Synchronisieren von 2 Stereoaufnahmen unterschiedl. Mikrofonquellen

[ricola]

Hallo

mein Ausgangsmaterial sind in der Regel 2 unabhängige Stereospuren zur Abnahme einer Band beim Livekonzert (z.B. 2 Neumann KM 140 in ORTF und 2 Schoeps Kugel-Raummikros in A/B Aufstellung) die ich dann bei Bedarf anteilig zu einer Stereospur zusammenfüge. Manchmal brauche ich die Spur der Kugel-Mikros auch nicht, wenn der Raumklang gut genug ist.

Für den Fall eines Zusammenmischens tue ich mich aber immer noch recht schwer. Wurden beide Spuren über die Eingänge eines Gerätes aufgenommen, z.B. ZOOM H6 ist das kein Problem, hier sind sie ja synchron abgegriffen.
Wurden die 2 Spuren aber über unterschiedliche Geräte erstellt (was öfter vorkommt), da die Positionen beider Aufnahmequellen einfach sehr weit auseinander liegen, habe ich ja 2 Spuren mit unterschiedlichem Anfang und Ende.

Das Synchronisieren beider Spuren in Wavelab 9 gestaltet sich dann immer sehr schwierig. Ich lege beide Spuren in einer Audiomontage und zoome soweit hinein, dass ich beide Wellenformen abgleiche und möglichst genau übereinander lege. Das klappt natürlich immer nur suboptimal, so dass ich im ungünstigen Fall einen minimalen Versatz zwischen beiden Quellen habe.

Gibt es eine bessere und schnellere Methode von zwei gleichen Quellen aber mit verschiedenen Start- und Endpunkten beim zusammenmischen? Vielleicht mit Cubase oder einer anderen Software?
Oder bleibt der manuelle Ableich so oder so nicht erspart?

Wäre schön, wenn hier jemand Erfahrungen hat und mir helfen kann!

 

[AndiPaulo]

da die Positionen beider Aufnahmequellen einfach sehr weit auseinander liegen

...
...würde ich lange Kabel kaufen. 50 m sind mit Mikrokabeln kein Problem.

 

[clemenserwe]

Die einfachste/schnellste Lösung:
Lange Kabel und gutes Gaffatape kaufen (und dann über ein Gerät aufnehmen)

Ich habe das Problem manchmal, wenn ich Videosound als Raumklang integrieren will.
Dann wird am Anfang übereinandergelegt und am Ende gestretched, bis es übereinander liegt.
Ich schiebe auch die Raummikro's nach hinten - theoretisch je nach Raum - praktisch nach Gehör.

Meistens lasse ich es dann aber doch sein ...

 

[ricola]

Dann wird am Anfang übereinandergelegt und am Ende gestretched, bis es übereinander liegt.

...ok, das klingt interessant. Wie genau machst Du das?? Gibt es dazu irgendwo ne gute Anleitung?

Das ist dann insbesondere interessant, wenn ich die 2 Quellen nicht selber erstelle (z.B. mittels langen Kabel), sondern manchmal auch (Mischpult) Aufnahmen der Musiker im Nachgang zur Verfügung gestellt bekomme und diese dann im Nachhinein interessant für einen Mix erscheinen.

 

[Guitar_TT]

Es gibt enorme Probleme mit der Synchronisation von nicht synchronisierten Aufnahmegeräten, das ist natürlich gegeben und lässt sich technisch auch kaum anders bewerkstelligen (die internen Clocks müssten sehr stabil sein und einmal mindestens synchronisiert werden. Dafür sind die Geräte auch zu billig). Richtig schlimm wird das ganze, wenn man komprimierte Audioformate nimmt, z. B. WAV-Aufnahme auf Recorder und irgendeine Kamera mit MPEG-Komprimierung.

Also Kabel sind die sinnvollste Variante. Wenn sie auch nur zum Synchronisieren sind Du wirst beim Angleichen ums Timestretchen nicht herumkommen. Phasenprobleme sind vorprogrammiert.

 

[ricola]

aha verstehe. Danke für die Hinweise. Ich möchte natürlich keine Phasenprobleme.
Auch wenn die Quellen i.d.R. immer im 48/24bit Format vorliegen, so kann ich m ir gut vorstellen, dass die internen Clocks unterschiedlicher Geräte Probleme bereiten.

Von Timestretchen habe ich leider keine Ahnung. Habe das desöfteren gelesen, dass man (einen gemeinsamen Startpunkt vorausgesetzt) es damit ganz gut hinbekommt, aber dann bleiben ja immer noch die von dir beschriebenen Phasenprobleme und damit die Gefahr, dass die Monokompatibilität flöten geht....

 

[jinglemartin]

@guitar_TT: Meiner Erfahrung nach macht das heutzutage ÜBERHAUPT keine Probleme mehr: Seit die Handy-Recorder alle voll digital sind, laufen dich auch nach 2 Stunden noch dermaßen perfekt synchron, dass ich schon oft Atmo-Spuren aus einem Zoom für eine Live-Produktion verwendet habe, die ich ansonsten auf dem Laptop aufgenommen habe. Einmal hinschieben und das wars.

 

[hsl]

ich würde ein Maßband und die gute alte Klappe vorschlagen.

Erst den Klapp direkt übereinanderlegen und dann das ganze um den Wert der Entfernung wieder korrekt nach hinten schieben. Ansonsten ergeben zusätzliche Raummikrofone ja wenig Sinn, wenn man die versucht auf die Wellenform zu schieben.

Meine Erfahrung ist auch, dass bei aktuellen Recordern das Auseinanderlaufen in der Regel kein Problem darstellt.

Im Zweifel am Ende noch mal einen Klapp und dann sieht man ziemlich schnell was Sache ist.

Aber im Normalfall würde ich auch immer versuchen auf einem Gerät aufzunehmen.

Sommer Goblin-Kabel ist hier meine erste Wahl, weil sich auch lange Strecken mit relativ wenig Platzaufwand und Gewicht transportieren und auch einfach und gut versteckt verlegen lassen.

Hat mich bisher noch nie im Stich gelassen. Und 2 x 50 Meter davon gehen locker mit noch ein paar kleineren Längen in einen normalgroßen Rucksack.