Unklarheiten zur Aufnahmestärke dB

[kakashi]

Hallo.

Ich weiß das man beim Recording die 0 dB nicht überschreiten sollte, um eine gute, verzerrfreie Aufnahme zu kriegen.

Aber genau diese dB Sache verwirrt mich etwas.
Ich bin nämlich zurzeit dabei mich mit Plugins zu beschäftigen und dort kommt auch die dB Anzeige vor.

Es geht darum, dass das Plugin 2 Anzeigen für dB hat.
Einmal der [color=#red]Input Gain[/color] und der [color=#blue]Output Level[/color].
Was genau ist jetzt der Unterschied zwischen Input und Output dB?

Dazu habe ich mal ein Bild hochgeladen

Wie man erkennen kann geht die Anzeige vom Input Gain bis +18 dB.
Und beim Output nur bis +6 dB, wobei der rote Balken bei 0 dB stehen bleibt.

Um eine gute Aufnahme zu kriegen sollte doch 0 dB nicht überschritten werden, was ist aber wenn man bei Input höher als 0 dB kommt? Ist die Aufnahme dann nicht verzerrt?

Ich verstehe nicht ganz genau was der Unterschied zwischen Input und Output dB ist.
Kann mir jemand das genauer erklären?

 

[holgi]

InputGain ist das was ankommt, wenn das VST durchgeackert wurde, via Limiter/Kompressor, dann gibt es wiederum Gain raus, das ist dann der Outputgain.

Ist dein Inputgain zu niedrig (Rauschen zu laut, Nutzsignal zu leise), kannst du das Instrument oder die Stimme lauter machen BEVOR es in die DAW geht, oder aber IM VST, im VST aber nur, wenn das kein Rauschen gibt oder sonst wie doof klingt

Zum anderen Teil deiner Frage; alles was du aufnimmst muss keineswegs 0db laut sein, nimmst du es mit -10 db auf und es rauscht nicht ist es OK, lauter ziehen in der DAW geht immer, und summierst du Signale erhöht sich naturgemäss die Gesamtlautstärke im Projekt, die nun selber in der Summe bei -5 bis -7 db liegen sollte.

 

[bhpk1994]

du solltest innerhalb der Plugins auch darauf achten, dass das Signal nicht all zu stark übersteurt.
Aber Achtung: manche Plugins sollen ja analoge Geräte emulieren.

Analoge Geräte klingen anders, wenn man sie "heiß fährt" (mit hohem Eingangspegel).
da die Algorithmen der analog-Emulationen versuchen, dieses Verhalten nachzuahmen, kann es also sogar gut klingen einen sehr hohen Pegel zu verarbeiten.

 

[thesoundlab]

Ich kann verstehen, dass das verwirrend ist. Digitale Overs sind kein triviales Thema. Je nachdem wie ein Plugin programmiert wurde, sind Pegel über 0 dBFS erlaubt bzw. erzeugen keine Verzerrung. Die Daten werden intern anders gespeichert, sodass ein Überlauf od. Clipping quasi nicht stattfinden kann. Ich würd's trotzdem vermeiden. (Interne) Pegel über 0dBFS machen (für mich zumindest) keinen Sinn.

Wenn das Input Level Meter mehr als 0 dBFS anzeigt, dann ist deine Aufnahme nicht zwangsläufig verzerrt. Das heißt im Grunde nur, dass dieses Signal, sollte es so zu einem DA Wandler geschickt werden, verzerren wird. Ein AD gewandeltes Signal ohne nachträgliche (digitale) Verstärkung kann die 0dBFS nicht überschreiten.

Das Output Level Meter beim dem Oxford Limiter soll - bei aktiviertem "Recon Monitor" Button - auch Intersample-Peaks darstellen können. Das sind - grob gesagt - Verzerrungen, die eine DAW nicht anzeigt, ein DA Wandler aber trotzdem produzieren kann. Von daher sind es sozusagen Vorhersagen bzgl. der DA-Rekonstruktion. Und ohnehin sollten Pegel gerade "hinter" dem Limiter, der ja häufig das letzte Glied in der Kette ist, die 0 dBFS Marke nie erreichen.

 

[kakashi]

Also darf der Input Gain ruhig höher angesetzt werden als 0 dB ohne zu verzerren,
nur beim Output sollte es bei 0 dB bleiben?

Wo kann man dann jetzt bei Cubase erkennen, ob meine Aufnahme übersteuert ist?

 

[kakashi]

Also darf der Input Gain ruhig höher angesetzt werden als 0 dB ohne zu verzerren,
nur beim Output sollte es bei 0 dB bleiben?

Wo kann man dann jetzt bei Cubase erkennen, ob meine Aufnahme übersteuert ist?

Ist die Aussage richtig? Oder ist das jetzt egal wie ich der dB bei Input oder Output anschlägt?

 

[LM18]

kakashi

Innerhalb Cubase, in diesem Fall, also im Mischer kannst du nichts übersteuern.
Dies ist das Resultat der 32 Bit-float Architektur.
Du kannst nichts unternehmen um den Mixbus pegelmäßig zu überfahren. Es ist praktisch unmöglich.

Wenn du den Mischer über die Summe verlässt, also in eine Datei schreibst, musst du jedoch den Summenpegel strikt unter 0 dBfs halten.
Ausnahme ist ,wenn du als Dateiformat 32 Bit float verwendest, du also im Format des Mixbusses abspeicherst. Da ist es tatsächlich egal.

Diese Datei ist nicht übersteuerbar.

Welche Plugins diese Architektur/Gainstage mitmachen musst du halt ausprobieren, zum Beispiel mit einem Pegelton 1 kHz 0 dB der so von der Spur kommt.
Plugin in den Insert und den Inputgain einfach aufdrehen und anhören.
Pegelabhängige Pluins wie Kompressoren, Limiter oder Saturierer reagieren mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf diese Überpegel unwirsch.
Plugins wie EQs sollten das ohne murren und knurren wegstecken - zumindest die mit Werkzeugcharakter und nicht solche die auf Sound gebaut worden sind, wie Pultec-Emulationen und ähnliches.

 

[Sogyra]

Innerhalb Cubase, in diesem Fall, also im Mischer kannst du nichts übersteuern.
Dies ist das Resultat der 32 Bit-float Architektur.
Du kannst nichts unternehmen um den Mixbus pegelmäßig zu überfahren. Es ist praktisch unmöglich.

Grundsätzlich stimmt das schon, allerdings gibt es Phänomene, die sehr wohl Übersteuerungen ab 0db im 32 bit FP-Modus erzeugen können.
Siehe hier:
https://recording.de/Community/Foru...otechnik/Mixing/161229/Post_2022937.html#P_12

 

[LM18]

Innerhalb Cubase, in diesem Fall, also im Mischer kannst du nichts übersteuern.
Dies ist das Resultat der 32 Bit-float Architektur.
Du kannst nichts unternehmen um den Mixbus pegelmäßig zu überfahren. Es ist praktisch unmöglich.

Grundsätzlich stimmt das schon, allerdings gibt es Phänomene, die sehr wohl Übersteuerungen ab 0db im 32 bit FP-Modus erzeugen können.
Siehe hier:
https://recording.de/Community/Foru...otechnik/Mixing/161229/Post_2022937.html#P_12

Dann kann man vom Zusammenspiel von eine 32 Bit-Float DAW und dem besagten VST-Host eben abraten.
Ich hege keine Zweifel daran, dass es möglich ist seine Signale zu peinigen.

Zumal ich weiss, dass diese Welt konstruktiv bedingt dazu führt, dass man alles verkehrt macht.
Da sind die Sachen die funktionieren um so mehr kostbar zu erachten und unbedingt schützenswert

 

[Sogyra]

Dann kann man vom Zusammenspiel von eine 32 Bit-Float DAW und dem besagten VST-Host eben abraten.

Nicht wirklich. Hab ein Update in dem Link geschrieben

 

[kakashi]

Wenn du den Mischer über die Summe verlässt, also in eine Datei schreibst, musst du jedoch den Summenpegel strikt unter 0 dBfs halten.
Ausnahme ist ,wenn du als Dateiformat 32 Bit float verwendest, du also im Format des Mixbusses abspeicherst. Da ist es tatsächlich egal.

Meinst du die 0 dB bei dem Cubase Mixer wie auf diesem Bild?

Also in dem Fall ist es 0.00 dB und -3.1 dB

 

[LM18]

Wenn du den Mischer über die Summe verlässt, also in eine Datei schreibst, musst du jedoch den Summenpegel strikt unter 0 dBfs halten.
Ausnahme ist ,wenn du als Dateiformat 32 Bit float verwendest, du also im Format des Mixbusses abspeicherst. Da ist es tatsächlich egal.

Meinst du die 0 dB bei dem Cubase Mixer wie auf diesem Bild?

Also in dem Fall ist es 0.00 dB und -3.1 dB

Die untere Anzeige 0.00 meint die Faderposition, der Wert darüber -3.1 ist der tatsächliche Peak-Pegel im Kanal.

Dieser Pegel sollte in der Summe die 0 dB nicht überschreiten.
Also im Summenkanal.

Wenn er es täte, würde zum Einen deine Soundkarte/Interface clippen und wenn du über diese Summe in eine 24 Bit Datei schreibst, als 24 Bit Datei renderst wären die Clippings mit im Signal drin und das Signal geschädigt.

Wenn du als 32 Bit float Format renderst, wäre es egal.
Beim Abhören clippt halt dein Wandler, aber die Datei ist unbeschädigt.
Beim zurückimportieren bräuchtest du nur den Pegel runterregeln und es wäre wieder gut - Im Gegensatz zu kleineren Bitbreiten.

 

[Symphobia]

@ kakashi

Schön, dass du dich doch dazu entschieden hast, den Oxford Limiter zu kaufen!

 

[TonyR]

Bei Aufnahmen würde ich dir immer empfehlen unter 0dfs zu bleiben! Besser noch zwischen -12 und -6dbfs.

Leider ist das Metering in Cubase nicht ganz so schön geregelt. Aber wenn du es genau wissen willst kann man bei Cubase die Audiodatei analysieren lassen und dann sollte es dir den max. Peak anzeigen.
Oder du stellt den channelfader auf 0 und liest was der Peakmeter anzeigt, aber dafür solltes du keine Plugins insertiert haben.

Zu dem oxford limiter soweit ich es weiss.

Der input meter bezieht sich wohl auf einen Referenzpegel. Du hast dort die Möglichkeit den input mit bis zu 18db zu boosten. Du hast bei diesem Limiter keinen threshold sondern eine Inputverstärkung, vielleicht so ähnlich wie bei einem 1176 Kompressor. Das heiss beim Sonnox Limiter das wenn beim input Meter du nicht die 0 dbr erreichst auch keine limitierung statt findet. Ab 0dbr orange fängt der Limiter an zu arbeiten. Ich hoffe du verstehst was ich meine.

So nun zum Ausgangmeter der sich auf dbfs bezieht und somit 0dbfs die oberste Grenze darstellt. Die 6 dbfs die du siehst stehen für die overs und dafür steht der Recon Meter (reconstraction) button rechts onen. Das heisst wenn du z.b. 2 samples peaks bei -0,1dbfs hast dann würde die rekunstruktion der Audiowelle im Audiowandler über 0dbfs steigen und somit auch clippen, und dort zeigt das +db metering den Wert an.

 

[LM18]

Bei Aufnahmen würde ich dir immer empfehlen unter 0dfs zu bleiben! Besser noch zwischen -12 und -6dbfs...

Zwangsweise.
Denn du kommt zumeist von einem 24 Bit Interface und da ist bei 0 dBfs Ende.

Der Recordingstandard ist 0 dB VU = -18 dBfs in der DAW.
Also dass was ein VU-Meter bei 0 dB anzeigen würde, sollte in der DAW -18 dBfs auslösen.

Die folgende Signalverarbeitung in der DAW ist dann höher und zum Beispiel Cubase 32 Bit-float unkaputtbar, zumindest was den Mixer anlangt.

 

[kakashi]

Vielen Dank erstmal.
Auf dem ersten Blick wirkt das alles sehr verwirrend.

Gibt es eigentlich ein Tutorial der zeigt, wie man anfängt zu recorden und die weiteren Schritte?
Also beginnend mit der Einstellung des Audio Interfaces (Gain) für den Mikrofonverstärker