Weiser Adler

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Campino

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Hier noch ein Text von mir.

Könnte mir dabei die Art der Musik von ASP "Zauberbruder" gut vorstellen. Geheimnisvolle ruhige Strophen und melodischer aber kräftiger Refrain.


Weiser Adler


Weiser Adler, bist so hoch geflogen
Hast soviel gesehn und soviel erlebt
Hast für dein Weib und dein Kind gesorgt
Hast mich mit erzogen und hast mich geprägt

Weiser Adler, du bist noch so stark
Ein Fisch tief im Wasser hat keine Chance
Deinen scharfen Krallen schnell zu entfliehen
Und sich deiner ganzen Kraft zu entziehen


Und wenn man dich braucht, dann bist du da
Ein starker Freund, für immer ganz nah
Du bist noch nicht alt, du bist nur erfahren
Du bist wie ein Fels, in allen Gefahren


Weiser Adler, du warst niemals krank
Warst niemals gefangen, warst immer schon frei
Warst immer dann da, wenn ich mal allein war
Gingst mir oft zur Hand, warst immer dabei

Weiser Adler, du bist noch nicht alt
Du bist nur erfahren, bist für jeden da
Bin auf deinen Flügeln so oft geflogen
Egal wie weit der Weg für dich war


Und wenn man dich braucht, dann bist du da
Ein starker Freund, für immer ganz nah
Du bist noch nicht alt, du bist nur erfahren
Du bist wie ein Fels, in allen Gefahren


Breit deine weiten Flügel aus, setz an zum nächsten Flug
Auch du entdeckst immer noch Neues, bist ohne Lug und Trug
Und wenn ich dich am Himmel sehe, wie du die Flügel spannst
Dann bete ich zu Gott dass du noch lange fliegen kannst


Bin für jedes Feedback dankbar
 
hi,

mein vorschlag: kräftigst füllworte rausmachen und so knackiger werden, die in oder andere zeile überdenken.

meine vorschläge:

Weiser Adler


Weiser Adler, bist so hoch geflogen
Hast soviel gesehn, soviel erlebt
Hast für Weib und Kind gesorgt
Hast mich erzogen und geprägt

Weiser Adler, bist so stark
der schnellste fisch im tiefen wasser
kann deinen krallen nicht entfliehen
und sich deiner kraft entziehen

wenn man dich braucht, bist du da
starker Freund, für immer nah
bist noch nicht alt, bist nur erfahren
bist wie ein Fels, trotzt den Gefahren

Weiser Adler, warst niemals krank
nie gefangen, immer schon frei
immer dann da, wenn ich mal allein
Gingst mir zur Hand, immer dabei

Weiser Adler, bist noch nicht alt
bist nur erfahren, für jeden da
bin so oft mit dir geflogen
Egal wie weit der Weg auch war


wenn man dich braucht, dann bist du da
starker Freund, für immer ganz nah
bist noch nicht alt, bist nur erfahren
bist wie ein Fels, trotzt den Gefahren


Breit deine Flügel aus, heb ab zum nächsten Flug
du entdeckst noch immer Neues, bist ohne Lug und Trug
wenn ich dich hoch am Himmel seh', wie du die Flügel spannst
Dann bete ich zu Gott dass du noch lange fliegen kannst



nur vorschläge!


gruß,

micha
 
Hm....
Mir fehlt da etwas, worüber ich zum nachdenken angeregt werde, oder ein fazit.
Die Aussage, die Du mit dem Text machst, kann man auch auf die Hälfte der Strophen reduzieren.
Du erzählst in SIEBEN! Strophen mehr oder weniger dasselbe .
Ich finde den Ansatz gar nicht schlecht, aber es plätschert mir zu sehr dahin, ohne auf etwas hinauszuwollen oder gar Spannung aufzubauen.

LG Gecko
 
@campino

ich zitiere mal gecko:
Du erzählst in SIEBEN! Strophen mehr oder weniger dasselbe .

und ergänze:
weil Du nur das "Für" Deines Anliegens bringst. Im Allgemeinen wollen die Menschen aber selber entscheiden, wem sie ihre Stimme geben. Sie brauchen auch ein " Wider", um sich entscheiden zu können, was sie gut finden.

Bei einer Entwicklung (und nur die rechtfertigt aus meiner Sicht mehrere Strophen) kämpfen also "Für" und "Wider" - sich möglichst spriralenförmig steigernd - gegeneinander.

Selbst das stärkste Lebewesen hat natürliche Feinde. Nicht nur Riesen wie den Menschen, auch Winzlinge wie Viren. Und Artgenossen als Rivalen. Und das Alter, und die Umwelt und und und.

Einen Sieger zu würdigen, heißt auch seine starken Gegner zu würdigen, ohne die seine Siege keine wären.
 
Vllt sollte ich dabei schreiben, dass es in diesem Lied um meinen Großvater geht.
 
Das ehrt Dich, aber es ändert nichts an meiner Meinung zu dem Text
 
* Vllt sollte ich dabei schreiben, dass es in diesem Lied um meinen Großvater geht.

Ich schätze, das hättest Du einleitend schreiben sollen.
Das wäre allerdings keine Einladung für ein Feedback gewesen.
So wie Dein Argument jetzt auch eher wie eine Ausladung klingt.

Ein Anfänger, der private Freunde oder Feinde in Liedern vertextet, schafft fast immer sogenannte "flache" oder hölzerne Charaktere. Diese haben dann entweder nur gute, oder nur schlechte Charaktereigenschaften.

Solche Texte sind für Dritte langweilig, denn sie haben wenig mit der Realität zu tun.

Natürlich nutzen auch professionelle Autoren Bekannte und Verwandte als Songvorlagen. Aber ein Profi mischt "gute" und "schlechte" Eigenschaften zu einem sogenannten "tiefen", oder lebendigen Charakter.

Campino, du solltest Dein Lied für private Zwecke nutzen, so wie es ist. Im privaten wirst Du sicher Applaus ernten.

Versuche nicht, deinem Opa für lyrische Test zu benutzen .Wahrscheinlich wird sich deine Psyche weigern, deinen Großvater in meinem Sinne in einen spannenden Charakter zu verwandeln.

Aber vielleicht kommen hier ja doch noch positive Reaktionen...
 
Hmm da hast du sicher recht...

Wie kann ich den Thread wieder löschen?
 
Du kannst diesen Thread nicht löschen. Aber soviel Nächstenliebe sollte man auch nicht löschen.
 
@artname:

Na ja, das sehe ich nur wieder anders.
Nahezu jedes Liebeslied (Schlager ausgenommen) bezieht sich auf einen Menschen, der einem etwas bedeutet (hat). Die Kunst bzw. die Schwierigkeit besteht allerdings in der Tat darin, den Inhalt für andere Greifbar zu machen. Sei es durch das Gefühl "Ah ja, das kenne ich auch. GENAUSO wars bei mir" oder durch Spannung und gewecktes Interesse. Grönemeyers Lied an seine verstorbene Frau ist einfach gelungen.
Ich erinnere mich noch gut (und gern) an unsere letzte umfangreiche Diskussion zu dem Thema :)

Wenn jemand einen Song über seinen Opa schreibt und mir das Gefühl gibt, dass das Gesungene auch meinem Opa gerecht wird und da jemand passende Worte gefunden hat, auf die ich (vor allem als Nichtmusiker) nicht gekommen wäre, dann ist das durchaus relevant.
Aber Du hast natürlich Recht mit dem "flach" und "hölzern".
Für mich ist ein Text immer dann erfolgreich, wenn er es schafft von A nach B zu kommen und den Hörer (mich) bis zum Ende mitzunehmen.

Manche Texte sprechen mich an, andere nicht, ich glaube nicht, dass man da nach der Formel für den großen Konsenz suchen sollte. Man muss authentisch bleiben ohne sich in Beliebigkeiten zu verlieren, dann kann das klappen.

@campino:
Der muss nicht gelöscht werden!
Du hast ihn hier eingestellt und Du bekommst Feedback. Das heißt, dass sich Leute damit beschäftigen und das ist erst mal was Positives. Der Text IST Privat und in seiner jetzigen Form sicher auch eher für den privaten Bereich geeignet, da gebe ich artname schon recht.
Die Frage ist halt, ob Du ihn so als fertig erachtest, oder ob Du den Ehrgeiz hast, den Text auch für eine aussenstehende Zielgruppe interessant zu machen.

LG Gecko
 
hallo campino

Du hast keinen Grund, Deinen Text zu löschen oder Dich gar für ihn zu schämen!

1. Es hat ja durchaus auch etwas Anrührendes, wenn man sich bedingungslos zu einem Menschen bekennt - Deshalb schrieb ich ja auch, dass ich auch positivere Reaktionen für möglich halte.

Und wenn Du verstanden hast, dass es problematisch werden kann, allzu nahe Menschen in einem Song zu beschreiben, dann hat doch dieser thread gleich mehrfach Sinn;)
 
@gecko

Ich stimme jedem einzelnen Deiner Worte zu! :)
Ich lese in Deinem posting keinen Gegensatz zu meinen Ansichten. Vielleicht andere Gewichtungen...

Mir ging es darum, auf den Unterschied zu verweisen, ob man das eigene Verhältnis zum geliebten Menschen in Szene setzt, oder ob man den geliebten Menschen wie ein Laudator charakterisiert.

Aber selbst ein geübter Laudator wird wahrscheinlich in seiner Rede nicht auf Schatten verzichten, damit die Lichter umso heller strahlen.

Und noch etwas: Viele Texte enthalten flache Charaktere, wenn der Autor mit einer geliebten Person "abrechnet". Das ist schade, weil es Reserven verschenkt

Meistens enthalte ich mich aber in diesen Fällen eines Kommentars. Mir schien HIER eine Gelegenheit gegeben, an Hand eines eher positiven Beispiels ein entsprechendes feedback abzugeben.

Besser gesagt mal wieder, denn unser ehemaliger thread schien scheinbar bereits das Letzte aus mir heraus geholt zu haben.

Ich erinnere mich gern an diesen sachlichen und hartnäckigen Meinungsaustausch (und dachte in diesem thread bereits mehrfach wieder daran).
smil451c71f7edf7c.gif
+ :D +;)
 
passt schon
"Verschiedene Gewichtungen" trifft es glaube ich ganz gut. Und das ist ja auch gut so :)
Du steckst da schon sehr tief drin in dem Thema, das weiß ich ja. Wo Du mit den Erfahrungen Deines Berufes argumentierst, bleibe ich halt immer auf der emotionalen Ebene, die sich nur auf ein Gefühl berufen kann, wie ein Text auf mich wirkt. Ich schreibe meine eigenen Texte ja auch nur aus dem Bauch, ohne irgendwas bewusst anzuwenden, ausser eben meinen Bauch.

Mich beeindruckt Dein fundiertes Wissen und die Anmerkungen, die du so präzise plazieren und begründen kannst, andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass es manchmal schwer ist, den Wald vor lauter Bäumen nicht aus den Augen zu verlieren, weil Du natürlich immer Dein Raster anwendest um einen Text in seine Bestandteile zu zerlegen. Da die Waage zu behalten ist, glaube ich, recht schwer... !?
 
@gecko
andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass es manchmal schwer ist, den Wald vor lauter Bäumen nicht aus den Augen zu verlieren, weil Du natürlich immer Dein Raster anwendest um einen Text in seine Bestandteile zu zerlegen.

Stimmt! - Manchmal erlöst mich erst der drohende Termin vom Schreiben verschiedenster Ansätze! Das ist vielleicht die Schattenseite des Wissens.

Aber als ich anfangs nur für mich schrieb, saß ich oft stundenlang vor einem fast weißen Blatt und wunderte mich, dass mein Pulver nach einer Strophe und einem halben Refrain verschossen schien.

Da begann ich Erklärungen zu suchen. In mir und in der Welt.

Später versuchte ich mir zu erklären, warum meine Texte, alle in Liebe gezeugt, so unterschiedlich ankamen.

Fragst Du Dich das nicht?

Mittels meines Rasters kann ich nun wesentlich schneller (und ich meine auch erfolgreicher) schreiben.

Allerdings vergesse ich mein Raster sofort beim direkten Akt des Schreibens, so wie der Gitarrist im Studio auch nicht mehr an Lehrer und Übungsstunden denkt.

Bukowski und Dylon verglichen das Texten mit einem Stierkampf. Es bleibt keine Zeit zum Überlegen, wenn der Fight begonnen hat...

... aber vorher schon
smil451c7211b9e19.gif



Mag sein, dass man gut ohne solche Erklärungren auskommen kann. Ich will sie ja auch keinem aufdrängeln.. Es ist halt meine Art, feedbacks zu geben

Und: Mein Raster ist noch harmlos.......gemessen an den Rastern, die Musikindustrie, Veranstalter oder Medien anlegen.
 
Das war nicht als Kritik gemeint.
Deine Feedbacks sind Gold wert, alleine schon deswegen, weil sie einem die Möglichkeit geben sein Augenmerk auf Punkte zu richten, die man selber gar nicht erkennen kann.
Ob man das dann in jedem Fall annimmt, liegt dann ja bei einem selber.
 
artname schrieb:
@gecko
Später versuchte ich mir zu erklären, warum meine Texte, alle in Liebe gezeugt, so unterschiedlich ankamen.
Fragst Du Dich das nicht?

Doch! Immer.
Der Witz ist, dass ich festgestellt habe, dass gerade die Texte, die mir regelrecht zugeflogen sind und die dann meist an einem Vormittag fertiggeworden sind, oft besser ankommen, als Texte, über die ich mir wer weiß was für Gedanken gemacht- und dann ewig daran rumgefeilt habe.
Klar, gerade die Schnellschüsse sind natürlich oft die etwas leichtere, humorige Kost. Das ist halt mein faible und das liegt mir auch.
Schwierig wird es immer, wenn ich nicht witzig sein- , aber eben auch nicht kitschig und vorhersehbar rüberkommen möchte.
Aber auch da kann ich bestätigen, dass manche davon gut ankommen und andere wiederum nicht so. Ich habe ja mittlerweile auch das Buch "Songtexte schreiben" durch. Da waren schon einige Aha Erlebnisse dabei, keine Frage. So ein paar Grundsätzlichkeiten versuche ich auch seit dem umzusetzen und einiges was da drin stand, habe ich intuitiv tatsächlich eh ähnlich gemacht. Das war eine schöne Erkenntnis. Obwohl mir da teilweise auch zu schablonenhafte Ansichten drinstanden und einige von den dort vorgestellten GUTEN Beispielen, waren mir zu abstrakt. Andere Texte, die dort als Beispiel dienen haben mich wieder überrascht, weil ich den Sinn vorher nie gesehen hatte. Ach das ist schon ein sehr komplexes Feld.
 
Ich habe ja mittlerweile auch das Buch "Songtexte schreiben" durch.

Das zähle ich leider nicht zu meinen Favoriten. Ich hab es mal diagonal gelesen und fand, dass es kaum über einen normalen Deutschunterricht hinausgeht. Und die "guten Beispiele" haben mich nicht überzeugt.

Klar, gerade die Schnellschüsse sind natürlich oft die etwas leichtere, humorige Kost.

Humor oder Ironie haben ja von Haus aus 2 Perspektiven. Die oberflächlich behauptete und die tatsächliche, tiefer liegende. Da gibt es was zu entdecken und das lieben die Leute. Die ersten Jahre habe ich auch bevorzugt ironisch geschrieben.

Später kam ich drauf, auch meine unterm ironischen Panzer liegenden Lieblingsansichten ironisch zu attackieren. Und da wurde es automatisch ernster. Minus mal Minus ergibt Plus;)

Ich glaube, auf diesen Trip haben mich einst Poetik-Autoren wie Frey (wie schreibt man einen verdammt guten roman) oder jünst Bernd Zeller, einer der Gaglieferanten von Harald Schmidt, mit seinem kleinen Bändchen " Komik und satire" gebracht.

Und natürlich zahllose Textanalysen meinerseits. Ich höre wie ein Fan aber irgendwann beginne ich ernsthaft nach den möglichen Erfolgsfaktoren zu suchen.

Wie viele andere sicher auch. Ich hab nur eine ziemlich genaue Vorstellung, wonach ich suche :D

Das Entscheidende fürs Schreiben bleiben aber auch bei mir meine Biografie, meine wechselnden Ich-Gefühle, meine vermutlichen Traumata und Vorlieben.
 
Kaum lass ich mich hier mal wieder blicken, wirds schreibintensiv :D
Wir müssten uns mal gemütlich inne Kneipe setzten und das bei 3-9 Bier weiter diskutieren :)
 
Wir müssten uns mal gemütlich inne Kneipe setzten und das bei 3-9 Bier weiter diskutieren

wenn de dia zutraust, trotz meina 3-9 Colas feuchtfröhlich beim Thema zu bleiben, gerne:D

Det Vagnüjen war janz meinaseits:)
 

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