Vovox Kabel

[planetrokka]

Hallo Leutz,

ich möchte mir heute neue Kabel bzw. "Klangleiter" von Vovox oder sonstigen guten Anbietern zulegen.

Im Moment tendiere ich zu dieser VOVOX SONORUS Serie, bin aber unsicher ob ich die "direct" oder "protect" Version kaufen soll.

Da ich einige Meter Kabel brauchen werde und ja alles nicht so billig zu bekommen ist, wollte ich mal anfragen wie eure Meinungen und Erfahrungen im Umgang mit eben solchen Kabeln sind und mir dann `nen Kopp machen welche ich nehme.

Außerdem Interessiert mich, ob jemand davon gehört hat, dass angeblich AES/EBU XLR Kabel auch zum Anschluss von Studio Mikro's geeignet seien sollen. Und zwar mit besseren Klangergebnissen als normale MIc Kabel ???!

Bin gespannt und danke jedem im Vorraus für Wohlgemeintes zu all dem

 

[Muenze]

Also ich hab das Vovox direct 5m. Das war damals bei meinem Brauner mit dabei. War zwar erst bisschen skeptisch, weil keine Abschirmung, aber das funktioniert bestens. Das ist ein kristallklarer Sound. Da ist keine Einstreuung. Ich weiß jetzt nicht wie das bei längeren Kabeln ist, aber in einem Studio sollte das mit der Abschirmung eigentlich kein Thema sein. Mir reichen die 5m bis zu meinem Preamp. Der Rest ist ja dann Line-Signal.

 

[heimlichstillleise]

Du wirst sicher wieder die generellen Aussagen bekommen, dass Kabel eh keinen Unterschied machen. Hatten wir vor kurzen gerade wieder irgendwo hier.

Auch wenn das so allgemein gesagt nicht korrekt ist, so ist es doch so, das die Unterschiede so marginal sind, dass sich das ganze Spiel erst ab einem Level lohnt, der normalerweise nicht durchgezogen wird, weil es einfach finanziell in keiner Relation zu einer möglichen Veränderung (ich benutze bewusst nicht das Wort Gewinn) steht.

Ich würde mir das Geld für die Vovox sparen und lieber an anderer Stelle ausgeben. Am besten ist Geld im bei Thema Monitoring aufgehoben. Das beinhaltet Raum und Lautsprecher.

Zum Thema Kabel.

Sommer "Source" Kabel hat ziemlich gute Werte und liefert für 2,80 € pro Meter eine wirklich gute Performance und eine gute Haltbarkeit. Die technischen Werte sind sehr gut und es ist besser als viele andere Kabel, auch wenn Du selbst den Unterschied auf den meisten Systemen gar nicht wahrnehmen wirst und daher auch mit noch günstigeren Kabeln locker gut durchkommst.

Vovox Kabel habe ich bei mir komplett wieder verbannt, weil die erstens nur wirklich "funktionieren" wenn man das ganze konsequent durchzieht und spätestens bei Thema Multicore und Patchbay wird es wirtschaftlich einfach abstrus. Ausserdem haben die sich hier sehr empfindlich gegenüber Einstreuungen von Netzwerkkabeln und Monitorkabeln gezeigt. Und diese finden sich natürlich in einem aktuellen Studio zu nicht unerheblicher Zahl.

Also ich will hier nicht wieder anheizen. Aber:

Es gibt Unterschiede bei Kabeln, die aus dem Verhältnis der technischen Parameter:

Leitungswiderstand
Wellenwiderstand
Kapazität und
Ableitung

resultieren. Aber die Unterschiede sind so gering, dass es nicht zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen loht auf andere als einfach qualitativ und technisch gute Kabel zu setzten.

Das ein AES Kabel mit 110 Ohm Wellenwiderstand für analog nun besser klingt als eins ohne Angabe würde ich pauschal ausschließen.

 

[planetrokka]

Hallo Muenze, dank für deine Antwort.
Ist dein Kabel ein Sonorus oder die normale Variante Direct S ?
Also gemeint ist jetzte Vovox Sonorus direct oder Vovox Direct S 500

Es verhält sich bei mir so, dass ich zwar viele, aber dafür kurze (1m) Strecken habe.

Mir ging es in der Tat um Einstreuungen. Aber auch um Soundunterschiede. Dem Sonorus wird bescheinigt das es angeblich offener und noch klarer in den Höhen liegt.
Das ist ja schon mal nicht schlecht.Je nach Hörgewohnheit.

Ich erhoffe mir von solchen "Klangleitern" einfach nur bestmögliche Signal Übertragung, ohne mir darüber weiter die Birne zermatern zu müssen, wie ich noch was aus meiner bescheidenen Homerecordingbude nebst Equipment rausholen kann.

 

[planetrokka]

Vielen Dank @heimlichstillleise.

 

[karumba]

ich sehe das wie heimlich & würde mir das geld lieber sparen. für gitarrenamps machen die kapazitäten schon einen unterschied oder live eben die haltbarkeit, aber für line & mikrosignale im studio nicht wirklich. selbst wenn man 10m normales kabel nimmt, kommt man vielleicht auf werte von 1ohm & 1uF. der 6dB tiefpass hat damit eine grenzfrequenz von 160kHz. ein solides schirmgeflecht würde ich bei einem guten hersteller wie cordial oder sommer annehmen & die (tiefpass-)werte sind auch dicke ausreichend.

der wellenwiderstand ist nur für digitalsignale wichtig & hat keinen einfluss auf ein analoges audiosignal.

 

[Sampa]

Die Soundunterschiede dürften bei den entsprechenden Line und Mikrofonsignalen höchstwarscheinlich nur auf einen Placebo Effekt zurückzuführen sein.

Dachte frühers auch dass Vovox Kabel zumindest eine niedrigere Kabelkapazität hätten, aber nicht mal das ist (zumindest bei den XLR Leitungen) der Fall (hab erst vor ein paar Tagen ein 3m Vovox XLR Kabel von Hand vermessen).

1ohm & 1uF.

Viel zu viel, also zumindest die Kapazitätswerte:

Ein 3 Meter Vovox XLR Kabel hat (grad nachgemessen )


Ohmscher Widerstand Hot bzw. Cold Leitung: ca 0,72 Ohm (mit 2x Übergangswiderstand Lötverbindung XLR Stecker)

Kapazität zwischen Hot & Cold: 254pF

An Line und Mikrosignale mit Ein und Ausgangsimpedanzen von wenigen Ohm bis einige Kilohm tut sich da so gut wie gar nix..

@Planetroka: Ich verkauf dir gerne alle meine Vovoxkabel. Schreib mir einfach ne PN wenn du Interesse hast

 

[AndiPaulo]

Ich hab deine Studiobilder im Profil gesehen. Ich würd drauf tippen daß du ne Verbesserung hinkriegst wenn du die Knete in ne vernünftige Raumakustik steckst. Da sind zwar nur kleine Ausschnitte zu sehen, aber auf denen viel Noppenschaum. Das geht besser, und davon haste mehr Klanggewinn als von teueren Kabeln.

 

[karumba]

Viel zu viel, also zumindest die Kapazitätswerte:

Ein 3 Meter Vovox XLR Kabel hat (grad nachgemessen )

Ohmscher Widerstand Hot bzw. Cold Leitung: ca 0,72 Ohm (mit 2x Übergangswiderstand Lötverbindung XLR Stecker)

Kapazität zwischen Hot & Cold: 254pF

deckt sich ja grob mit deiner messung von 3m, denn ich hatte meine werte ja für 10m kabel angegeben.

leute, ist euch eigentlich bewusst, dass wir verdammt viel glück gehabt haben als die physikalischen gesetze entstanden sind? stellt euch für ein kabel wäre ein hochpass

 

[synthpark]

die richtig guten Kabel unterscheiden sich bei 1MHz.

allerdings ist neulich hier ein Monoprice Kabel der Laenge 25 meter draufgegangen, weil ein Kurzschluss zwischen 2 der 3 Adern besteht. Aergerlich. Also das Kabel muss wenigstens funktionieren und das lange.

 

[Sampa]

deckt sich ja grob mit deiner messung von 3m, denn ich hatte meine werte ja für 10m kabel angegeben.

Achso stimmt. Hatte ich nicht gleich gesehen. Aber 1uF ist etwas viel... das müssten dann schon hunderte Meter von Kabel sein.

Den ohmschen Kabelwiderstand zur Berechnung der Grenzfrequenz zu verwenden ist leider aber nicht ganz korrekt, da sich der Tiefpass ja über die Ausgangsimpedanz des Signalquelle und der Kabelkapazität bildet. Der ohmsche Widerstand der Leitung ist im Vergleich dazu so gering dass dieser eigentlich zu vernachlässigen ist.

Würde man das Kabel wirklich nur für sich alleine betrachten wären die Grenzfrequenzen immer immens hoch und weit weit ausserhalb des Hörbereichs.

 

[derchris]

Relevant ist nicht der Kabel-Widerstand, sondern der Ausgangswiderstand der Quelle. Dieser wird im Bereich 100 Ohm bei einem Mikro liegen.

gruss, Chris

 

[planetrokka]

@AndipPaulo
die Bilder sind alt und das war damals so gewollt weil ich nun mal nicht mehr platz hatte in meiner alten Bude und wollte den Raum auch als gesangskabine nutzen. der war wirklich äusserst klein.

nun ja, vernünftig sieht garantiert anders aus.

Aber hab trotzdem Spass und Erfolg gehabt da drin )

 

[karumba]

Achso stimmt. Hatte ich nicht gleich gesehen. Aber 1uF ist etwas viel... das müssten dann hunderte Meter von Kabel sein.

cordial und sommer geben die kapazität ja pro meter an (z.b. 90pF/m). nach meinem verständnis sollte eine verdopperlung der länge des kabels ja nichts anderes als eine verdoppelung der kondensatorfläche sein (da C & A in der formel linear zusammenhängen), d.h. doppelte kabellänge = doppeltes C? das wäre nach meiner rechnung 900pF bzw. 0,9uF auf 10m.

verhält sich bei kabeln nicht 1:1 wie von mir gedacht? auf der anderen seite hätte man dann bei 100m sicher ein kleines problem...

//edit: ok, denkfehler. eigentlich muss man das dann wohl eher wie mehrere in reihe geschaltete tiefpässe bei gleicher grenzfrequenz sehen, womit sich die kapazitäten nicht einfach addieren.

 

[planetrokka]

Liebe Leutz,
bevor dass hier zu nem Physik oder was weiss ich Unterricht wird:

Frage bezog sich auf Soundunterschied (Vovox directS zu Vovox Sonorus bei gleichen Längen und Anschluss an gleichen Quellen) und Störeinflüsse bei Benutzung solcher "edler" Kabelware

Man ist ja hier bei mir in 'nem Homerecording Laden und nich' im Power Station New York oder
so



jedenfalls tausend Dank an alle soweit.

 

[Sampa]

das wäre nach meiner rechnung 900pF bzw. 0,9uF auf 10m.

Nach Piko kommt aber erst mal Nano und dann erst Mikro

900 pf sind 0,9nf, sind 0,009uf. Sprich 0,9uf auf 100 Meter

Der restliche Ansatz mit Fläche und Kapazität ist natürlich korrekt.

Frage bezog sich auf Soundunterschied (Vovox directS zu Vovox Sonorus bei gleichen Längen und Anschluss an gleichen Quellen) und Störeinflüsse bei Benutzung solcher "edler" Kabelware

Es gibt praktisch keine Unterschiede. Woher sollten die auch kommen?

 

[AndyGallas]

Sampa
@Planetroka: Ich verkauf dir gerne alle meine Vovoxkabel. Schreib mir einfach ne PN wenn du Interesse hast

Jetzt stellt sich natürlich die Frage warum Du überhaupt Vovoxkabel gekauft hast

 

[Manoloco]

Wenn ich für mich sprechen darf ... ich habe mir VOVOX gekauft, weil ich mir um Kabel ... 'tschuldigung ... Klangleiter keine Gedanken machen möchte.

Über die Qualität von VOVOX Klangleiter braucht man nicht streiten. Spätestens wenn man eines durch die Hand gleiten lässt, wird einem die Hochwertigkeit bewusst.
Ich selbst benötige genau 5 Stück AudioKabel in meiner Umgebung ... aus DAW digital an DAC, analog an SUB und dann aus SUB an die Monitore. Fertig. Für meine ganz persönlichen Ansprüche, wollte ich einfach ein hohes Niveau was die Kette zwischen DAW und Ohr betrifft.

Für mich stimmt das P/L-Verhältnis, da mich die Kabel vermutlich überleben werden Möchte gar nicht zurückdenken, wieviele Kabel und Stecker ich achtlos seit '97 in die Tonne getreten habe.
Und dass VOVOX sich im oberen Consumer und UNTEREM Highend (besser Openend hehe) Bereich bewegt, ist wohl auch bekannt.
Auch schön, dass mein gesamter Abhörweg nun auf Schweizer-Komponenten basiert ... purer Zufall natürlich

 

[LM18]

Sampa
@Planetroka: Ich verkauf dir gerne alle meine Vovoxkabel. Schreib mir einfach ne PN wenn du Interesse hast

Jetzt stellt sich natürlich die Frage warum Du überhaupt Vovoxkabel gekauft hast

Zu Forschungszwecken natürlich.

Jeder Tätige braucht seine Warenkunde

 

[Nachtschicht]

Liebe Leutz,
bevor dass hier zu nem Physik oder was weiss ich Unterricht wird:

Frage bezog sich auf Soundunterschied (Vovox directS zu Vovox Sonorus bei gleichen Längen und Anschluss an gleichen Quellen) und Störeinflüsse bei Benutzung solcher "edler" Kabelware

Man ist ja hier bei mir in 'nem Homerecording Laden und nich' im Power Station New York oder
so



jedenfalls tausend Dank an alle soweit.

wenn es dir um sicherheit bei übersprechung geht sind vermeintlich high-endige kabel oftmals absolut kontraproduktiv. auch ich würde dir dringend raten, das geld sinnvoller auszugeben.