Verzögerung beim USB Mikrofon

[restfulsilence]

Hallo zusammen,

ich habe zu diesem Problem schon viel gegooglet, aber entweder kennt jeder außer mir die Lösung oder ich suche nach den falschen Schlagworten.

Wie mir bekannt ist, hat ein USB Mikrofon eine gewisse Verzögerung wenn man dieses an den Computer anschließt. Bei reinen Aufnahmen ist mir das auch egal, da ich eine gewisse Verzögerung oft in Programmen einstellen kann um diese Verzögerung abzufangen. Aber wenn ich z.B. über diesen Mikrofon mit jemandem Skype, FaceTime, Telefoniere oder Discorden möchte, ist es natürlich etwas ungünstig, wenn die Stimme und sei es nur ein paar Millisekunden zu spät übertragen wird, da man sich leicht ins Wort fällt.

Ich benutze ein Blue Yeti Mikrofon. Dieses kann man per USB und per "Kopfhöreranschluss" ausgeben. Das Problem ist allerdings ich habe einen iMac, der nur einen Kopfhörerausgang jedoch keinen Mikrofoneingang hat, sondern nur USB.
Somit kann ich das "Kopfhörerkabel" vom Mikrofon nicht an den Computer direkt anschließen wodurch, wie ich glaube, das Problem direkt gelöst wäre.
Ich habe sowohl MacOS als auch Windows 10 auf meinem Rechner installiert.

Daneben habe ich noch ein kleines Mischpult "Behring XENYX Q802USB". Nun kann ich das Yeti Mikrofon per "Kopfhörerkabel" direkt an das Mischpult anschließen, aber da dass Mischpult selbst per USB angeschlossen ist, habe ich wieder genau das selbe Problem.

Wahrscheinlich ist die Lösung sehr einfach, aber ich komme einfach nicht drauf. Bevorzugt hätte ich gerne ein Lösung für Windows, aber für den Mac wäre das auch für die Zukunft sicher von Vorteil zu wissen.
Egal ob es eine Hardware oder Softwarelösung ist. Ich bin für alles dankbar.

Sollte ich nicht die richtigen Fachwörter benutzen, bitte ich um etwas Nachsicht. Ich habe mich zwar immer schon für Musik und Audio im Allgemeien interessiert, aber mich nie richtig damit beschäftigt, da mir die Zeit gefehlt hat.

Sollte noch Informationen fehlen, fragt gerne nach.

Vielen Dank im Voraus

 

[Tobbes]

hi,

mal ne generelle frage: hast du dich damit auseinandergesetzt, wie das ding funktioniert und wie du es einrichten musst?

generell ist das jetzt mal kein sondelrich hochwertiges mikrofon. als allgemeine info, wie es bei usb mikrofonen so ist: du musst dem system, egal ob windows oder mac, sagen, welches er zum aufnehmen bzw. was die audio quelle und und welches gerät das ausgabegerät ist.
eine vebindung zw. kopfhörerausgang und dem mikrofon ist nicht notwendig - wozu auch? am Mikro ist DEIN kopfhörerausgang, wenn du dich selbst hören willst.

für das mischpult ist das mikrofon das falsche. wenn du es erst gekauft hast, schick es zurück und kauf dir ein normales "nicht usb" mikro.

 

[restfulsilence]

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich habe mich mit dem Mikrofon auseinander gesetzt. Es funktioniert auch alles soweit. Nur halt die Verzögerung macht mir zu Schaffen. Das Mikrofon ist schon etwas älter und hat bis jetzt auch gute Dienste geleistet, wenn es nur um Aufnahmen ging. Jedoch nicht bei Live Konversationen.

Ich meinte auch, dass man den Kopfhörerausgang des YETI, welches man eigentlich mit Kopfhörern anschließt um die Eingabe zu kontrollieren (Monitoring?), an einen Audio-Eingang am Computer anschließt. Das würde keine Verzögerung ergeben, wenn ich mich nicht irre, oder? Aber da der Computer keinen Audio-Eingang hat, ist das halt nicht möglich.

Wenn ich mir nun zusätzlich noch ein Mikrofon kaufe (ohne USB), das ich an das Mischpult anschließe, anstelle von USB an den Computer, habe ich doch das selbe Problem, oder? Da das Mischpult mit USB an den Computer angeschlossen ist, entsteht doch wieder eine Verzögerung.

 

[AndiPaulo]

Da das Mischpult mit USB an den Computer angeschlossen ist, entsteht doch wieder eine Verzögerung.

Verzögerung, im Volxmund auch Latenz genannt, ensteht immer. Ein paar ms stören aber net.

Mit welchem Treibär haste dein Mikro laufen?

 

[restfulsilence]

Das Mikrofon Blue Yeti besitzt keine Treiber. Weder für Mac noch Windows, da es Plug and Play ist.

Zitat vom Hersteller: "Yeti is plug ‘n play with MAC and PC systems and is compatible with Mac OS X (10.4.11 or higher), Windows 8 (incl. 8.1), Windows 7, Windows Vista,XP Home Edition, and XP Professional. Simply connect the Yeti directly to your computer with the supplied USB cable (avoid USB hubs or multipliers), and you are good to go."

Das Mischpult hat ebenfalls keine Treiber. Zumindest nicht für MacOS. Es gibt ein Treiberpaket für Windows, aber ich habe noch nicht herausgefunden, ob die Treiber für mein Mischpult dabei sind, oder ebenfalls keine gebraucht werden.

 

[restfulsilence]

Wenn du sagst ein paar ms sind nicht schlimm. Dann lasse ich es erstmal so.

Übrigens @Tobbes (oder jemand anderes), was wäre denn ein normales nicht USB Mikrofon. Hast du einen Vorschlag für einen Beginner, dass nicht all zu teuer ist?

 

[sts]

was wäre denn ein normales nicht USB Mikrofon. Hast du einen Vorschlag für einen Beginner, dass nicht all zu teuer ist?

Die Preisangabe "nicht so teuer" kann natürlich alles Mögliche heißen, weshalb eine Angabe des Budgets in € sinnvoller ist. Aber wahrscheinlich wäre in diesem Fall das hier ein ganz guter Kauf. Es gibt aber sicherlich noch einige andere Kandidaten, die in Frage kommen.

 

[restfulsilence]

Vielen Dank sts. In der Regel, das kann man vom Lesen natürlich nicht wissen, denke ich, dass eine Budget bis 100 EUR meist ganz gut für den Anfang ist. Daher würde das sehr gut rein passen.

 

[Sascha Franck]

Das AT2020 gibt's gerade hier als Prämie:
https://www.professional-audio.de/abo/praemienabo/mikrofon-audio-technica-at2020/
Zeitschrift für 12 Monate UND das Mikro für 55! Unschlagbarer Deal. Und ja, das ist ein seriöser Verlag, haben Leute hier aus dem Forum schon gemacht:
https://recording.de/threads/audio-technica-at-2020.224657/
Idealerweise zum erstmöglichen Termin kündigen, später vergisst man das erfahrungsgemäß ja gerne mal...
Sollte für dich in jeder Hinsicht ein Quantensprung in punkto Qualität und Handhabung sein - von daher wäre es auch ansonsten generell meine Empfehlung gewesen, auf das USB-Mic zu pfeifen, eben weil du auch schon den deutlich komfortabler zu bedienenden Mischer mit USB-Anbindung hast.

Anm.: Wenn du damit auch Podcast Kram oder sowas machen willst, solltest du dich u.U. mal mit einem Programm bzw. einer Systemerweiterung namens Soundflower (Freeware) auseinandersetzen, das erlaubt es dir, innerhalb von OSX Audiosignale quasi beliebig zwischen Anwendungen hin und her zu routen.

 

[AndiPaulo]

Das Mikrofon Blue Yeti besitzt keine Treiber.

Ok, dann verwendet es den Win-Treiber (WDM). Der macht ca 0,4 sec Latenz.
Probier mal den:
http://www.asio4all.org/

 

[restfulsilence]

Hallo @Sascha Franck Vielen Dank für den Tipp. Ich habe das mal ausprobiert. Mal sehen ob es klappt. Günstiger kommt man glaube ich wirklich nicht dran. Außerdem, wer weiß, vielleicht sind in den Heften sogar noch nützliche Sachen für einen Anfänger.

@AndiPaulo Danke für die Bestätigung. Das ist auch der Treiber der auf der Behringer Seite ist. Aber da der sehr allgemein "aussieht", war ich mir nicht sicher. Werde es aber mal probieren. Gibt es jedoch nur für Windows.

 

[Sascha Franck]

Hallo @Sascha Franck Vielen Dank für den Tipp. Ich habe das mal ausprobiert. Mal sehen ob es klappt. Günstiger kommt man glaube ich wirklich nicht dran. Außerdem, wer weiß, vielleicht sind in den Heften sogar noch nützliche Sachen für einen Anfänger.

Ja, ich denke, da kannste kaum was falsch machen. Überlege selber auch noch, da ich für daheim auch mal sowas brauchen könnte.

Das ist auch der Treiber der auf der Behringer Seite ist. Aber da der sehr allgemein "aussieht", war ich mir nicht sicher. Werde es aber mal probieren. Gibt es jedoch nur für Windows.

Für OSX braucht man sowas nicht, da das integrierte CoreAudio grob so arbeitet wie ASIO4All, nur eben bereits von Apple fest eingebaut wurde. Die Latenzen sind ungefähr übereinstimmend mit denen, die man mit identischer Hardware über ASIO4All hinbekommt, CoreAudio ist aber nach meinem Dafürhalten die stabilere Variante (hängt aber natürlich noch von zig anderen Systemparametern ab).

 

[restfulsilence]

@Sascha Franck Eine kleine Rückmeldung und eine Frage.
Ich habe das Abo abgeschlossen und mein Mikrofon heute erhalten. Da es mein erstes dieser Art ist, habe ich auch gleich eine Frage dazu. Angeschlossen ist es und ich kann darüber am Computer aufnehmen, sowie es über die Kopfhörer hören/monitoring. Allerdings ist die Aufnahme viel klarer, als das monitoring. Wenn ich mich selbst höre, rauscht und knackt es doch sehr. Wenn ich allerdings die Aufnahme abschließe und mir das Aufgenommene anhöre, sind diese Störgeräusche viel weniger. Außerdem muss ich doch sehr nach ans Mikro um mich selbst zu hören. Es macht zwar einen kleinen Unterschied wie hoch "Gain" eingestellt ist, aber nicht all zu sehr.
Bin ich zu nah am Mikro, oder zu weit weg, oder könnten die Einstellungen falsch sein. Gibt es so etwas wie "idiotensichere" Einstellungen zum testen? Bzw. hat jemand ebenfalls das AT2020 und den Behringer XENYX Q802USB und kann mir ein paar Testeinstellungen nennen?

Sorry sollte die Fragen sehr dumm sein. Bin aber für jede Hilfe dankbar.

 

[Ragu]

Wenn du es über dein Mischpult (xenyx q802 usb) angeschlossen hast (wie auch sonst), musst du Phantomspannung einschalten (roter Knopf).
Allerdings ist dieses Pult zwar ein primitives USB Interface, allerdings von geringster Güte.
Du solltest dir ein "richtiges" Audiointerface kaufen, in deinem Fall MAC und PC lompatibel wie z.B. Dieses:
https://www.thomann.de/de/steinberg_ur22_mk2.htm

 

[restfulsilence]

Die Phantomspannung habe ich eingeschaltet. Ich glaube sonst würde es gar nicht funktioniert. Da ich aber alles erstmal ausprobieren möchte, wollte ich nicht gleich mit dem Größten und Besten anfangen. Natürlich wäre dann alles besser. Aber erstmal wollte ich damit arbeiten was ich habe. Und ich denke damit sollte es auch gehen, wenn man sich erst einmal auskennt. Also wenn es weitere Tipps gibt, nur her damit.

 

[Ragu]

Wenn ich mich selbst höre, rauscht und knackt es doch sehr

Schreib mal, wie Alles verkabelt ist und eingestellt am Pult. Wo ist der Kopfhörer eingesteckt (Pult oder Rechner) wo hörst du deinen Sound von Computer (am Pult ?) wenn ja, Taste USB/2-Track gedrückt
Welches BS (Win oder Mac), ASIO Treiber (Win) installiert ?, dort mit Einstellungen "gespielt (Latenz), Welches Aufnahmeprogramm ?

 

[CFR]

Bestell dir doch das von @Ragu empfohlene Interface bei Thomann und teste es. Bei nichtgefallen kannst du es doch innerhalb 30 Tagen (glaube ich) zurückschicken.

 

[Sascha Franck]

Also mich wundert es sehr, dass das Monitoring schlechter klingt als die Aufnahme - wenn überhaupt, ist es eigentlich anders herum.
Monitorst du denn ganz bestimmt über das Mischpult und nicht über die Software? Denn letzteres könnte u.U. schon auch mal Knackser produzieren (wobei auch die dann üblicherweise in der Aufnahme wahrzunehmen sind).
Falls noch nicht geschehen: Lass doch mal die Software komplett aus und höre nur an, was aus dem Mischpult mit angeschlossenem Mikro kommt. Sollte es da irgendwie murksig klingen, dann kann's durchaus sein, dass der Kanalzug am Mischer hinüber ist. Das kann bei so 'nem günstigen Teil wirklich schnell mal passieren, zumal das noch aus der "alten" Behringer-Zeit stammt. Dass die Aufnahme dann trotzdem OK ist, ließe sich womöglich damit erklären, dass das Signal für die Aufnahme vor dem Kanalzug (oder zumindest vor dem Lautstärkeregler) abgegriffen wird. Jedenfalls würde ich das als allererstes checken. Und natürlich auch auf beiden Kanälen.
Denn wenn das Mischpult 'nen Hau weg hat, dann solltest du dich in der Tat davon verabschieden, da ist so richtig gar nichts in punkto Reparatur zu holen, innendrin sind sämtliche Bauteile auf einer einzigen Platine verlötet und alleine der Aufwand zur Fehlerlokalisation würde, anbetrachts des Preises, wirklich keinen Sinn machen. Ok, man kann immer mal schauen, ob es hilft, die Kiste in Kontakspray zu baden (Kontakt 60 von Conrad bspw.), das kann, wenn die Kiste länger unbenutzt rumstand, durchaus mal was bewirken, aber mehr Aufwand würde ich da nicht betreiben.

Aber noch kann man ja nix sagen, teste das doch erstmal aus.

 

[restfulsilence]

Derzeit läuft alles unter Mac. Keine besonderen Treiber etc.
Das Mischpult Behring XENYX Q802USB hängt per USB am iMac
Das Mikrofon ist per ZLR Kabel an Eingang 1 des Mischpultes angeschlossen
Die Kopfhörer sind am "Phone" Ausgang angeschlossen

Die Regler von Level 1, Phones/CTRL Room und Main Mix sind auf die Hälfte eingestellt
Phantomspannung ist eingeschaltet

Wenn ich Gain auf den ersten und zweiten Strich stelle, höre ich mich über die Kopfhörer gar nicht, aber ich sehe an den LEDs, dass ein Geräusch erkannt wird. Auch bei Aufnahme, wird meine Stimme aufgenommen (in guter Qualität). Wenn ich Gain auf etwas höher Stelle, kann ich mich sehr krachend über die Kopfhörer hören und auch die Aufnahme wird etwas undeutlicher.

 

[Sascha Franck]

Wenn ich Gain auf den ersten und zweiten Strich stelle, höre ich mich über die Kopfhörer gar nicht, aber ich sehe an den LEDs, dass ein Geräusch erkannt wird. Auch bei Aufnahme, wird meine Stimme aufgenommen (in guter Qualität). Wenn ich Gain auf etwas höher Stelle, kann ich mich sehr krachend über die Kopfhörer hören und auch die Aufnahme wird etwas undeutlicher.

Oha. Das klingt an sich dummerweise schon sehr nach 'nem Fall für den Wertstoffhof... und es liest sich für mich so, als ob der Aufnahmesend intern das Signal eben vor der kritischen, knackserverursachenden Stelle abgreift. Ist das bei Kanal 2 auch so?
Ich hatte auch mal ein olles Behringer (wenn auch ohne Interface), da waren die Symptome ähnlich, es gingen einfach nach und nach gewisse interne Verbindungen den Bach runter, während andere noch 1a funktionierten.
Aber wie bereits gesagt: Check nochmal ohne Software alle Kanäle und drehe mal tüchtig an sämtlichen Potis rum. Oft ist das einfach nur Staub und Korrosion, mit etwas Bewegung löst sich das manchmal wieder, auch wenn man sich bei so einem Einplatinenteil mit billigen Potis nicht allzu große Hoffnungen machen sollte.