Sprachverständlichkeit in Tanzsaal

[Jimmy_punk]

Gude,
ein Bandkollege von mir hat einen Anbau gemacht, den seine Frau als Tanzsaal nutzt und er als Green-Screen-Studio nutzen möchte (in ferner Zukunft). Der Raum hat ungefähr 45qm, ist knappe 9 m lang und Trapezförmig: eine kurze Seite hat ca 6 m Länge, die andere eher 4m. Decke und die Wände sind rau verputzt, der Boden ist ein Parkett.
Jetzt beschwert sich der Gute über schlechte Sprachverständlichkeit - ist ja auch klar, der Raum ist eher ne Kirche:
Jetzt fragen wir uns: was kann man da machen? Die Kriterien sind:

1. Bassbehandlung ist nicht von nöten und hat keine Priorität.
2. die Maßnahme "klaut" keine Grundfläche
3. die Maßnahme steht nicht zu weit von der Decke ab (wegen Video-tauglichem Licht, siehe Fotos)
4. die Maßnahme ist leicht umzusetzen
5. die Maßnahme ist nicht zu teuer. Raum abreißen und neu bauen fällt also aus

Ich würde zunächst 10 Platten Basotect mit 5cm Dicke bestellen und mal an der Decke und den oberen Kanten der Seitenwände verteilen, um dann nochmal zu messen und den Effekt zu vergleichen. Allerdings habe ich keine Erfarhungen mit diesem Werkstoff und frage euch: sind 10 Platten auf jeden fall zu wenig? What would you do?


Grüße
Henrik

 

[clemenserwe]

What would you do?

Ich würde Stellwände bauen. Kann man auch gut hinter den Greenscreen stellen.

 

[Jimmy_punk]

Hey,
danke für die Antwort.
Leider "klauen" die Stellwände aber bei der derzeitigen Primärnutzung Tanzsaal aber Grundfläche des Raumes. Mehr als eine vollflächige Verkleidung einer Wand mit Schaumstoff.

 

[Astronautenkost]

Bei so viel kahler Fläche incl. der Fenster hast Du viele Reflektionen. Du brauchst Material, das gut absorbiert, damit Du die Reflektionen reduzierst. Noppenschaum hilft da nicht.

 

[Jimmy_punk]

Gude und danke für die Antwort

Bei so viel kahler Fläche incl. der Fenster hast Du viele Reflektionen. Du brauchst Material, das gut absorbiert, damit Du die Reflektionen reduzierst. Noppenschaum hilft da nicht.

Ehrlich gesagt ist mir die Antwort ein bisschen zu generell. Warum meinst du, dass Noppenschaum (von dem ich übrigens nicht explizit gesprochen hab) nicht hilft?
basotect ist auch ein Schaumstoff und das hat seine beste Absorption in genau dem Frequenzbereich den wir brauchen. Zumal der Raum soll ja auch nicht tot gedämpft werden, sondern nur etwas von seiner Lebendigkeit verlieren...

Grüße
Henrik

 

[RefinedRough]

Basotect an die decke würde ich machen. 10 stück reichen aber vermutlich nicht, aber kannst ja mal so anfangen und gucken, bzw hören

 

[Signalschwarz]

Ich weiß ja nicht ob's nur mir so geht, aber irgendwie ist doch vollkommen unklar um welche Art "Sprachverständlichkeit" es geht.

Soll eine Situation geschaffen werden, in der ein Ansager (bspw. für Square-dance) bzw. ein Akteur in einem Video verstanden wird oder geht um eine Proben-/Aufnahmesituation einer Einzelperson oder einer Gruppe im Kontext Musik/Gesang?

 

[Jimmy_punk]

Ich weiß ja nicht ob's nur mir so geht, aber irgendwie ist doch vollkommen unklar um welche Art "Sprachverständlichkeit" es geht.

Soll eine Situation geschaffen werden, in der ein Ansager (bspw. für Square-dance) bzw. ein Akteur in einem Video verstanden wird oder geht um eine Proben-/Aufnahmesituation einer Einzelperson oder einer Gruppe im Kontext Musik/Gesang?

Es wird Tango getanzt und hin und wieder auch unterrichtet. Dabei wird unverstärkt gesprochen. Derzeit hat der Raum einfach eine fiese Hallfahne, die ihn klingen lässt, als stünde man in eine kleinen Version des Kölner Doms. Wenn ich da drin stehe spreche ich unwillkürlich sehr laut, damit der Direktschall lauter ist als der Diffusschall.
Deshalb wäre mein Ansatz, einen Teil des oben durch Screenshots belegten Nachhalls durch möglichst unauffällige Absorbtion zu dämpfen.

 

[holgi]

Klick.

Lies da mal, diese Teile beheben dein beschriebenes Problem.

 

[Astronautenkost]

Frag Dich mal, warum Du in professionellen Räumen sehr selten geschäumte Lösungen findest.

http://www.incatro.de

 

[Jimmy_punk]

Frag Dich mal, warum Du in professionellen Räumen sehr selten geschäumte Lösungen findest.

http://www.incatro.de

Zum Technischen Teil: Mein Verständnis war bisher, dass in "professionellen Räumen" zunächst eine Bassbehandlung stattfindet und dabei in der Regel die Nachhallzeit in den Mitten und Höhen schon soweit absinkt, dass eine zusätzliche individuelle Mitten- und/oder Höhen-Behandlung nicht nötig ist. Des Weiteren kenne ich sehr wohl "professionelle" Räume in denen durch geschäumte Lösungen eine Akustikbehandlung stattfindet. Ein Beispiel ist der Kindergarten meines Sohnes (und das ist von der angestrebten Nutzung im beschriebenen Raum weniger weit entfernt, als ein Ton- oder Filmstudio), das andere sind spezielle (Video-)Konferenzräume meines Arbeitgebers. Da ist sogar in einem Fall ein wenig Übertrieben worden, was die Nutzung der Schaumstoffe anbelangt, der Raum ist nämlich so "trocken", dass man da keine längeren Besprechungen abhalten kann.

Zum menschlichen: mir gefällt dein Ton nicht. Ich frage detailliert nach Hilfe, weil ich mir als Ingenieur zwar vieles aneignen und auch selbst nachrechnen kann, aber ich hab einfach nicht die Erfahrung im Umgang und mit der Wirkung der genannten Stoffe. Aber Mutmaßungen gepaart mit unfreundlichen Antworten scheint hier mehr und mehr der Umgangston zu werden. Schade eigentlich.

 

[Jimmy_punk]

Klick.

Lies da mal, diese Teile beheben dein beschriebenes Problem.

Danke für den Hinweis. Ein erstes Überfliegen sagt mir, dass ich wohl morgen nochmal genauer rein schauen muss. Und aber leider auch, dass die Teile doch sehr ordentliche Preise haben. 1 qm Deckensegel für ~500 Steine: wow.

 

[Signalschwarz]

Zum menschlichen: mir gefällt dein Ton nicht. Ich frage detailliert nach Hilfe, weil ich mir als Ingenieur zwar vieles aneignen und auch selbst nachrechnen kann, aber ich hab einfach nicht die Erfahrung im Umgang und mit der Wirkung der genannten Stoffe. Aber Mutmaßungen gepaart mit unfreundlichen Antworten scheint hier mehr und mehr der Umgangston zu werden. Schade eigentlich.

Da war REIN GAR NICHTS unfreundliches oder gar offensives in der Antwort. WAS sich anscheinend geändert hat, ist die Erwartungshaltung an die freiwillige (!) Hilfsbereitschaft Anderer gepaart mit einer mimosenhaften Grundeinstellung auf Seiten der Fragesteller, immer nach dem Motto "die Antwort ist nicht umfassend und gleichsam idiotensicher formuliert, es werden Rückfragen gestellt, es wird die Frage/das Anliegen Infrage gestellt und/oder die Antwort wurde nicht mit überdeutlicher Freundlichkeit bis hin zu einer gewissen sich selbst Infrage stellenden Demutshaltung formuliert, eventuell wurde sogar noch ein flapsiger Begriff eingestreut, also fühle ICH mich beleidigt!".

 

[DrownedInTrance]

Danke für den Hinweis. Ein erstes Überfliegen sagt mir, dass ich wohl morgen nochmal genauer rein schauen muss. Und aber leider auch, dass die Teile doch sehr ordentliche Preise haben. 1 qm Deckensegel für ~500 Steine: wow.

Also ich weiß ja nicht ob an den Dingern noch irgendwas besonders ist, aber Melaminharzschaum ist Basotect auch .. und das ist dann doch etwas günstiger .. für reines Sprachverstehen sollte das schon einiges bringen wenn du die Decke und ein paar der Wände damit beklebst. Du solltest nur wissen, dass Basotect das selbe Material ist wie z.B. die "Schmutzradierer", d.h. unverkleidet werden die Absorber nach einiger Zeit ganz schön unansehnlich aussehen.

Ist es indiskutabel etwas in die Ecken zu stellen/kleben ?

 

[Jimmy_punk]

Du solltest nur wissen, dass Basotect das selbe Material ist wie z.B. die "Schmutzradierer", d.h. unverkleidet werden die Absorber nach einiger Zeit ganz schön unansehnlich aussehen.
Ist es indiskutabel etwas in die Ecken zu stellen/kleben ?

Danke für den Hinweis bzgl der Optik, ich hätte nämlich weißes Basotect verbaut und nicht weiter behandelt. Was ist denn als Verkleidung akzeptabel? Leicht durchlässiger Stoff? Darf der bemalt sein?

Die Ecken sind in kleinem Umfang nutzbar, ich bin aber bisher davon ausgegangen, dass das im Verhältnis zu den großen reflektierenden Flächen eher eine untergeordnete Rolle spielt. Was meint ihr?

Da war REIN GAR NICHTS unfreundliches oder gar offensives in der Antwort. ...

Ich finde gut, dass du das für mich bewertest. Ich fühlte mich durch die Kombination aus der Aussage

Noppenschaum hilft da nicht.

gepaart mit meiner Rückfrage und der Antwort

Frag Dich mal, warum Du in professionellen Räumen sehr selten geschäumte Lösungen findest.

die mir sagt "denk' halt selbst", vor den Kopf gestoßen. Zumal der Kollege Theorien aufstellt, die er nicht belegt. Außerdem bekomme ich ohne weitere Erklärung einen Link hin geworfen, der mir sagt: kauf dir irgendwas professionelles. Da sage ich dann: danke, aber auf diese Art von "Hilfe" kann ich gerne verzichten.
Und ja: meine Erwartungshaltung ist, dass ich in einem Fachforum eine fachliche Frage stellen kann, über die dann freundlich diskutiert wird. Genau so versuche ich meine Antworten und Beiträge auch zu verfassen. Geschriebene Ironie als solche zu erkennen ist halt auch echt schwer, wenn sie nicht also solche gekennzeichnet ist.

 

[Signalschwarz]

Das Thema "Raumakustik" ist, wenn man es auf die absoluten Grundlagen reduziert, halt nunmal schon unzählige Male durchgekaut worden, man könnte sagen es ist ausgelutscht.
Dass es einem da widerstrebt zum drölfmillionsten Mal den gleichen Satz ins Internet zu tippen, auch wenn man grundsätzlich gewillt ist zu helfen, kann ich gut verstehen. Ich denke deswegen hat Astronautenkost ohne jegliche böse Absicht oder dem Verlangen Geringschätzung ausdrücken zu wollen, den als Denkanstoß zu verstehenden Fingerzeig gepostet.

 

[holgi]

Danke für den Hinweis bzgl der Optik, ich hätte nämlich weißes Basotect verbaut und nicht weiter behandelt.

Ich verarbeite diese Teile gewerblich, in der Regel als Paneele in weiss und verklebt an Decken. Nach ca 20 Jahren Einsatz in mehreren Objekten darf ich dir versichern, das sie nach langer Zeit weder schmutzig noch vergilbt sind, das es einen Alterungsprozess gibt will ich nicht bestreiten, aber der ist so nebensächlich und so gut wie nicht zu erkennen, kannste vernachlässigen.

Man kann die Dinger auch beschichten, also farbig überziehen, dazu taugt ein hauchdünner Spritzüberzug mit Dispersionswandfarbe.

 

[Jimmy_punk]

Ich verarbeite diese Teile gewerblich, in der Regel als Paneele in weiss und verklebt an Decken. Nach ca 20 Jahren Einsatz in mehreren Objekten darf ich dir versichern, das sie nach langer Zeit weder schmutzig noch vergilbt sind, das es einen Alterungsprozess gibt will ich nicht bestreiten, aber der ist so nebensächlich und so gut wie nicht zu erkennen, kannste vernachlässigen.

Man kann die Dinger auch beschichten, also farbig überziehen, dazu taugt ein hauchdünner Spritzüberzug mit Dispersionswandfarbe.

Guten morgen,
sprichst du jetzt von reinem Basotect oder von den von dir verlinkten Capacoustic-Panelen?
Und die Dispersionsfarbe macht die Poren nicht so zu, dass die Wirkung kaputt geht? Wenn wir schon um die 400€ für 6qm CapaCoustic Melapor ausgeben, dann würde ich damit keine Experimente wagen um ehrlich zu sein...

 

[holgi]

Basotect und die von mir verlinkten Paneele sind identisch. Die hauchdünne Dispersionsfarbe macht der Wirkung nix.

 

[Astronautenkost]

Es hat nicht jeder immer die Zeit ganze Romane zu verfassen. Zumal es Fachliteratur gibt. Die kann man eventuell sogar in Bibliotheken finden:

Ein Beispiel:


Ich war an keiner Stelle unhöflich

Und hier noch ein Link:

https://www.baunetzwissen.de/akustik/fachwissen/schallabsorption