Was muss man alles quantisieren ?

S

SDAA

Guest
Hallo,

möchte Geige, Bass, Drums, Gitarren und Klavier aufnehmen.
Welche dieser Teile kann man problemlos quantisieren ?
Gibt es einer dieser Instrumente, die mann nicht oder garnicht quantisiert ?
Danke !
 
Quantisieren kann man nur Mididaten. D.h. wenn du per e-drum Midinoten aufnimmst, kannst du die nachher auch quantisieren, was, je nachdem wie gut der Drummer spielt, notwendig, sinnvoll oder destruktiv sein kann.
Eine aufgenommene Audiospur kann man hingegen nicht quantisieren (Mal abgesehen davon, dass man Schläge in Spuren hin- und herschieben kann. Falls du das mit "Quantisieren" meinst, ziehe ich meine Aussage zurück
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"Was muss man alles quantisieren?"

Gar nichts MUSS man quantisieren.


Aber z.B. Cubase KANN alles quantisieren.
 
Eine aufgenommene Audiospur kann man hingegen nicht quantisieren (Mal abgesehen davon, dass man Schläge in Spuren hin- und herschieben kann

Wird das Verschieben von Audioevents auf ein Quantisierungsraster nicht als "quantisieren" bezeichnet? Falls ja, spielt es ja keine Rolle, ob es sich um Midi Daten oder Audiodaten handelt. Bei der Bearbeitung von akustischen Drums quantisiere ich die Audiospuren bei sämtlichen Produktionen.

Deshalb würde ich die Frage des TE folgendermaßen beantworten:

Quantisieren "muss" man gar nichts, aber man kann, wenn man die entsprechenden Werkzeuge dafür zur Verfügung hat und mit der Performance der Musiker nicht zufrieden ist.

Bei Logic gibt es dafür dieses interne Flextool, allerdings gibt es glaube ich bei Logic Pro X mittlerweile noch einen anderen Editor, mit dem man Audiodateien quantisieren kann. Cubase / Nuendo bieten Variaudio bzw. mit Hilfe der Hitpoints lassen sich Punkte bestimmen, die auf ein gewisses Raster quantisiert werden sollen. Ähnlich wie Flexmarker in Logic. Pro Tools bietet so etwas soweit ich weiß schon seit vielen vielen Jahren. Auch Melodyne eignet sich als Werkzeug dafür.

Allerdings können - anders als bei Midi - bei Audiospuren gewisse Probleme auftreten. Quantisiert man die Aufnahmen mit oben genannten Mitteln, muss man aufpassen, dass keine unerwünschten "Nebengeräusche" entstehen. Dabei wird das Audiomaterial gestreckt oder gestaucht, was unter Umständen zu Phasenproblemen, Artefakten oder sonstigen Dingen führen kann --> wie als würde man ein Gummiband zur sehr dehnen, bis es porös wird.
Sollte es zwischen den verschiedenen Audiospuren Übersprechungen geben (passiert gerne wenn alle Musiker bei der Aufnahme in einem Raum gleichzeitig eingespielt haben und z.B. vom Piano ein Teil ins Violinenmikrofon kommt usw.) kann das Quantisieren der einzelnen Spuren ebenfalls zu komischen Dopplungen, Tonverzerrungen und Phasenschwierigkeiten führen.

Das Ganze kann ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen und man muss sich überlegen, ob es einem das Wert ist oder ob man die Aufnahme eben von vorne herein so plant, dass die Musiker so viel Zeit haben die Tracks wiederholt einzuspielen, bis man ein brauchbares Ergebnis als Grundlage zur Bearbeitung hat, ohne dehnen, stauchen, strecken, schnippeln und zusammenkleben zu müssen.
 
Wie schon gesagt, wenn mans so interpretiert, kann man alles quantisieren, ja.
 
So einspielen, dass nichts quantisiert werden muss. Das ist der Optimalfall.

Kein normaler Mensch, auch kein Vollprofi, spielt immer exakt auf dem Raster, schon gar nicht bei einer Livesession.
Alles exakt aufs Raster zu schieben wäre also kontraproduktiv und greift massiv in das natürliche Timing ein.
Vorausgesetzt natürlich, die Musiker haben ein brauchbares Rhythmus- und Timinggefühl und spielen halbwegs tight. Wenn die Performance so schlecht ist, dass alles nur eiert, zieht und hängt, ist Quantisieren nicht nur ne Strafarbeit, sondern am Ende einfach parfümierte Scheiße.

Wenn mal an ein paar Stellen ein kleiner Verspieler, Zieher, Hänger o.ä. ist, kann man das dann hinschieben. Aber auch hier - nicht einfach aufs Raster ziehen. Ist der Drummer in dem Part z.B. relativ konstant 20ms vor dem Klick, solltest du diese Verschiebung bei der Korrektur mit berücksichtigen.
 
möchte Geige, Bass, Drums, Gitarren und Klavier aufnehmen.
Welche dieser Teile kann man problemlos quantisieren ?
Gibt es einer dieser Instrumente, die mann nicht oder garnicht quantisiert ?
Danke !
Weiß schon es ist eine aussterbende Kunst ...

Aber würde gehen, dass man die Instrumente beherrscht und auf Klick einspielt ;-)
Manchmal müssen die Instrumente zueinander sogar ohne Klick, weil mit viel unterschiedlicher Tempodynamik eingespielt wird, passen !

Sind sie das, braucht man nix quantisieren :)
Kann man das nicht, dann hilft üben ...

Also in echt eingespielte Gitarre, Geige, Klavier und Bass würde ich niemals quantisieren !
Wie schon geschrieben ich würde den Instrumentalisten so lang einspielen lassen bis es passt.
Checkt er es nicht, muss ein anderer ran, hehehe, so ist das Leben :)

Drums/Percussion würde ich schon eher bearbeiten, wenn ich will dass sie mehr "treiben" oder mehr "Laid Back" klingen

Ein wenig quantisieren kann man, wenn den schon mal nötig ist, alles und das in jede Richtung ...

Ich gehe mal davon aus das du eh in echt eingespielte Instrumente gemeint hast ?


.
 
Drums/Percussion würde ich schon eher bearbeiten, wenn ich will dass sie mehr "treiben" oder mehr "Laid Back" klingen

was dann dazu führt, daß man versucht ist erstmal alles schön aufs Raster zu ziehen um das Gesamte dann minimal nach vorne oder hinten zu schieben... Großer Fehler, denn man hier immer wieder hört. Microtiming - welches zu diesem "treiben" oder "laid back-feeling" führt ist leider viel komplexer und spielt sich meistens zwischen der 1 und der 4 ab. Das ist händisch praktisch kaum hinzubekommen.

ich glaube auch, daß sich die Hörgewohnheiten durch die Möglichkeit des quantisierens (und es wird überall quantisiert wie blöd) geändert haben und man deshalb heutzutage auch mehr quantisieren muß. Mir fällt das oft auf, wenn ich Musik aus den 60ern/70ern höre... was da allein an Geschwindigkeitsschwankungen drin ist... früher wäre es mir nicht aufgefallen, jetzt zuck ich schon beim kleinsten Wackler und denk mir: boah....
 
@malt30
bist jo a echter Schlagwerker und ein sehr Guter !

Ich hab da vergessen zu erwähnen, dass auch bei mir, bei meinen Sachen, leider das Schlagwerk selten in echt eingespielt wurde :-(

Bin da voll bei dir, wenn schon mal ein echter Schlagwerker im Aufnahmeraum, dann soll der schon mal gscheit einspielen !

Aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass zwar alle Instrumente bei mir in echt, bis auf das Schlagzeug, dass bis dato auch bei meinen Sachen meist programmiert mit AD wurde ... welche Schande !!!!

Wird es aber in Zukunft eh nimmer geben, weil Schlagzeug ist ja essentiell, und drum nur mehr in echt in Frage kommt :)

Und da bin ich voll bei dir !


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Drums/Percussion würde ich schon eher bearbeiten, wenn ich will dass sie mehr "treiben" oder mehr "Laid Back" klingen

was dann dazu führt, daß man versucht ist erstmal alles schön aufs Raster zu ziehen um das Gesamte dann minimal nach vorne oder hinten zu schieben... Großer Fehler, denn man hier immer wieder hört. Microtiming - welches zu diesem "treiben" oder "laid back-feeling" führt ist leider viel komplexer und spielt sich meistens zwischen der 1 und der 4 ab. Das ist händisch praktisch kaum hinzubekommen.

ich glaube auch, daß sich die Hörgewohnheiten durch die Möglichkeit des quantisierens (und es wird überall quantisiert wie blöd) geändert haben und man deshalb heutzutage auch mehr quantisieren muß. Mir fällt das oft auf, wenn ich Musik aus den 60ern/70ern höre... was da allein an Geschwindigkeitsschwankungen drin ist... früher wäre es mir nicht aufgefallen, jetzt zuck ich schon beim kleinsten Wackler und denk mir: boah....

Aber genau diese alten Sachen bringen mich immer wieder zum schwärmen. Ist zum Teil halt Soul pur. Fehlt heute leider vielen Bands/Produktionen.
 
Aber genau diese alten Sachen bringen mich immer wieder zum schwärmen. Ist zum Teil halt Soul pur. Fehlt heute leider vielen Bands/Produktionen.
da gehts dir wie mir :)

Ich liebe die Musikalität der 60/70er !
 
Cubase KANN alles quantisieren.
Nope! Polyphones Audiomaterial z.B. nicht ;)

Grundsätzlich ist ein quantisieren Pflicht, jedes Instrument muss in ein ordentliches Raster! Wir sind doch keine Notenmessies!

Erwähnte ich schon, dass ich die Frage des TE für Blödsinn halte?
 
Cubase KANN alles quantisieren.

Nope! Polyphones Audiomaterial z.B. nicht

@ NurEinPing:

Das stimmt so nicht. Zum Quantisieren von Drums verwende ich in der Regel eine Overheadspur und die ist mal alles andere als monophon. Es kommt dabei auf die Transienten an, mit Hilfe derer die Hitpoints entdeckt werden und die im wahrsten Sinne des Wortes ausschlaggebend für ein erfolgreiches Quantisieren sind. Ob monophon oder polyphon spielt da keine Rolle.

Wenn du allerdings "Tonhöhenkorrektur" mit Quantisieren meinst, gebe ich dir recht. Das funktioniert tatsächlich nur mit monophonen Spuren in Cubase/Nuendo. Aber ich glaube darauf hat die Frage des TE nicht abgezielt.

Erwähnte ich schon, dass ich die Frage des TE für Blödsinn halte?

Weshalb?
 

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