Was rät man einem jungen musikbegeisterten Menschen...

  • Ersteller RudeRudi
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Mein Grundsatz mitttlerweile: Mach dein Hobby nicht zum Beruf!
War bei mir so in der Werbeagentur. Man hat einfach keinen Ausgleich mehr zuhause.

Was auch unterschätzt wird ist das knüppelharte Üben. Das Instrument muss beherrscht werden, also richtig beHERRSCHEN. Meine Ex hat stundenlang trainiert (nicht geübt, das ist Training, Drill), da würd's mir hochkommen. Am ehesten wird man ja von einer etablierten Band engagiert, was eigenes aufstellen ist ja nochmal millionenfach schwieriger. Das geht dann eigentlich so: "Hier sind die Noten für 100.365 Songs, morgen ist die Probe, musst du können. Nächsten Monat Tour." Bei den meisten scheitert es schon daran.

Und du kannst dein Instrument perfekt spielen, das ist immer noch ein Bruchteil von dem, was sonst noch laufen muss: Netzwerken und alles schleimige, was dazu gehört, Machtspiele/Statuskämpfe, andere absägen, sich selbst verkaufen können, Glück haben und dann wenn's tatsächlich mal in die C-Reihe des Mainstream-Promistatus geht, tatsächlich noch weg von den Drogen bleiben. Ist lächerlich, wie viele Möchtegern-Promis, die mal auf VOX im Nachtprogramm waren, sich härtestes Zeug reinziehen. u.a. auch, weil sie sonst nicht das Tourleben durchhalten oder mit ihrem Ego nicht klarkommen.
Das ist nämlich das nächste: Auf Tour kommt die Kohle rein und das Reisen kann auch wieder hart sein. Aber mal ehrlich, das schaffen wirklich nur die wenigsten, wenn dann vielleicht als Anhängsel irgendeiner One-/Two-Hit-Wonder-Band, die das Geld braucht, damit was fürs Alter übrig bleibt. ^^

Einer der größten Musiker, die ich kenne, spielt Klavier auf Luxus-Yachten und sagt, dass das meiste Geld durch die gesparten Bordellbesuche reinkommt, weil viele Damen und die Schiffsbelegschaft nach einiger Zeit umgeben von Wasser ziemlich horny werden. Die Geschichten von ner Krankenschwester-Kollegin, die das ganze auch mitmacht, erzähl ich jetzt mal besser nicht ... besser als jede Deutsch-Rockstar-Biographie.
 
Mir ging es um die Frage: Musik oder Familie.
Das ist auch ein entscheidender Punkt. Natürlich heisst das nicht, dass Musik und Familie nicht geht. Frag mal @Sascha Franck, ich glaube, bei dem klappt das. Aber du musst schon verdammt gut sein, nicht nur musikalisch sondern eben auch im Networking, Eigendarstellung, Organisation, Verhandlungsgeschick,...

Wir hatten damals zum Zeitpunkt meiner Studiumsentscheidung auch eine recht vielversprechende Band. Schon kurz nach der Gründung mit der ersten EP ca. 20-30 Gigs pro Jahr, Angebot von nem kleinen Label, Management-Vertrag lag auf dem Tisch. Letztendlich war uns damals aber schon allen klar, dass wir nicht gut genug sind, um damit wirklich über Jahre unseren Lebensunterhalt zu betreiten. Also haben wir es gar nicht erst versucht, war ne einstimmige Entscheidung. Wir haben noch einige Jahre im Studium kostendeckend Konzerte gespielt und viel Spaß gehabt. Die anderen Bandmitglieder gehören heute noch zu meinen allerbesten Freunden.
 
Mit 22 war mich auch "völlig klar", dass für mich nur Musik in Frage kommt.
Wer geht schon arbeiten.
Nur wurde ich Vater, und da haste ne andere Verantwortung, als wenn man allein lebt.
Und als Musiker muss man schon verdammt gut sein und viele Leute kennen, um halbwegs über die Runden zu kommen mit
Live-Gigs, Studioarbeiten etc, was ich nie war und nie sein werde, weil ich schlicht zu faul bin.

Soviel Selbsterkenntnis braucht man einfach.
Ausser man ist ein Genie wie Prince oder Bowie, arbeitet hart an seinen Skills und ist auch kreativ ein Genie.
Von denen schaffen es aber auch die wenigsten, langfristig gut davon zu leben.

Soll heissen - lern was Gescheites, vielleicht IT / Informatik heutzutage, und mach Musik hobbymässig.
So bleibt das locker und macht Spass.

Für "Auftragsarbeiten" sich herzugeben entspricht ja auch nicht der Vorstellung "mit dem eigenen Kram erfolgreich zu sein", man spielt für irgend ne Reklame Musik oder eben das was einem der Produzent abverlangt, man ist kein Musiker sondern Auftrags-Musiker, weiss nicht ob das befriedigend ist.
 
Einen Job in der Musikszene muss man "wollen", wirklich wollen.

Ich selbst bin seit 30 Jahren (uff!) in der Live-Event Branche tätig und habe viele Menschen kommen und gehen sehen. Sehr wenige beschreiten dabei einen finanziell wirklich erfolgreichen Weg, viele kommen einigermaßen gut klar und (gefühlt) leben ebenso viele in absolut prekären Verhältnissen.

Im Live-Sektor kann man sich z.B. als Ton-Ing oder als Backliner durchaus auch langfristig durchschlagen, das geht schon. Erste Connections gut nutzen und dann immer wieder verlässlich sein, freundlich, professionell, flexibel, lernwillig, reiselustig und vor allen Dingen menschlich umgänglich. Gute Leute werden immer noch gesucht.

Kernsatz: "Junge Männer zum Mitreisen gesucht". :D

Aber es ist halt ein sehr spezieller Life-Style, den man entweder mag oder eben nicht. Ich muss gestehen, dass ich mit nunmehr Mitte 50 so langsam genug davon habe und mich durchaus umsehe, ob es nicht nach dem Lockdown andere Perspektiven für mich gibt. Meine Familie würde das jedenfalls sehr begrüßen.

Eine Karriere in der Studioszene halte ich dagegen für äußerst gewagt. Was ich in den letzten ca. 20 Jahren davon so mitbekommen habe ist schon sehr ernüchternd. Miserable Bezahlung, immer weniger Aufträge etc...da ist die Luft echt dünn. Ich kenne einen Haufen Leute, die eigentlich aus der Studioszene kamen und nun (naja, bald wieder) ihre Brötchen im immer größer werdenden Live-Sektor verdienen wollen/müssen.

Und als Künstler und/oder Honorarmusiker? Naja, das muss man erst recht *wollen*, mit Haut und Haar, mit ganz viel Können, ganz viel Cochones und einer ordentlichen Portion Wahnsinn. Mehr muss man dazu wohl nicht sagen.....;)
 
Mein Grundsatz mitttlerweile: Mach dein Hobby nicht zum Beruf!

Dem muss ich leider auch voll und ganz zustimmen !!!
Ich habe mein Studio immer neben meinem festen Job nach und nach aufgebaut und der große Vorteil, ich bin absolut unabhängig, egal ob gerade bei den Aufträgen was läuft oder mal eben eine längere Durststrecke ist.
Und da es sich ja um einen jungen Mann handelt, hat er ja die Möglichkeit sich die ganze Sache langsam aufzubauen.
Die wichtigste Botschaft also: so viel wie möglich "Unabhängig" zu bleiben, dann kann er schalten und walten wie er will !!!
 
Ich greif den Titel nochmal auf "Was rät man einem jungen musikbegeisterten Menschen" und meine Antwort ist (aus eigener Erfahrung):

Such Dir einen Job, der Dir ebenfalls Spaß macht und Dir ein ordentliches, festes Einkommen sichert. Dann kannst Du die Musik mehr oder weniger exzessiv als Hobby betreiben, musst bei Stil und Equipment weniger Kompromisse eingehen und verdienst damit im besten Fall auch noch nebenher was dazu (z.B. mit Unterricht oder Livegigs). Du bist nicht darauf angewiesen, hast also die Möglichkeit Dein Ding zu machen und wenn es irgendwann so viel wird, daß Du es riskieren magst, dann kannst Du im zur Not noch als Plan B in Deinen alten Job zurückkehren...
-> Klappt auf jeden Fall.

Alternative: Du ziehst das mit Deinem Instrument richtig professionell durch, arbeitest dann als Lehrer und/oder in einem Musikladen und schaust, daß Du Dir ein paar gut bezahlte Livejobs bzw. entsprechende Bands aufreisst (Bereiche Stadlfest/Bierzelt/Gala/Hochzeit). Hast Du noch genug Zeit, dann kannst Du auch ein "Herzensprojekt" mit eigener Musik nebenher fahren und schauen, ob daraus mehr wird...
-> Klappt mit etwas Glück auch.

Exakt so ! +1

Vielleicht noch als Ergänzung:

Ich habe einen Teilzeitjob, der mich grundfinanziert und der mir auch "nichts ausmacht".
Da ich ihn nur in Teilzeit mache "nimmt er mich auch nicht so mit" wie wenn ich den ganzen Tag im Büro abhocken würde.
Die andere Zeit mache ich Theater, Musik, halte Vorlesungen an einer Privatuni und bin Lehrer an einer Grundschule. Das sind Herzensprojekte.
Aber auch hier "frisst mich das nicht auf", da ich nicht davon abhängig bin.
Ich habe aber auch das Glück, dass ich Theater und Musik trotzdem mit professionellen Menschen machen kann, es also keinen "Hobbycharakter" hat.
Ich denke, wenn man gut genug ist, dann funktioniert das auch auf hohem Niveau.

Viele Musikerkollegen - die im Übrigen auf ihren Instrumenten die absoluten Bretter sind - und Schauspielkollegen (die das auch alle gelernt haben! Teilweise sogar an staatlichen Schulen) hingegen spielen jedes Wochenende. Sie müssen für Ihren Lebensunterhalt spielen, spielen, spielen. Denken oft nur von Gig zu Gig. Und müssen so ziemlich fast jeden Job annehmen, egal, ob der Spaß macht oder nicht.
Und auch Musikunterricht geben ist nicht immer so toll. Meist sind die Unbegabten die Solventen und umgekehrt. :D
Die meisten jedoch finden immer noch ihren Spaß daran, sonst hätten sie ja schon längst aufgehört ;)

Und selbst die Orchestermusiker, die ich kenne (hr Symphonieorchster, hr Bigband, Orchester des Staatstheaters Wiesbaden, also alles keine Kleinklickeresvereine ;) ), die demnach auskömmlich verdienen und angestellt sind, kommen spätestens mit Kindern oder aber ab einem gewissen Alter in eine Situation, wo sie es nicht mehr als so erstrebenswert ansehen, jeden Abend zu spielen, an Wochenenden, zerissene Terminkalender zu haben etc.

Wenn man jung ist, findet man noch vieles spannend.
 
Mein Grundsatz mitttlerweile: Mach dein Hobby nicht zum Beruf!
Also wenn Du wirklich Künstler*in bist, stellt sich diese Frage nicht. Ein*e Künstler*in muss einfach tun,was sie tut. Freiberufliche Musiker haben im Schnitt in Deutschland ein Einkommen von ca 1.200 Euro im Monat laut Statistik der Künstlersozialkasse. Sänger*innen und Komponist*innen geht es etwas besser. Wenn es also um Geld geht, wird es schwierig. Eine qualifizierte Ausbildung zum Tonmeister ist auch ein harter Weg. Aber wenn er wirklich will, ist das keine Frage. Ich kann nur empfehlen, es direkt am Anfang in jungen Jahren zu versuchen. Ein späterer Wechsel in einen kreativen Beruf gelingt kaum. ich arbeite seit Jahrzehnten jetzt freiberuflich und für mich war das die richtige Entscheidung.
 
Erst seinen Mann stehen und für sich selbst sorgen können.
Träumereien dann nach Dienstschluss.
Mal sehen, wieviel "Wille" dann noch vorhanden ist.
 
Natürlich heisst das nicht, dass Musik und Familie nicht geht. Frag mal @Sascha Franck, ich glaube, bei dem klappt das. Aber du musst schon verdammt gut sein, nicht nur musikalisch sondern eben auch im Networking, Eigendarstellung, Organisation, Verhandlungsgeschick,...

Lustig, dass du mich hier erwähnst, ich wollte hier im Thread gestern schon was schreiben, war aber zu spät.
Also, dass das bei mir mit der Familie gut hinhaut, das stimmt. Allerdings klappt das auch nur, weil ich eher in der Bezirksliga spiele (kann man bedauern, muss man aber nicht zwingend, hängt halt weitestgehend davon ab, mit wem man spielt - ich bedauere es ehrlich gesagt aber hier und da mal). Von daher müssen auch meine Anstrengungen in punkto Instrumentalkunst, Networking und wasauchimmer nicht so heftig ausfallen. Vor allem aber bin ich nicht jedes Jahr monatelang unterwegs - hatte ich in meiner Junggesellen- bzw. kinderlosen Zeit auch für ein paar Jahre, wäre aber jetzt für mich persönlich unvorstellbar. Und ich kenne auch durchaus ein paar Leute, bei denen genau deshalb das familiäre Glück in die Binsen gegangen ist.

Niemals alles auf die Musikkarte setzen. Niemals.

Das hätte bei mir persönlich damals anders aber überhaupt nicht funktioniert. Ich komme ursprünglich aus Flensburg (jetzt Hannover) und hatte seinerzeit schon ein Wirtschaftsinformatikstudium in der Planung (Praktikum hatte ich sogar schon angefangen), die Uni in FL hatte damals einen extrem guten Ruf und genau das war die aufstrebende Geschichte. Und genau in FL hätte ich mich niemals so nebenher in die Musikszene reinfuchsen können, schlicht und ergreifend, weil es diese Szene da nicht gab, zumindest nicht auf professionellem Niveau. Und da ich nicht in irgendwelchen Tanzmusikbands versauern wollte (was ich ironischerweise jetzt ja - zumindest mehr oder minder - dann doch mache, auch wenn's nicht die typischen Top40 oder Umpftaumpfta-Mallemucke Geschichten sind) und mir auch generell der Sinn nach höheren Weihen stand (hach...), musste ich a) da weg und das b) vollzeitmäßig angehen.
Ich kenne auch Leute, bei denen es so wie von dir mit einem stückweisen Umstieg gelaufen ist, bzw. auch welche, die immer noch parallel einem anderen Beruf nachgehen, aber in meinem Dunstkreis ist das eher die Ausnahme (gut, ein paar Schüler haben halt viele).

Vor allem heute nicht.

Das hängt vom musikalischen Betätigungsfeld ab. Als Ton- bzw. eher Veranstaltungstechniker findet man noch ganz gut Jobs. Das ist dann aber oft nicht mehr sehr musikfokusiert. Als VA-Techniker haste eben auch sehr viel mit Logistik und schnöder Wupperei zu tun, musst, wenn der Gig gespielt ist, noch bis 3 Uhr Bühnen abbauen, zum Lager fahren und das Zeugs da verstauen. Ist trotzdem ein Job, den ich prinzipiell interessant finde, aber man muss eher ungebunden sein.
Für Tontechniker als solche gilt ähnliches wie für Musiker: Die Luft wird dünn. Sehr dünn. Das hat sowohl mit geringerem Bedarf wie auch mit stark erhöhter Konkurrenz zu tun. Von daher gebe ich dir recht.

Auf genau letzteres möchte ich auch nochmal eingehen.
Seit einigen Jahren schießen Ausbildungsbetriebe, die sich im weitesten Sinne populärer Musik widmen, wie Pilze aus dem Boden (ok, mittlerweile nicht mehr, aber die Ausbildungsstätten laufen fast alle aktuell noch weiter). Das kann man mal, so wie ich auch, für wünschenswert gehalten haben, an sich ist es totaler Bullshit.
Warum das? Nun, da werden Jahr für Jahr bspw. so um die 50 professionell ausgebildete Drummer auf die Welt losgelassen. Und die sind gut, streckenweise sogar extrem gut, weil die Ausbildungsstandards in den letzen 1-2 Jahrzehnten wirklich ganz massiv an Qualität zugelegt haben (das war früher an sehr vielen Hochschulen echt ganz schütter).
Man mag jetzt denken: Cool, lauter geile neue Musiker. Nur, der Pferdefuß ist: Es gibt absolut keine Jobs für jährlich 50 neue top ausgebildete Drummer in D. Es gibt vielleicht Jobs (also welche, mit denen man sich auch längerfristig ernähren kann) für 5-10. Mehr nicht.
Achja, und die ganzen neuen Fachkräfte sind auch alle hochqualifiziert was neue Medien, Networking und Co. angeht, da muss man dann auch noch mithalten können.

Das sind mMn die Gesichtspunkte, die man abwägen muss. Und selbst wenn man in all den Bereichen ganz weit vorne mitmischen kann, heißt das noch lange nicht, dass man Jobs hat. Denn die anderen mischen auch so weit vorne mit und dann bleibt immer noch ein Missverhältnis von 2 Jobs für 10 Anwärter, sodass es letztendlich ausschließlich Glückssache sein wird, ob man Fuß fassen kann oder nicht.
 
Man lebt nur einmal und sollte versuchen seine Ziele zu erreichen und seine Wünsche zu erfüllen.
Ich bin kein Freund vom Pessimismus. Man kann ruhig seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Auch hinfallen und wieder aufstehen...
 
Man lebt nur einmal und sollte versuchen seine Ziele zu erreichen und seine Wünsche zu erfüllen.
Ich bin kein Freund vom Pessimismus. Man kann ruhig seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Auch hinfallen und wieder aufstehen...

Naja. Also bei mir war's so: Jahrelanges Spielen sowieso. Dann ca. 2 Jahre recht intensiver Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung. Dann 4 Jahre Studium. Das sind dann mal, wenn man die Vorbereitung auf die Prüfung nur zur Hälfte anrechnet, 5 Jahre, die u.U. weg sind, weil ich danach direkt Hartz IV beantragen muss oder bei McD Burger brate. Die von Studierten gerne genommenen Jobs als Musikschullehrer sind nämlich auch samt und sämtlich auf Jahrzehnte belegt, bleibt u.U. noch der Quereinstieg in eine allgemeinbildende Schule (ganz und gar nicht das, was man als Musiker will). Ansonsten sind die Jahre eben einfach weg.
Das ist bei anderen Studiengängen deutlich anders, in keinem mir bekannten Fachgebiet ist das Missverhältnis zwischen Jobs und Stellensuchenden so schlecht.
Unterm Strich also viel Aufwand und Herzensblut für's Erfahrungen sammeln.
 
Unterm Strich also viel Aufwand und Herzensblut für's Erfahrungen sammeln.
Ganz genau. Niemand sagt, dass es einfach wäre. Sicher auch viel schwieriger als in "normalen" Berufen.
Vielleicht scheitern sogar weit mehr als 90 Prozent, das muss man alles nicht verschweigen.
Trotzdem glaube ich, dass man seinen eigenen Weg finden und gehen sollte. Auch steinige Wege.
Ohne Träume wäre das Leben recht öde.
 
Trotzdem glaube ich, dass man seinen eigenen Weg finden und gehen sollte. Auch steinige Wege.
Ohne Träume wäre das Leben recht öde.
Sorry, aber das versteht sich von selbst. Meine Posts bitte auch unter der Prämisse verstehen.

Man sollte auch als junger Mensch das ganz rational einordnen: Wenn ich den absoluten Traum habe, Musiker oder Produzent zu werden und genau weiß, dass es mir das Herz zerreißt, wenn ich irgendwas anderes mache, dann gibt es keine andere Wahl, dann muss ich das tun. Ich habe mir das damals ganz rational entschieden und wollte nicht über Jahre ums Überleben kämpfen. Außerdem haben meine Bandkollegen für sich ähnlich entschieden und wir sind letztlich alle heute sehr glücklich mit unserem Leben.

Ich komme ursprünglich aus Flensburg (jetzt Hannover) und hatte seinerzeit schon ein Wirtschaftsinformatikstudium in der Planung (Praktikum hatte ich sogar schon angefangen)
Das ist ja witzig. Ich habe das mit dem Wirtschaftsinformatikstudium dann gemacht, bin glaube ich sogar ähnlich alt und wohne auch in der Nähe von Hannover. Ich glaube, wir sollten uns mal treffen und austauschen, wie unsere andere Möglichkeit hätte aussehen können. :)
 
Die Band sollte mittlerweile nicht ganz unbekannt sein? Hier gibt es Antworten:
 
Ganz genau. Niemand sagt, dass es einfach wäre. Sicher auch viel schwieriger als in "normalen" Berufen.
Vielleicht scheitern sogar weit mehr als 90 Prozent, das muss man alles nicht verschweigen.
Trotzdem glaube ich, dass man seinen eigenen Weg finden und gehen sollte. Auch steinige Wege.
Ohne Träume wäre das Leben recht öde.

Das unterschreibe ich alles so - desungeachtet würde ich es aktuell (also ganz spziell aktuell natürlich sowieso nicht...) für keine gute Idee halten, jemandem den Beruf des Musikers zu empfehlen. Mein Ratschlag ginge da eher in Richtung dessen, was @Ennui schon sagte, nämlich zweigleisig zu fahren und vielleicht zu versuchen, einen Lebensstil zu finden, der es einem zumindest zeitweise ermöglicht, im Job nicht so hart ran zu müssen, sodass man seine Fühler tatsächlich relativ intensiv in musikalische Gefilde ausstrecken kann und auch genug Zeit bleibt, sich dem Instrument, Proben, Aufnahmen und Co. zu widmen.
So richtig komplett auf's musikalische Pferd kann man aktuell ja auch eigentlich nur in Form eines Studiums setzen (Durchschlagen mit ner Band geht schon lange nicht mehr) - und das halte ich aus den genannten Gründen für zu waghalsig.
Ok, gibt auch noch ein paar neuere Berufsbilder, wie das des Youtubers - aber ob das jetzt besserer oder sicherer ist....

Das ist ja witzig. Ich habe das mit dem Wirtschaftsinformatikstudium dann gemacht, bin glaube ich sogar ähnlich alt und wohne auch in der Nähe von Hannover. Ich glaube, wir sollten uns mal treffen und austauschen, wie unsere andere Möglichkeit hätte aussehen können.

Das können wir sehr gerne mal gelegentlich ins Auge fassen.
 
Ohne Träume wäre das Leben recht öde.

Ich glaube hier liegt der entscheidende Passus:

Ist das Leben, was sich der junge Mensch hier vorstellt, wirklich "der Traum"?
Wie @Ennui ja schon erzählt, kenne ich die Geschichte einer einstmals sehr bekannten deutschen Sängerin, mit der ich auch schon gespielt habe (weil ich in ihrer Klasse war und sonst keiner Bass spielen wollte :D ).

Die war mal echt big. Mit Riesen-Fanbase, einem Nummer1-Hit und mehreren Top-Ten-Hits.
Und sie ist sogar lange Zeit am Boden geblieben.
Trotzdem: Touren - Studio - Touren - Stimmprobleme, trotzdem touren - Auskurieren, keine Jobs, Studio - Touren etc. etc.
Immer mit den besten Freunden abhängen macht selbst aus den besten besten Freunde irgendwann mal Nervensägen (zwischendrin oder sogar jetzt noch geht man anwaltlich gegeneinander vor).

Und auch bei ihr kann man sagen, dass sie eigentlich nicht wirklich vorhatte, Sängerin zu werden.
Ich bin nämlich immer noch der festen Überzeugung, dass viele Dinge einfach passieren. Und vieles nicht passiert, was man unbedingt will!


Ich bin mit Leib und Seele Musiker und Theatermensch. Und ich kann mir ein Leben ohne nicht vorstellen. Wenn es mir nicht gut geht, dann füllt Musik mein Herz. Dann kann ich wieder atmen, leben.

Ich weiß aber nicht, ob sie noch die Quelle meines Glücks sein kann, wenn ich sie benutzen muss, um zu Überleben.
Ich habe ja meine Kinder auch zum Liebhaben. Und nicht als Rentenvorsorgegarantie ... ;)
 

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