Überblick nicht verlieren

[digi]

Meine Projekte werden langsam umfangreicher und so passiert es immer öfter, dass ich am nächsten oder übernächsten Tag nicht mehr genau weiß, was ich wie weit bearbeitet habe. Nun überlege ich mir, ob ich eine Excel-Tabelle machen sollte. Auf der X Achse z.B. meine Spuren und auf der Y Achse Effekte usw.

Wenn ich erst 1.000 Mischungen hinter mir habe, ist mein Workflow wohl in Fleisch und Blut übergegangen, doch bis dahin bin ich noch zu oft im Wald.

Hat schon jemand Erfahrung mit so einer Art Check Liste oder gibt es dafür auch gute Vorlagen im Netz?

 

[LM18]

Ein Historienliste macht dich eher verrückt als informiert.

Meilensteine schreibe ich über Versionsnummern im Dateinamen fest.

Mein Naming ist:

Titel-Datum(Mixbeginn)-Version-Unterversion

z.B.:
AnnasHaus-051017-1

Und die Unterversion in Fortzählung wäre dann:
AnnasHaus-051017-1-2

Im Gesamtfolder habe ich, wenn nötig, eine simpelst mögliche Textdatei in der ich notiere, was einigermaßen eine Halbwertszeit hat.

Impressionen schmiere ich in einen Block.
Im Allgemeinen nutzen diese Aufzeichnungen rückblickend nichts.
Sie dienen nur im Moment zur Verfestigung des Mindset.

 

[Navar]

Wenn ich weiß, dass ich einen Song nicht in einem Stück mixen kann weil ich vielleicht zu wenig Zeit am Stück habe, dann versuche ich trotzdem an einer logischen Stelle aufzuhören. Ansonsten habe ich einen Block neben mir liegen auf dem ich Ideen notiere wenn ich sie nicht gleich umsetzen kann oder möchte.
Aber ich versuche mich auch auf mein Gefühl zu verlassen. Als Beispiel: Angenommen ich hab das Gefühl ich müsste zum Beispiel an die Overheads und Becken vom Schlagzeug nochmal ran weil da noch irgendwas nicht so ganz passt. Dann sollte sich das auch ein paar Tage später wieder ergeben, wenn nicht, dann war es vielleicht auch nicht so wichtig.

 

[notebynote]

Version, Unterversion... was soll denn das werden? Alternative Mixe lasse ich mir noch gefallen, aber nie im Leben braucht man -zig Mixe, die man sich nie wieder anhört. Wonach soll sich denn eine Unterversion richten? Nach einem zusätzlichen Splash im 34. Takt oder nach einer Automationsveränderung?
Ein Mix kann unfertig sein, dann kann man das so notieren, ok, aber jede tiefergehende Auflistung ist imho nur verwirrend.

 

[TonyPizza]

Du kannst doch einstellen, dass jede Speicherung mit einer vortlaufenden Nummer versehen wird... -01, -02...

 

[SilentWarrior]

Ein Mix kann unfertig sein, dann kann man das so notieren, ok, aber jede tiefergehende Auflistung ist imho nur verwirrend.

Manchmal vergeigt man einen Mix und dann möchte man doch gerne wieder zurück.

 

[holgi]

Ein Mix kann unfertig sein, dann kann man das so notieren, ok, aber jede tiefergehende Auflistung ist imho nur verwirrend.

Manchmal vergeigt man einen Mix und dann möchte man doch gerne wieder zurück.

Daher speichere ich jede Session mit Datumsangabe ab. Ich kann ratzfatz auf eine Version von vor 2 Wochen oder so springen....

 

[muffy]

Willst du eine Übersicht im Detail? Ansonsten könnte es helfen, die Inserts bei unbearbeiteten Spuren frei zu lassen. Oder Notiz: Bis inkl. Git 2 bearbeitet. Oder so... Die meisten DAWS erlauben Notizen direkt im Projekt / Spur.

Ich selbst speicher immer kackfrech drüber, bin aber auch nicht auf Revisionsmanagement angewiesen.

 

[MountainKing]

Notzi? Wersdattdann....?

 

[djdeveloper]

Meine Projekte werden langsam umfangreicher und so passiert es immer öfter, dass ich am nächsten oder übernächsten Tag nicht mehr genau weiß, was ich wie weit bearbeitet habe. ...

Das sollte man doch aber hören oder sein Hirn durch 5 Minuten durch die Spuren klicken mit Mute und Solo wieder auffrischen können.

 

[LM18]

Version, Unterversion... was soll denn das werden? Alternative Mixe lasse ich mir noch gefallen, aber nie im Leben braucht man -zig Mixe, die man sich nie wieder anhört. Wonach soll sich denn eine Unterversion richten? Nach einem zusätzlichen Splash im 34. Takt oder nach einer Automationsveränderung?
Ein Mix kann unfertig sein, dann kann man das so notieren, ok, aber jede tiefergehende Auflistung ist imho nur verwirrend.

Wie schon geschrieben - Meilensteine

Alternative Instrumente = Austausch
Umschnitte = Arrangementänderung
Mix ohne Leadvocals = Playback

Und so weiter...
Da rentiert sich dann auch eine begleitende Dokumentation, in welcher kurz festgehalten wird, warum man das getan hat etc...

Tages- und Nebengeräusche sowie Wasserstands-, Füll- und Pegelmeldungen sind davon ausgenommen...

 

[Saurus]

Meilensteine Ja, hab auch gerade eine Projektmanagementseminar besucht. Ging da allerdings nicht um DAW-Projekte.


Excel-Liste halte ich auch für Quatsch. Das ist vertane Zeit. Ich habe damals Listen für meine CDs und DVDs angefangen. Die sind über die Jahre immer länger geworden, aber ganz ehrlich - ich kann im Grunde damit nichts anfangen.

Was ich manchmal mache, wenn ich mitten in der Arbeit abbrechen muss, ist, mir die betreffende Spur bzw. ein Teil deren Events grellrot einzufärben. Dann weiß ich beim nächsten Mal, wo ich zuletzt hängengeblieben bin. Manchmal schreibe ich mir dann noch was in die Spurnotizen und gut is.

Vollständig editierte Spuren könnte man auch noch in einen Spurordner namens done oder ready verschieben. Dann ist die Übersicht besser. Man sieht nur noch die Spuren, an die man noch ran muss.

 

[chrisspeed]

Jede Session mit neuer Versionsnummer abspeichern: 001; 002 usw.

Wenn du bei 030 angekommen bist, kannst du davon ausgehen, dass der Song/ Mix Mist ist. Wenn man irgendwo bei 010 ist, sollte was handfestes stehen und nur noch Feinheiten abgestimmt werden.
Meiner Erfahrung nach. Man muss auch mal loslassen können

 

[CFR]

Man muss auch mal loslassen können

Stimmt.
Wenn ich mir nach einigen Tagen den letzten, eigentlich "fertigen", Mix wieder anhöre, juckt es aber immer in den Fingern, z.B. die Hihat doch einen Ticken leiser zu machen.
Grausam, sowas...

 

[Realist]

Ich mach das auch noch ganz old school, dass ich mir wichtige Sachen oder Änderungen auf einen Zettel schreibe.
Ich hab meist mehrere Projekte/ Songs nebenher am laufen.
Oft fällt mir beim Arbeiten an einem Projekt etwas sinnvolles für ein anderes Projekt ein, was ich beim nächsten Mal dann ausprobiere.
Ich arbeite auch mit fortlaufender Nummerierung.
Gerade bei der Kompositionsphase macht das schon Sinn, finde ich.
Ein Song heisst dann beim Komponieren z.B. Hallo-Skizze-01.
Später weiss ich dadurch, dass die höchste Zahl die fortgeschrittenste Version war.
Wenn ich alles zusammenhabe und zum Mix übergehe, exportiere ich die VSTi-Spuren ins Waveformat.
Ab dann heisst der Song z.B. Hallo-Mix-01.
Wenn ich mit einer Version zufrieden bin, gönne ich der Bezeichnung noch ein Final, also Hallo-Mix-Final-01.
Klingt erstmal umständlich, aber so finde ich mich noch nach Jahren in meinen Projekten zurecht.

 

[notebynote]

Stimmt.
Wenn ich mir nach einigen Tagen den letzten, eigentlich "fertigen", Mix wieder anhöre, juckt es aber immer in den Fingern, z.B. die Hihat doch einen Ticken leiser zu machen.
Grausam, sowas...

Der Architekt Peter Zumtor sagte kürzlich dazu: "Zweifel gehören in den Prozess, nicht in das Resultat."
Und ja, man muss auch loslassen, sehr richtig @ChrisSpeed

 

[BasementBluesBoy]

Top-Down-Mixing bzw Reverse-Mixing. Du fängst auf der Summe an, dann Sub-Gruppen, dann erst einzelne Spuren. Geht schneller, reduziert Plugs, spart Zeit und liefert gute Resultate.

Projekte simpel halten und nicht zuviele Spuren. Hatte früher auch Spuren gedoppelt etc. bringt aber nicht immer was.

Bbb

 

[bafc24]

Beim Mischen lege ich nie Versionen an. Hab das anfänglich auch so gemacht, hab aber nie darauf zurückgegriffen. Wenn mir der Mix am nächsten Tag nicht mehr gefällt - gerade gestern geschehen - dann schmeisse ich alle Plugs raus, ziehe alle Fader runter und fange wieder von vorne an. Wenn ich mich verfahren habe, dann komme ich persönlich mit dieser Vorgehensweise am schnellsten ans Ziel und gibt mir noch die Möglichkeit die einzelnen Spuren mit anderer Priorität hochzuziehen.
Das durchhören der Versionen braucht ja auch eine gewisse Zeit. Da habe ich den Mix auch schon wieder neu aufgebaut.

Und wie Bbb oben schreibt, hab ich für mich auch das Top-Down Mixing entdeckt. Spart unglaublich viel Zeit und Rechenleistung und man behält die Übersicht.

 

[Signalschwarz]

Top-Down-Mixing bzw Reverse-Mixing

Davon halte ich persönlich gar nichts und halte ich auch gerade für Anfänger oder nur leicht Fortgeschrittene nicht empfehlenswert.

 

[Signalschwarz]

Und im Grunde hat niemand hier geschrieben, dass er alternative Mixes erstellt, es war immer die Rede von fortlaufenden Versionen. Und wie oft wurde hier schon rumgeheult, weil dummerweise sich eine Projektdatei nicht mehr öffnen lies, Und wenn man halt mal einen schlechten Lauf hatte und die Vox verkackt hat, der Rest vom Editing und Mix, whatever steht, dann haben nur bspw. Rentner genug Zeit alles wieder auf Null zu stellen und von vorne zu beginnen, natürlich ohne über Los zu gehen und ohne 4000 Mark einzuziehen.