Was haltet ihr von melodyne und Co. ?

[boonjan]

Hallo Ihr Sänger,
ich möchte mal eine Umfrage starten.
Was haltet ihr von melodyne und Co. ?
Sollte man überhaupt ein solches Tool nutzen, oder ist es zu "unecht", zumindest was die Arbeit an Vocal-linien angeht?
Ich persönlich benutze melodyne haupsächlich für elektonische Projekte
(Hip-Hop, Dance) aber auch in anderen Bereichen kann man echt abgefahrene Ergebnisse erziehlen. Als "Produzent" bin ich von melodyne absolut überzeugt,
aber als Musiker (Sänger), na ja... möchte mal jemanden hören, der das was man mit melodyne veranstalten kann "live" performed .
Was meint ihr dazu???
Gruß boonjan

 

[DJGravityBochum]

Hi,

Ich hab mir mal die Demo von Melodyne gezogen und muß sagen das ist echt ein Tools zur arbeits erleichterung man muß nicht die Textpassagen ewig neu einsingen lassen einfach klick hier, klick da fertig !!!

Werd mir es auf jedenfall zulegen !!!

 

[human_ray]

hi
also die artefakte die du beim timestreching/pitch-shifting reinbekommst machen die software leider unbrauchbar. das macht die aufnahme so dermaßen kaputt - da nützt es nix das man schnell arbeiten kann.

allerdings ist es schon ein jahr her das ich melodyne getestet habe. möglicherweise geht es in der neuen version dass man beim offline bouncen einen besseren timestrecht algorythmus auswählen kann.

lg

 

[mad]

Also wenn ich mich auf den Thread-Titel beziehen soll, lautet mein Credo:

Wenn man singen kann, ist Melodyne überflüssig.

Gruss

Mad

 

[NULL]

ich kann da nur human_ray beistimmen. melodyne bringt zum teil so komische artefakte

autotune im grafikmodus find ich besser, auch wenns ne schweine arbeit ist

 

[popsta]

Moin,
ich finde Melodyne richtig gut, da es über Mellodyne Bridge in Cubase eingebunden werden kann. Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber man kann damit auch lange Gesangspassagen relativ einfach bearbeiten. Bei Autotune kann man als Produzent schnell nen Nervenzusammenbruch bekommen
Beide Programme sind aber immer dann brauchbar, wenn der Sänger oder die Sängerin FAST 100% ig eingesungen hat und nur noch der letzte Schliff fehlt.
Alles andere (also einen [g=40]Halbton[/g] neben der [g=63]Harmonie[/g] ) bringt gar nix, man muß nicht immer alles mit Software auszubügeln, dann besser neu einsingen lassen oder den Sänger verklagen

 

[human_ray]

ich glaub ich brauch einen neuen anwalt für die vielen klagen

wenn kunden meinen, dass sie singen können ist das natürlich eine dumme sache.
aber für die ist melodyne sowieso gut genug

das echtzeittimestreching hat mich immer fasziniert - da wollte ich mal in melodyne gedoppelte stimmen so auf die schnelle synchron bekommen - hat dann doch ziemlich nach roboterchor geklungen. da würde ich wenn dann vocalign verwenden.

wenn ein sänger/sängerin fast 100%ig gesungen hat reicht eigentlich autotune völlig aus.
man kann auch mit dem pitch-shift werkzeug-grafikmodus im cubase sx einiges vorab grob hinbiegen.
und im autotune kann man auch abschnittsweise tunen und dann den tonumfang stark einschränken - dann ist es auch genauer.

ungenaues timing ist da schon ein viel größeres problem.

aber eigentlich ist das schon eine schande, dass man aus jeder schlanken, blonden frau mit halbwegs großen möpsen eine sängerin machen kann.

das macht uns irgendwie zu ton-chirurgen meint ihr nicht?

lg
wojtek

 

[boonjan]

Du sagst es wojtek...
und wenn man mal überlegt was wir "ton-chirurgen" im Gegensatz zu den "richtigen-chirurgen verdienen
Naja... viel Spaß noch beim "robottern " mit melodyne und co.
Gruß boonjan

 

[boonjan]

Hi popsta,
An sich haste völlig Recht mit Deiner Behauptung "einen [g=40]Halbton[/g] neben der [g=63]Harmonie[/g] bringt gar nix" allerdings habe ich da im elektro Bereich auch echt positive Erfahrungen gemacht... Zumindestens bei "Studio-Versions".
Ach ja, nebenbei:
an statt den Sänger/die Sängerin zu verklagen würde ich vorschlagen, einfach die Stimme in melodyne o.ä. so zu "verpitchen", dass diese freiwillig neu einsingen
Gruß boonjan

 

[frankye]

Hi

ich arbeite mittlerweile relativ oft mit Melodyne und muss sagen, dass es auch wegen Scale und Snap Modus deutlich brauchbarer ist als Autotune! Man muss sich halt nur mal richtig reinarbeiten und auch mit den Phrasierungswerkzeugen etc arbeiten dann geht es auch. Ist halt ein bisschen Einarbeitung nötig und nicht plug n play wie bei Autotune. Dann sind die Ergebnisse aber recht gut

 

[RockIngenieur]

frankye schrieb:
Hi

ich arbeite mittlerweile relativ oft mit Melodyne und muss sagen, dass es auch wegen Scale und Snap Modus deutlich brauchbarer ist als Autotune! Man muss sich halt nur mal richtig reinarbeiten und auch mit den Phrasierungswerkzeugen etc arbeiten dann geht es auch. Ist halt ein bisschen Einarbeitung nötig und nicht plug n play wie bei Autotune. Dann sind die Ergebnisse aber recht gut

Also höre ich da heraus, daß sich Melodyne (->Uno) mehr lohnt als der Autotune wenn man nur bereit ist, sich mit dem Programm auseinanderzusetzen?
Ich schwanke nämlich zwischen diesen zwecks leichter Intonationskorrektur.

Viele Grüße,
Ulrich

 

[noisefloor]

ööhm, wenn ein Sänger/eine Sängerin fast 100% gesungen hat, was brauch ich dann noch Sachen wie Melodyne? Ein paar kleine Unebenheiten im Gesang machen es doch gerade interessant. Und gerade wenn Gefühl in die Sache kommen soll machen kleine Schwanker in der Intonation doch genau das aus, nämlich Gefühl.
Beispiel: Ein Sänger singt eine sehr traurige Passage. Wenn er nun alles absolut auf den Ton singen würde, dann kommt doch diese Stimmung nicht mehr rüber.

Um auf die Hauptfrage zurückzukommen: Ich denke, die Sachen sind allerhöchstens zum arbeiten mit Samples zu gebrauchen, da man damit ohne all zu großen Aufwand Melodien zusammen schnibbeln kann.
Einen echten Sänger bzw eine Sängerin würde ich dann doch lieber die Sache zum 12 mal einsingen lassen...oder halt mal ne Pause machen, ist ein Prima "tool" für Intonationskorrektur


Noisefloor