicht nachvollziehen.

Ich auch nicht. Solche etwas malligen Statements kommen nur von Leuten, die sich selbst im Wege stehen und die nichts gebacken bekommen, was irgendwie mass appeal hat.

 

[Gast92251]

Gibt doch so viele gute Songs auf 2 Akkord Basis...
Am Fenster von City.. oder PJ Harvey... was nicht noch alles. Da zählt dann mehr die Stimmung, das Gefühl, der Gesamtsound, der Text, die tragende Stimme...sehe ich nicht als falsch an.

 

[RK79]

Für mich ist gute Kunst einen einfachen Song zu schreiben, der in allen Ebenen funktioniert

 

[SoulFrontier]

Gibt doch so viele gute Songs auf 2 Akkord Basis...
Am Fenster von City.. oder PJ Harvey... was nicht noch alles.

Uriah Heep "Lady in black", City mit "am Fenster" ist auch ein excellentes Beispiel, Jupp!
Millionen von Blues und Rock'nRoll Klassikern, die unsterblich sind und mit denen bereits Milliarden verdient wurden und werden, haben "nur" die ewigen drei einfachen Akkorde im I-IV-V Blues Schema.
Aber hier, bei recording.de, da wollen einige Spezies das nicht wahr haben.
Kannste Dir nich ausdenken

 

[Sascha Franck]

Uriah Heep "Lady in black", City mit "am Fenster" ist auch ein excellentes Beispiel, Jupp!
Millionen von Blues und Rock'nRoll Klassikern, die unsterblich sind und mit denen bereits Milliarden verdient wurden und werden, haben "nur" die ewigen drei einfachen Akkorde im I-IV-V Blues Schema.

Und genau so könnte man auch Gegenbeispiele nennen. Der anscheinend immer noch meistverkaufte Song aller Zeiten ist "White Christmas". Da kann von 3 Akkorden keine Rede sein.

 

[Sascha Franck]

"Yesterday" war übrigens auch nicht ganz unerfolgreich, "I will always love you" ebenso wenig. Etc. Für jeden erfolgreichen 3-Akkord-Song kann man also auch erfolgreiche 28-Akkord-Songs finden.

 

[Sascha Franck]

Was ich übrigens sagen will: Es ist für den Erfolg vollkommen scheißegal, ob ich in einem Song 1, 2, 9 oder 23 Akkorde verwende.

 

[Chribu]

Gibt doch so viele gute Songs auf 2 Akkord Basis...
Am Fenster von City.. oder PJ Harvey... was nicht noch alles.

Uriah Heep "Lady in black", City mit "am Fenster" ist auch ein excellentes Beispiel, Jupp!
Millionen von Blues und Rock'nRoll Klassikern, die unsterblich sind und mit denen bereits Milliarden verdient wurden und werden, haben "nur" die ewigen drei einfachen Akkorde im I-IV-V Blues Schema.
Aber hier, bei recording.de, da wollen einige Spezies das nicht wahr haben.
Kannste Dir nich ausdenken

Kannst ja mal bei ChordU nachgucken, auf wie viele Songs Deine Aussage tatsächlich zutrifft. Und wenn ich die Diskussion richtig verfolgt habe, dann spricht sich ja auch niemand dagegen aus, einfache Akkordprogressionen zu verwenden, sondern gegen die Annahme, man könne auf Basis einer populären Akkordkadenz von vornherein ein Stück "konstruieren".

Wenn am Ende eines kreativen Prozesses ein Stück im "ewigen drei einfachen Akkorde im I-IV-V Blues Schema" herauskommt, dann ist das eben so. Ich bezweifle aber stark, dass sich da jemand von vornherein gedacht hat, "wir erstellen jetzt ein Stück in der Akkordprogression X und nach Schema Y". Wenn das so einfach wäre, dann könnte man mit Tools wie "Scaler" einen Hit nach dem anderen raushauen.

Viel eher ergibt es sich einfach so: Wenn man ein Melodie oder einen Groove im Kopf hat, dann fängt man zwar sicherlich mit den erstbesten Akkorden an, die einem passend erscheinen, aber am Ende kommt dann meistens doch etwas vollkommen anders heraus. Oft fängt man ja auch mit nur einem einzigen Akkord an, der einem von der Grund-Stimmung her passend erscheint, und dann finden sich im Laufe des kreativen Prozesses erst die weiteren Progressionen - und vor allem die Akkordübergänge und -wechsel.

Man kann, was 80er Synthpop angeht, bei Espen Kraft jedenfalls ein Menge dazu lernen. In dieser Stilrichtung kommt man mit vier Akkorden (und ohne Voicing) jedenfalls nicht weit (was ja auch auf andere Genres zutrifft).

 

[Graham]

Es ist für den Erfolg vollkommen scheißegal, ob ich in einem Song 1, 2, 9 oder 23 Akkorde verwende.

1?

Da brauche ich jetzt aber Beispiele.

 

[Sascha Franck]

man könne auf Basis einer populären Akkordkadenz von vornherein ein Stück "konstruieren".

Das kann man aber auf jeden Fall.

 

[Sascha Franck]

Da brauche ich jetzt aber Beispiele.

Ok, "Sex Machine" hat zwei, aber der B-Teil ist absolut irrelevant, die Nummer würde auch nur mit dem A-Teil funktionieren.

 

[Graham]

Falls es doch noch einer nicht kennen sollte:

 

[speedtom]

Es ist für den Erfolg vollkommen scheißegal, ob ich in einem Song 1, 2, 9 oder 23 Akkorde verwende.

1?

Da brauche ich jetzt aber Beispiele.

Pink's "Get the party started" hat meines Wissen nach nur einen Akkord.

 

[whitealbum]

"Tommorrow Never Knows" ist im Grunde ein Ein-Akkord Song (C-Bordun).

"What A Wonderful World" mit 23 Akkorden (was man NIE und NIMMER denken würde!) ist aber auch mit den tollen Chord Progressions ein toller Song.

Was lernen wir daraus? (und was wir schon immer wussten...)
Die Anzahl der Akkorde sagt gar nix darüber, ob der Song was taugt oder nicht