"überproduzierte" Demos

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Hi,

ich wollte mal eure Meinung zu folgendem Thema hören: Bei uns in Regensburg gibt es jedes Jahr einen kleinen Bandwettbewerb, bei dem an 3 Tagen im Halbstundentakt Bands spielen. Diese Bands werden dann von einer Jury bewertet und kriegen noch einen Livemitschnitt ihres Gigs. Ich habe nun letztes Jahr von meinem Gitarristen, der bei der regionalen Tagespresse arbeitet und sich deshalb in der Jury befand, daß sich von diesen Bands ca. die Hälfte nach dem Wettbewerb auflöst (jedes Jahr!!), weil sie mit ihrer Liveperformance nicht an ihre binnen eines halben Jahres "überproduziertes" Demo rankommen. Als Band, die sich für's Livespielen gegründet hat, sollte man meiner Meinung nach auch bei den Demos nicht soviel der Möglichkeiten nutzen, die einem die moderne Tontechnik in die Hand gibt, sondern man sollte das Ganze möglichst nah am Livespielen halten. Was ist eure Meinung dazu?
 
Ich persönlich würde das "Überproduzieren" in zwei Teilen sehen.

Zum einen nur die Soundschiene, da ist meine Meinung: je nach Geschmack. Es gibt ja z.B. amtliche CDs, die absichtlich "matschig" klingen. Oder eben umgekehrt, ein Demo mit amtlichem Sound.

Der andere Teil ist da in meinen Augen bei "Demo"-Bands etwas heikler.
Das Einspielen und das Können; selbst eine Band, die sich an ihren Intrumenten im Amateurbereich befindet, kann mittels Technik ein Demo abliefern, daß 100% tip top fehlerfrei eingespielt (!) ist.
Und da sollte vielleicht etwas aufgepasst werden, weil die Live-Erwartungen nach Ablieferung eines "perfekt" eingespielten Demos doch evtl. zu hoch sein können.

Kurz und Bündig:
Guter Sound, guter Mix, gutes Mastering - JA
Spielerische Defizite mit Technik perfektionieren - VORSICHT
 
Ich denke, man sollte auch als Liveband unterscheiden können, ob es nun eine Studioaufnahme oder eine Live-Aufnahme ist. Live wird nie so gut klingen wie im Studio (keine große Band nimmt wirklich live auf, sämtliche neuere 'Live-Alben' sind im Studio produziert und werden nur durch Klatschen, Zuschauergeräusche etc. ergänzt). Ich denke, darüber sind sich viele Bands nicht klar. Livemitschnitte sind einfach was anderes wie das, was (hoffentlich) über die PA rüberkommt. Bei meiner Band haben wir die Livemitschnitte immer nur als Dokumentation gesehen, um eben auch grobe Spielfehler etc. zu hören und vor Allem die Moderationen zu bewerten. Aber niemals darf da auf den Sound geachtet werden.
 
Hallo,

das mit den "überproduzierten" Demos ist wohl auch der Grund, warum einige/viele Veranstalter als DEMO einen Livemitschnitt haben wollen, egal wie schlecht der Sound ist, um zu beurteilen, was man live kann.

Gruß Jörg
 
Also, das man das was man im Studio einspieltSpieltechnisch auch live reproduzieren können sollte, steht ja wohl außer Diskussion. Wer sich für ne Platte nen Exterenen Klampfer o.ä. holt oder sich ein Megasoloausdenkt, dass man aber dann der MIDI-programmiert oder was auch immer, ist meiner Meinung nach bescheuert.
Ein andere Sache ist es mit dem Artrangement. Ich denie, es ist völlig i.O wenn man auf PLatte 4 backgroundstimmen hat oder zwei Rhythmusgitarren auch wenn man eig. nur einen Gitarrist und einen Sänger hat. Platte ist eben Platte und da soll es fett klingen. Eine CD muss schließlich durch andere Sache glänzen wie eine Livegeschochte wo dann statt Chor und Stereogitarre eben die Performance und eine wenig Improsivation das Herz beglücken ...

Dennoch sollte man bei der Studioproduktion trotzdem datauf achten, die Sache nicht zu überziehen und keine Songrelevanten Melodiegeflechte bauen die vielleicht geil klingen, aber live 10 Keyboarder bräuchten oder so ... ein Song sollte auch in der Livebesetzeung sofort als der Song der er ist erkannt werden können, sonst hat man ein Problem ;-)

Zum Thema Liveproduktion von großen Bands die im Studio gemacht sind... hmmm das gibts sicher, aber die wirklich großen und guten machen das nciht. Maiden hat sogar bei Top Of The Pops live gespielt :)

Will sagen, die Bands die ich höre, spielen live und das ist auch auf Platte ... Da sind nämlich auch schlöne Fehler drin die eben live ausmachen .
:)

Gruß, Randy
 
Will sagen, die Bands die ich höre, spielen live und das ist auch auf Platte ... Da sind nämlich auch schlöne Fehler drin die eben live ausmachen .

Da kann ich mich nur anschließen ... ich hab 2000 auf Viva2 einen Placebo Gig bei Overdrive aufgenommen und auf CD gebrannt (mein ganz eigenes Bootleg ;-) ), und die haben das selbe Problem, mit dem ich und meine Bands live immer zu kämpfen hatten: Manche Songs sind einfach viel zu schnell gespielt. Ich glaube nicht, daß die das im Studio aufgenommen haben, da würde nicht das live-feeling rüberkommen.
 
Gut, Maiden trau ich sogar zu, dass sie live spielen. Aber ich meinte jetzt auch mehr die Live-Alben, die auf den Markt kommen. Es gibt vor Allem im Poprockbereich genug Bands, die ihre Live-Alben nur am wirklichen Livesound anlehnen, aber im Studio die Spuren, die nicht passen, austauschen (habe die Infos von Leuten, die sowas machen). Is ne Kunst für sich, das im Studio so hinzukriegen, dass es wie live klingt.
 
Wer hört PopRock? ;-)

Und wenn ja, dann: Wo liegt der interessante Kern bei Liveaufnahmen solche Mucke?

Meines Erachtens machen Liveaufnahmen nur bei Musik richtig Sinn in der es um Virtuosität und Show geht --> Klasssik, gute Rock-/Metl-Geschichten.

Aber so seichte Sachen wie Pop und Poprock bieten in dem Bereich ja eher wenig, oder?

Das beste war damals vor Jahren als Michael Jackson von RTL gehypt wurde und DAS SuperLIVEkonzert übertragen hat... ich war erschüttert.... ALLES vom Band! Seitdem ist der Typ für mich uninteressant.


Jedenfalls sind alle Liveplatten der Bands die ich verehre auf wirklich live, weil die so was gar nicht nötig haben (Maiden, Magnum, Whitesnake, Priest, Ayreon, Purple, Dio, Uriah Heep, Twisted Sister, Dee Snider, Saxon, Gammaray, Halloween, UDO, Accept, Running Wild, Doro ..). Und da ich die meisten davon auch schon .live gehört habe, weiss ich dies auch sicher :)

Ich will keine Megadiskussion starten oder jmd. auf dem Schlips treten - is halt meine Meinung...

Gruß, Randy
 
Hi - alle!

aber nochmal zum Thema:
manche sagen "heutzutage sind die Veranstalter nur noch Demos in Top-Studioqualität gewöhnt";
andere sagen "ein Veranstalter hat lieber einen Livemitschnitt mit Atmosphäre, auch wenn der Sound nicht ganz so top ist."

Da ich auch (für unsre Band) drüber nachdenke, wie weit man den Perfektionismus denn treiben soll, hätt ich gern nochmal Eure Meinungen dazu gewußt.

(ich tendiere derzeit zum Zweiten, bin aber ja Musiker (Hobby)).

Michael Koeppen
 
mickoep schrieb:

Da ich auch (für unsre Band) drüber nachdenke, wie weit man den Perfektionismus denn treiben soll, hätt ich gern nochmal Eure Meinungen dazu gewußt.

1. Soll es ein DEMO zur Bewerbung sein: Nicht übetreiben, nix machen, was ihr nicht auch live hinbekommt, sonst wars der letzte Gig
2. Soll es ein DEMO für nur so sein: Alles ist erlaubt.
3. LIVE-Mitschnitt: Sound sollte ok sein, es sollte die Live-Atmosphere aber zu höhren/spüren sein, also nicht nur klatschen zwischen den Stücken. Nicht zu viel Katastrophen (Verspieler) sollten drauf sein, aber ab und zu schadet nicht.

Gruß Jörg
 
vergesst bei live-alben BITTE nicht: gentleman & the far east band !!! für mich zur zeit DAS genialste album... ich habe gentleman mit band zwei mal live gesehen, und auf der cd bringt er GENAU die vibes rüber, dir mir auch bei den konzerten gänsehaut bescherten (positive gemeint natürlich) ... dieses album ist wirklich wahninnig gut produziert, man denkt, man ist wirklich wieder bei einem konzert dabei...
 
Unterscheidet doch mal grundsätzlich, wofür ihr das Demo braucht... bei 'ner Plattenfirma würde ich mich eher mit einer sauber produzierten EP melden, als bei einem Konzertveranstalter. Am besten man hat SOWOHL Studiodemo als auch reines Live-Album. Das sollte übrigens auch gute Qualität aufweisen: Sonst wird's bei aller Originalgetreue auch nichts.
 
ein riesenunterschied ist ja wohl auch die musikkrichtung. zB pop/rock/metal - klar: muss man live so spielen können wie auf CD. aber electro, techno, dance usw. - da KÖNNTE man zwar auch eine art livekonzert machen, aber niemand kann ernshaft erwarten, das jeder sound auch wirklich per seperatem druck auf ein keyboard erzeugt wird, wenn die band/das project dann live spielt. vielleicht 1-2 elemente kommen dann vom keyboard, wobei das bei der art von musik eh keine rolle spielt, ob das nun wirklich der mensch live spielt oder nicht. für das was ich so mache würde ich entweder nen PC und meine synhties auf die bühne und mich nur vorn ans micro stellen, oder ich müßte mir halt 1-2 leute engagieren, die wirklich dann teile meiner songs per keyboard spielen. oder man würd zB im technobereich weniger ein instrument spielen als ein instrument verändern, also die melodien kommen als feste midisequenzen, die live-tätigkeit besteht dann darin, die klänge vor ort neu zu mischen, anzuornden, zu modullieren, filter einzusetzen, am EQ rumzuspielen, drums/hats unerwartet kommen+gehen zu lassen usw. - ob da überhaupt jemand noten spielen kann wäre dann unerheblich. bei dieser art von musik aber wiederdum ist eine gute demo natürlich pflicht, vielleicht muss die sogar schon quasi pressreif sein, da ja hier die verträge/promotion eher eine veröffentlichung und spielen der tracks in discos als auftritte betrifft.

sonderfälle sind synhtpop/electrobands, die auf der bühne aber dann doch mit echten instrumenten spielen (wollen). nur ein bekanntes beispiel: depechemode haben in der jüngeren vergangenheit bei konzerten echte drums und gitarren auch für deren reine synthie-klassiker benutzt.
 
Hy zusammen,

ich seh das auch geteilt...
Generell finde ich, man sollte das Wesentliche eines Songs auch live bringen können. Andererseits ist es aber bei einer produzierten Platte echt genial, wenn man z.B. beim 100ten Hören wieder was Neues unter dem Kopfhörer entdeckt, in der Regel fallen solche Kleinigkeiten, wenn sie live fehlen, eh nicht auf. Sollte es aber so sein, daß man künstliche Musiker auf die Bühen holt, damit es so klingt wie auf dem Albu, von einem Sampler oder MD oder was weiß ich nicht, empfinde ich es als komisch. Ich meine damit nicht, daß man keine Samples damit rausschicken soll, aber unterstützende Hauptgesangsstimmen oder zweite Stimmen finde ich da schon seltsam. Das Beispiel was ich dafür die ganze Zeit im Hinterkopf habe ist Evanescence, deren Album ich persönlich richtig fett gemacht finde (hab mich ja bereits schon mehrfach damit geoutet). Dann habe ich einen Konzertmitschnitt im Fernsehen gesehen und fand es furchtbar, daß gelegentlich die Hauptstimme der Sängerin, aber ansonsten alle zweiten Stimmen zum Unterstützen unterlegt waren, da sie es anscheinend nicht ganz so hinbekommen hat und manchmal tüchtig zwischen den Tönen hing...nee! Dafür war die "Mietband" um so besser!

Zum Thema Demo an sich...der Markt ist nunmal hart umkämpft und eben dadurch das fast jeder die Möglichkeit haben kann, seine Musik aufzunehmen und zu bearbeiten...man muß auf jeden Fall gut sein und ein einfacher Mitschnitt (wenn möglich noch auf Tape) ist inzwischen nunmal meist nicht mehr ausreichend.
Man muß allerdings auch die Vorteile daran sehen, durch die Konkurenz steigt das Niveau und wir haben mehr zu arbeiten (nämlich an Demos ;-)).

Ach ja, daß mit den Live CD´s... Ich kenne es auch sehr oft so, daß live mitgeschnitten und dann im Studio nachbearbeitet wird, im Studio aufnehmen und danach mit Applause versehen? Sicher vorstellbar, aber glaub kaum, daß richtig gute Bands, Künstler das so machen! Ich habe 100te Livekonzerte gesehen und viel Bands und Künstler haben es einfach mal drauf gehabt, live und Studio ähnlich klingen zu lassen und zum Teil waren das sehr verschiedene Sachen. Incubus, Die Happy, meinetwegen Metallica, aber auch Faithless, Moloko, Ultra Violet, Eskobar oder was weiß ich - die waren einfach so gut, daß vielleicht die Mitschnittqualität soundbedingt hätte aufpoliert werden müssen, aber vom Spielen auf jeden Fall CD reif- Sicher gab es da auch mal Patzer, aber vernachlässigbar...

Also dann, viele Grüße, P.
 

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