Update oder Neuinstallation?

[salvi70]

Hallo!
Frage: ein Kollege (nicht hier im Forum aktiv) hat NI Komplete 9 auf seinem Rechner. Nun hat er beim Black Friday das Update auf NI Komplete 9 Ultimate gekauft.
Mir ist aufgefallen, dass auf seinem Rechner ein wildes Chaos herrscht. VSTs sind in etwa 30 verschiedenen Order abgelegt, Samples hat er auch überall abgespeichert. Er hat nur 1 HD ohne Partition.
Bringt es wohl etwas (Leistung), wenn er das Update nicht über das bestehende Komplete macht, sondern zuerst alles deinstalliert und dann sauber alles neu installiert?

 

[Tobbes]

wenn er den zeitlichen nerv dafür hat, würde ich den rechner wohl neu machen, eine system partition machen, eine programm partition und eine separate festplatte für samples und projektdaten

 

[stefangeidel]

Sind Partitionen nicht veraltet?
Hab den Sinn der künstlichen Grenzen auf einer Festplatte noch nie verstanden...

separate Festplatten hingegen kann Sinn machen (meines Erachtens)...

Ich will nix in Frage stellen oder so, mich interessiert das wirklich

 

[Tobbes]

der vorteil von partitionen ist immer noch der, dass du, um dein system neuaufsetzen zu können, nicht unbedingt alles an daten sichern musst. machst du eine systempartition, so kannst du einfach bei der installation diese auswählen und deine daten auf der anderen partition sind noch da.

zerschießt du dein windows und hast die festplatte mit allen daten mit nur einer partition, so musst du erstmal die daten dort runter schaufeln und sichern.

 

[stefangeidel]

windows

Gut, und bei richtigen Betriebssystemen?

 

[Tobbes]

nächste frage. danke.

(das sind nur noch so basics, die ich aus windowszeiten noch so weiß)

 

[TheSarge]

...

 

[tubeless]

@ stefangeidel

Hab den Sinn der künstlichen Grenzen auf einer Festplatte noch nie verstanden...

Es gab Zeiten, da konnten (manche) Betriebssysteme keine Partitionen verwalten, die grösser als ein bestimmtes Mass waren, die Platten aber grösser waren.
Beispiel FAT16 bis 2,1 Gb, FAT32-format mag nur bis 32 Gb - und so gibts mehrere Grenzen, die im Laufe der Zeit Gültigkeit hatten, welche die höchstzulässige Partitionsgrösse bestimmten.

Dazu kommt dann noch das, was Tobbes schreibt.
Es machte nicht viel Sinn bei zB einem heftig arbeitenden System alles auf nur eine Partition zu werfen, weil ein Zerschiessen des Dateisystems durch Systemabsturz die Daten möglicherweise mitgenommen hätte.
Mehrere Platten waren schlicht ein Kostenfaktor, in früheren Zeiten musste zB eine meiner Erinnerung nach ca. 30 Mb grosse externe Platte für den ATARI mit 1000 bis 2000 DM bezahlt werden.

Gut, und bei richtigen Betriebssystemen?

Das ist erstmal ein blöder Spruch und zum Zweiten ist die Geschichte nicht zwingend systemabhängig, sondern auch abhängig vom Dateisystem.

Abgesehen davon:
Mit Deinem Spruch zielst Du ja in Richtung X-Systeme. Was Anderes existiert ja auch nicht mehr.
Und da kann ich nun nur schlussfolgern, dass Du Dir noch nie die Partitionierungsvorschläge von X-Installationssystemen angeschaut hast: Jede Menge Partitionen - mehr jedenfalls, als bei DOS / Windows je üblich waren......

 

[tubeless]

@ TheSarge

heisst dies dann auch:
wenn Win7+Programme auf ner separaten SSD ist, dann kann der Rest (also auch Libs+Projekte und was man noch so hat) alles auf eine HDD, also nur in Ordner unterteilt?

So isses.

wenn ja, wie sieht das denn heutzutage mit Defrag aus? ist dies auch nicht mehr auf der Höhe der zeit? weil ein Defrag bei einer 1-3TB Platte würde ja ganz schön lange brauchen...

Ist bei heutigen BSen und DSen nicht mehr so richtig wirklich wichtig.

 

[salvi70]

wenn er den zeitlichen nerv dafür hat, würde ich den rechner wohl neu machen, eine system partition machen, eine programm partition und eine separate festplatte für samples und projektdaten

eine separate festplatte für samples und projektdaten: kann dies auch eine externe Festplatte sein über usb-Anschluss oder ist der Datentransfer zu langsam?

@ alle
Danke für die Antworten!

 

[pi_]

Partitionen:
Sind aus vielerlei Hinsicht toll. Wie schon erwähnt helfen Sie ungemein, wenn man PC mal neu aufsetzen will. Viel Interessanter ist eigentlich die Freigabemöglichkeit im Netzwerk, grade in Domains. Die Übersichtlichkeit wäre ein weiterer Punkt für Partitionen, da man Partitionen eben gleich schön im Explorer sieht. Ausserdem kann man sich mit Partitionen mehrere Betriebssysteme gleichzeitig auf einen Rechner bauen, was ja auch hin und wieder sinnnvoll sein kann. Letzter Punkt der mir dazu noch einfällt ist das Dateisystem... Wenn du viele Grosse Dateien hast (aber nicht grösser als 32GB) zb. Filme würde ich ein FAT Dateisystem vorziehen, da du Speicher spaarst und das ganze auch noch schneller ist. Wenn du ein System aufsetzen willst, Bilder oder Sampels speichern willst, dann natürlich NTFS.

Defrag:
Eine defragmentierung legt nur gemeinsam genutzte Bits auf der Festplatte nebeneinander. Wenn du eine HD mit 7,2k Umdrehungen hast, dann kannst das eigentlich mal getrost vergessen ^^ Für eine Systempartition lohnt es sich vielleicht mal alle 2 Jahre, da die defragmentierten Daten auf die Innersten und damit schnellsten Ringe der HD geschrieben werden. Wirklich merkbar ist das aber kaum. Im Hinterkopf sollte man behalten, dass so eine Defragmentierung durchaus mal zu Datenverlust führen kann und das man seine HD damit extrem belastet... Lieber nur machen, wenns wirklich nötig ist (Fragmentierung >10% )

USB:
Wenn du USB 3 nutzt sollte es eigentlich kein Problem sein da auch Daten drauf zu basteln, die ein wenig Performance brauchen USB 2.0 würde ich dafür nicht nehmen.

Neu Aufsetzen von einem Windows OS ist eigentlich immer sinnvoll und besser als jeder workaround Nur - wie auch schon gesagt wurde - du musst den Nerv und die Zeit haben.

 

[cherry50]

Hallo,

Ich glaube, dass sich bei der Defragmentierung ein wenig die Geister scheiden.

Vor etlichen Jahren, als die Kapazitäten der Festplatten ziemich klein waren, Meine erste HD hatte 42MB , und wenig später war regelmäßiges Defragmentieren das A und O.
Heute bei den rasanten Geschwindigkeiten, sagen viele : "Defragmentieren ist out ".

Aber, wenn die Daten auf der Festplatte weit auseinander liegen, und auch noch verzweigte Kreuzverbindungen entstanden sind, muss der Schreib und Lesekopf ganz schön viel Arbeit leisten.
Die Geschwindigkeit wird sich nicht allzuviel ändern, aber ganz gewiss die Lebensdauer der Platte, denn wenn alles mal wieder sortiert ist, arbeitet sie viel entspannter und ruhiger.
Da beisst keine Maus den Faden ab. Eine regelmäßige Defragmentierung der Systemplatte so alle 14 Tage hat auch bei heutigen Systemen durchaus seine Berechtigung, und kostet auch nichts.

Das erledigt der Rechner sogar nebenher, indem ich trotzdem weiter arbeiten kann.
Kostet nichts und ist vorbeugend.

cherry50

 

[Tobbes]

ACHTUNG an dieser Stelle!

Das hier genannte betrifft nur Windows-Betriebssysteme! Apple warnt sogar vor Defrag-Tools für OSX! Diese können zu Datenverlust oder Beschädigung des Dateisystems führen. OSX macht das im Standby nebenbei immer von selbst.

Wenn du viele Grosse Dateien hast (aber nicht grösser als 32GB) zb. Filme würde ich ein FAT Dateisystem vorziehen,

Das ist nicht korrekt. die maximale Größe einer Datei auf FAT32 Partitionen beträgt 4GB.

 

[tubeless]

@ pi_

Wenn du viele Grosse Dateien hast (aber nicht grösser als 32GB) zb. Filme würde ich ein FAT Dateisystem vorziehen, da du Speicher spaarst und das ganze auch noch schneller ist.

Wenn du ein System aufsetzen willst, Bilder oder Sampels speichern willst, dann natürlich NTFS.

Ich würde mit Sicherheit für nichts ein FAT32-System vorziehen, wenn ich NTFS verwenden könnte - es sei denn, die Partition müsste auch von Systemen aus erreichbar sein, die nur Fat32 kennen.
Das mit "schneller sein" stimmt nur im Vergleich zu FAT16 oder FAT12, nicht in Bezug auf NTFS.

Sicherer, beschränkungsfreier und weniger fragmentierungsgefährdet ist NTFS

da die defragmentierten Daten auf die Innersten und damit schnellsten Ringe der HD geschrieben werden

Das ist leider nicht richtig.
Aussen ists schneller als innen. Gegen den Innenradius sinkt der Durchsatz gerne mal auf bis zu 10 % dessen ab, was aussen möglich ist.
Bei einnr Komplettdefragmentierung auf FAT werden die Daten zusammengesucht und nach Innen geschrieben, um aussen Platz zu schaffen. Sobald in den Aussenbereichen genug Platz am Stück vorhanden ist, werden die kompletten Daten in einem Stück nach aussen geschrieben.

. Wirklich merkbar ist das aber kaum.

Das kommt schlicht auf die Grösse der Platte und deren Füllungsgrad an. Bei ner riesigen Platte, deren Platz nur zu einem viertel belegt ist,ist Fragmentierung kein Thema, und bei NTFS wegen der verteilten Inhaltsverzeichnisse gleich gar nicht.

 

[tubeless]

@ cherry50

Vor etlichen Jahren, als die Kapazitäten der Festplatten ziemich klein waren, Meine erste HD hatte 42MB , und wenig später war regelmäßiges Defragmentieren das A und O.

Das hing sehr stark mit dem Lösch- und Schreibverhalten von DOS-Systemen auf FAT-Partitionen zusammen. Das System schreibt neue Daten einfach in jede durch Löschen entstandene Lücke, und wenn die Datei grösser war als die vorhandene Lücke, dann wurde halt die nächste passende Lücke genommen.

Durch dauerndes Löschen und wieder neues Schreiben wurden die Dateien immer mehr verhackstückt, das System brauchte immer länger, bis es die ganzen Dateien zusammen hatte.
Dieses Verhalten des Dateisystems war im Übrigen auch ein Grund, warum man verschiedene Partitionen machte - zB eine extra Partition für Temp-Dateien. Hier wird dauernd gelöscht und geschrieben - regelmässiges Formatieren oder automatisiertes Gesamt-Löschen ersetzt hier die geschwindigkeitsbringende Defragmentation...

Das ist beim heutigen Windows-Standard - NTFS - ganz anders. Und viel besser....