Stage Tec -True Match

[Gel Mitglied 63621]

Hi,
hat jemand Erfahrung mit diesen Wandlern ?
http://www.stagetec.com/de/audiotechnik-produkte/truematch-rmc.html

Zu Zeit arbeite ich mit Mytek 8x192 und kann mich eigentlich nicht beschweren, die arbeiten
präzise und klingen sehr natürlich und groß .
Was mir an den Stage Tec imponiert sind die phantastischen Daten, mich würde halt interessieren ob die (Daten) sich im Sound auch so widerspiegeln.
Mal schon ein Dankeschön für..kommende Kommentare.
MJ

 

[dangerousben]

Ich hab mich mit den Dingern im Rahmen einer Studienarbeit eine ganze Weile beschäftigt und die auch mit Hilfe von Audio Precision Systemen untersucht und kann diese phantastischen Werte bestätigen.
Leider war damals für einen richtig intensiven Hörtest keine Zeit. Trotzdem hab ich mir damals die Linepegelwandler im Vergleich zu meinem Aurora und verschiedenen RME-Kisten angetan. Leider unter schlechten Umgebungsbedingungen, aber selbst da empfand ich die Performance des Stagetecs dem Lynx überlegen.
Ich frag mich seither, warum die in den Masteringstudios dieser Welt keinen nennenswerten Markt sehen - mal abgesehen davon, dass Stagetec sich diese Zielgruppe offensichtlich nicht rauspickt.

 

[Gel Mitglied 63621]

..nun, das die so wenig in den Master-Studios zu finden sind hat mich auch irritiert.
Die Wandler haben eine Dynamik von153 dB(A) ..allerdings nur bis 96 KHz...dafür eine Auflösung von 28bit ..fürs Mastering eigentlich perfekt ?!
Die Vorverstärker sollen auch in sensationeller Qualität vorliegen, überhaupt scheinen die Edelkisten sehr flexibel zu sein.

 

[Akai31]

der clou ist ja gerade, dass man keine vorverstaerker benoetigt. ein micsignal geht direkt in den wandler. der pegelbereich wird mit mehrstufigen gainstaging optimiert. dies ist wohl auch der grund warum das ding geliebt oder halt nicht besonders gemocht wird.
fuer mastetinganwendung sind die spezifischen features die das ding ausmachen nicht noetig.

 

[dangerousben]

dafür eine Auflösung von 28bit

Das schafft der Wandler an sich, allerdings ist das nur die interne Auflösung. Raus kommt's als 24-Bit AES3.

ein micsignal geht direkt in den wandler

Es sind je Eingang 4 ADCs für 4 unterschiedliche Pegelbereiche, die anschließend via DSP verrechnet werden.

fuer mastetinganwendung sind die spezifischen features die das ding ausmachen nicht noetig.

Mag sein bei den mikrofonspezifischen Wandlern. Die XAD+ Und XDA+ Karten sind Linepegelein- und -Ausgänge und bieten außer I/O und der Wandlung keine nennenswerten überflüssigen Features.

Was ich grundsätzlich in der Handhabung nicht so gefällig finde ist halt die Sofware für's Routing und Setup. Die kommt halt recht steril und technisch daher.

 

[Akai31]

das ding ist sicherlich ein guter wandler. seine technischen besonderheiten sind aber mE vor allem fuer aufnahmen sehr gut geeignet.
im mastering sehe ich, abseits vom reinen wandlerklang, keine vorteile bei 28bit. vo allem nicht wenn der stoerabstand inkl. headroom der analogen hw im idealfall auch nur bei 120db liegt.
in der realitaet reichen aber wohl auch 16bit dafuer vollkommen aus...
der vorteil ist laut jahne auch weniger die dynamik als die gute zeitaufloesung. statt hoher samplingraten ist die erhoehung der bits diesbzgl. deutlich effektiver. ich hatte sein statement hier mal irgendwann gepostet.

die dsp-umrechnung zwischen den ad stufen wird ja auch kontrovers diskutiert.

fuers recording wuerde ich das ding aber auch sehr gerne mal einsetzen.

 

[karumba]

der DSP ist keine schwachstelle, der verarbeitet ja nur die bereits digitalisierten signale. das grundprinzip ist ja sehr simpel, ähnlich der HDR-fotografie. man könnte als schwachstelle eher die verstärker ansehen die vor der wandlung sitzen. ich sehe auch die ausage "Endlich bestimmt das Mikrofon das Klangergebnis und nicht mehr der Vorverstärker" etwas kritisch, denn sie verstärken ja genauso. das kann man auf x-beliebige arten machen. bei einem normalen wandler ist das ja nicht der fall.

 

[Akai31]

Natuerlich kann der dsp eine schwachstelle sein bzw seine software. der legt ja schliesslich fest wie und wann zwischen den einzelnen ADs in abhaengigkeit vom eingangspegel geswitched wird.

 

[Akai31]

Ich hatte es so in erinnerung, dass das geraet eben gerade keine verstaerkerstufen vor dem AD mehr hat.
deswegen ja das konzept mit mehreren ADs und dem dsp basiertem umschalten um immer im optimalen arbeitsbereich zu sein.

 

[Gel Mitglied 63621]

Nun gut, habe es auf ihrer Seite jetzt auch gelesen, das macht eigentlich Sinn und erklärt die hohe Dynamik.
Es werden sicher immer verschiedenen Ansichten bei solchen eigenständigen Konzepten aufeinander treffen, doch inwieweit und in welcher Form sich dies auf den Klang und Handhabung gegenüber anderen Top- Wandlern auswirkt.. wäre gut zu wissen. Meine Ohren sind halt immer noch die besten Kontrollwerkzeuge(noch) und ich lasse mich im Endeffekt mit Entscheidungen darüber leiten.
Da der gesamte Produktionsprozess darüber laufen muss ..wäre natürlich ein Praxis-Test der erhellende Moment ...oder eben auch nicht !

 

[DaVogi]

interessantes konzept, aber irgendwie nicht fertig gedacht imho...

wieso kann man das ding zb nicht direkt als interface betreiben (usb anschluss ist da) und 32 bit files aufnehmen und so wirklich ohne jegliches voriges einpegeln aufnehmen?!

vielleicht spielt es in der praxis keine rolle und das trunking auf 24bit ist unkritisch.... aber rein technisch irgendwie ein schönheitsfehler.

 

[Akai31]

Urspruenglich kommt das ding ja als stagebox zu ihren mischpulten zum einsatz. da bringt ja usb wenig...

aes oder madi ist da schon die universellere anbindung.
usb wuerde fuer mich allein schon rausfallen, weil ich meine rme karte nicht mehr nutzen koennte. von dem konnte ich mich gedanklich noch nie mit usb, fw usw bei standalonewandlern anfreunden...
ausserdem sind 28bit keine 32...

 

[karumba]

Natuerlich kann der dsp eine schwachstelle sein bzw seine software. der legt ja schliesslich fest wie und wann zwischen den einzelnen ADs in abhaengigkeit vom eingangspegel geswitched wird.

ich denke mir mal der DSP hat einen recht einfachen job:
# er macht sample-weise vergleiche
1. er fängt bei +40dB verstärkung an
2. er schaut ob das sample geclippt ist
3. wenn es geclippt ist, springt er runter auf +30dB verstärkung
4. wenn +30dB geclippt, ist springe zu +20dB, ansonsten "sample übernehmen & digital (floating point) 30dB abziehen"

simpel. kann man im prinzip auch selbst mit einem 8-fach wandler + vorverstärkern manuell machen.

 

[Gel Mitglied 63621]

..habe jetzt Klangbeispiele des True Match gefunden..und ausgerechnet vs. dem Wandler den ich die ganze Zeit benutze..!
Werde mir das mal in Ruhe anschauen und hören.

http://www.professional-audio.de/download/soundbank/stage-tec-truematch-rmc.html

 

[DaVogi]

sagt ja niemand, dass man usb only machen muss. dante, madi.. kann das ding ka trotzdem.

 

[teebaum]

das ding ist sicherlich ein guter wandler. seine technischen besonderheiten sind aber mE vor allem fuer aufnahmen sehr gut geeignet.
im mastering sehe ich, abseits vom reinen wandlerklang, keine vorteile bei 28bit. vo allem nicht wenn der stoerabstand inkl. headroom der analogen hw im idealfall auch nur bei 120db liegt.

diie dynamik eines röhrengerätes ist schon deutlich unter der eines 24bit-wandlers, aber mein ganzer chain hat (selbst wenn alle röhrengeräte eingeschaltet sind) ein noch deutlich höheren s/b als ich mit 16bit auffangen könnte - mit 24bit ist man beim mastern (solange es ein guter 24bit-wandler ist) also gut bedient. man wählt daher den wandler nach farbe, nicht nach dynamikumfang (der zugegebenermassen natürlich auch ein teil der farbe ist).

die aussage "Endlich bestimmt das Mikrofon das Klangergebnis und nicht mehr der Vorverstärker" ist natürlich unsinn, das mik interagiert mit dem preamp (der stagetec wird somit zum preamp) und das wird sich auf die ästhetik auswirken.

 

[Akai31]

man wählt daher den wandler nach farbe, nicht nach dynamikumfang (der zugegebenermassen natürlich auch ein teil der farbe ist).

genau. darauf wollt ich hinaus.

die aussage "Endlich bestimmt das Mikrofon das Klangergebnis und nicht mehr der Vorverstärker" ist natürlich unsinn, das mik interagiert mit dem preamp (der stagetec wird somit zum preamp) und das wird sich auf die ästhetik auswirken.

naja, wer verkaufen will muss trommeln können... aber immerhin nimmt man einen Baustein raus aus der Kette. Das kann schon etwas ausmachen.

 

[karumba]

aber immerhin nimmt man einen Baustein raus aus der Kette

das teil hat verstärkung und wandlung "in einem" - welchen baustein nimmt man aus der kette?

 

[Akai31]

das teil hat verstärkung und wandlung "in einem"

Bist du dir sicher?
ich dachte der clou ist nun gerade ohne analoge verstärker direkt in den Wandlerchip zu gehen.
Vielleicht hab ich das aber auch falsch verstanden...

 

[DaVogi]

wieso da gibts ja keine klassische gain-verstärkung wie in nem mic-preamp oder? afaik wird das direkt digitalisiert und dann digital hochgezogen (so hat es zumindest der vertreter erklärt)