Stereo-Mikrophonie im Mix

[CaptainCook]

Hallo zusammen,

mir ist beim Akustikgitarren-Recording eine Frage gekommen. Ich habe die [g=422]Gitarre[/g] im XY-Stereoverfahren aufgenommen und im Pan nach links verschoben. Wenn ich beide Spuren an die gleiche Stelle panne, dürfte ja der Stereo-Effekt nicht mehr gegeben sein. Was aber, wenn ich eine Spur nach L40 und die andere z.B. nach L35 panne. Bekomme ich dann einen Stereo-Klang von halb links? Und ist so etwas überhaut sinnvoll?

Gruß und Dank,
M.

 

[petaod]

Stereo-Aufnahmen, und dazu zählt eine XY-Mikrofonierung, sind dazu prädestiniert, einen breiten Komplettklang aufzunehmen.
Das wird dann im Mix gleichmässig nach rechts und links gepant.

Ein Chor oder ein Orchester kann so mikrofoniert werden.

Wenn du A-Gitarren aufnehmen willst, tust du besser daran, die Mikrofone nicht nach Raumklang-Kriterien aufzustellen, sondern auf markante Punkte des Instruments zu richten. Häufig verwendet wird dabei die Methode, ein [g=116]Mikrofon[/g] aufs Schalloch und eines auf den 12. Bund zu richten.

Im Mix suchst du dir dann einen Platz im Panorama, wo sie am besten zur Geltung kommen und den restlichen Instrumenten keinen Platz wegnehmen.

 

[zehnvorsechs]

Kann ich bestätigen. Wenn die [g=422]Gitarre[/g] nicht durch die Mitte kommen soll oder sie nicht das einzige Instrument im Mix sein soll, ist peatods Methode *eher* angebracht, probieren kann man es natürlich auch mal anders. Aber durch ungleiches Verteilen der Seiten wirst Du eher leicht auf Phasenprobleme und Auslöschungen kommen. Erlaubt ist aber trotzdem, was Dir gefällt.

Falls Du ein Mikro hast, das 8er Charakteristik kann, probier mal MS- Stereofonie, da kannst Du dann ggf. auch etwas die Richtung bestimmen, ohne Vollmono zu fahren und ich finde, man kann damit gerade eine A- [g=422]Gitarre[/g] oft sehr natürlich und ganzheitlich einfangen, allzu Stereo ist das dann oftmals auch nicht, aber es hat einen eigenen Charakter, vor allem wenn der umliegende Raum passend zum Song klingt und man vielleicht nicht ganz so nah rangeht, ein paar cm weiter weg als gewohnt.

 

[CaptainCook]

Jap, ist klar. Allerdings ist XY bei Gitarren auch nicht soo abwegig (siehe z.B. hier). Mir ging es ja auch eher um die Frage, ob es überhaupt möglich ist, ein Stereo-Zentrum nach links oder rechts zu verschieben. Dürfte doch eigentlich kein Problem sein, oder? Aber klingt das dann noch nach Stereo?

 

[petaod]

Mir ging es ja auch eher um die Frage, ob es überhaupt möglich ist, ein Stereo-Zentrum nach links oder rechts zu verschieben. Dürfte doch eigentlich kein Problem sein, oder? Aber klingt das dann noch nach Stereo?

Um ein ausgewogenes Panorama zu haben, musst du dann aber für einen Ausgleich durch andere Instrumente sorgen.
Sonst klingt es nur wie Stereo mit verschobenem [g=184]Balance[/g]-Regler.
Ausserdem erscheinen mir die 5% Unterschied zu wenig. Das ist fast schon Mono. Versuch's mal mit R10 und L40. Das ist verschoben genug und trotzdem noch breit.

Auch hier gilt die Regel:
Wenn's gut klingt, ist's richtig.

 

[Wolfgang]

Menosgada schrieb:
Mir ging es ja auch eher um die Frage, ob es überhaupt möglich ist, ein Stereo-Zentrum nach links oder rechts zu verschieben.

Da XY sowieso nicht die Wahnsinns Stereoaufloesung hat (nur Intensitaetsstereophonie) faengt man damit an das man von der Grundeinstellung (beide hart L / R) eine Seite langsam auf die andere zubewegt bis es passt.

Eine Einstellung die ueber die Mitte des Panreglers hinaus geht ist eh schon fast Mono und nicht wirklich zu gebrauchen.

 

[CaptainCook]

Danke für die Antworten!

 

[JayT]

2 Anmerkungen meinerseits:

Bei Stereomikrofonierung, bei denen Laufzeitunterschiede auch aufgenommen werden (AB, ORTF...) sollte man prinzipiell hart L und R pannen, sonst muss man Phasenprobleme und ein schlechteres Stereo-Bild in Kauf nehmen. Das Problem hast du aber mit XY eh nicht.

Sobald man das Instrument aus der Nähe mikrofoniert, handelt es sich nicht mehr um Stereomikrofonierung sondern eher um Stützmikrofonierung.
Da gelten wieder andere Regeln. Man mikrofoniert dann eher Bereiche und Stellen vom Instrument, deren Sound man haben möchte.
Um Phasenprobleme zu vermeiden kann man entweder mit Quasi-XY arbeiten oder die 3:1 Daumenregel verwenden. (Mikrofonabstand = 3 x Abstand Mikro-Instrument).

lg. JayT.

 

[CaptainCook]

Sobald man das Instrument aus der Nähe mikrofoniert, handelt es sich nicht mehr um Stereomikrofonierung sondern eher um Stützmikrofonierung.

Ich denke, das ist der entscheidende Punkt, an dem mein Missverständnis entstanden ist. Nochmals danke!

Es ist eben wie immer: man muss ausprobieren, was zum eigenen Instrument und Raum am besten passt - und bei meiner [g=422]Gitarre[/g] ist es offensichtlich eine Art XY-Mikrostellung 15-20 cm vor dem 12.-15. Bund.

 

[godfather-of-grunge]

wenn man wie oben genannt anfängt eine ms quer durch die gegend zu pannen anstatt die seitensignale hart links/rechts zu pannen wird man keine klar ortung mehr erreichen und ausserdem verdammt harte phasenprobleme bekommen...

nur falls mal jemand auf die idee kommt damit zu arbeiten...

cheers

 

[sazci]

was kann man mit einem kleinmemmbrann und ienem grossmennbran das auch die acht hat ereichen in gitarren aufnahmen. wie stellet man die miks auf in welcher mikrofonierung. welche datei von welchem mik bekommt welchen pan mit delay zeit . ????????????? das sind fragen die mich brennend intressieren

 

[godfather-of-grunge]

wenns ne acht und ne niere ist dann ists ne ms...
wenn du dich vor die [g=422]gitarre[/g] stellst dann machst du folgendes au deiner pespektive:
die acht muss links rechts gerichtet dein, die niere nach vorn, damit erhältst du ein mono signal dass du mittig pannst, das signal der acht schickst du phasenrichtig nach links, phasenverkehrt nach rechts, dann hast du nen tolles breites stereo panorama (der raum sollte"gut" klingen) mit direktem signal in der mitte, die [g=422]gitarre[/g] wirkt dann schön füllend und wenn du es gut machst und auf phasen richtiges aufstellen achtest echt klasse.....achte darauf die kapseln der acht und der niere so nah wie möglich beieinander zu halten um laufzeitunterschied klein zu halten (und dementsprechend auch die phasenprobleme)......

cheers