Eine aufgenommene Audiospur kann man hingegen nicht quantisieren (Mal abgesehen davon, dass man Schläge in Spuren hin- und herschieben kann
Wird das Verschieben von Audioevents auf ein Quantisierungsraster nicht als "quantisieren" bezeichnet? Falls ja, spielt es ja keine Rolle, ob es sich um Midi Daten oder Audiodaten handelt. Bei der Bearbeitung von akustischen Drums quantisiere ich die Audiospuren bei sämtlichen Produktionen.
Deshalb würde ich die Frage des TE folgendermaßen beantworten:
Quantisieren "muss" man gar nichts, aber man kann, wenn man die entsprechenden Werkzeuge dafür zur Verfügung hat und mit der Performance der Musiker nicht zufrieden ist.
Bei Logic gibt es dafür dieses interne Flextool, allerdings gibt es glaube ich bei Logic Pro X mittlerweile noch einen anderen Editor, mit dem man Audiodateien quantisieren kann. Cubase / Nuendo bieten Variaudio bzw. mit Hilfe der Hitpoints lassen sich Punkte bestimmen, die auf ein gewisses Raster quantisiert werden sollen. Ähnlich wie Flexmarker in Logic. Pro Tools bietet so etwas soweit ich weiß schon seit vielen vielen Jahren. Auch Melodyne eignet sich als Werkzeug dafür.
Allerdings können - anders als bei Midi - bei Audiospuren gewisse Probleme auftreten. Quantisiert man die Aufnahmen mit oben genannten Mitteln, muss man aufpassen, dass keine unerwünschten "Nebengeräusche" entstehen. Dabei wird das Audiomaterial gestreckt oder gestaucht, was unter Umständen zu Phasenproblemen, Artefakten oder sonstigen Dingen führen kann --> wie als würde man ein Gummiband zur sehr dehnen, bis es porös wird.
Sollte es zwischen den verschiedenen Audiospuren Übersprechungen geben (passiert gerne wenn alle Musiker bei der Aufnahme in einem Raum gleichzeitig eingespielt haben und z.B. vom Piano ein Teil ins Violinenmikrofon kommt usw.) kann das Quantisieren der einzelnen Spuren ebenfalls zu komischen Dopplungen, Tonverzerrungen und Phasenschwierigkeiten führen.
Das Ganze kann ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen und man muss sich überlegen, ob es einem das Wert ist oder ob man die Aufnahme eben von vorne herein so plant, dass die Musiker so viel Zeit haben die Tracks wiederholt einzuspielen, bis man ein brauchbares Ergebnis als Grundlage zur Bearbeitung hat, ohne dehnen, stauchen, strecken, schnippeln und zusammenkleben zu müssen.
