Synclavier - DAW der 70er / 80er?

[Schludi]

Hallo!

Ich habe gerade in dem Artikel gelesen, dass die Alben "Fighting the world" und "Kings of Metal" von Manowar auf einem Synclavier aufgenommen wurden:

Ross The Boss: Sein Rauswurf bei Manowar war der "schlimmste Fehler"

Ross The Boss bewertet seine Entlassung bei Manowar als krassen Griff ins Klo. Dafür führt der Gitarrist auch eine reflektierte Argumentation an.

www.metal-hammer.de

Der Artikel bei Wikipedia liest sich so, als ob es sich um einen Synthesizer handelt, der um die Möglichkeit des Hard-Disc-Recordings erweitert wurde:

Synclavier – Wikipedia

de.wikipedia.org

Wurde das vollständig für Studio-Recordings in the box genutzt oder war das mehr ein Synthesizer?

Deutsches Museum Digital

Deutsches Museum Digital: Das Portal für Digitalisate aus Sammlung, Archiv und Bibliothek sowie alles rund um die Digitalisierung am Deutschen Museum.

digital.deutsches-museum.de

 

[mazze]

Meines Wissens nach zur Aufnahme, auch SNAP haben damit gearbeitet.
Unser Synthesizer Papst @Moogman mag dazu mehr sagen, er hat das Teil meines Wissens nach auch gehabt.

 

[Schludi]

Meines Wissens nach zur Aufnahme, auch SNAP haben damit gearbeitet.
Unser Synthesizer Papst @Moogman mag dazu mehr sagen, er hat das Teil meines Wissens nach auch gehabt.

Ja hmm also viele Bearbeitunsmöglichkeiten hatte man damals vermutlich nicht gehabt. Oder konnte man da schon Wellenformen schneiden?

 

[RK79]

Ja hmm also viele Bearbeitunsmöglichkeiten hatte man damals vermutlich nicht gehabt.

es hat aber gereicht für weltklasse Musiker

 

[Schludi]

es hat aber gereicht für weltklasse Musiker

Die Generation davor hatte es noch schwerer und mit 24 Bit 100 kHz Direct-To-Disc aufzunehmen ist schon sehr ordentlich gewesen.

Aber ich schätze so für den Homerecorder war es unbezahlbar .

"Beide Systeme kosteten hohe fünfstellige Dollarbeträge, das Synclavier in einer typischen Ausbaustufe meist deutlich über 100.000 US$. (In der Ausgabe des amerikanischen Keyboard-Magazins vom April 1986 ist von bis zu 500.000 US$ die Rede. Das Magazin mu:zines hat eine „Price List“ aus dem Jahre 1989 veröffentlicht – siehe Link, gibt es am Ende dieses Artikels.)"

Vintage-Digital: NED Synclavier II, Synclavier 9600 - Teil 1 - AMAZONA.de

Großes Interview zum NED Synclavier Synthesizer: Geschichte, Technik und Musik mit vielen Klangbeispielen und Videos! - Teil 1

www.amazona.de

 

[Moogman]

Ja hmm also viele Bearbeitunsmöglichkeiten hatte man damals vermutlich nicht gehabt. Oder konnte man da schon Wellenformen schneiden?

Ähnlich wie beim Fairlight hing ja am Synclavier ein Rechner dran und da ging schon so einiges mit. Natürich war das alles sehr langsam.

 

[loudnes-opfer]

@mruebsam war Synclavieroperator… er könnte wahrscheinlich mehr sagen.
Was ich weiß: synclavier war ursprünglich ein Synthesizer, der erste digitale Synthie mit FM Synthese (übrigens um Gegensatz zu den viel späteren und viel günstigeren DX7) kein Aliasing hatte und sehr warm klang. Später wurde es um Resynthese und additive Synthese erweitert und schließlich kam mit dem Modell 9600, PostPro und Direc to Disk, Sampling und Harddiskrecording dazu. Die Wandler waren super klingende Militärsandler mit 100 kHz. Je nach Ausstattung kostete das Ding schnell weit über eine halbe Million…
Das Synclavier war gebaut mit dem Mindset: das Maximale zu ermöglichen ohne Rücksicht auf Kosten… das war schon auch eine geile Zeit

 

[loudnes-opfer]

Ähnlich wie beim Fairlight hing ja am Synclavier ein Rechner dran und da ging schon so einiges mit. Natürich war das alles sehr langsam.

Der Rechner (Mac) war aber nur für Presetmanagement etc

 

[Moogman]

Die Generation davor hatte es noch schwerer und mit 24 Bit 100 kHz Direct-To-Disc aufzunehmen ist schon sehr ordentlich gewesen.

Aber ich schätze so für den Homerecorder war es unbezahlbar .

"Beide Systeme kosteten hohe fünfstellige Dollarbeträge, das Synclavier in einer typischen Ausbaustufe meist deutlich über 100.000 US$. (In der Ausgabe des amerikanischen Keyboard-Magazins vom April 1986 ist von bis zu 500.000 US$ die Rede. Das Magazin mu:zines hat eine „Price List“ aus dem Jahre 1989 veröffentlicht – siehe Link, gibt es am Ende dieses Artikels.)"

Vintage-Digital: NED Synclavier II, Synclavier 9600 - Teil 1 - AMAZONA.de

Großes Interview zum NED Synclavier Synthesizer: Geschichte, Technik und Musik mit vielen Klangbeispielen und Videos! - Teil 1

www.amazona.de

Das war nicht für den Heimgebrauch gedacht, sondern ein absolutes Profitool. Besonders teuer waren damals die riesigen Festplatten und RAM-Speicher, ohne Sample-Option gings deutlich billiger. Mein kleines Synclavier S2-System kostete damals ja neu nur $ 138.000. Das ging also noch, wenn man damalige Preise für High-End Equipment damit vergleicht.

 

[Moogman]

@mruebsam war Synclavieroperator… er könnte wahrscheinlich mehr sagen.
Was ich weiß: synclavier war ursprünglich ein Synthesizer, der erste digitale Synthie mit FM Synthese (übrigens um Gegensatz zu den viel späteren und viel günstigeren DX7) ...

Das Synclavier basierte auf Yamaha Patenten

 

[Moogman]

Der Rechner (Mac) war aber nur für Presetmanagement etc

Je nach Ausbaustufe konnte man damit später auch Samples schneiden.

 

[loudnes-opfer]

Je nach Ausbaustufe konnte man damit später auch Samples schneiden.

Ja, aber das war meine ich nur die Oberfläche. Gerechnet wurde alles um Synclavier…

 

[loudnes-opfer]

Das würde

Das Synclavier basierte auf Yamaha Patenten

das würde mich seeeehr überraschen… Das war doch primär die außen von Appelbaum… muss ich aber nochmal nachlesen. Hast Du da was zum nachlesen?

 

[Glutamatjunkie]

Yellow Magic Orchestra, Yello, Kate Bush, Peter Gabriel haben das Teil damals ordentlich missbraucht.
Ach ja, das war Fairlight.

 

[loudnes-opfer]

Das Synclavier basierte auf Yamaha Patenten

Auf die Schnelle: Synclavier 1 war 1975 und DX 7 war 1983…

 

[Moogman]

Auf die Schnelle: Synclavier 1 war 1975 und DX 7 war 1983…

CCRMA Virtual Archive

oder hier:
Frequency modulation synthesis
History
The technique was discovered by John Chowning at Stanford University in 1967-68, was patented in 1975 and was later licensed to Yamaha.

It should be noted that the implementation commercialized by Yamaha (US Patent 4018121 Apr 1977) is actually based on phase modulation.

FM synthesis is very good at creating both harmonic and inharmonic ('clang', 'twang' or 'bong' noises) sounds. Complex (and proper) FM synthesis using analog oscillators is not generally feasible due to their inherent pitch instability, but FM synthesis (using the frequency stable phase modulation variant) is easy to implement digitally. As a result, FM synthesis was the basis of some of the early generations of digital synthesizers from Yamaha, with Yamaha's flagship DX7 synthesizer being ubiquitous throughout the 1980s. Yamaha had patented its hardware implementation of FM, allowing it to nearly monopolize the market for that technology. Casio developed a related form of synthesis called phase distortion synthesis, used in its CZ series of synthesizers. It had a similar (but slightly differently derived) sound quality as the DX series.

With the expiration of the Stanford University FM patent in 1995, FM synthesis is now part of the synthesis repertoire of most modern synthesizers, usually in conjunction with additive, subtractive and sometimes sampling techniques.


So, bin jetzt raus. Habe nur 25 Jahre damit gearbeitet und eh keine Ahnung.

 

[Gast92251]

ja richtig, FM-Synthese wurde vor Dekaden in Stanford entwickelt und in Lizenz an Yamaha patentiert. Die haben dann halt das draus gemacht, was man kommerziell vom DX1, DX7 und vorher (unkommerzieller) noch von den GS1 Synthesizern kennt.

 

[Gast92251]

Der Main FM Synthesis Entwickler John Chowning erzählt:

 

[Gast92251]

"Beide Systeme kosteten hohe fünfstellige Dollarbeträge, das Synclavier in einer typischen Ausbaustufe meist deutlich über 100.000 US$. (In der Ausgabe des amerikanischen Keyboard-Magazins vom April 1986 ist von bis zu 500.000 US$ die Rede.

Ja, kannst mal sehen.
Kannst man sehen, wie gut wir es heutzutage mit kostenloser Freeware und täglichen Waves Deals in unseren billigen Aldi-PCs haben. ^^

 

[Schludi]

Das war nicht für den Heimgebrauch gedacht, sondern ein absolutes Profitool. Besonders teuer waren damals die riesigen Festplatten und RAM-Speicher, ohne Sample-Option gings deutlich billiger. Mein kleines Synclavier S2-System kostete damals ja neu nur $ 138.000. Das ging also noch, wenn man damalige Preise für High-End Equipment damit vergleicht.

Ja cool ich kenne Fairlight auch nur noch aus YouTube-Videos, das letzte was ich da noch interessant fand war das Mellotron als quasi mechanischer Tape-Sampler .

Hast Du damit ausschließlich elektronische Musik gemacht oder hast du es auch bei Aufnahmen von Gesang oder Instrumenten benutzt?