Trailer ... (?)

[Dodo_I]

Wollt mal Trailer-Mukke machen. Hat nicht so ganz geklappt.
Was fehlt / ist falsch?

 

[Humanizer]

Also nach dem Intro hätte ich nicht mit einem Synthiesound gerechnet, eher mit etwas Analoginstrumentigem.
Den Streichern ab 1:17 mangelt es an Authentizität.
Die "Mariachi"-Einwürfe ab 2:05 empfinde ich als Stilbruch, außerdem tauchen dann noch hohe Streicher auf, die eigentlich nach links gehören.
Bei 2:46 könnte gut Schluß sein.
Und ab 3:55 geht's dann dank Überkompression voll in die Verzerrung.

Allerdings hört sich das Ganze recht aufwendig produziert an, mit ein paar Korrekturen könnte das richtig was werden.

 

[Seratos]

Ich finde die Drums/Percussion sind viel zu sehr im Vordergrund und zu laut. Sie spielen auch fast die ganze Zeit
durchgängig. Das ist doch bei Trailern anders? Dein Werk/Trailer hört sich eher nach einem Musikinstrumental/Beat an.

 

[Manschy]

Spätestens ab 1:04 empfinde ich es nicht mehr als Trailer-Sound, sondern fast schon als einen (guten) Dancefloor-Mix.
Du hast mich jedoch mit den ersten 30 Sekunden gehabt.
Was habe ich mir sofort vorgestellt?
Beim Intro-Swoosh bis Sekunde 12:
- Auftakt Action-Film mit einem etablierten Film-Label (z. B. Universal), Suche nach einem Killer, geht in Richtung Bad Boys
- Ab 13 wechselt das Genre plötzlich in die 80er und mixt "Terminator" mit "Aliens". Separat wirklich prima!
- Ab 30 wird's dann schon schwieriger? Wo willst Du hin? Kann durch die Percussion ein Safari-Drama werden oder auch eine Doku über einen Marathon-Läufer (Herzschlag-Frequenz?)
Wie eingangs geschrieben, ab 1:04 wird es zu einem durchgehenden Song, der für mich nicht mehr irgendwelche Szenen untermalt, sondern zu straight daherkommt.
Aber Moment:
Von da an klingt es für mich plötzlich wie ein gutes Outro eines Action-Films, es untermalt quasi dessen Abspann!
Unter diesem Gesichtspunkt genial - hier stelle ich mir sofort wieder einen gelungenen Blockbuster mit Happy-End vor.
Und dann passen auch wieder die ganzen Stilbrüche, die auch bei so zahlreichen Abspannen eingestreut werden.
Du hast nach meinem Hörempfinden also (unabsichtlich) zwei unterschiedliche Parts zusammengebaut:
- Spannungsreiches Intro, bei dem man sich Film-Passagen richtig gut vorstellen kann
- Untermalendes Outro, das während der Abspann-Schrift läuft, um den Zuschauer wieder runterzukühlen.

Also:
Trailer? Unbedingt, bis ca. Sekunde 30.
Ab da bis 1:17 Niemandsland.
Ab 1:17 nehme ich Dir das Outro für einen guten Action-Film ab.

Nun musst Du an den einzelnen Parts weiterbauen. Ich kenne das von meinen Song-Composings, da hat man zwei bis drei richtig gute Parts, aber muss am Ende feststellen, dass sie leider nur für unterschiedliche Songs taugen.

Trailer > Viel Dynamik, ruhig auch (unerwartete) Pausen
Beispiele: Bad Boys 4 Lethal Weapon
Oder die Trailer basieren auf einem ganzen Song, bestes Beispiel ist hier Beverly Hills Cop

 

[Locis]

Was fehlt / ist falsch?

Übung

Nee, bist auf gutem Weg. Mach noch 10 von den Dingern und es wird immer besser. Aber es ist halt keine 0815 Nummer. Es ist eben Dein Stil. Sozusagen typisch Dodo.

Wenn ich konkret zu diesem Stück was sagen müßte: Ich vermisse einen richtig schönen earcatcher. Irgendein Instrument, das am besten Melodie spielt und sozusagen sagt: Ich bin der Boss.

 

[Landor]

Also, wenn du Trailer-Mukke machen willst, musst du Trailer-Mukke machen Diese ist formal sehr eingeschränkt mit klar definierten Teilen und hyper-duchgenudelten Sounds und nur max. 2,5 bis 3 Minuten lang. Das sag ich als einer, der keine Ahnung von Trailer-Mukke hat, also vergisst du am besten alles, was ich diesbzgl. schreibe wieder

Die Kick zu Anfang bei 0:05 ist eher EDM-mäßig und nicht so trailerlike. Der E-Bass hat einen netten Groove, aber der vangelisierte Synth ab 0:13 darüber passt für mich nicht und ist überhaupt nicht trailerlike. Die Tikitaka-Percussion ab 0:29 sind ganz nett, aber es passiert insgesamt zu wenig, auch nicht mit mehr Dance-Drums ab 1:02. Trailermusik hat auch keinen solchen Loop-Charakter wie bei dir. Du bleibst ja quasi die ganze Zeit auf einem Grundton.

Du nimmst zwar stetig Fahrt auf, in dem du nach und nach Instrumente und Dichte aufbaust, ziehst diese aber sukzessive auch wieder ab. Auch das ist untypisch für Trailer. Darin gibt es natürlich auch Buildups, aber die enden mit einen Knall. Der darauf folgende Break ist ein möglicher Schnittpunkt für die Musikeditoren in den Studios. Und nach dem Break geht dann noch einmal ein neuer Buildup los oder es kracht volle Möhre.

Wenn man die Erwartung "Trailer" ausblendet und dein Stück "einfach so" hört, finde ich das schon gelungen. Ich stimme da @Manschy zu.

 

[LM18]

Richtig und Falsch ist so eine Sache.

Vom Standpunkt und Ziel Trailer hat das Intro, inkluso das Einbringen eines Themas mit dem "CS80" schönes Drama.
Dann geht es über in lineare und repetitive Musik und das ist dann eher nicht mehr "Trailer" sondern Werk.

Bei Filmtrailern wird doch eher von Dramapunkt 1 - Break - Dramapunkt n gehangelt...