Vertrag zwischen Band und Prouzent

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Ich nehme demnächst eine Band bei mir auf, und möchte gerne einen kleinen Vertrag aufsetzen, wo die wichtigsten Dinge geklärt werden.
Es wird so aussehen, daß wir wahrscheinlich ein Wochenende nutzen um die Drums und den Bass einzuspielen. In der darauffolgenden Woche werde ich dann mit den beiden Gitarristen die Gitarren aufnehmen und dann in der nächsten Woche die Gesänge.
Was würdet Ihr so alles in dem Vertrag klären? Ich hab dran gedacht, auf jeden Fall eine Auflistung der Leistungen die ich bringen werde zu machen und einen Zeitrahmen festzulegen. Allerdings weiß ich da noch nicht genau wie ich's machen soll. Der eine Gitarrist muß tagsüber arbeiten, das heißt ich werde mich wohl abends mit ihm treffen. Ich denke ich werde dann für jeden Bereich (Gitarren, Gesang) eine Stundenzahl festlegen.
Wie würdet Ihr es anstellen?
 
Ich denke ich werde dann für jeden Bereich (Gitarren, Gesang) eine Stundenzahl festlegen.

Hallo RR,

ich finde es gut, dass Du Dir derartige Gedanken machst. Ich glaube, das kennen doch alle, das so etwas regelmäßig dramatisch ausufert. Ich würde es allerdings nicht als Vertrag aufsetzen, sondern als "Leistungsbeschreibung" damit einfach mal schriftlich fixiert ist, was die Band fürs Geld erhalten wird.

Begründung:

1. Ein Vertrag ist so ziemlich das unrock'n'rolligste, was es gibt - die "Gegenseite" könnte schlecht drauf kommen und denken, Du willst sie über den Tisch ziehen. Das könnte sich als kontraproduktiv erweisen.

2. Du bist auch selber an Buchstaben und Sinngehalt des Vertrages gebunden. Wenn Du keinen Juristen einschaltest, wirst Du mit Sicherheit einiges vergessen, was dann gegen Dich einklagbar wäre.

Demnach würde ich eine stichpunktartige Leistungsbeschreibung abfassen und der Band das vorher zum lesen geben. Mit den Worten: "Wenn wir den zeitrahmen grob überschreiten müssen wir über mehr Kohle für mich sprechen".

MEGA
 
Hi,
Egal, wie Du das Ding nennen wirst, wenn Ihr Euch auf einen "Aufwand Rahmen" und einen Preis geeinigt habt, solltet Ihr auch noch festlegen, WANN welcher Anteil vom vereinbarten Honorar zahlbar und faellig wird.
Leider ist es oft so, dass eine Dienstleistung ( Das ist Studioarbeit schliesslich ) praktisch nix mehr wert ist, nachdem sie erstmal erbracht wurde. - Hab da auch schon ganz miese Erfahrungen machen duerfen...

Weiss hier nicht jemand aus dem Profi Studio Lager, ob und wo es evtl Mustervertraege dazu gibt?


mfg
 
DJAxeman schrieb:
Leider ist es oft so, dass eine Dienstleistung ( Das ist Studioarbeit schliesslich ) praktisch nix mehr wert ist, nachdem sie erstmal erbracht wurde. - Hab da auch schon ganz miese Erfahrungen machen duerfen...

Weiss hier nicht jemand aus dem Profi Studio Lager, ob und wo es evtl Mustervertraege dazu gibt?


mfg
Hab da auch schon einiger Zechpreller erlebt.
Ob z.B. eine Vorband, die nach ihrem Auftritt auf und davon ist ohne den Mischer zu blechen (denn der Mischer ist ja mit der Hauptband beschäftigt) oder im Studio nach dem zweiten Aufnahmewochenende sich nie mehr melden ... etc.

Abmachungen festhalten und unterschreiben lassen würd ich machen, aber getreu den Worten von megalomaniac "Ein Vertrag ist so ziemlich das unrock'n'rolligste, was es gibt"

Daher sollte er vielleicht nicht ganz so arg juristisch aussehen. Mehr eine Art schriftliche Abmachung.
 
Egal wie ihr euren Zettel nennt, sobald ihr euch über die zu erbringende Leistung und den zu bezahlenden Preis geeinigt habt, ist es ein Vertrag. Rein theoretisch ist auch schon die mündliche Abmachung voll als Vertrag rechtskräftig, allerdings hat man da nur das Problem vor Gericht nachweisen zu müssen, dass und in wie weit man sich auch wirklich geeinigt hat. Da würde dann Wort gegen Wort stehen und der Kläger trägt immer die Beweislast.
Sollte es also soweit kommen (was ich in deinem Interesse nicht hoffe), wäre es schon gut etwas in den Händen zu haben (sei es ein schriftlicher Vertrag oder genug glaubwürdige Zeugen)
 
Egal wie ihr euren Zettel nennt, sobald ihr euch über die zu erbringende Leistung und den zu bezahlenden Preis geeinigt habt, ist es ein Vertrag.

Und sehr wohl gibt es Unterschiede zwischen Schwarz und Weiss. Und zwar funktional und tonal. Wenn Du das in Abrede stellst, Neviltown hast Du keine Ahnung von empfindlichen Musikerseelchen ;-)

Also: Abmachungen fixieren gerne, Vertragverhandlungen vielleicht eher nicht...

"Gutes Geld, gute Freunde" vereinbaren. Also: direkt bezahlen lassen, nichts "ansparen". Das könnte so aussehen: 1/3 sofort, 1/3 nach den Instrumentalaufnahmen, 1/3 nach dem Mix. Oder (vielleicht noch besser): Direkt nach jeder Session.

MEGA
 
Hi

also ich mache es imemr so, dasas ich ein Angebot schriftlich formuliere, welches den Zeitrahmen beinhaltet +/- ein paar Stunden. Das lasse ich mir vom Kunden unterschreiben. Eher als Bestätigung, dass er einverstanden ist. Dann 1/3 vorAufnahme, 1/3 vor Mixdown 1/3 bei Übergabe des Masters.
Nie erst am Ende die Rechnung schreiben!! Niemals die Originalaufnahmen rausgeben, wenn es der Kunde will...extra berechnen!
 
Danke an alle die mir geholfen haben, jetzt weiß ich so etwa wie ich es mache. Ich denke einen Vertrag werde ich mir sparen, stattdessen werde ich einfach nur die Bedingungen schriftlich festhalten und mir das unterschreiben lassen.
 
frankye schrieb:
Niemals die Originalaufnahmen rausgeben, wenn es der Kunde will...extra berechnen!
Ich bin noch nie in die Verlegenheit gekommen, Originalaufnahmen rauszugeben.

... extra berechnen!
Der Kunde zahlt doch die Aufnahmen und den Mix bereits, läßt sich das rechtfertigen, die Originalaufnahmen nur gegen extra Taler rauszurücken?
 
Hi

ihr seit zwar zu dem Ergebnis gekommen - ohne Vertrag, aber falls jemanden noch interessiert hier ein Mustervertrag zwischen Künstler und Produzent
 
HI

nun ganz einfach..ich hatte es mal, dass ch da sgemacht habe, der Kunde hat selber was rumgemischt und auf ne Demo CD gepackt..zu den Aufnahmen die ich ge,ischt habe..also meine Sachen klangen gut.sein Kram war gequirlte Scheisse auf gut Deutsch...das war das letzte mal, das ich Originalufnahmen einfach so rausgegeben habe!
Die Musik an sich ist geistiges Eigentum des Kunden, aber die tontechnische Arbeit ist meine Kunst. Der Kunde zahlt bei einer Produktion ja für den fertigen Mix, daher berechne ich für Überspielung der einzelnen Tracks bzw brennen von DVD oder CD mit den Files noch etwas extra;
 
frankye schrieb:
... der Kunde hat selber was rumgemischt und auf ne Demo CD gepackt..zu den Aufnahmen die ich ge,ischt habe..also meine Sachen klangen gut.sein Kram war gequirlte Scheisse...
Also gehts mehr darum, daß es es nicht aufeinmal heißt "der ausm Studio hat das so schlecht gemischt", obwohl der Kunde den "neuen" Mix mit den Originalaufnahmen verhunst hat - von wegen Rufschädigung und so, aha.

Jo, hab ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken drüber gemacht, aber besser ist es dann wohl schon Obacht mit den Originalaufnahmen zu passen.
 
Hallo,

ich habe auch schon mal ein "Pauschal"-Angebot gemacht, darin hiess es:

"Produktion eines Titels",

Text wird angeliefert, Musik in Form eines vorproduzierten Wave-files.
Das Wave-File habe ich vorab bekommen und es dann Midi-mässig eingespielt.

Nach Absprache mit dem künstler habe ich musikalische Veränderungen vorgenommen, was rein URHEBER-rechtlich berücksichtigt werden müsste.

Ich habe dann gesagt, dass ich einen halben Tag für die grobe Vorabbearbeitung des gelieferten PB benötige (also Midi-Erstellung, Soundzuweisung etc..),
dann ein Tag einsingen und ein Tag Mixdown u. Mastern.

Es waren also grob zwei - drei Tage Arbeit. Hatten vereinbart, Hälfte vorher, Hälfte hinterher. Da wir uns aber über einen Dritten gut kannten, haben wir alles komplett am letzten Tag abgewickelt.

Es ist ein"besseres" Demo geworden, da der "Kunde" damit nur live auftreten wollte.

Aufgrund meiner eigenen, künstlerischen Einflüsse im Musikalischen Bereich (sprich: Musikveränderung) habe ich mir erlaubt einen gewissen GEMA-Prozentsatz im Musikbereich (nicht Text!) zuzuschreiben.

Dies haben wir schriftlich auf grob einer Seite DIN A 4, Schriftgröße 11, fixiert. :)

Und Feddich :))

Stundenmässig konnte ich das eh nicht einschätzen, wie lange das dauert, ich habe also pauschal gesagt:

"O.K. ich nehme für die Gesamtproduktion die und die Summe. Ich hoffe, wir kommen mit 2 - 3 Tagen hin, wenn nicht, hänge ich einen Tag gratis dran".
Man muss den Leuten entgegen kommen, denn es gibt ne Menge Studios und ne Menge Homerecorder, die günstiger sind.
So'n Mittelding halt. Oder auch mal bei einer nächsten Produktion preislich entgegenkommen etc...

Gut finde ich schon diese je 1/3-Regelung, die hier angesprochen wurde, so ist man immer auf der sicheren Seite.
Original Arrangements, Spuren gebe ich übrigens auch nicht drauf, das ist "meins", der Kunde erhält eine Voll-Version, sowie eine Karaoke Version, Ende, Aus.

Wenn er die spuren für'n späteren Remix mal haben will, dann muss in der Tat extra etwas Geld dabei herausspringen.

Ach ja:
ich würd kurz schriftlich festlegen, - in einem Satz - dass der Künstler sich genügend vorzubereiten hat, denn ich hatte auch schon mal zwei Typen, davon war einer fast gar nicht vorbereitet und fing an sich den Text während der Aufnahme draufzuziehen... was Scheisse war, da er gerappt hat (völlig out of timing, echt).

Nach dem 10. Take habe ich gefragt, ob das Stück überhaupt kann? Er meinte er rappe "old style", ich meinte dann "Hm, ich glaube eher es ist "out of timing". Das hat ganz schön aufgehalten, da der andere Sänger sehr gut war, da war alles nach dem 3. Take im Sack.

Der Kollege mit dem "out of timing"-Problem fing dann gegen Ende - bei den letzten Takes an- sich immer weiter vom Mikrofon zu entfernen und - der Hammer - rauchte dann plötzlich. Ich hatte das erst nicht gesehen sondern nur über Kopfhörer gehört "Hm.. wieso klingt der so kacke auf einmal? ".. da stand Monsieur ca. 'n halben bis Meter weg vom Mic, machte wichtige HipHop-Rapper-BEwegungen und qualmte mir den Ploppschutz voll. Alter Schwede, dachte ich. Das nenn ich mal Coolio-Grandmaster-Flash-und-was-weiss-ich-Starallüren".. nach einem kurzen höflichen, aber bestimmten Anschiss war die Sache aus der Welt geschafft.

Na ja, so'n Anekdötchen am Rande :)
Gruß
Forry
 
Hi Random

Falls du deine Rechnung anhand der geleisteten Arbeitsstunden abrechnest, dann lass dir nach jeder Session deine Arbeitszeit quittieren. Mach dir eine Liste mit "wann, wer, was". Die Musiker sollen dir das nach der Aufnahme unterschreiben. Dann hast du rechtlich gesehen ein Dokument um zu beweisen, wie viel Zeit du für das Projekt aufgewendet hast.
Ich bin in einer anderen Branche tätig und habe mir dadurch schon viel Ärger erspart.....
 

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