UAD Karte heute noch sinnvoll?

Meine Meinung:

Die Zeiten der DSP Karten dürften gezählt sein (Gerüchten zufolge arbeitet Universal Audio doch eh an einer nativen Version ihrer Plugins auch wenn es da bisher nichts Offizielles zu gibt) und spätestens seit Vienna Ensemble Pro sehe ich eigentlich keinen Grund mehr, mir eine DSP Karte für einen so hohen Preis in den Rechner zu bauen (da stelle ich mir lieber einen weiteren Rechner in die Farm, wenn ich wirklich an die Grenzen stoßen sollte).

Powercore ist tot, SSL Duende gibt´s nicht mehr mit DSP Karte und selbst ProTools geht (natürlich langsam) allmählich den nativen Weg - ich denke die Zeichen sind eindeutig.

Wenn man den Sound der UAD Sachen unbedingt haben möchte, muß man natürlich in den sauren Apfel beißen und die Hardware mitkaufen (dient eigentlich nur als Dongle), aber das wäre dann wirklich nur eine Frage des persönlichen Geschmacks, denn Alternativen (wie hier ja auch schon dargestellt wurde) gibt´s jede Menge. Die Frage ist nur, ob die immer preiswerter sind, denn gerade Waves ist alles andere als günstig.

Die Aussage, dass man den Unterschied sowieso nicht hört und ja eh alle nur mp3´s hören und niemand mehr für Musik zahlen will, möchte ich allerdings so nicht unterstreichen.
Man sollte vor allem die Hifi Fraktion nicht vergessen, die alleine für Kabel 1000´e Euro ausgeben und deren Lautsprecher oft mehr kosten, als manch einem Produzenten sein ganzes Studio (vor allem im HR Bereich). Da wird verdammt viel Wert auf Qualität gelegt und das ist keine kleine Gemeinde. Da investieren Leute in CD Player, die 5k und mehr kosten und nicht umsonst erfreuen sich Firmen wie NAIM in diversen Kreisen größter Beliebtheit (billig ist was anderes). Und diese Leute kaufen die CD´s dann natürlich auch und würden nie ein MP3 File als Altenative in Betracht ziehen.

Auch die Apple Quartalszahlen sprechen gegen die These, dass eh alles nur gesaugt und geklaut wird und man daher den Qualitätsanspruch nach unten schrauben könnte: der iTunes store erfreut sich größter Beliebtheit und dort wird bekanntlich Musik verkauft und nicht verschenkt.

Das Ganze ist meiner Meinung nach viel mehr zielgruppenabhängig: wenn ich hauptsächlich Dance und Minimaltechno produziere, dann habe ich eine Zielgruppe, die potentiell vielleicht weniger bereit ist, für den Konsum der Musik auch zu zahlen (in dem Bereich kommt es vielleicht in der Tat weniger auf High End Hall und ähnliches an - da reicht es, wenn es kracht und überall raschelt).

Bei "anspruchsvoller" Musik (ich nenne es mal so), sieht´s da schon deutlich anders aus und gerade bei Gesangsaufnahmen oder wenn echte Instrumente abgenommen werden, fällt halt der High end Hall doch eher auf, als bei einer reinen Elektroproduktion (wobei es da sicher auch sehr aufwändige Sachen gibt - ich möchte das in keinem Fall abwerten).

Ich hatte vor einigen Jahren das Theater mit einer Powercore Karte (zunächst ISA Steckplätze, dann teures Upgrade auf PCI und dann kam Apple nur noch mit PCIe Steckplätzen im Mac Pro - das war der Zeitpunkt für mich, die Karte zu verkaufen) mitgemacht und würde heute keine interne DSP Karte mehr kaufen. Eine externe Variante wäre evtl. eine Alternative (so wie Duende einst), aber oft holt man sich damit mehr Probleme in´s Haus, als einem Lieb ist (Powercore hat als Firewire Version scheinbar sehr häufig Probleme bereitet und bei Duende sah es ähnlich aus).

LG
 
Lasst euch von der Werbung nicht in die Irre führen, guter Sound ist nicht von den Plugins abhängig sondern von dem was vorher in den Rechner geht. Lernt mehr über die Instrumente und dessen Spielweise, etwas über Dynamik und etwas über Tontechnik /Akustik. Die größten Probleme liegen bei den Audiofiles die bei mir zur Bearbeitung landen bei mangelnder Erfahrung und/oder fehlerhaften Abhörlautsprecher. Lieber paar Euro in den Raum, die analoge Signalkette und die Sample-Qualität investieren, das bringt deutlich mehr.
Und wenn eure Lautsprecher euch etwas vorgaukeln was nicht existiert und/oder im Bassbereich keine wirkliche Kontrolle vorhanden ist: Was nützen dann teure Plug-Ins`s ?
Die Reihenfolge der Kette spielt eine Rolle, ebenso wird das schwächste Kettenglied den Endmix beeinflussen.
Man muss sich das so vorstellen: Wir schauen durch eine ganze Reihe hintereinander gelegte Glasscheiben, sind einige davon dreckig wird der Blick getrübt, wenn aber 2 dabei sind die ganz sauber sind wird es zwar etwas klarer, aber da ist immer noch Dreck zu sehen......
Wahre Worte!
Das sollte man hier am besten irgendwo mal als Sticky anbringen.

der iTunes store erfreut sich größter Beliebtheit und dort wird bekanntlich Musik verkauft und nicht verschenkt.
Man siehe auch hier:
http://www.computerbase.de/news/wirtschaft/2011/februar/musik-downloads-am-pc-legen-weiter-zu/

Finde das Argument, Klang würde ja eh keinen mehr interessieren, auch völlig Banane. Gibt noch mehr als genug Leute, die guten Klang zu schätzen wissen. Nur hapert's da nicht an einer UAD-Karte um den zu erreichen, sondern daran, was Nitrologe beschrieb.
 
Die Zeiten der DSP Karten dürften gezählt sein (Gerüchten zufolge arbeitet Universal Audio doch eh an einer nativen Version ihrer Plugins auch wenn es da bisher nichts Offizielles zu gibt) und spätestens seit Vienna Ensemble Pro sehe ich eigentlich keinen Grund mehr, mir eine DSP Karte für einen so hohen Preis in den Rechner zu bauen (da stelle ich mir lieber einen weiteren Rechner in die Farm, wenn ich wirklich an die Grenzen stoßen sollte).
Wobei die UAD-2 noch 2-4 Jahre halten wird bevor sie mit Native rausrücken. Jetzt kann man sich natürlich überlegen, warten man so lange oder kauft man jetzt.
Ein großes Problem von Universal Audio ist im Falle einer Native-Portierung die breite Userbase. Klar werden die für eine kleine Gebühr upgraden aber ein Plötzlicher Run auf UAD-Native Plugins dürfte ausbleiben. Also würden sie in so einem Fall zuerst Voucher bei der Hardware beilegen. So war es auch bei UAD-1. Da hat die Karte am Schluß nur noch 100 Euro gekostet wenn man die Plugin-Gutscheine bedenkt. Im Endeffekt wäre es Universal Audio völlig Schnuppe ob sie eine DSP Hardware mitverkaufen oder nicht aber es ist halt ein unknackbarer Dongle sonst wären sie bereits weg.
 
Der Klang der UAD Plugins sind immer noch gut, aber eben nicht mehr einmalig.
2-3 Plugins nehme ich immer wieder her.

Aber ich würde mir heute keine weitere Karte kaufen.
Eine UAD-1 reicht mir völlig :)
 
Zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen!!! Obwohl ich – wenn ich ehrlich bin – nun noch planloser bin als vorher!! Habe ich doch tatsächlich in der Illusion gelebt, dass die Probleme beim einbinden des Virus TI in den Sequenzer als Plugin im Jahre 2011 gelöst sein müssten! Das war ein böses Erwachen für mich.
Immer wieder bin ich bei Euren Ratschlägen auf die Bemerkung gestoßen, dass sich derartige Investitionen finanziell nicht auszahlen, da der Endverbraucher es nicht zu schätzen wisse (MP3 – Zeitalter). Nun, dazu kann ich nur sagen, Recording ist mein Hobby und meine Leidenschaft und ich habe keinerlei finanzielle Interessen. Und ja, ich bin auch bereit für mein Hobby Geld auszugeben wenn es mir eine Bereicherung bringt. Ich habe Freunde, die brennen jede Saison mit ihren Motorrädern 2-3 Sätze Reifen durch und jede Saison muss ein neues Bike her ! Ein bei weitem kostspieligeres Hobby als das meine!!!
Zum Thema „ die Industrie lässt sich das teuer bezahlen“ kann ich nur sagen, ich bin ein Wiedereinsteiger und hatte schon vor vielen Jahren im Analogzeitalter hobbymäßig ein kleines Tonstudio, das ich leider aus finanziellen Gründen aufgeben musste. Darum kann ich nur sagen, wir leben im goldenen Zeitalter des Homerecordings. Denn was man heute mit relativ wenig finanziellen Aufwand an professionellen Equipment erwerben kann ist sagenhaft! Wenn ich zurückdenke : Bandmaschinen, Analogmischpult, Adat, Kabel, Mikrofone und externe Effektgeräte – da gingen 1-2 Jahresgehälter drauf (wohlgemerkt für ein Hobbystudio). Alleine für die Anschaffung eines Jupiter 8 hatte man ca. 8000 DM hinzulegen! Von den Unterhaltskosten möchte ich erst gar nicht reden (Raumkosten,Bandmateriel usw.).
Also freuen wir uns doch über die Möglichkeiten die wir heute haben!

So und nun zurück zum Thema – Uad oder Virus TI – ich weiß es nicht!!!

Aber noch mal vielen Dank für Eure Ratschläge!!!
P.S. Nochmal zu diesem Thema – damals gab es auch keine Foren, keine Workshops, ja nicht einmal vernünftige Lektüre zum Thema Tontechnik. Wenn du da mal eine Frage hattest, warst du auf dich allein gestellt!!!
Und das alles ist gerade mal 20 Jahre her!!
 
Zunächst einmal vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen!!! Obwohl ich – wenn ich ehrlich bin – nun noch planloser bin als vorher!! Habe ich doch tatsächlich in der Illusion gelebt, dass die Probleme beim einbinden des Virus TI in den Sequenzer als Plugin im Jahre 2011 gelöst sein müssten! Das war ein böses Erwachen für mich.
Das liegt nicht an Access sondern daran, dass Audiounits/VST Plugins nicht dafür ausgelegt sind externe Synths einzubinden deswegen ist das eine potentielle Schwachstelle.

So und nun zurück zum Thema – Uad oder Virus TI – ich weiß es nicht!!!
1. Frage: Welchen Rechner und welche Soundkarte hast du?

Es gibt prinzipiell zwei unterschiedliche Arbeitsweisen, Recording und Midi-Sequenzing.
Betreibst du Recording bastelst du zunächst mal mit ganz einfachen Mitteln Roh-Skizzen von deinen Songs und nimmst sie dann später Spur für Spur auf. Dabei exportierst du jede Midispur sofort auf Audio und kannst mit sehr kleinen Buffern und somit wenig Latenz auskommen. Fürs Abmischen ist in diesem Fall eine UAD-Karte eine gute Option besonders wenn du komplexe Arrangments mit vielen Spuren hast.

Betreibst du Midi-Sequenzing und möchtest später auf Knopfdruck einzelne Töne oder sogar die Tonart deiner Skizzen wechseln bzw. jederzeit Sounds austauschen können wird dich die UAD-Karte nur bedingt glücklich machen. Denn viele aktuelle Synths (Arturia, Native Instruments usw. Omnisphere) sind ganz schöne CPU und RAM-Fresser (auf die UAD-Plugins vebrauchen einwenig RAM!)
Die bringen einen mittelklasse Rechner sofort in die Knie. Da wäre die einzige Lösung eine richtige Powermaschine zu kaufen Quad Core + möglichst schnelles Mainboard, schnelle Festplatten, viel Ram am besten von einem Händler der sich auf Musik-PCs spezialisiert hat. Oder einen Hardware synth. Neben Virus TI gäbe es noch den Motif XS Rack mit seiner mLAN Einbindung.
Selbst ein aktueller und schneller Rechner reicht für den Hunger mancher Plugins (Omnisphere, VSL, Arutira) nicht aus. So empfiehlt z.B. VSL immer noch einen Zweiten Rechner fürs Abmischen, wenn man mit komplexen Orchester Arrangements in Echtzeit bequem arbeiten möchte. Nicht zu unterschätzen sind auch die langen Ladezeiten von einem Arrangment wenn man viele "große" Plugins geladen hat.

Zusammengefasst:
Willst du einen sehr guten VA-Synth Latenzfrei spielen können nimmst du den Virus TI.

Geht es nur rein ums Abmischen und du wandelst alles sofort in Audio um, nimmst du eine UAD-2 Quad.

Schreckst du von einem etwas umfangreicheren Setup nicht zurück kannst du dir System-Link anschauen oder VSL Ensemble Pro. Nachteil - zweiter Computer mit extra Monitor ist nötig. Tastatur und Maus könnte man über LAN fernsteuern. Vorteil: Du baust dir einmal dein Standard "Sound"-Rack und fährst den Rechner per Autostart mit deinem Setup hoch und brauchst dich um nichts mehr kümmern.
 
Nun nochmal, damit ich nichts falsch verstehe!
Werden über Cubase Mididateien einer Midispur, wie Cutoff - Werte,ADSR, Note on/off usw. über USB an den Virus weitergeleitet entsteht keine Latenz.
Wird der Editor als Plugin geöffnet und werden dort diese Veränderungen wie z.B. eine Änderung der Resonanz vorgenommen entsteht Latenz.
 
1. Latenz wird von Cubase automatisch kompensiert somit spielt die Latenz beim abspielen keine Rolle.

2. schreibt man Automation für z.B. Resonanz bei einer empfohlenen Buffereinstellung von 256 vom Virus aus per Drehreglernbewegung in Echzeit spielt das auch keine Rolle.

3. Latenz spielt eine Rolle beim aufzeichnen von Arrpegiator Sounds - die sind dann nämlich aus der Time. Und natürlich beim Einspielen von Noten ist sie sehr nervig.

Aber dafür gibt es beim Virus den Direct Out Modus den stellt man im Plugin ein (geht jeweils für einen Sound).

Das funktioniert dann so, dass der Sound den der Virus produziert direkt an den Analog Ausgang geroutet wird. Hörst du den über deinen Monitorkontroller ab hast du dann 0 Latenz.
Natürlich hörst du dann etwaige Plugins die du im Cubase auf den Virus-Kanal gepackt hast erst wenn du den Direct Out modus beendest. Das ist übrigens ein grandioses Konzept!

Und du mußt den Direct Out modus natürlich abschalten wenn du dir deine Aufnahme anhören willst denn sonst ist sie aus der Time, weil Cubase ja die Midisignale um die Systemlatenz verzögert. Aber das ist ein Mausklick das stört nicht.

Das Einzige was mich stört ist das der Snow bei mir rumzickt. Aber ich werde ohnehin das Macbook Pro neu aufsetzen müssen und bin schon gespannt - vielleicht war da irgendeine hintergrundsoftware die quergeschossen hat.

Was für einen Rechner und welche Soundkarte verwendest du denn? Und was für Musik möchtest du machen?
Wenn du dich in den Virus verliebt hast dann Teste ihn einfach mal an, du merkst eigentlich nach 30min ob dir diese Arbeitsweise Spaß macht oder nicht.
Ich für meinen Teil hab mich jetzt 2 Monate mit den Audioglitches rumgeärgert (laut Support dürfte das überhaupt nicht sein) bis ich jetzt entdeckt habe dass der Virus Standalone beim Einspielen eine riesen Freude ist. Ich muß aber dazusagen dass ich den Virus Snow auch gleichzeitig als Soundkarte verwende und für so ein Minimalistisches Setup ist das Ding sehr geil. Wären nicht die Audioglitches und Timing unstimmigkeiten mit dem Virus Control Plugin hätte ich die letzten 2 Monate hier nur so rumgeschwärmt :)
 
Nochmals vielen Dank für die tolle Beratung!!!!
Die Entscheidung ist soeben gefallen!
Ich hatte ja früher schon mal den Virus A und habe ihn geliebt! Lange habe ich ihm nachgetrauert!
Und so habe ich gerade vor 5 Minuten den Virus TI bestellt!
 

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