Tigerin der Nacht

[Teestunde]

Tigerin der Nacht

Man sieht dir schon von weitem an,
du bist auf Beutezug.
Mein Schatz, falls ich dir dienen kann,
Lust hätte ich genug.
Verschlinge mich mit Haut und Haar,
ich werd nicht knausrig sein.
Vielleicht gelingt es dir sogar
und ich fall darauf rein.

Für dich ist Leidenschaft normal.
Du schlängelst dich nicht wie ein Aal.
Lässt einfach die Gefühle frei
und schleichst nicht um den heißen Brei.
Du bist ein Vamp aus Spaß am Spiel.
Ein Blick und du erreichst dein Ziel.
Das Treffen wird zum Rendezvous.
Und Königin bist immer du.

Ich mag’s, wenn du dir Mühe machst,
als wär die Liebe wahr,
wenn du tatsächlich Sturm entfachst,
wo vorher Flaute war.
Bring mich gekonnt um den Verstand
als Tigerin der Nacht.
Mein Schicksal liegt in deiner Hand
bis morgen früh um acht.

Für dich ist Leidenschaft normal.
Du schlängelst dich nicht wie ein Aal.
Lässt einfach die Gefühle frei
und schleichst nicht um den heißen Brei.
Du bist ein Vamp aus Spaß am Spiel.
Ein Blick und du erreichst dein Ziel.
Das Treffen wird zum Rendezvous.
Und Königin bist immer du.

 

[Saurus]

Man sieht dir schon von weitem an,
du bist auf Beutezug.
Mein Schatz, falls ich dir dienen kann,
Lust hätte ich genug.
Verschlinge mich mit Haut und Haar,
ich werd nicht knausrig sein.
Vielleicht gelingt es dir sogar
und ich fall darauf rein...

Etwas widersprüchlich, imho.

Ansonsten: feiner, flüssiger Text. Einzig holprige Stelle:

...Ich mag’s, wenn du dir Mühe machst,...

Da ist ein Silbchen zuviel. Vllt.:

"Toll, wenn Du Dir Mühe machst..."

 

[Teestunde]

@Saurus
Wieso widersprüchlich? Er greift sie sich, indem er sich ihr anbietet. Das ist höflicher, als wenn er sie nur heranwinkt.

Ich mag's, wenn du dir Mühe machst - das sind genau so viele Silben wie erste Zeile Strophe 1.

Danke fürs Feedback!

 

[Saurus]

Naja, erst bietet sie sich freizügig an und dann wird daraus nur ein Vielleicht.

Es gibt zwei Arten von Frauen: Die einen schmücken sich. Die anderen zieren sich.

 

[Teestunde]

Nun, er hofft, mit ihr etwas zu erleben, das sich nach Mehr anfühlt, als nur nach käuflicher Liebe.

Das Vielleicht bezieht sich auf ihr Können. Wenn sie geschickt genug ist, wird er vielleicht vergessen, dass es sich um eine #### handelt.
Ich hab mal ein Buch gelesen, geschrieben von einer Dame, die einen Escort-Service leitet. Sie schreibt, die Männer zahlen nicht vorrangig für den Sex, sondern für das Gefühl, verschlungen zu werden von der Unersättlichkeit der Dame. Je geschickter sie das anstellt, desto so höher klettert der Preis. Und die Männer zahlen!

 

[Andaraginga]

Mal losgelöst von Detailfragen zu Inhalt und Formulierungen, mich würde interessieren, was dir bei so einem Text wichtig ist und was du damit erreichen willst.

Wenn ich versuche so einen Text musikalisch zu verorten und mich frage, was kenn ich f?r Texte mit ähnlicher Thematik und wie sind die geschrieben, dann bilde ich mir ein, dass du ganz anders rangehst.

Konkret:
Auf mich wirkt es als ob für dich deine Geschichte im Vordergrund steht und du dafür das "opferst" was die Erfolgsformel bspw eines Schlagertextes darstellt (einfache Sprache, klare Botschaft, mehr Herz als Hirn und im Refrain alles verdichtet in eine Formel, die jeder mitsingen kann).

Was wäre denn, wenn einer käme und sagte "gute Songidee, aber können wir alles rausschmeißen, wo man aktiv mitdenken muss und den Refrain einfach verkürzen auf:

Wie ein Feuer in der Nacht
Hat dein Blick mich jäh entfacht
Du bist ein Krieger, ein wilder Tiger
Du bist die Kõnigin der Nacht"

Roland Kaiser hat es bei Santa Maria doch so ähnlich gemacht

Oder (zurück zur Ausgangsfrage) siehst du dich in einer Tradition die es genau so eben nicht machen will?

 

[SoulFrontier]

Nun, er hofft, mit ihr etwas zu erleben, das sich nach Mehr anfühlt, als nur nach käuflicher Liebe.

Das Vielleicht bezieht sich auf ihr Können. Wenn sie geschickt genug ist, wird er vielleicht vergessen, dass es sich um eine #### handelt.
Ich hab mal ein Buch gelesen, geschrieben von einer Dame, die einen Escort-Service leitet. Sie schreibt, die Männer zahlen nicht vorrangig für den Sex, sondern für das Gefühl, verschlungen zu werden von der Unersättlichkeit der Dame. Je geschickter sie das anstellt, desto so höher klettert der Preis. Und die Männer zahlen!

Hmm, Vorsicht vor Verallgemeinerung!

Die Männer? Alle? Nee? Welche denn? Wann? Ach was?

Also, das Männer sich von käuflichen oder anderen Frauen “verschlingen“ lassen wollen...naja, es gibt auch welche die sich gerne in Damen Strumpfhosen selber befummeln....

Ich kann mir den Text nur schlüssig als von einer Frau für eine Frau gesungen vorstellen. Alles Andere funktioniert imo nicht.
Bin überrascht dass Du versuchst aus männlicher Sicht in der ich Form über Sex zu texten. Ich glaub das ist aussichtslos. Ich würde niemals auf die Idee kommen einen Text über Sex aus weiblicher Sicht in ich Form zu erdenken. Fremdes Terrain!

Aber als lesbisches Erleben, ja, das würde ich dann halt mal einfach akzeptieren, das wäre dann als Text okay.

 

[Teestunde]

@SoulFrontier
Ja, das wäre machbar. Von einer Frau für eine Frau. Daran hab ich auch schon gedacht. Dann wäre es auch keine ####, sondern einfach nur eine temperamentvolle, lebenslustige Dame, die heute Nacht nichts anbrennen lassen will. Aber wo finde ich dafür eine Interpretin?

Die Männer? Alle? Nee? Welche denn? Wann? Ach was?

Nun, die Escort-Dame schrieb über ihre Erfahrungen. Sie wird es weniger mit Männern zu tun haben, die sich selbst befummeln, denke ich. Das Buch war übrigens eine einzige Werbung für Escort-Service. Das ging bis zu konkreten Schritten für alle, die sich sowas "aufbauen" wollen. Es las sich insgesamt ziemlich scheußlich. Sie gibt auch Seminare. Klar, jetzt, wo sie in ein gewisses Alter kommt und ihr Marktwert sinkt.

 

[Teestunde]

@Andaraginga

Oder (zurück zur Ausgangsfrage) siehst du dich in einer Tradition die es genau so eben nicht machen will?

Ich glaube, ich habe nur meine Gedanken zu den Büchern verarbeitet, die ich über käufliche Liebe gelesen habe. Gelungen ist es nicht. Ich hab den Text trotzdem eingestellt, weil ich auf Kommentare neugierig war. Im Grunde ist es wirklich ein "Von Frau zu Frau"-Text geworden. Ganz unabsichtlich.

 

[MamaMuuht]

@soulfrontier

Können Frauen aus der Sicht von Männern schreiben oder Männer aus der Sicht von Frauen?
Ohne das es bemerkt wird?
Es gibt in der Literatur einige Beispiele dafür das das möglich ist.
Ich selbst habe übrigens auch einige Zeit auf mehreren Plattformen als Frau geschrieben, auch über Frauenthemen. Das hat niemand bemerkt, wenn auch einige einen leisen Verdacht hatten.
Ich bin aber auch nicht gut genug dafür.
Die Qualität des Textes ist , so glaube ich, dafür entscheidend.

@Teestunde

Wenn du den Vamp, die Tigerin und die Königin rauswirfst und nicht so geschlechtsspezifisch wärst gewänne der Text in meinen Augen deutlich.

 

[AndiPaulo]

käuflicher Liebe

Daß es um ne "Mietfrau" geht hat der Text mir nicht vermittelt, das hab ich erst kapiert als ich #5 gelesen hatte. Vorher dachte ich eher an

eine temperamentvolle, lebenslustige Dame, die heute Nacht nichts anbrennen lassen will.

Falls dir der Aspekt "käuflich" wichtig ist solltest du ihn mehr betonen. Wenn net dann net.

 

[Teestunde]

@MamaMuuht

Wenn du den Vamp, die Tigerin und die Königin rauswirfst und nicht so geschlechtsspezifisch wärst gewänne der Text in meinen Augen deutlich.

Mal ausprobieren. Dann ist es ein "ganz normaler" Schlager und als solcher vielleicht brauchbarer.

 

[SoulFrontier]

@soulfrontier

Können Frauen aus der Sicht von Männern schreiben oder Männer aus der Sicht von Frauen?
Ohne das es bemerkt wird?
Es gibt in der Literatur einige Beispiele dafür das das möglich ist.
Ich selbst habe übrigens auch einige Zeit auf mehreren Plattformen als Frau geschrieben, auch über Frauenthemen. Das hat niemand bemerkt, wenn auch einige einen leisen Verdacht hatten.
Ich bin aber auch nicht gut genug dafür.
Die Qualität des Textes ist , so glaube ich, dafür entscheidend.

@Teestunde

Wenn du den Vamp, die Tigerin und die Königin rauswirfst und nicht so geschlechtsspezifisch wärst gewänne der Text in meinen Augen deutlich.

Ja, Respekt Jörg. Ich könnte es nicht, es würde sofort auffliegen
Also, ich meine jetzt als Frau über Frauen Probleme schreiben. Ich wüsste auch nicht warum ich das tun sollte.

Der Text hier zeigt imo auch das Problem auf. Ist jedoch nur mein Empfinden und meine Meinung.

 

[Teestunde]

Also gut. Hier der Versuch, nicht geschlechtsspezifisch zu sein.

Ins Herz der Nacht

Man sieht dir schon von weitem an,
du bist auf Beutezug.
Mein Schatz, falls ich dir dienen kann,
Lust hätte ich genug.
Verschlinge mich mit Haut und Haar,
ich werd nicht knausrig sein.
Vielleicht gelingt es dir sogar
und ich fall darauf rein.

Für dich ist Leidenschaft normal.
Du schlängelst dich nicht wie ein Aal.
Lässt einfach die Gefühle frei
und schleichst nicht um den heißen Brei.
Für dich gilt nur der Spaß am Spiel.
Ein Blick und du erreichst dein Ziel.
Das Treffen wird zum Rendezvous.
Die Neugier, sie kennt kein Tabu.

Ich mag’s, wenn du dir Mühe machst,
als wär die Liebe wahr,
wenn du tatsächlich Sturm entfachst,
wo vorher Flaute war.
Bring mich gekonnt um den Verstand,
zieh mich ins Herz der Nacht.
Mein Schicksal liegt in deiner Hand
bis morgen früh um acht.

Für dich ist Leidenschaft normal.
Du schlängelst dich nicht wie ein Aal.
Lässt einfach die Gefühle frei
und schleichst nicht um den heißen Brei.
Für dich gilt nur der Spaß am Spiel.
Ein Blick und du erreichst dein Ziel.
Das Treffen wird zum Rendezvous.
Die Neugier, sie kennt kein Tabu.

 

[hedelund]

Also, das gefällt mir sehr gut, und würde sich vortrefflich musikalisch umsetzen lassen.
Alles wa recht ist, einfach top.

LG Hedelund

 

[Teestunde]

@hedelund
Freut mich. Mir gefällt die 2. Variante eigentlich auch besser.

 

[MamaMuuht]

@soulfrontier

Ja, Respekt Jörg. Ich könnte es nicht, es würde sofort auffliegen
Also, ißch meine jetzt als Frau über Frauen Probleme schreiben. Ich wüsste auch nicht warum ich das tun sollte.

Tja, so mancher Texter hat schon einen kleinen Sockenschuss...
Daneben wollen viele eben Geschichten erzählen und dabei natürlich glaubwürdige Figuren entwerfen.
Bei einem Roman würde ich ja nicht auf Frauenrollen verzichten nur weil ich keine Frau bin.
Ich würde überhaupt nie auf Frauen verzichten...

 

[AndiPaulo]

Mir gefällt die 2. Variante eigentlich auch besser.

Jepp, mir auch.