Strat Modifikation: Was und Wie ?

  • Ersteller WEAPON_X
  • Erstellt am
WEAPON_X

WEAPON_X

Registriert
23.08.05
Beiträge
520
Reaktionen
0
Punkte
691
Hi,
welche modifikationen habt ihr an euren strats ausgefuehrt und wie ? Ich hoffe mal wir bekommen eine schoene sammlung an tips und tricks zusammen.

Ich fang an mit meiner personlichen top ten:

1 - Bei allen Strats ist in der regulaeren Schaltung kein Tone-poti fuer den Bridge [g=72]Single Coil[/g] vorgesehen. Aehnliche Mods sind standart maessig in der Eric Johnson und Jimmy Vaughan strat verbaut. Anyhow, dass laesst sich leicht bei jeder Standart Strat aendern, in dem man einfach einen draht am Switch umloetet. Wiring Diagram als Beispiel:
Johnson Strat: http://www.fender.com/support/diagrams/pdf_temp1/stratocaster/0117702A/SD0117702APg2.pdf
Vaughan Strat:
http://www.fender.com/support/diagrams/pdf_temp1/stratocaster/0139202A/SD0139202APg2.pdf

2 - Standart Strats ausser der American Vintage und relic Serie haben einen [g=51]Tremolo[/g] Block aus Guss, Zink, Aluminium oder sonstigen abartigen Material. Fruehe Strats (Pre- CBS) hatten aber einen [g=51]Tremolo[/g] Block aus Stahl. Alleine dadurch das der Stahlblock mehr gewicht und masse bietet wird das sustain und die ansprache der Strat deutlich verbessert.
Tip: Callaham Stahlblock einbauen, mehr punch, mehr definition und mehr sustain. Callaham Stahlblock: http://www.callahamguitars.com/partsstr.htm
Wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich die saiten reiter austauschen. Bringt nochmal deutlich mehr an soundgewinn.

3 - Poti Werte. Klassischer weise werden meist 250k potis in strats verbaut. Ist schon ok und wer damit zufrieden ist, braucht nicht weiterlesen. Ich habe fuer mich herrausgefunden das ich einen 500k wert am volume poti und 250k werte fuer die tonepots persoenlich besser finde. vorallem der neck und middle pickup profitieren davon und der steg PU bekommt nochmal eine gehoerige portion twang und hoehen. wenn man es mag, ist es fein.

4 - Potis, schalter und Draht. In den US standart und Mexico made Strats sind Potis verbaut, die im besten fall als suboptimal bezeichnet werden koennen und die massiv in den werten abweichen. Gute potis gewaehren nicht nur eine erhoehte langlebigkeit sondern sind auch massiv am sound beteiligt. Sehr gute erfahrung habe ich mit den potis gemacht die fender in den signature serien und reissue/vintage/relic serien verbaut. die bekommt man hier: http://www.proguitar.de/ProGuitarPreisliste/Accessories/Accessories.html
Die Goeldo Potis sucken. Ich habe ueber die jahre mehrer von diesen verbaut und entweder hatten sie toleranzen, oder gaben nach einiger zeit den geist auf, oder hatten krachen und rauschen. vielleicht hatte ich auch nur pech - who knows.

Es rentiert sich mit den wiederstaenden zu experimentieren. Wissenswertes und Interessantes:http://www.proguitar.de/Support/RonsPersonalTricks/RonsPersonalTricks.html

Draht. Den Standart draht der in den geaengigen Strats verbaut wird, kann man getrost wegwerfen. Guter Draht ist wichtig. Das was fuer gute signalfuehrung bei mics>preamps gilt, gilt natuerlich auch bei PU>buchse.

5 - Tuner. Die Standart Tuner die auf den meisten Strats drauf sind, sind nicht gut. Diese sollte man ersetzen und spart sich eine menge nerven und zeit und hat eine stimmstabilere [g=422]gitarre[/g]. und wenn man schon dabei ist, kann man die tuner auch gleich staggern. das vergroessert den knickwinkel der saiten am sattel, und dadurch erhalten die saiten mehr sustain. ein gut gefeilter und angepasster sattel ist dann natuerlich pflicht, denn sonst verstimmt sich die [g=422]gitarre[/g] noch mehr.
staggering: https://www.thomann.de/de/goeldo_wksgb_stagger_set.htm

6 - Abschiermen der Elektronik. Daemmt nebengerausche und einstreuungen. Von goeldo gibts da passende sets und schon ist ruhe im karton. Zuweilen kann das abschiermen mit hoehenverluste einhergehen - das kann man durch die kondensator/wiederstaende bzw werte der pots kompensieren.

7 - Switchcraft Buchse. Eric Johnson behauptet ja das die gitarrenbuchsen unterschiedlich klingen. Mag sein (ich persoenlich glaube das auch), aber viel wichtiger ist fuer die meisten die langlebigkeit und verlaesslichkeit. switchcraft buchsen und gut ist. klingen auch ordentlich.

8 - PU Switch. Der standart switch der standart strats ist dafuer gebaut um im wichtigsten moment kaputzugehen. weg damit und einen Original CRL US Schalter rein. (https://www.thomann.de/de/goeldo_5weg_schalter.htm)
dass haelt fuer die ewigkeit und klingt um laengen besser.

9 - halstasche. der uebergang hals-body ist bei strats enorm wichtig. der hals muss genausten passen und die auflageflaeche muss wirklich genausesten plan sein, sonst ist der sound schon im vornherein weg. zum gitarrenbauer bringen und
a) ausmessen lassen. wenns nicht stimmt, pech gehabt und nicht mehr weiterlesen.
b) lack aus der hals tasche sauberst und genau herausschleifen lassen. nacktes holz auf nacktem holz mit genauster passform und absoluter gerade auflage garantiert den groessten uebertragungsaeffekt.

10 - Pickups. schwieriges thema, da sound sehr subjektiv ist. dennoch, durch geschickte auswahl der PU kann man eine gute [g=422]gitarre[/g] zu einer noch besseren machen. natuerlich muss die basis stimmen. gute erfahrung habe ich persoenlich mit joe barden, van zandt, fralin und lollar gemacht. einfach aussuchen was einem am besten gefaellt.


uebrigens ist die billigste modifikation mal verschiedene saiten arten (zB pure nickel) auszuprobieren und eine optimale einstellung der [g=422]gitarre[/g] sicherzustellen. alleine das kann ein instrument schon um laengen besser machen.




und jetzt ihr.
 
Keinerlei Erfahrungswerte hier...

Aber ein dickes DANKESCHÖN für diesen Post/Thread!!
 
hmm - spätestens jez bräucht ich endlich eine tokai silver star :)

lg
flox
 
coole tipps, danke.

ist jetzt nicht ein strat-tipp, aber trotzdem:
ich habe ganz frisch meinen billigen fretless yamaha rbx-170 mit dem "state variable [g=43]filter[/g]" von lemme aufgrüstet.
kann jedem bassist empfehlen, es sind welten dazwischen.
vg
dragan
 
Hi,
wirkliche Tips habe ich leider auch keine, ausser das man bei einer [g=422]Gitarre[/g] mit Singlecoils nicht unbedingt eine Abschirmung braucht, da die SCs sowieso mehr einfangen als die restliche Elektronik.


Bei http://www.proguitar.de/Support/RonsPersonalTricks/RonsPersonalTricks.html ist mir aber aufgefallen das, obwohl im Grossen und Ganzen einige ganz gute Tips dabei sind, technisch ziemlich viel Murks steht.

Die Filtersteilheit haengt nicht vom Dieelektrikum eines Kondensators ab (2. Absatz Teil 2), und der 3. Teil ueber Kabel (unterschiedliche Geschwindigkeit unterschiedlicher Frequenzen usw. ) ist vollkommener Bloedsinn.

Bei einer [g=422]Gitarre[/g], insbesonder mit Singlecoils, klingen unterschiedliche Kabel zwar anders, dies liegt aber an einer Veraenderung der Resonanzfrequenz der PUs durch die zusaetzliche Kabelkapazitaet (siehe z.B. hier ).

gruss, Chris
 
Achtung: schöne Tipps, aber vor Beginn der Laubsägearbeiten an Vaters [g=422]Gitarre[/g] besser mal checken ob das alte Stück a) eine mit "Null" beginnende vierstellige Seriennummer auf der Plastik abdeckung hinten hat und ob da b) 3 Federn vorgesehen sind statt der modernen fünf.
Wenn dem so ist, das Werkzeug vorsichtig weglegen und für den Verkaufserlös 30 - 100 neuwertige Gitarren der Oberklasse kaufen.



Frank
 
Na, endlich mal ein Thread nach meinem Geschmack.:)

Also,
meine erste eigene Kreation an Modifikation ist ein Splitting des nachträglich eingebauten HB´s über einen der zwei Tonregler gewesen. Dafür gibt es nur noch einen Tone-Poti für alle PU´s.
An den zweiten Poti wurde die Anzapfung des PU´s geleitet und somit ist über herkömmlichen 5-Wege-Schalter ein Coil-Splitting des Humbuckers ohne großen Schnickschnack möglich. Das funzt prächtig.

2. Zweite Modifikation bei einer anderen Strat war über den serienmässigen 5-Wege Schaltung die PU´s nicht parallel zu schalten, sondern den mittleren jeweils in Reihe zum Steg oder Neck-PU. Ergebnis: [g=73]Humbucker[/g]-Sound ohne großen Aufwand.

3. Strats mit etwas dumpfen Sound wurden mit Hilfe eines kleinen Funierstreifen unter Halsausfräsung des Bodies zu etwas percussiverem Sound gebracht. Soviel zu Punkt 9 von Weapon_X :) Aber mit dem Trick arbeiten viele Hersteller von Gitarren mit geschraubten Hals. Im Prinzip hat Weapon_X recht, jedoch: Es gibt sauber ausgefräste und geschlieffene Halstaschen und super darin planliegende Hälse und es will einfach nicht klingen. Da hilft dieser Trick öfters nach.

4. Strat mit schnell abklingenden Ton (noch weniger Sustain als üblich) wurden mit größeren Mechaniken (aufbohren auf 10 mm und dann die Schallers verwenden) an Kopfplatte dadurch etwas verbessert. Glaubt ihr nicht? Dann haltet einfach mal an eine trockenen angespielte Strat ein Zippo-Feuerzeug an die Kopfplatte und ihr werdet bemerken, dass der Ton sich verbessert.

5. Sollte immer noch zu wenig Sustain sein, dann das Vintage-[g=51]Tremolo[/g] gegen eines austauschen, das einen Stahlblock hat. Hat Weapon schon gesagt, aber man muss das Teil nicht in USA bestellen, sondern Rockinger hat´s auch.

6. Stimmschwierigkeiten wurden trotz sauberem Sattel dadurch erheblich verbessert, in dem bei Vintage-[g=51]Tremolo[/g] die mittleren vier Befestigungsschrauben entfernt wurden. Dies bietet sich aber nur für diejenigen an, die sowieso mit aufgelegtem Trem und viel Federzug an der Kralle spielen.

7. Zu Pickups: Klar hier kann jeder aus den vollen Schöpfen und alles ist Geschmackssache, wer jedoch mal guten alten Coil-Sound haben will und dies brummfrei, sollte mal die DiMarzio Virtual Vintage ausprobieren. Verblüffend gut.

to be continued


EDIT: Es sollte aber allen klar sein, dass man sich bei vielen der vorgeschlagenen Modifikationen in einem Bereich bewegt, der sich nur um Nuancen handelt. Sollte jeder selbst gut abwägen, ob er für solche Spielereien Geld und Zeit aufwendet.
Wer ein von vornherein gutes Instrument hat sollte dies nicht verbasteln.
Ich persönlich hatte mal damit angefangen, weil ich zwar die Strat für mich als das perfekte Instrument finde, jedoch auf den puren Single-Coil-Sound des Halses absolut nicht abfahre. Irgendwann sind dann Reparturen für Freunde dazu gekommen und meine Vorliebe zum basteln ist immer größer geworden.

Gruß
Tom
 
Strat-Spieler schrieb:

3. Strats mit etwas dumpfen Sound wurden mit Hilfe eines kleinen Funierstreifen unter Halsausfräsung des Bodies zu etwas percussiverem Sound gebracht.

was meintest du damit?
hab ich richtig verstanden:
hals abschrauben, furnier (welcher aber? gibt es gute oder schlechte?) in die aussparung einlegen und der hals wieder befestigen?

edit: mein squier-strat kannste ohne viel kraft am hals gegen der body wackeln.
also schon sehr locker die verbindung.
soll ich mit 5. schraube versuchen?

vg
dragan
 
@Dia. Genau das!! 6-7 mm breit, ´nen halben Millimeter hoch und Du hast anderes Ergebnis und das in der Halstasche an der Seite des PU´s plaziert.
Verlauf der Saiten am Reiter muss dann in der Höhe natürlich korrigiert werden.
Zur zweiten Frage: Nein, sondern Bohrlöcher des Hals auf 6 mm aufbohren, mit neuem 6 mm Rundholz (sauber zusägen) zumachen, bzw verleimen und dann sauber und vorsichtig neue Löcher für die Schrauben bohren.
Gruß
Tom
 
Hallo,

ja- sehr schöner thread...!

Hab letztens in der [g=422]Gitarre[/g]&[g=118]Bass[/g] einen Infotest über den "Villex-Booster" (SJMB) gelesen, scheint interessant zu sein...

eu.VILLEX.com

Matthias
 
Strat-Spieler schrieb:
@Dia. Genau das!! 6-7 mm breit, ´nen halben Millimeter hoch und Du hast anderes Ergebnis und das in der Halstasche an der Seite des PU´s plaziert.
Verlauf der Saiten am Reiter muss dann in der Höhe natürlich korrigiert werden.
Zur zweiten Frage: Nein, sondern Bohrlöcher des Hals auf 6 mm aufbohren, mit neuem 6 mm Rundholz (sauber zusägen) zumachen und dann sauber und vorsichtig neue Löcher für die Schrauben bohren.
Gruß
Tom
aha, jetzt dämmerts, danke. :)
das werde ich machen.
zur zweiten frage:
also nur die löcher am hals durch neue holzeinlage "erneuern" - die löcher im body bleiben aber gleich, oder?

vg
dragan
 
@Dia: Yeeeep, denn es gibt viele Bodies, da läuft die Schraube pur durch. Befestigt wird nur durch die Haftung im Hals. Und bitte: Die Schrauben danach nicht zuknallen wie blöd, denn ich habe es tatsächlich mal geschafft, das sich eine Halsplatte durch den Zug in die Body-Rückseite gedrückt hatte. Ärgert mich noch heute, aber damals war ich noch der Meinung Kraft ist wichtig! :)

Gruß
Tom
 
phuu, gut dass ich nicht doppelt bohren und ausfüllen muss...

der tipp mit furnier werde ich auch an meinem fretless ausprobieren, was für den strat gut ist, kann auch für andere gitarren gut sein...
vg
dragan
 
Also ich habe zwar nur einen Strat-nachbau von Johnson,
habe aber als ich die Pickups getauscht habe, den Steg-TA
durch einen Mini-[g=73]Humbucker[/g] ersetzt.
Dann habe ich den Lautstärke-Poti durch Push-Pull ersetzt,
und habe dadurch einen wesentlich flexibleren Sound.
Kann jetzt mit dem Steg-TA richtig Dampf machen.
Ausserdem habe ich an dem preisgünstigen Stück
alle Bünde auf gleiche Höhe geschliffen (1000er Schmirgel
auf Glasplatte, und vorher den Hals schön gerade einstellen)
und habe dadurch eine schöne Saitenlage ohne Schnarren.
(ca 1,2mm am 12.Bund, hohe E)
Dann natürlich noch den ganzen Kleinkram, wie Bundenden
entgraten, Sattelkerben tiefer, Tremoloschneide entgraten,
Abschirmung usw.
Obwohls wie gesagt ein Billigteil ist, sind auch meine
Kollegen von der bespielbarkeit begeistert.
 
Noch eine Nicht-Strat-Frage: Bringen Potis mit höherer Impedanz auch mehr crisp in meiner Paula??? Die sind dank kratzen ausfallen nämlch fällig und ich als Elektronik-Vollpfosten fand die Idee oben sehr cool...

Zur Entschuldigung: Ich hab auch ne Strat-Kopie... :)
 
PUSH:::

noch jemand ideen - muss ja nicht unbedingt fuer strats gelten...
 
Moin,

erstmal dickes Dankeschön für den Thread :respekt:

Ich kann z.B. allgemein den TusqNut Sattel empfehlen = klingt sehr gut und lässt sich leicht bearbeiten :)

Bezüglich Strats wurde imho alles geschrieben ;)
 
Bezüglich Strats wurde imho alles geschrieben ;)

Na, net ganz.

Modifikationen meiner Strat sind:

Mini-Switch zum Drehen der Phase des mittleren PU'S.

3mm dicke Eisenmagneten jeweils unter dem Hals- und Steg-PU (wie bei 'ner Tele),

und jetzt gerade neu der Villex SJMB Booster (wie oben schon erwähnt, sehr geil).

Gruss
Adrian
 
Ich fand meine alte 88er eigentlich ganz okay, nur der Lace-Sensor am Steg war mir zu fad, also DiMarzio-Fred rein (natürlich samt neuem Pickguard, damit ich später den Originalzustand wieder herstellen kann). Schaller Straplocks sind ein Muß, außerdem hab ich den Hals abgezogen und gewachst. Bin seit einiger Zeit am überlegen, ob ich das AM-Trem durch eine Fishman-Powerbridge ersetzen soll...
 
Noch eine Nicht-Strat-Frage: Bringen Potis mit höherer Impedanz auch mehr crisp in meiner Paula??? Die sind dank kratzen ausfallen nämlch fällig und ich als Elektronik-Vollpfosten fand die Idee oben sehr cool...
je hoeher der wert der vol pots um so mehr hoehen bleiben erhalten. normalerweise sind bei paulas und gits mit hummies sowieso 500k verbaut, du kannst aber ruhig mal mit hoeheren werten experimentieren.
 

Ähnliche Themen

A
Antworten
0
Aufrufe
617
alien
A
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
0
Aufrufe
45K
moonbooter
moonbooter
T
Antworten
11
Aufrufe
4K
tylerhb
T

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben