Verteilen der Instrumente im Stereomix

[Balders]

Hallo,

ich bin gerade dabei, meinen ersten Song zu mixen und wollte bzgl. der Verteilung der Instrumente im Stereobild um Rat fragen.

Ich würde gern eine Diskussion starten, wie es andere User handhaben.

Zur Zeit mache ich es so:

Drums als Stereospur in die Mitte
Bass als Mono in die Mitte
Akustische und Rhyt-Gitte links/rechts als Mono
Gesang als Stereo in die Mitte
Synth als Stereo links/rechts
Lead-Gitte als Mono in die Mitte
Persussion als Mono links/rechts

Was sagt ihr dazu? Bzw. welche Instrumente schiebt ihr mit Hall innerhalb des Panning weiter nach hinten, welche sollte vorn bleiben?

Vielen Dank

 

[Ralf_Biermann]

Nun, da bin ich mal auf die Antworten gespannt, denn ich habe selber keine richtige Ahnung davon. Aber das Ganze ist bestimmt auch von dem Tonmaterial abhängig.

Manche Leute machen sich die Mühe, die Drums in mehrere Spuren zu zerlegen. Das wird dann recht arbeitsintensiv, ist aber möglicherweise der einzige Weg zum guten Mix.

 

[Signalschwarz]

1. Gab es derartige Diskussionen bereits - und das mehrfach.

2. Ist eine Aussage wie "...als stereo in die Mitte" komplett sinnfrei, denn in der Stereo-Spur bzw. dem Stereo-Bus selbst kann ja jegliches Panning der Einzelsignale vorliegen.

3. Hörst Du zufällig Musik? Dann kannst Du dir gaaaanz viele mögliche Panorama-Verteilungen sehr begabter "User" anhören.

 

[musicdevil]

Ich halte nicht viel von reinem LCR Panning. Manche erzielen damit ja gute Ergebnisse, aber bei mir gibts auch ein "halb rechts" usw.
Drums panne ich eigentlich auch nie sehr breit, eher so gesamt 60% von 100.
Ansonsten gilt immer noch der Stellenwert eines Instruments im Mix und eine ausgewogene Stereobalance.
Letzteres bedeutet, dass wenn ich halb links ein Piano hab, setze ich gegenüber vielleicht eine Orgel.
Hab ich bei vielleicht 80% links ne A-Gitarre, passt vielleicht gegenüber eine Mandoline.
Ganz links vielleicht ne Tambourine und gegenüber nen Shaker.
Das wäre erst mal hauptsächlich aufs Panning bezogen und bei der Tiefenstaffelung überlege ich mir halt, ob der Chor vor dem Leadsänger steht, oder doch lieber dahinter

 

[stefangeidel]

Ich glaube, es gibt keine Regeln dafür. Es muss sich einfach richtig anfühlen/-hören...

Und wenn es sich richtig anfühlt, die Drums ins Erzgebirge und den Gesang in ne Duschkabine zu platzieren, dann ist es eben so...

Michael Jackson hat auch Teile seiner Songs in nem Badezimmer aufgenommen... Hat sich hinterher jemand über den merkwürdigen Hall im Mix beschwert?

Die Dinge, die nicht der "Norm" entsprechen machen die Musik doch erst interessant und hörenswert...

Ich hab mal nen Shaker aus Versehen mit der falschen Automatisierung versehen und dann klang es so, als würde er permanent um deinen Kopf kreisen... Also nicht nur im Panorama sondern auch in der Tiefe.
Das war so unerwartet geil, dass ich es dringelassen habe.

 

[misterkanister]

Kommt auch mit auf den Musikstil an.
Bei `nem "kassischem" Rocksong sich einfach mal eine Rockband auf der Bühne, also im drei dimensionalen Raum, vorstellen und versuchen so zu mixen.
Dann eine Nacht drüber schlafen und am nächsten Tag mit frischen Ohren nochmal hören und den Mix weiter so anpassen, wie man sich das vorgestellt hat.
Gibt wohl keine festen Regeln, außer üben.

@digital_dominion
Ein stereo aufgenommenes Piano in die Mitte legen (also den "Pan" - Regler auf "C" stellen) macht do u.U. Sinn, verstehen Deinen "Punkt 2" nicht.

 

[Signalschwarz]

Da hast Du wohl etwas sehr seltenes geschafft denn normalerweise ist es nicht möglich via Panorama und Level ein Signal hinter den Lauschern des Hörers zu platzieren. Dazu benötigt man ein spezielles Plugin und es funktioniert am besten bei der Verwendung von Kopfhörern.

 

[Signalschwarz]

Mein vorheriger Post ging an Stefan_geidel.

@ misterkanister:

Ja und? Bei einem Piano liegen dann, abhängig von der abgebildeten Perspektive die die tiefen bis zu den hohen Tönen verteilt im Panorama und gleiches gilt für die Kessel und die Becken eines Drumkits, "stereo in der Mitte" ist also in meinetwegen Weise aussagekräftig.

 

[musicdevil]

misterkanister, das mit der "Rockband auf Bühne" kann man auch nicht so sagen, denn nicht immer spielt beispielsweise der Sänger den Bass und der Sänger wusselt ja auch auf der Bühne rum usw.
Wenn wir dann trotzdem den Bass und Gesang aus der Mitte hören, dann ja nur, weil der so vom Livemischer so gemixt wird. Der Bassist kann da aber auch ganz links stehen ect.
So grob stimmts trotzdem, denn die Drums werden vielleicht nicht wirklich vor dem Sänger spielen usw.

 

[Marc1610]

Hallo,

ich bin gerade dabei, meinen ersten Song zu mixen und wollte bzgl. der Verteilung der Instrumente im Stereobild um Rat fragen.

Ich würde gern eine Diskussion starten, wie es andere User handhaben.

Zur Zeit mache ich es so:

Drums als Stereospur in die Mitte
Bass als Mono in die Mitte
Akustische und Rhyt-Gitte links/rechts als Mono
Gesang als Stereo in die Mitte
Synth als Stereo links/rechts
Lead-Gitte als Mono in die Mitte
Persussion als Mono links/rechts

Was sagt ihr dazu? Bzw. welche Instrumente schiebt ihr mit Hall innerhalb des Panning weiter nach hinten, welche sollte vorn bleiben?

Vielen Dank

Da ist erstmal nix gegen einzuwenden, wobei die OH schon links und rechts angeortnet werden, durch Raum bekommt der Mix Tiefe und Volumen / Größe dann muss man schon mal nach pannen.
Die B-Drum und Snare kommt in die Mitte, wobei du der Snare auch durch Effekte etwas Breite verpassen kannst.

Ist aber Songabhängig wie schon angesprochen wurde.

 

[misterkanister]

@musicdevil:
"Rockband auf Bühne" kann man auch nicht so sagen, denn nicht immer spielt beispielsweise der Sänger den Bass und der Sänger wusselt ja auch auf der Bühne rum usw.
Wenn wir dann trotzdem den Bass und Gesang aus der Mitte hören, dann ja nur, weil der so vom Livemischer so gemixt wird. Der Bassist kann da aber auch ganz links stehen ect.

Das stümmt natürlich aber irgendwie muß man ja anfangen und wenn man das Ergebnis dann mit einem prof. gemixten Referenztrack vergleicht, kann man ja nachbessern und hat was gelernt.

Außerdem empfehle ich noch Fachliteratur, kann auch sehr hilfreich sein.

@digital_dominion:

"stereo in der Mitte" ist also in meinetwegen Weise aussagekräftig.

Sorry aber ich nix verstehen.

Du meinst also eine Stereospur niemals ins Center (damit meine ich den Panregler des Mischpults) setzen?

Oder z.B. ein MIDI - Piano zweispurig aufnehmen, L + R und dann zwei Monospuren (L+ R) mischen, oder wat?

 

[digi]

. . . Die Dinge, die nicht der "Norm" entsprechen machen die Musik doch erst interessant und hörenswert...

Ich hab mal nen Shaker aus Versehen mit der falschen Automatisierung versehen und dann klang es so, als würde er permanent um deinen Kopf kreisen... Also nicht nur im Panorama sondern auch in der Tiefe.
Das war so unerwartet geil, dass ich es dringelassen habe.

So ein Hubschrauber im Song hat was. Waren es nur die Shaker, oder wurden die von anderen Instrumenten nach oben gedrückt?

 

[Signalschwarz]

@ misterkanister:

Da hat die Auto-Korrektur mal wieder reingekrätscht.

"meinetwegen Weise" = "keinster Weise"

Ein Beispiel wie es gemeint ist habe ich doch genannt. Und natürlich kann eine Stereo-Spur im Mix mittig liegen.

 

[stefangeidel]

Da hast Du wohl etwas sehr seltenes geschafft denn normalerweise ist es nicht möglich via Panorama und Level ein Signal hinter den Lauschern des Hörers zu platzieren. Dazu benötigt man ein spezielles Plugin und es funktioniert am besten bei der Verwendung von Kopfhörern.

Binaurales Hören - ich weiß ^^
Dafür gibt es in Logic sogar ein eigenes Plugin.

Es klang auch nur unter den Lauschern so... Im Monitor war es deutlich abgeschwächt und die Position "hinter dem Kopf" war natürlich so nicht hörbar.

Die Automatisierung war überigens etwas komplexer als nur Panning...

Waren es nur die Shaker, oder wurden die von anderen Instrumenten nach oben gedrückt?

Ich versteh die Frage nicht...

 

[LM18]

Mein grundsätzlicher Panning-Ansatz, neben dem, dass alles was klingt halt auch erlaubt ist

Energiereiche Instrumente wie Kick, Snare und Bass im Center.
Im späteren "Mastering" ziehe ich fast notorisch oder immer sowieso alles unter 200-300 Hz in M, also Mono.
Ausser es ergäbe sich ein besonderer Reiz, zum Beispiel Umhüllungseffekte durch den Hall, ganz unten rum oder ähnliches.
Habe ich fast nie erlebt.

Je heller und kürzer ein Signal anklingt, desto größer ist meine Tendenz nach aussen zu pannen.

 

[Tmny]

Lordofmixing hatte ja glaub ich Youtube Tutorials dazu? Nääj?

 

[TonyPizza]

Solange die Gitarristen etc. Auf der Bühne nicht ihren Lautsprecher mit sich herum tragen, würde ich mal auf ein Foto schauen... Wenns warum auch immer kein Foto gibt, OHs solo und lauschen wo was spielt... Das ist generell ein guter Tipp overheads checken was da wie abgeht...

 

[korgli]

Hi

Also die die bildlich mischen machen das so.
Sie stellen sich ne Band oder so, vor.
Der Sänger läuft umher - wie das bei Rockbands auch mal üblich ist.

Dann geht also der Gesang via Automatisation von Mitte zu links - dann rennt er rechts - und natürlich muss man via Automatisation auch den Ton nach rechts drehen.
USW - meint ihr es so ?

OK - Spässchen - Ich weiss nicht, ob jetzt immer alle Rockbands so auf Fotos aussehen.
Wenn der Drummer singt wird's halt komisch

Ich mach's zwar auch so, dass nicht alle auf einem Haufen sind - vor allem trenne ich weiblichen von männlichen

Manchmal sind die aber auch aufeinander..... Mitte mein ich

 

[misterkanister]

@korgli:
Von mir aus kannst Du auch das Schlagzeug nach vorne und den Leadgesang nach ganz hinten mischen.