Windows 7 wird von MS seit Januar letzten Jahres offiziell nicht mehr supported -
kann also auch nicht mehr registriert werden. Es wird auch nicht mehr zum Download angeboten und ebenso nicht mit Updates versorgt. Wenn es nach MS ginge, ist Windows 7 mausetot.
Es liegt also nicht an der neuen Festplatte, sondern an Windows 7 bzw. Microsoft ,-)
Das heisst aber nicht, dass Du nun ohne Betriebssystem dastehst, denn man kann eine Neuinstallation von Windows 10 nach wie vor
mit den Seriennummern von Windos 7 aktivieren - sofern diese gültig und auch nicht mehrfach aktiviert sind. Mikrosoft schaltet allerdings verdächtige Seriennummern (also solche die mehrfach mit unterschiedlicher Geräte-ID aktiviert wurden) seit etwa einen Dreiviertel Jahr tatsächlich rigoros ab, auch auf laufenden Systemen. Ein Tausch der Festplatte verändert allerdings nicht die Geräte-ID, denn Festplatten gelten heute quasi als mobile Datenspeicher, ähnlich einem USB-Stick.
Ich würde fogendermaßen vorgehen:
1. Ein Image der der aktuellen Festplatte oder Systempartition anfertigen, z.B. mit dem kostenlosen
Aomei Backupper. Das ist sinnvoll, falls das Upgrade auf Windows 10 nicht klappt und der jetzige Status zurückgespielt werden muss, damit man z.B. hinterher noch an Emails kommt und dergleichen. So etwas sollte man grundsätzlich vor jeder Änderung am System oder der Hardware machen. Die Sicherung der Image-Datei und der Benutzerdaten auf einer anderen Festplatte (und nicht nur auf einer Partition) sollte ebenfalls selbstverständlich sein.
2. Das
Media-Creaton-Tool von Microsoft herunterladen (2. Button von oben "Tool jetzt herunterladen") und als Administrator ausführen. Dafür einen
leeren USB-Stick mit mindestens 32GB Kapazität bereit halten, auf den werden dann durch das Tool die Installtionsdateien von Windows geschrieben.
3. Im BIOS die Startreihenfolge der Devices auf USB umstellen, bzw. USB als erstes Device wählen. Den Rechner dann erneut starten. Wenn alles richtig konfiguriert wurde, startet die Installationsroutine automatisch vom USB-Stick. Der Rechner muss online sein!
4. Du hast jetzt die Auswahl zwischen Neuinstallation und Upgrade. Obwohl eine saubere Neuinstallation immer vorzuziehen ist, würde ich es in diesem Fall zunächst mit dem Upgrade versuchen (neu installieren kann man hinterher immer noch). Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob bei einem Upgrade nach der Seriennummer gefragt wird. Ein Microsoftkonto anzulegen ist auch nicht verkehrt (es geht auch ohne, aber dann wird es komplizierter). Ggf. musst Du während der Installation auf ein Emailkonto zugreifen können, halte also ein zweites Gerät dafür bereit, mit dem Du online gehen kannst. Das kann passieren, muss aber nicht (die Installationsroutinen verlaufen interessanterweise nicht überall gleich).
5. Wenn während des Upgrades nicht nach der Seriennummer gefragt wurde, wird Windows wird vermutlich immer noch nicht aktiviert worden sein, dass kann man im Gegensatz zu Windows 7 mit der Version 10 aber nachholen. Die nachträgliche Aktivierung ist aber ein eigenes Thema - und es gibt auch dort hin und wieder Schwierigkeiten.
Abwägung:
Wenn Du alle Daten gesichert hast (einschließlich Emailkonten und Einstellungen, Lesezeichen und andere Konfigurationsdateien - z.B. die deiner DAW), und ein System selbst aufsetzen und re-konfigurieren kannst, dann würde ich zu einer (sauberen) Neuinstallation raten. Falls Du Lizenssysteme für Deine Plugins auf deinem Rechner hast (ILok, eLicenser etc.), dann deaktiviere diese Plugins BEVOR Du neu installierst, denn die Lizenssysteme sind an die System-ID des Betriebssystems gekoppelt. Und die ändert sich bei einer Neuinstallation. Oder Du überträgst die Lizens-ID temporär an in anderes Device z.B. ins Internet (wieder ein eigenes Thema für sich ... und kompliziert genug). ABER NICHT VERGESSEN, SONST BEKOMMST DU GROSSE PROBLEME BEI DER NEUAKTIVIERUNG!
Nur eine Sache noch: Wenn Du immer noch Windows 7 verwendest, dann ist Deine Hardware vermutlich ziemlich "unaktuell". Windows 10 ist allerdings ziemlich ressourcehungrig. Wenn der Rechner zu alt und zu schwach ist, dann wäre es vielleicht besser, mit dem nicht aktivierten Windows 7 weiterzuarbeiten. OFFLINE!
Und:
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine der billig verkauften Seriennumern gar nicht erst freigeschaltet wird, ist mittlerweile immens hoch. Das sind auch keine OEM-Versionen, sondern Seriennummern aus Firmenverträgen (da werden gleich mal 1.000 Arbeitsplatzlizensen gekauft und mehr) - sogenannte Volumenlizensen - und es ist dann quasi immer dieselbe Seriennummer, die aber 1000 Mal benutzt werden darf. Die Verkäufer, die diese Nummern aus Insolvenzen beziehen (wenn überhaupt) hauen diese dann so lange raus, bis sich irgendwer über eine Sperrung beschwert (und auch danach noch ...). Legal ist das nicht, und war es im Gegensatz zu den OEM-Versionen auch nie. Wie McJack richtig schrieb, verfolgt Microsoft neuerdings auch die Nutzer dieser illegalen Lizensen juristisch, also besser die Finger davon lassen.